Todesmeldung: Nach 13 Jahren Haft – Praktizierende stirbt sechs Tage nach erneuter Festnahme

(Minghui.org) Im März 2023 starb eine ehemalige Regierungsangestellte sechs Tage nach ihrer Verhaftung.

Liang Lixin lebte im Kreis Tuquan, Bezirk Hinggan in der Inneren Mongolei. Zum Zeitpunkt ihrer Festnahme hatte sie gerade ihre Tochter in Changchun in der Provinz Jilin besucht. Beamte der Polizeiwache Guilinstraße nahmen sie fest, weil sie unter dem Verdacht stand, in der Region Flugblätter über Falun Dafa aufgehängt zu haben.

Nach ihrer Festnahme unterschrieb Liang weder die Vernehmungsprotokolle noch die geforderte Verzichtserklärung auf Falun Dafa. Daraufhin brachten Polizisten sie in die Haftanstalt Jiutai. Später erfolgte ihre Verlegung in die Haftanstalt Changchun, wo sie starb. Zu diesem Zeitpunkt war die Polizei gerade dabei, ein Verfahren gegen sie einzuleiten.

Der genaue Zeitpunkt der Verhaftung und des Todes sind nicht bekannt.

Liangs Tod ist das Ende einer jahrzehntelangen Verfolgung. Sie befand sich für 2,5 Jahre im Zwangsarbeitslager und musste insgesamt 10,5 Jahre im Gefängnis verbüßen, nachdem man sie zweimal wegen ihres Glaubens verurteilt hatte.

Der Beginn von Falun Dafa

Liang arbeitete früher als Angestellte bei der Industrie- und Handelsbehörde des Kreises Tuquan in der Inneren Mongolei. Jahrelang litt sie an Magenkrämpfen, Arthritis, Cholezystitis und anderen Krankheiten. Sie gab ein Vermögen auf der Suche nach einem Heilmittel aus, aber vergebens. Nachdem sie jedoch am 15. August 1997 mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen hatte, verschwanden alle ihre Symptome binnen eines Monats ohne jegliche medizinische Behandlung. Durch Falun Dafa eröffnete sich Liang eine neue Welt. Sie verstand, dass alles eine Ursache hat, und beklagte sich nicht mehr über die zahlreichen Schicksalsschläge, die sie erlebt hatte.

Liang war glücklich und gesund – bis die Verfolgung im Juli 1999 begann und ihr friedliches Leben jäh zerstörte. Im Zeitraum 2000 bis 2016 verbrachte sie insgesamt 13 Jahre hinter Gittern, weil sie Falun Dafa treu blieb.

Festnahme im Dezember 2000 und zweieinhalb Jahre Zwangsarbeit

Im Dezember 2000 beschlossen Liang und drei andere lokale Praktizierende, nach Peking zu fahren, um sich für ihr Recht auf Falun Dafa einzusetzen. Sie reisten getrennt nach Dashiqiao in der Provinz Liaoning, damit die Polizei sie nicht verfolgt. Denn entlang aller Verkehrswege im ganzen Land hatten die Behörden Kontrollpunkte eingerichtet, damit Praktizierende nicht nach Peking gelangen und sich für ihren Glauben aussprechen konnten

Als sich die Praktizierenden am Bahnhof Dashiqiao trafen und gerade Zugfahrkarten nach Peking kaufen wollten, sprach ein Zivilbeamter sie an und verlangte ihre Ausweise. Da sie diese nicht dabei hatten, wurden sie auf der Stelle festgenommen.

Über Nacht wurden die vier Praktizierenden auf der Polizeiwache Dashiqiao festgehalten. Aufgrund der Politik der Kommunistischen Partei Chinas, wodurch Familie, Freunde und Kollegen in die Verfolgung verwickelt wurden, weigerten sich die Praktizierenden, ihren Namen preiszugeben. Am nächsten Tag wurden sie in ein örtliches Pflegeheim gebracht. Die Lebensbedingungen waren dort äußerst miserabel. Sie bekamen nur Brei aus Sorghum, einer uralten Hirseart. In der Einrichtung gab es einen psychisch kranken Patienten, der die ganze Nacht lang sang, und Bewohner, die in den Flur urinierten.

Der Leiter des Pflegeheims drohte den Praktizierenden, sie auf unbestimmte Zeit dort zu behalten, wenn sie weiterhin ihren Namen nicht nennen. Daraufhin sagten sie dem Direktor, wer sie waren. Kurz darauf schickte die Polizeiwache des Kreises Tuquan Beamte vorbei, die sie abholten. Das erste Polizeifahrzeug, das losgeschickt wurde, hatte einen Unfall und prallte gegen einen Baum. Daraufhin setzten sich der Polizeichef Zhang und der Hauptmann Cui persönlich in zwei Fahrzeuge und holten die Praktizierenden ab. Eine Polizistin durchsuchte die vier Praktizierenden und beschlagnahmte sämtliches Bargeld, dass sie bei ihnen fand.

Hauptmann Ciu sagte, dass er die Praktizierenden nach Hause bringen würde. Tatsächlich brachte er sie jedoch direkt in die Haftanstalt des Kreises Tuquan.

Nach 61 Tagen in der Haftanstalt wurde Liang zu zweieinhalb Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Im Februar 2001 erfolgte ihre Verlegung in das Frauenzwangsarbeitslager Tumuji in Jalaid Banner im Bezirk Hinggan in der Inneren Mongolei.

Zunächst wurde Liang in Team 1 festgehalten, wo standhafte Praktizierende wie sie tagsüber unbezahlt hart arbeiten und nachts stundenlang stehen mussten. Eine junge Frau über 20 wurde so brutal geschlagen, dass ihr Bein gebrochen war. Jeden Tag sah Liang, wie sie herumhumpelte. Liang wurde auch Zeugin, wie eine andere Praktizierende, die sich im Hungerstreik befand, fixiert und brutal zwangsernährt wurde.

Später erfolgte Liangs Verlegung in Team 2. Dort musste sie einige Wochen Propaganda-Materialien lesen, sehen und anhören, in dem Falun Dafa diffamiert wurde. Anschließend wurde sie gezwungen, jeden Tag von etwa 3 Uhr morgens bis etwa 20 Uhr schwere Arbeit zu verrichten. Die tägliche Mittagspause betrug eineinhalb Stunden. Bald war Liang von der Zwangsarbeit erschöpft. Eines Tages war sie so müde, dass sie nicht mehr aus dem Bett aufstehen, geschweige denn zum Essen in die Cafeteria gehen konnte. Innerhalb von sechs Monaten nahm sie etwa 20 Kilogramm ab.

Festnahme im Jahr 2004 führt zu sieben Jahren Haft

Eines Tages im Jahr 2004 suchte Liang eine örtliche Schilderwerkstatt auf, wo sie ein Schild mit der Aufschrift „Weltweiter öffentlicher Prozess gegen Jiang Zemin“ anfertigen lassen wollte. Jiang, der ehemalige chinesische Staatschef, hatte die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet. Der Besitzer der Werkstatt zeigte Liang bei der Polizei an. Kurz darauf kamen Beamte der Polizeibehörde der Stadt Ulanhot, Bezirk Hinggan, um Liang zu verhaften. Sie brachten sie in die örtliche Haftanstalt.

Die Wärter dort befahlen Liang, wie andere Gefangene eine gelbe Weste anzuziehen und sich auf eine Bank zu setzen. Da sie gegen kein Gesetz verstoßen hatte, verweigerte sie den Befehl und legte sich aus Protest ins Bett. Außerdem trat sie in Hungerstreik. Am siebten Tag befahl ein Wärter ihr aufzustehen. Liang bewegte sich nicht. Daraufhin befahl der Wärter den Mitgefangenen, sie aus dem Bett zu zerren – doch sie scheiterten.

Am 15. Tag verlegte die Polizei des Bezirks Tuquan die Praktizierende in die Haftanstalt Tuquanz. Drei Monate später entwickelte Liang plötzlich eine Beule unter ihrem Hals und sie wurde noch ausgezehrter. Nach 15 Tagen hatte sie nicht mehr die Kraft, das Bett zu verlassen. Der Leiter der Haftanstalt, Ni Weiguang, ließ sie ins Krankenhaus bringen. Die Ärzte sagten zu ihrem Zustand nichts. Am nächsten Tag brachte Ni die Praktizierende ins Frauengefängnis der Inneren Mongolei, wo sie sieben Jahre verbüßen sollte. Weitere Einzelheiten zu dem Gerichtsprozess sind nicht bekannt.

Liang hatte Schmerzen am ganzen Körper und konnte sich nicht mehr umdrehen. Trotzdem ließen die Wärter sie im Etagenbett oben schlafen. Außerdem wiesen sie ihre zehn Mitgefangenen an, bis Mitternacht zu sprechen, damit Liang nicht schlafen konnte.

Nachdem Liang sich etwas erholt hatte, musste sie täglich zehn Stunden arbeiten. Zu essen bekam sie nur ein schimmliges Dampfbrötchen, verfaulte Kartoffeln und Kohl.

Das Geschwür an ihrem Hals wuchs weiter. Als die anderen Häftlinge das Ausmaß der Erkrankung sahen, waren sie fassungslos. Trotzdem musste Liang täglich arbeiten. Später bildete die Beule drei Eiterherde. Erst dann brachten die Wärter Liang in eine Klinik, um den Eiter zu entfernen. Danach zwangen sie die Praktizierende, Medikamente auf nüchternen Magen einzunehmen, obwohl diese ausdrücklich nach einer Mahlzeit hätten eingenommen werden sollen. Liang bekam Magenschmerzen und verweigerte daraufhin jegliche Tabletten.

Jedes Jahr im November begann im Gefängnis eine neue Verfolgungsrunde, um standhafte Praktizierende zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen. Die Praktizierenden wurden jeweils in Isolationszellen untergebracht, auch Liang. Sie wurde von zwei Gefangenen überwacht. Die Praktizierenden wurden mit Propagandamaterialien überhäuft, in denen Falun Dafa diffamiert wurde. Außerdem wurden sie mit verschiedenen Methoden gefoltert, wie Schlafentzug, langes Stehen und Elektroschocks.

Verhaftung im April 2013 führt zu dreieinhalb Jahren Haft

Offizier Han und mehrere andere Mitarbeiter der Polizeiwache des Kreises Tuquan nahmen Liang im April 2013 erneut fest. Jemand hatte sie angezeigt und behauptet, sie hätte Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt.

Die Polizisten brachten Liang in die Haftanstalt Tuquan. Eines Tages rief Direktor Zhou die Praktizierende in sein Büro und teilte ihr mit, dass sie die Nacht in Isolationshaft verbringen müsse, da sie die Falun-Dafa-Übungen gemacht hätte. Am nächsten Tag erfuhr Liang, dass ihre Berufung gegen die dreieinhalb Jahre Haft abgelehnt worden sei. Nähere Einzelheiten sind unbekannt.

Unmittelbar darauf erfolgte Liangs Verlegung ins Frauengefängnis der Inneren Mongolei. Dort wurde sie einer Abteilung zur strengen Beobachtung zugeteilt, die für standhafte Falun-Dafa-Praktizierende bestimmt war. Liang durfte weder mit anderen sprechen noch ihre Zelle verlassen. Zwei Gefangene bewachten sie auf Schritt und Tritt. Sie zwangen sie, zweimal am Tag (einmal morgens und einmal nachmittags) zwei Stunden auf einem kleinen Hocker zu sitzen.

Hauptmann Kang Jianwei kontrollierte die Zelle jeden Tag und rief oft alle Praktizierende zusammen, damit sie sich Anti-Falun-Dafa-Propaganda anschauten.

Die Zellenälteste Wang Xiaomei befahl Liang, Inhalte der angeschauten Propagandavideos wiederzugeben. Als Liang sich weigerte, zwang Wang sie dazu, stundenlang zu stehen und wach zu bleiben.

Die Wärter befahlen den Gefangenen auch, die „Häftlingsabzeichen“ der Praktizierenden an ihre Betten zu befestigen. Die Praktizierenden jedoch weigerten sich anzuerkennen, dass sie Gefangene waren. Daher widersetzten sie sich dem Befehl, die Abzeichen an die Betten zu hängen. Die Häftlinge stellten daraufhin Bilder des Begründers von Falun Dafa auf den Boden, hinten sie an die Wand oder auf die Toiletten. Während einer Pause entfernte Liang ein Bild auf der Toilette. Als die Wärter dies herausfanden, versetzten sie ihr Elektroschocks.

Einmal beschimpfte die Gefangene Yuan Wei Liang und schlug sie so heftig ins Gesicht, dass sie blutete.

Später wurde Liang in eine andere Zelle verlegt, wo sie sich ein Etagenbett mit einer anderen Praktizierenden teilen musste. Diese weigerte sich ebenfalls, das Gefangenenabzeichen an ihr Bett zu hängen, woraufhin sie von Hauptmann Kang geschlagen wurde. Liang versuchte, Kang aufzuhalten, bekam aber selbst einen heftigen Tritt in die Rippen, sodass sie tagelang Schmerzen hatte.

Später rief Kang die andere Praktizierende in sein Büro und schlug sie erneut – und zwar so brutal, dass sie nicht mehr in das obere Etagenbett klettern konnte. Daraufhin tauschte Liang mit ihr das Bett und ließ sie unten schlafen.

Infolge der brutalen Verfolgung und der intensiven Zwangsarbeit litt Liang später unter Bluthochdruck. Dieser lag bei 220/130 mmHg. (Der Normalwert beträgt 120/80 mmHg.) Ohne Liang einer ärztlichen Untersuchung zu unterziehen, mischten die Wärter ihr Medikamente ins Essen. Als Liang den ungewöhnlichen Geschmack ihrer Mahlzeit bemerkte, weigerte sie sich zu essen. Daraufhin flößten die Wärter ihr das Medikament mit Gewalt ein.