Zwei Schwestern wegen ihres Glaubens strafrechtlich verfolgt – nach drei Jahren Schikane

(Minghui.org) Zwei Schwestern in der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan, werden wegen ihres Glaubens an Falun Dafa strafrechtlich verfolgt, seitdem die Polizei ihren Fall im August 2023 an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet hat.

Es handelt sich um Yang Shuhua und Yang Shujun, Mitinhaberinnen eines Friseursalons. Die Polizei beantragte die strafrechtliche Verfolgung der beiden, nachdem sie drei Jahre lang schikaniert worden waren. Die Polizei hatte in dieser Zeit auch immer wieder versucht, sie unter Druck zu setzen, damit sie ihrem Glauben an Falun Dafa abschwören.

Drei Jahre lang unentwegt schikaniert

Am 9. September 2020 gegen 10 Uhr morgens kamen vier Gemeindearbeiter zum Friseursalon der Schwestern und verlangten, mit beiden zu sprechen. Yang Shujun und ihre Schwester verlangten die Ausweise der vier zu sehen, was nicht geschah. Viele Kunden im Salon verurteilten die Gemeindemitarbeiter wegen Belästigung der Schwestern und baten sie zu gehen.

Am 18. Januar 2022, es war kurz nach 15 Uhr, fuhren zwei Beamte der Polizeiwache der Fuqing Straße vor dem Salon vor. Der Beamte fotografierte das Äußere des Salons, während die Beamtin den Salon betrat. Sie sagte, dass das chinesische Neujahrsfest bevorstehe und sie den Schwestern einen Besuch abstatten wolle.

Die Schwestern fragten sie, für welche Polizeiwache sie arbeite. Die Beamtin antwortete nicht und zeigte selbst auf Nachfrage nicht ihren Ausweis vor. Als die Schwestern die Beamten nach dem Zweck des Besuchs fragten, sagten diese nichts und gingen, nachdem sie sich umgesehen hatten.

Am 29. März 2022 tauchten gegen 10 Uhr vormittags zwei weitere Mitarbeiter der Gemeinde auf. Einer von ihnen war ein Direktor mit Nachnamen Li. Er sagte, er sei für die Verfolgung von Falun Dafa zuständig, und fragte erneut nach der Adresse von Yang Shuhua. Sie verweigerte eine Antwort.

Am 15. Juni 2022 um 16:00 Uhr kamen zwei Beamte, die sich als Mitarbeiter des Komitees für Politik und Recht ausgaben, und verlangten, mit den Schwestern zu sprechen. Keiner von ihnen zeigte seinen Ausweis. Die Schwestern versuchten, Fotos von ihnen zu machen, aber die Beamten ließen das nicht zu. Ein Beamter rief daraufhin Tan Shuxian vom Komitee der Fuqing Straße an, der vor dem Salon gewartet hatte, und forderte ihn auf hereinzukommen. Tan zeigte seinen Ausweis vor. Die Beamten verleumdeten Falun Dafa und forderten, bevor sie gingen, die Schwestern auf, das Praktizieren von Falun Dafa aufzugeben.

Zwei Monate später, am Nachmittag des 9. August 2022, kamen drei weitere Beamte in den Salon und fragten noch einmal nach Yang Shujun. Auch sie gaben an, vom Komitee für Politik und Recht zu sein. Einer von ihnen zeigte den Schwestern einen Ausweis, auf dessen Vorderseite nur ein Foto und sein Name stand. Die Schriftgröße des Namens war so klein, dass er nicht lesbar war. Auf der Rückseite des Ausweises stand „Pflegezentrum“. Pflegezentren sind getarnte Gehirnwäsche-Einrichtungen, die zur Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden eingerichtet wurden. Die Beamten begannen dann, Falun Dafa zu verleumden, wurden aber von den Schwestern daran gehindert.

Unter der Leitung von Bao Xiaomu stürmten am 25. August 2022 um 15 Uhr mehr als zehn Beamte vom Büro 610 der Stadt Chengdu den Friseursalon. Ohne ihre Ausweise oder einen Durchsuchungsbefehl vorzuzeigen, begannen sie mit der Durchsuchung des Ladens. Yang Shuhua versuchte, Bao aufzuhalten, aber dieser schrie sie an: „Raus hier!“ Eine andere Person hielt Yang fest und warnte sie, dass Bao eine gewisse körperliche Verfassung habe und dass sie bei der geringsten Berührung von ihm stürzen könne.

Bao wies einige Beamte an, die beiden Schwestern festzuhalten, während der Rest die Durchsuchung fortsetzte und die Falun-Dafa-Bücher, Tablets, Handys, Bankkarten, Ausweise und etwas Bargeld der Schwestern beschlagnahmte.

Bao ließ dann von einer Frau im weißen Kittel den Blutdruck der Schwestern messen, um sie auf die COVID-19-Impfung vorzubereiten. Da bei beiden Schwestern ein hoher Blutdruck festgestellt wurde, musste Bao die Impfungen absagen. Nachdem die Schwestern die Ergebnisse ihrer Blutdruckmessung wie verlangt unterschrieben hatten, legte die Frau im weißen Kittel ein Stück Papier mit hingekritzelten Worten vor und bat sie ebenfalls um ihre Unterschrift.

Yang Shujun unterschrieb den Zettel, ohne ihn genau zu betrachten. Aber Yang Shuhua wurde hellhörig und fragte die Frau, worum es sich bei dem Inhalt handele. Die Frau sagte: „Nichts, unterschreiben Sie einfach.“

Yang Shuhua bestand darauf, dass man ihr den Inhalt erklärte. Sie nannten ihr dann die drei Anforderungen, die darauf standen: „1) keine Ablehnung der Kommunistischen Partei Chinas oder des Sozialismus; 2) kein Glaube an die Lehre einer Sekte; 3) keine Teilnahme an Aktivitäten im Zusammenhang mit Falun Dafa.

Als Yang Shuhua sich weigerte, das Dokument zu unterschreiben, drohte Bao, sie zu verhaften, ihr Bankkonto einzufrieren und jeden Tag 10.000 Yuan (ca. 1.420 Euro) davon abzuheben. Ihr Bankkonto würde bald geleert werden.

Da Yang sich weigerte, das Dokument zu unterschreiben, rief Bao Beamte der Polizeiwache der Fuqing Straße hinzu. Sie verließen das Gebäude erst, nachdem die Polizei eingetroffen war. Die Polizisten fotografierten und filmten die Schwestern, bevor sie sie zur Polizeiwache brachten. Yang Shuhuas Tochter musste 2.000 Yuan (ca. 284€) als Kaution hinterlegen. Erst da wurden die beiden Schwestern am nächsten Tag gegen 20:30 Uhr gegen Kaution freigelassen.

Ein Jahr später, am 2. August 2023, kam der Polizeibeamte Peng Sheng in den Friseursalon und forderte die Schwestern auf, am nächsten Tag auf die Polizeiwache in der Fuqing Straße zu kommen, um Fragen zu beantworten. Er sagte, er sei nur nett zu ihnen, würde sie jedoch festnehmen und ihnen Handschellen anlegen, wenn sie nicht von sich aus kommen würden. Wenn sie weglaufen würden, würde er sie auf die Fahndungsliste setzen.

Yang Shuhua ging am nächsten Morgen auf die Polizeiwache, weigerte sich aber, das Dokument zu unterschreiben, in dem sie beschuldigt wurde, durch das Praktizieren von Falun Dafa gegen das Gesetz verstoßen zu haben. Ihre Schwester wurde am Nachmittag auf die Polizeiwache vorgeladen. Der Polizeibeamte Peng gab zu, dass Falun Dafa in China durch kein Gesetz kriminalisiert wird, aber er bestand dennoch darauf, die Schwestern ins Gefängnis zu bringen.

Am 4. August reichte Peng die Fälle der Schwestern bei der Staatsanwaltschaft des Bezirks Chenghua ein. Staatsanwalt Dazhi befragte die Schwestern am 11. August. Sie weigerten sich, seine Fragen zu beantworten, und reichten schriftliche Unterlagen ein, in denen sie den Staatsanwalt aufforderten, sie nicht anzuklagen.

Yang Shuhua rief am 12. Oktober bei der Staatsanwaltschaft an, um sich nach ihrem Fall zu erkundigen. Man teilte ihr mit, dass der Fall an die Polizei zurückgegeben worden sei, damit diese zusätzliche Beweise sammeln könne.

Frühere Verfolgung

Die beiden Schwestern stammen aus der Stadt Meishan in der Provinz Sichuan. Kurz nach Beginn der Verfolgung hatte Yang Shujuns Mann sich von ihr scheiden lassen, da er den Druck nicht mehr ertragen konnte. Um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, zogen die Schwestern in die Hauptstadt Chengdu und eröffneten dort einen Friseursalon, der gut lief.

Am 6. März 2007 wurden die Schwestern von einer Gruppe von Beamten der Polizeiwache der Fuqing Straße verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis des Kreises Pi gebracht, wo sie 37 Tage lang festgehalten wurden. Für ihre Mutter, die über 70 Jahre alt war, war das ein schwerer Schlag; sie wurde krank und verstarb ein Jahr später.

Die beiden Schwestern wurden im März 2012 und im Juni 2013 zwei weitere Male verhaftet und in der Gehirnwäsche-Einrichtung Xinjin festgehalten. Ihre Tante und ihr Onkel waren durch die Verhaftungen im Jahr 2012 verängstigt und starben an den Folgen der psychischen Belastung. Yang Shuhuas schulpflichtige Tochter war auf sich allein gestellt, als sie und ihre Schwester inhaftiert wurden. Die Polizei erpresste auch den Bruder der Schwestern und drohte ihm, ihn zu verhaften und ihn daran zu hindern, sein Familienunternehmen zu führen.

Die Schwestern wurden am 15. September 2015 ein weiteres Mal verhaftet und ihre Falun-Dafa-Bücher beschlagnahmt.

Früherer Bericht:

Frau Yang und ihre Schwester aus der Stadt Chengdu erneut verhaftet, das Fuqinglu Polizeirevier dafür verantwortlich