Als Kultivierende weitherzig und nachsichtig bleiben

(Minghui.org) Ein junges Paar, das ein Zimmer im Haus meines Stiefsohns gemietet hatte, parkte sein Elektromotorrad oft in unserer engen Einfahrt. Das Fahrzeug stand an einer Stelle, wo es für andere schwierig war, daran vorbeizukommen. Ich dachte: „Wenn ich die Mieter sehe, werde ich ihnen anbieten, ihr Fahrzeug vor meiner Tür zu parken.“ Da ich ihnen aber nie begegnet bin, habe ich ihr Fahrzeug mehrmals ein Stück auf die Seite geschoben.

Eines Tages sah ich dann, dass Wasser aus meiner Küche in den Hof lief. Als ich die Tür öffnete, war die gesamte Küche mit Wasser überschwemmt. Der Wasserhahn war aufgedreht, die Flaschen und das Waschmittel, die auf der Fensterbank standen, lagen auf dem Boden. Das Fliegengitter am Fenster war kaputt. Zuerst dachte ich, es sei der Wind gewesen, aber es war windstill. Dann bemerkte ich, dass auch die Scheibe zerbrochen war und die Dichtungen herausgerissen waren. Ich vermutete, dass es das junge Paar getan hatte. Sie hatten mich missverstanden und rächten sich an mir, weil ich ihr Fahrzeug bewegt hatte.

Zusammen mit meiner Schwiegertochter und meiner Enkelin schauten wir uns den Schaden an. Meine Schwiegertochter sagte: „Ich werde die Überwachungskamera überprüfen. Wenn sie dafür verantwortlich sind, werde ich ihnen kündigen.“ Aber die Überwachungskamera war an diesem Tag nicht aktiviert gewesen. Ich dachte mir: „Alles, was einer Kultivierenden passiert, ist kein Zufall und eine gute Sache.“ Aber meine Schwiegertochter bestand darauf, der Sache nachzugehen. Wenn sie es gewesen sein sollten, müssten sie ausziehen, betonte sie. Meine Enkelin sagte auch, dass die beiden sich nachts oft streiten würden, was ihre Nachtruhe beeinträchtige. Ich sagte zu meiner Schwiegertochter: „Bitte stelle keine Nachforschungen an. Das Paar ist noch jung. Es ist nicht leicht für sie, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Wenn du die Sache aufdeckst und sie aufforderst auszuziehen, könnten sie sich wieder rächen. Lassen wir die Sache auf sich beruhen und erwähnen es nicht mehr. Tun wir einfach so, als wäre nichts passiert.“

Danach räumte ich die Küche auf. Die Schubladen der Schränke hatten sich mit Wasser vollgesogen und ließen sich nicht mehr schließen. Doch nach der Reparatur des Fensters sah es aus, als wäre nie etwas passiert. Später dachte ich darüber nach, wie ich diese schlechte Sache in eine gute umwandeln könnte. Wie könnte ich das Paar über Falun Dafa aufklären, um sie zu erretten?

Als ich eines Tages gerade das Geschirr spülte, kam der junge Mann mit dem Elektromotorrad vorbei. Er war gerade auf dem Weg, etwas auszuliefern. Ich sagte zu ihm: „Wenn du zurückkommst, kannst du das Fahrzeug vor meiner Tür parken, aber stell es nicht in die Einfahrt. Ich habe dein Fahrzeug versetzt, weil es für die Familien, die im hinteren Teil des Hauses wohnen, schwierig war, daran vorbeizukommen. Vor meiner Tür ist genügend Platz, du kannst es dort abstellen.“ Er stimmte freudig zu. Da er es eilig hatte, blieb keine Zeit, ihm die wahren Umstände zu erklären; aber es war ein guter Anfang.

Der Meister sorgte dafür, dass ich mit der jungen Frau über die wahren Begebenheiten sprechen konnte. Als ich eines Abends im Nieselregen mit dem Fahrrad nach Hause fuhr, begegnete ich ihr. Sie arbeitete für einen Getränkehändler. Ich grüßte sie und bot ihr an, auf mein Fahrrad zu steigen und mit mir nach Hause zu fahren. Auf dem Heimweg erzählte ich ihr die Tatsachen über Falun Dafa. Sie erklärte sich bereit, die drei Austritte vorzunehmen. Außerdem sagte ich ihr: „Du solltest Gutes tun und nichts Schlechtes. Wenn du in Schwierigkeiten bist, kannst du dein Leben retten, indem du die zwei verheißungsvollen Sätze rezitierst: Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut.“ Sie stimmte mir freudig zu. Als wir zu Hause waren, bedankte sie sich bei mir.

Diese Erfahrung zeigte mir, dass ich durch das Praktizieren von Falun Dafa wirklich etwas dazugelernt hatte. Ich konnte ruhig bleiben und im Konflikt einen Schritt zurücktreten. Wäre ich anfangs nicht nachsichtig geblieben und hätte die beiden zur Rede gestellt, wäre ihre Reaktion bestimmt nicht so gut ausgefallen. Vielleicht hätte es noch mehr Ärger gegeben. Vor allem wäre ich nicht in der Lage gewesen, sie zu erretten. Durch diesen Vorfall verstand ich noch besser, warum ich zuerst nach innen schauen muss. Wenn etwas passiert, muss ich es ertragen können, geduldig sein und brauche nicht zu beweisen, wer Recht oder Unrecht hat. Wichtig ist, dass ich dem Maßstab des Dafa folge: einen Schritt zurücktrete, meinen Horizont erweitere und Nachsicht übe.

Ich bin dem Meister unendlich dankbar, dass er mir auf meinem Kultivierungsweg die Gelegenheit bietet, meine Xinxing zu erhöhen, mich gelehrt hat, nach innen zu schauen, und mir eine Leiter zum Himmel geboten hat. Verehrter Meister, dafür danke ich Ihnen.