Die Verdienste des Kaisers Qianlong aus der Sicht eines Kultivierenden

(Minghui.org) Vor ein paar Jahren hatte ich einen Traum von einer Brücke mit 17 Bögen. Aus Neugier recherchierte ich im Internet und fand heraus, dass es tatsächlich eine solche Brücke im Garten der klaren Wellen (heute als Sommerpalast bekannt) in Peking gibt. Diese Brücke mit siebzehn Bögen wurde sorgfältig entworfen und gebaut. 544 Steinlöwen säumen dieses Meisterwerk der Kunst und Architektur auf beiden Seiten.

Kaiser Qianlong aus der Qing-Dynastie (der letzten kaiserlichen Dynastie Chinas) ließ die Gärten und die Brücke im Jahr 1750 zum 60. Geburtstag seiner Mutter bauen. Die Struktur und die Anlage entwarf er selbst und hinterließ an vielen Stellen der Brücke Inschriften.

Manche Leute hielten den Bau eines solchen Gartens für extravagant. Meiner Meinung nach war es nicht nur ein Geschenk für seine Mutter. Es war Teil des Vermächtnisses, das Qianlong hinterließ, um die Menschen zu ermutigen, den konfuzianischen Prinzipien von Wohlwollen, Aufrichtigkeit, Anstand, Weisheit und Loyalität zu folgen. Außerdem sollte man eng mit dem Göttlichen verbunden sein, da sonst Unheil drohe. Eines der Gebäude im Garten war ein Tempel, ein Zeichen der Dankbarkeit gegenüber den Gottheiten.

Qianlongs Mutter glaubte fest an den Buddhismus und war zeitlebens hochgeachtet. Historische Aufzeichnungen zeigen, dass die Hauptaktivität an ihrem 60. Geburtstag – für sie, den Kaiser, die Beamten und das einfache Volk – die Verehrung des Buddha war.

Göttliche Hilfe bei der Fertigstellung der Brücke

Es gibt eine Legende über die Fertigstellung der Brücke der siebzehn Bögen. Eines Tages kam ein alter Mann mit seiner Werkzeugkiste auf die Baustelle und rief: „Wer möchte einen Stein aus den Höhlen von Longmen (Drachentor) kaufen?“ Damals gab es dort viele begabte Steinmetze, aber keiner von ihnen war an dem Stein interessiert, den er verkaufte. Und so ging der Mann an einen Ort in der Nähe und saß jeden Tag unter einer Robinie und bearbeitete den Stein selbst. Ein Dorfbewohner namens Wang hatte schließlich Mitleid mit dem alten Mann und bot ihm einen Platz zum Übernachten an. Nach einem Jahr Arbeit an dem Stein gab der alte Mann ihn Wang und zog dann weiter.

Als die Siebzehn-Bogen-Brücke fast fertig war, versuchten die Steinmetze, das letzte Stück in der Mitte der Brücke zu meißeln. Doch so sehr sie sich auch bemühten, es gelang ihnen einfach nicht. Dann erinnerte sich jemand an den alten Mann und seinen behauenen Stein und schickte jemanden los, um Wang nach dem Stein zu fragen. Wie durch ein Wunder passte er perfekt auf die Brücke und den Steinmetzen war klar, dass sie göttliche Hilfe erhalten hatten.

Bewahrung traditioneller Werte und Schaffung eines Fundaments für die Zukunft

Kaiser Qianlong hat zu seinen Lebzeiten viel erreicht und große Weisheit bewiesen. Ich persönlich betrachte sein Leben als Kultivierung und glaube, dass es seine Aufgabe war, die traditionellen Werte zu bewahren.

Als Kaiser Qianlong zwölf Jahre alt war, hinterließ sein tiefes Verständnis der klassischen chinesischen Literatur und des Konfuzianismus einen tiefen Eindruck bei seinem Großvater, Kaiser Kangxi. Als Qianlong im Alter von 25 Jahren Kaiser wurde, war er in der Lage, wichtige Staatsangelegenheiten ordnungsgemäß zu regeln. Das lag nicht nur an seinem soliden Verständnis der Klassiker, sondern auch an dem Einfluss seines Nationalen Meisters Zhangjia, einem Lebenden Buddha des Tantrismus.

Neun Jahre nach der Ernennung Qianlongs zum Kaiser schlug Zhangjia ihm vor, den Yonghe-Palast zu einem Tempel umzubauen, und Qianlong stimmte zu. Der Kaiser ließ auch eine große Buddha-Statue aus weißem Sandelholz schnitzen. Während der Kulturrevolution versuchten drei Rotgardisten, die Buddha-Statue zu beschädigen, wobei zwei von ihnen verletzt wurden. Danach wagte niemand mehr, die Statue zu zerstören.

Ein weiteres Beispiel für die Verdienste Kaiser Qianlongs um die Bewahrung der traditionellen Kultur war die Ankunft britischer Gesandter im Jahr 1793. Sie wollten Handelshäfen öffnen und missionieren, aber Qianlong lehnte ab. Nach meinem Verständnis lehnte er ab, um die traditionelle chinesische Kultur und die moralischen Werte zu bewahren. Meinem begrenzten Verständnis nach wollten die britischen Gesandten ihre eigene Kultur nach China bringen. Kaiser Qianlong wollte die chinesische Kultur, die von den Gottheiten überliefert worden war, für künftige Generationen erhalten.

Ein weiteres Beispiel für Qianlongs herausragende Leistung war seine Zusammenstellung des Siku Quanshu (Vollständige Bibliothek der vier Schatzkammern). Mit 2,3 Millionen Seiten war sie die größte Enzyklopädie Chinas. Qianlong ließ auch viele kaiserliche Gärten im Sommerpalast und die Zehntausend-Buddha-Pagode im Beihai-Park anlegen.

Eine andere Sichtweise über Heshen

Heshen war einer der korruptesten Beamten in der chinesischen Geschichte, doch er wurde von Kaiser Qianlong besonders geschätzt. Als Qianlong starb, wurde Heshens Vermögen beschlagnahmt. Man fand heraus, dass er geschätzte 1,1 Milliarden Tael Silber besaß, was ihn zum reichsten Mann des Landes machte.

Viele Menschen verachteten Heshen für seine Korruption und fragten sich, warum Qianlong dies duldete. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, denke ich, dass es sich um ein geschichtliches Arrangement gehandelt haben könnte. Es war vielleicht kein Zufall, dass die Qing-Dynastie einen so loyalen Beamten wie Sun Jiagan und einen so korrupten Beamten wie Heshen hatte. Nur wenn das Gute und das Schlechte nebeneinander existieren, können die Menschen den Unterschied erkennen und wissen, wie sie die richtige Wahl treffen können.

Wir verstehen vielleicht einige der Dinge nicht, die Kaiser Qianlong zu Lebzeiten getan hat, aber vielleicht hat er nur seine Mission erfüllt. Mit anderen Worten: Aus Sicht der Kultivierung wurden viele historische Ereignisse für einen tieferen Sinn arrangiert.