(Minghui.org) In den Jahren 1950 bis 1960 glaubten die meisten Chinesen noch an die Reinkarnation. Entsprechende Erfahrungen wurden noch mündlich überliefert. So gab man beispielsweise in Yulin in der nördlichen Provinz Shaanxi die Reinkarnationserfahrung von Li Zhengting jahrzehntelang weiter. Er war der ehemalige Parteisekretär des Provinzkomitees der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) in Fujian und stellvertretender leitender Sekretär des Zentralkomitees für Disziplinaraufsicht gewesen.

Der Geschichte zufolge gab es am Ende der Qing-Dynastie und zu Beginn der Republik China eine einflussreiche Familie im Dorf Liujiapo, Gemeinde Shamao im Landkreis Shenmu. Das Oberhaupt dieser Familie war Liu Zitong. Er war gutherzig und großzügig und half gerne anderen. Infolgedessen wurde er mit Glück gesegnet und seine Familie immer wohlhabender.

Vier Jahre nach dem Tod von Liu Zitong behauptete ein vierjähriger Junge namens „Baiwa“ aus einer Li-Familie im Dorf Xidouyu im selben Bezirk, er sei die Reinkarnation von Liu Zitong.

Als der Sohn von Liu Zitong davon erfuhr, besuchte er Baiwa und wollte ihn überprüfen. Er stellte fest, dass Baiwa nicht nur seinen Namen kannte, sondern auch viele Familienangelegenheiten, die nur im Hause Liu bekannt waren.

Liu Zitong soll zu Lebzeiten eine Menge Silbermünzen an Orten vergraben haben, die nur er selbst kannte. Sein Sohn hatte von anderen Familienmitgliedern nur vage davon gehört. Also fragte er Baiwa: „Wo ist das Silber vergraben?“ Baiwa nannte ihm sofort einen Ort.

Als Liu Zitongs Sohn wieder zu Hause war, grub er tatsächlich einen großen Krug voller Silbermünzen an dem Ort aus, dem ihn Baiwa genannt hatte. Aber er gab Baiwas Familie nichts davon ab. Baiwa war darüber sehr verärgert und sah, dass die Nachkommen der Familie Liu kaum noch Tugenden besitzen und dass die Familie einen Niedergang erleben würde. Daher gab er keinen der anderen Verstecke der Silbermünzen preis.

Aufgrund seiner Armut wurde Baiwa im Alter von 13 Jahren von einer Familie Wang im Dorf Houshengou adoptiert. Später trat er in die Armee ein und diente unter Liu Zhidan. Er war ein militärischer Befehlshaber und kommunistischer Führer, der das Basisgebiet Shaanxi-Gansu-Ningxia im Nordwesten Chinas errichtete, das später zu Maos Yan'an Sowjet wurde.

Nach der Machtübernahme der KPCh im Jahr 1949 bekleidete Li Zhengting (Baiwa) eine Reihe von hochrangigen Positionen; zum Beispiel wurde er der stellvertretende Sekretär der Stadt Harbin, der stellvertretende Arbeitsminister, der KPCh-Sekretär der Provinz Fujian und der stellvertretende Sekretär der Zentralkommission für Disziplinarinspektion. Im Jahr 2011 verstarb er.

Den Bewohnern der Dörfer Xidouyu und Houshengou erzählte Baiwa schon als Kind seine Reinkarnationsgeschichte. Hier seine Geschichte.

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Nachdem Liu Zitong gestorben war, fand er sich auf dem Balken des Außentors der Höhlenwohnung seiner Familie hockend wieder. Er sah seine ganze Familie in Trauergewänder gekleidet und die Leute gingen geschäftig hin und her.

Er stieg von der Mauer herunter, aber keiner seiner Verwandten oder Freunde konnte ihn sehen. Schließlich folgte er dem Strom der Menschen zu der großen Grube, in der sein Sarg stand, aber die Grube war wie ein bodenloses schwarzes Loch. Dann begann ein Geomant zu singen.

Plötzlich kam ein Wirbelwind direkt auf Liu zu und versuchte, ihn in das Grab zu ziehen. Er kämpfte hart dagegen an und rannte den Berg hinunter. Dann sprang er auf einen Esel und ritt bis zu einem Hof im Dorf Xidouyu in der Gemeinde Wanzhen. Dort versteckte er sich die ganze Nacht unter dem Eselsattel.

Am nächsten Tag kletterte er auf den höchsten Punkt der Höhle und sah Rauch aus einem Schornstein aufsteigen. Er fragte sich, warum es rauchte, da es noch nicht Zeit zum Kochen war. Um zu sehen, was los ist, stieg er zum Schornstein hinauf und fiel direkt hinein. Er schaute sich um und stellte fest, dass er sich in ein neugeborenes Baby mit kleinen Händen und Füßen verwandelt hatte. Die Familie nannte ihn „Baiwa“.

Das Seltsame war, Baiwa verstand es, die Hühner zu verjagen, die am Tag nach seiner Geburt Reis auf dem gemauerten Ofen pickten. Dabei schrie er sogar „Adler“ im lokalen Dialekt und verscheuchte so die Hühner.

Dies geschah einige Male. Seine Großmutter erschrak jedes Mal, deshalb sagte sie zu ihm: „Wenn du noch einmal sprichst, wirst du als Monster in einem Urinal ertränkt.“ Danach hörte Baiwa auf zu sprechen.

Als Kind erzählte Baiwa den Dorfbewohnern oft, dass er eines Tages ein hoher Beamter sein werde. Alle lachten darüber und meinten: „Du bist so arm, dass du nicht einmal weißt, woher du deine nächste Mahlzeit bekommst. Dennoch redest du davon ein hoher Beamter zu werden!“ Niemand ahnte, dass Baiwas Vorhersage später in seinem Leben tatsächlich wahr werden würde.

Verbreitete er „feudalen Aberglauben“? – KP Chinas misstrauisch

Die Reinkarnationsgeschichte von Li Zhengting (Baiwa) überschritt jedoch die rote Linie der atheistischen Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). Während der Kulturrevolution, als Li Zhengting der erste stellvertretende Minister des Arbeitsministeriums war, schickten die Behörden in Peking zwei Gruppen von Ermittlern in seine Heimatstadt. Sie wollten herausfinden, ob er „feudalen Aberglauben“ verbreitet hatte.

Die Beamten der ersten Gruppe waren Li Zhengting gegenüber wohlwollend eingestellt. Sie forderten die Dorfbewohner auf zu leugnen, dass Li Zhengting ihnen jemals Geschichten über seine Reinkarnation erzählt hatte.

Am nächsten Tag kam die zweite Gruppe. Sie forderten die Dorfbewohner auf zu bestätigen, dass Li Zhengting ihnen gegenüber Aberglauben verbreitet hatte, aber niemand im Dorf erklärte sich dazu bereit, alle schützten ihn.

Während der Kulturrevolution wurde Li Zhengting dennoch vier Jahre lang verfolgt. Nach der Kulturrevolution wurde sein Fall erneut aufgerollt. Später wurde er zum stellvertretenden leitenden Sekretär der Zentralkommission für Disziplinaraufsicht ernannt.

In den 1980er und 1990er Jahren kehrte er mehrmals in seine Heimatstadt zurück. Dort besuchte er seine Verwandten und traf sich mit den Nachkommen von Liu Zitong.

Mitte der 1990er Jahre wurden Qigong-Praktiken in der chinesischen Bevölkerung populär. Weil ihn seine Erlebnisse während der Kulturrevolution traumatisiert hatten, traute Li Zhengting sich bei einem Interview nicht mehr, seine Reinkarnationserfahrung zu erwähnen.