(Minghui.org) Als ich eines Tages in einen Laden ging, um Eier zu kaufen, begegnete ich einem ehemaligen Kollegen, den ich bereits viele Jahre nicht gesehen hatte. Schon damals hielt ich seine Moral für nicht so gut. Als er mich sah, schien er begeistert. Er streckte seine Arme aus und wollte mich umarmen! Ich erschrak und trat automatisch zurück. Aber er stand auf, ging auf mich zu und sagte: „Können wir uns nicht zumindest die Hände schütteln?“, während er mir seine Hand hinstreckte. Aus Höflichkeit berührte ich nur seine Fingerspitzen. Daraufhin lachte er mich aus und sagte: „Keine Angst, es ist nur ein Händedruck und nicht …“ Etwas Erotisches rutschte aus seinem Mund heraus, das mich anekelte. Deshalb kaufte ich schnell ein und ging weiter.

Je mehr ich darüber nachdachte, desto unwohler fühlte ich mich. Obwohl ich wusste, dass er Falun Dafa zustimmte und auch aus der Kommunistischen Partei ausgetreten war, fühlte ich mich richtig angewidert von ihm. Natürlich sollte ich als Praktizierende nicht so denken, das war mir klar. Und so lehnte ich instinktiv diesen schlechten Gedanken ab. Trotzdem tauchte er wieder auf. Wie sollte ich diese Angelegenheit richtig behandeln?

Schließlich erinnerte ich mich an die Worte des Meisters:

„Wenn der Meister ein Lebewesen ansieht, betrachtet er seinen ganzen Lebensweg und was für große gute Sachen er in der Geschichte getan hat. Es kann sogar sein, dass es für die Fa-Bestätigung vieles geleistet hat. Nur weil es in diesem Leben etwas nicht gut gemacht hat, soll es dann nicht mehr errettet werden?“ (Fa-Erklärung auf der New Yorker Fa-Konferenz 2008, 24.05.2008)

Ja, ich darf doch nicht nur auf sein Verhalten in diesem Leben schauen. Vielleicht hatte er in seinem früheren Leben viele große gute Dinge getan. Vielleicht stammt er auch von einer sehr hohen Ebene. Als ich nur so dachte, verschwand mein Gefühl des Unwohlseins und ich verachtete ihn nicht mehr.

Wenn man die Dinge nicht nur oberflächlich betrachtet, hat man auch keine menschlichen Gefühle mehr; dann kann man aus menschlichen Emotionen herausspringen.

Früher konnte ich nie verstehen, wie man Gefühle durchbrechen kann, wenn man doch seit der Geburt bereits in Gefühlen steckt. Es ist wirklich zu schwierig, obwohl der Meister uns auch sagt:

„Wenn du aus Qing herausspringst, wird dich niemand mehr bewegen können. Die menschlichen Gesinnungen können dich dann nicht mehr mitreißen; stattdessen wirst du mit Barmherzigkeit erfüllt, etwas noch Erhabeneres.“ (Zhuan Falun 2019, S. 201)

In der Realität hatte ich nicht wirklich Barmherzigkeit herauskultiviert, deswegen kann ich es nicht schaffen, meine Gefühle durch Barmherzigkeit zu ersetzen. Durch die heutige Begegnung habe ich erkannt, dass wir die Dinge von einer sehr hohen Ebene aus betrachten müssen, wenn wir aus den Gefühlen herausspringen wollen. Wir müssen sie nämlich mit den Grundsätzen hoher Ebenen, die der Meister erklärt hat, statt mit menschlichen Prinzipien messen. Mit anderen Worten, wir müssen die Dinge aus einem anderen Blickwinkel betrachten – aus der Perspektive einer Gottheit oder eines großen Erleuchteten. Nur so können wir aus den menschlichen Gefühlen herausspringen.

Jeden Tag lernen wir das Fa – das große Gebot, das Dafa. Die Fa-Grundsätze des gesamten Kosmos hat der Meister im Zhuan Falun niedergeschrieben. Aber es steht nicht alles auf der Oberfläche der Schriften. Viele Fa-Prinzipien können wir erst verstehen, wenn wir uns solide kultivieren. Wenn wir auf Probleme stoßen, ist es entscheidend, ob wir sie mithilfe des Fa erkennen können. Es stellt auch einen unverzichtbaren Schritt in unserer Kultivierung dar. Wenn wir es nicht erkennen können, werden wir es nur schwer schaffen, die Anforderungen des Fa zu erfüllen. Deswegen müssen wir es uns also zur Gewohnheit machen, sobald wir auf Probleme stoßen, uns auf das Fa des Meisters zu besinnen. Wir sollten daran denken, was im Fa verlangt wird und wie wir nach dem Fa handeln sollen. Wir sollen die Dinge während unserer soliden Kultivierung erkennen und uns mit den Erkenntnissen daraus wiederum solide kultivieren.

Das Obige ist mein persönliches Verständnis. Bitte weist mich auf alles hin, was nicht dem Fa entspricht.