Wie mich der Bericht eines Praktizierenden erleuchtete

(Minghui.org) Vor kurzem las ich einen Bericht über das Verständnis eines Praktizierenden. Darin ging es um die Reinkarnation von Wei Zhongxian, einem berüchtigten Eunuchen in der chinesischen Geschichte. Während andere sich fürchteten, diese bösartige Rolle zu spielen, sprang ein göttliches Wesen hinab in die Menschenwelt und reinkarnierte als Wei Zhongxian. Es hatte keine Angst, obwohl ihm klar war, dass es dadurch eine große Menge Karma ansammeln würde. Das Wesen war völlig selbstlos, um das zu tun, was nötig war. Oberflächlich betrachtet tat er viel Böses, aber in Wirklichkeit war alles von einem noch höheren Lebewesen arrangiert.

Der Bericht machte mich nachdenklich. Mir kam die Beziehung zu meinem Mann in den Sinn, der mich oft beschimpfte. Ich fragte mich, ob er gekommen war, damit ich meinen Groll und meine Kritikunfähigkeit ablegen kann. Manchmal meinen wir, dass unsere Angehörigen uns schlecht behandeln. Dabei könnte es sein, dass sie uns helfen. Was wäre, wenn sie nur ihre Rolle spielen, um uns in unserer Kultivierung voranzubringen?

Der Meister sagt:

„Aber wir haben gesagt, ein Praktizierender soll eben nicht zurückschlagen, wenn er geschlagen wird, und nicht zurückschimpfen, wenn er beschimpft wird. Er soll sich nach hohen Maßstäben richten.“ (Zhuan Falun 2019, S. 187)

Die meisten Praktizierenden sind nett zu den gewöhnlichen Menschen, können aber nicht gut mit Kritik von Angehörigen umgehen. Auch wenn ich nichts falsch mache, macht mein Mann mir ständig Vorwürfe und beschuldigt mich, selbst wenn er dabei im Unrecht ist. Weil das sehr oft der Fall war, schaute ich ernsthaft nach innen.

Als ich noch ein Kind war, musste ich mit ansehen, wie mein Vater alles an meiner Mutter ausgelassen hatte. Damals nahm ich mir vor, niemals einen Mann zu heiraten, der wie man Vater ist. Außerdem kann ich es nicht leiden, wenn ich kritisiert werde. Dann werde ich schnell ärgerlich. Selbst wenn ich allein bin, kann eine flüchtige Erinnerung an Kritik Groll in mir auslösen. Nachdem ich viele Berichte von Mitpraktizierenden gelesen hatte, konnte ich meine Anschauungen erkennen. Sobald sie auftauchten, beseitigte ich sie. Früher bewunderte ich die Paare, die gut miteinander auskamen. Jetzt fragte ich mich: „Bin ich hier, um eine glückliche Ehe zu führen? Meine wahre Heimat ist im Himmel.“

Auch wenn mein Mann früher schlecht gelaunt war, verlor er nicht so leicht die Beherrschung. Aber in den vergangenen Jahren hat er mir oft das Leben schwer gemacht, weil er so viel Stress auf der Arbeit hatte. Manchmal dachte ich an Scheidung, wie es heutzutage üblich ist. Ich war einfach nicht in der Lage, diesen Gedanken zu verdrängen, der nicht von meinem wahren Ich stammte. Das nutzten die alten Mächte als Lücke aus, sodass unser Streit eskalierte.

Irgendwann ist es mir schließlich gelungen, meine Anschauung dahinter zu erkennen und den Gedanken vollständig zu beseitigen. Mir wurde klar, dass ich nicht den Weg der alten Mächte gehen sollte. Vielmehr muss ich den Pfad beschreiten, den der Meister für mich arrangiert hat. Manchmal sah ich, wie das Karma auf meinen Mann fiel, sodass sein Gemüt hochkochte. Ich empfand Mitleid mit ihm und bedankte mich innerlich dafür, dass er mir bei der Kultivierung half.

Ich hoffe, dass auch andere Praktizierende in ähnlichen Situationen wachsam bleiben, die Wurzeln ihrer Anschauungen herausreißen und ihren Weg gehen – den Weg zu einer großartigen Gottheit.