Überwachungskameras können mich nicht davon abhalten, Informationsmaterialien zu verteilen

(Minghui.org) Im März 2022 kam ein Praktizierender zu mir und sagte, dass ein paar neue Leute in seine Nachbarschaft gezogen seien. Er hoffe, ich würde dort hingehen und Informationsmaterialien über Falun Dafa und die Hintergründe der Verfolgung verteilen. Im Jahr 2020 war ich bereits dort gewesen und hatte Drucksachen verteilt. Ich dachte, die Informationen, die ich damals verteilt hatte, seien inzwischen aktualisiert worden. Deshalb willigte ich ein, ein weiteres Mal hinzugehen.

Am Nachmittag sendete ich aufrichtige Gedanken aus und bat den Meister, mir Kraft zu geben. Normalerweise gehe ich am Wochenende nicht so gerne hinaus, weil dann mehr Leute unterwegs sind. Ich weiß aber auch, dass die Zeit auf niemanden wartet. Und so schob ich meine Bedenken beiseite und machte mich um 19:30 Uhr mit 120 Broschüren und starken aufrichtigen Gedanken auf den Weg.

Der Praktizierende sagte zwar, dass der Hausverwalter nichts gegen eine Verteilung habe. Aber ich wollte trotzdem vorsichtig sein, weil ich wusste, dass es dort keine unbeobachteten Stellen gab. Ich trug eine Schirmmütze und ging direkt in die oberste Etage. Im ersten Gebäude lief alles glatt. Im zweiten Gebäude gab es auf jeder Ebene eine Tür. Einige Türen waren von elektrischen Fahrrädern blockiert, über die ich drübersteigen musste, und vor manchen Apartments waren Dinge aufgestapelt. Ich musste aufpassen, dass nichts umfiel und es keinen Lärm verursachte. Manche der Türen ließen sich nicht geräuschlos öffnen. Und manchmal fingen die Hunde an zu bellen, sobald ich die Materialien an der Tür anbrachte. Dann ging ich schnell die Treppe hinab.

Als ich im unteren Stockwerk ankam, öffnete sich die Fahrstuhltür. Ein junger Mann kam heraus und sah mich an. Vielleicht fand er es seltsam, dass ich durch das dunkle Treppenhaus ging, anstatt den Fahrstuhl zu benutzen. Ich ging weiter und er folgte mir. Nachdem ich einige Meter gegangen war, stellte ich mich an einen Laternenpfahl, als ob ich auf jemanden warten würde. Ich sah, wie er in die nächste Straße einbog. Dann verteilte ich die restlichen Informationsmaterialien und kehrte nach Hause zurück. Am nächsten Morgen druckte ich noch mehr Broschüren aus und sendete zu den festen Zeiten aufrichtige Gedanken aus. Ich wechselte Mantel und Mütze und machte mich erneut auf den Weg, um weiter zu verteilen. Am Nachmittag druckte ich weitere Broschüren aus, wechselte wieder Mantel und Mütze und verteilte sie in der Nacht.

Der Praktizierende hatte mir seine Fahrstuhlkarte gegeben, so dass ich zu den Apartments in seinem Komplex gelangen konnte. Nun konnte ich die Karte nicht mehr finden. Ich fragte mich, ob es eine Störung war oder der Meister mich nicht gehen lassen wollte. Ich bat den Meister um Hilfe, konnte die Karte aber immer noch nicht finden. Also dachte ich: „Wenn ich heute hinausgehen soll, öffnet sich die Außentür, wenn nicht wird die Tür geschlossen sein.“ Als ich dort war, ging die Tür auf und jemand kam heraus. Schnell ging ich hinein und dankte dem Meister. In den nächsten drei Tagen ging ich noch dreimal dorthin und verteilte 300 Broschüren. Fast jedes Apartment konnte ich erreichen. Vielen Dank Meister, für Ihren Schutz.

Als der COVID-Lockdown begann, wurde eine Virus-Infektion in der Nachbarschaft festgestellt, aber die Eingänge des Gebäudes wurden nicht versiegelt. Der Praktizierende erzählte, dass die Informationsmaterialien gerade verteilt und das Feld dort bereinigt worden sei, so dass niemand in Quarantäne musste.

Zwei Wochen später bekam ich ziemlich viele Aufkleber von einem anderen Praktizierenden. Einmal wollte ich nachmittags hinausgehen und sie anbringen. Weil es so viele Aufkleber waren, dachte ich, es wäre gut, wenn es draußen nieseln oder schneien würde. Es wären dann weniger Leute draußen und es würde einfacher sein, sie anzukleben. Um 15:00 Uhr begann ein leichter Schneefall und in den nächsten zwei Stunden fielen mehr als 15 Zentimeter Schnee. Ich sandte aufrichtige Gedanken aus und machte mich um 18:00 Uhr auf den Weg.

Zuerst ging ich zu einem Viertel mit überwachtem Eingangstor. Ich bat den Meister, mich hineinzulassen. Kurz vor dem Tor kam mir eine Person mit einem elektrischen Fahrrad entgegen. Wegen der Witterungsverhältnisse ging er langsam und so gelang es mir, hinter ihm durch das Tor zu schlüpfen. Es waren nur wenige Leute unterwegs und ich konnte in jedem Eingangsbereich drei unterschiedliche Aufkleber anbringen.

Danach ging ich in das nächste Viertel. Ich öffnete einen Schirm, um den Kameras die Sicht zu versperren und heftete die Aufkleber entlang des Eingangsbereiches an.

Schließlich kam ich in das dritte Viertel, in dem Regierungsbeamte wohnten. Dort hatte ich bereits in den Gebäuden verteilt, die zum Abriss vorgesehen und nicht verschlossen waren. Es gab keine Möglichkeit, in die anderen Gebäude zu gelangen. In allen Korridoren waren Kameras installiert. Schon lange hatte ich an die Menschen, die hier lebten, gedacht. Heute wollte ich die Chance nutzen.

Die Schneedecke war schon sehr hoch, meine Stiefel füllten sie immer mehr mit Schnee, aber ich hatte keine Zeit, sie auszuleeren. Wenn ich jemanden sah, wartete ich, bis er vorbei war. Weil die Sohlen meiner Stiefel mit Eis bedeckt waren, rutschte ich auf dem Marmor-Boden aus und meine Mütze fiel herunter.

Sofort dachte ich an die Worte des Meisters:

„Wir sagen, Gutes oder Schlechtes entspringt einem einzigen Gedanken. Der Unterschied in diesem einzigen Gedanken wird auch unterschiedliche Folgen mit sich bringen.“ (Zhuan Falun, 2019, Seite 205)

Ich stand schnell auf, schüttelte den Schnee von meiner Mütze ab und setzte sie wieder auf. Danach machte ich weiter, bis ich alle Aufkleber angebracht hatte. Gut zwei Stunden später war ich fertig und es hörte auf zu schneien. Als ich nach Hause kam, hatte ich eine nasse Hose, aber ich war froh, weil ich getan hatte, worum der Meister gebeten hat.

Im Juli 2022 gab mir ein Praktizierender ein Paket Aufkleber, auf denen über den Organraub an Lebenden informiert wurde und warum es wichtig ist, aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und ihren Jugendorganisationen auszutreten. Weil es damals sehr heiß war, wollte ich sie erst nach dem 20. Juli verteilen. Außerdem war die Polizei zu dieser Zeit sehr aktiv, sie nahm immer wieder Praktizierende fest und plünderte ihre Wohnungen. Die KPCh weiß, dass die Praktizierenden um den 20. Juli hinausgehen (der Tag, an dem die Verfolgung im Jahr 1999 begann). Deswegen überwachen sie jede unserer Bewegungen. Aus diesem Grund wollte ich diesen Tag am liebsten meiden.

Am Abend bemerkte ich einen kühlen Wind und so machte ich mich kurz vor 20 Uhr auf den Weg.

Ich kam in ein Viertel und wartete am Eingang. Wieder bat ich den Meister, mir zu helfen, damit ich hineingehen konnte. Eine Dame öffnete mit ihrer Karte das Tor und so folgte ich ihr. Die Kameras entlang der Straße und an den Kreuzungen waren mir bekannt, aber die Kamera am Eingang bemerkte ich nicht. Nachdem ich sie entdeckt hatte, ging ich in das Gebäude und klebte dort die Informationen an. Im nächsten Eingang befand sich wieder eine Kamera, also klebte ich die Aufkleber draußen an, weil die Menschen, die hier leben, ebenfalls die Wahrheit erfahren sollten. Als ich zum dritten Eingang kam, gab es innen keine Kamera, aber außen. Sie war auf den Eingang gerichtet. Ich bat den Meister, dass die Kamera mich nicht aufnimmt. Jemand stand dort, also ging ich zum Gebäude auf der anderen Straßenseite und brachte einstweilen dort die Aufkleber an. Danach kehrte ich zurück und machte im Gebäude weiter.

Im nächsten Viertel waren viele große Kameras installiert. Meine Gedanken waren einfach. Ich dachte weder daran, angezeigt oder verfolgt zu werden, sondern wollte den Menschen nur helfen, die Fakten zu erfahren. Ich zog nur leicht an der Tür zum Haupteingang und schon öffnete sie sich. Es gelang mir auch, die zweite und dritte Tür zu öffnen. Ich dachte, so würden alle funktionieren. Als ich in ein anderes Gebäude kam, hörte ich jemanden hinter mir. Ich tat so, als würde ich einen Spaziergang machen. Dabei sah ich, dass die Person zum Türöffnen einen Code eingab. Ich verstand, dass es ein Hinweis des Meisters war. Weil ich das Herz hatte, Menschen zu erretten, arrangierte der Meister alles für mich.

Insgesamt war ich mehr als zwei Stunden unterwegs. Auf dem Nachhauseweg war ich von Gefühlen überwältigt. Nicht nur, dass ich meine Anschauungen ändern musste, ich sollte mich auch aufrichtig verhalten und aufrichtig denken. Vor allem bin ich dem Meister sehr dankbar für seinen Schutz und seine Stärkung. Der 20. Juli ist wirklich bedeutsam und ich hatte ihn gut genutzt. Ich war bewegt und spürte, wie schwer es ist, Menschen zu erretten. Wie auch immer, ich habe das getan, was ich tun sollte.