75-Jährige im Frauengefängnis der Provinz Jiangxi gefoltert

(Minghui.org) Eine Einwohnerin der Stadt Zhangshu in der Provinz Jiangxi wurde im September 2017 festgenommen und zu drei Jahren Haft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert.  

Während ihrer Gefangenschaft wurde sie gefoltert: mit Schlafentzug, Nacktausziehen, Schlägen, Zukleben der Augen, auf einem Sadhu-Brett (ein Brett mit Nägeln) laufen, Aufhängen an den Handgelenken und Scheuern ihres Mundes mit einer Toilettenbürste.

Lü Sanxiu

Lü Sanxiu, 75, war früher Angestellte in einer Schmelzfabrik. Bevor sie Falun Dafa praktizierte, litt sie über zehn Jahre lang an Magenbeschwerden, vor allem an Magengeschwüren. Mit etwa 30 Jahren hatte sie durch ihre ausgeprägten Hämorrhoiden oft Blut im Stuhl. Auch viele andere Beschwerden, darunter Arthritis, Mastitis, Herzprobleme und Bronchitis, besserten sich als Lü im Oktober 1996 begann, Falun Dafa zu praktizieren.

Nach Beginn der Verfolgung von Falun Dafa, wurde Lü zweimal zu drei Jahren Haft und zu zwei Zwangsarbeitslager-Strafen von insgesamt fünf Jahren verurteilt, weil sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben. Im Frauenzwangsarbeitslager der Provinz Jiangxi setzte man sie verschiedenen Formen der Folter aus und zwangsernährte sie, wobei ihr dabei auch nervenschädigende Substanzen verabreicht wurden.

Letzte dreijährige Haftstrafe

Als Lü am 2. September 2017 mit Einheimischen über Falun Dafa sprach, wurde sie verhaftet und zur Polizeiwache gebracht. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung und beschlagnahmte Bargeld und persönliche Gegenstände im Wert von etwa 70.00 Yuan (etwa 9.200 Euro).

Zunächst sollte Lü 15 Tage in der Strafanstalt Zhangshu eingesperrt bleiben, doch nach über 20 Tagen ließ die Polizei sie nicht frei, sondern brachte sie in die Strafanstalt Yichun. Die Wärter dort drohten ihr, sie zu drei Jahren Gefängnis zu verurteilen, wenn sie das Praktizieren von Falun Dafa nicht aufgeben würde. Kurz darauf wurde Lü zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, sie kam im Frühjahr 2018 ins Frauengefängnis der Provinz Jiangxi.

Folter im Frauengefängnis Jiangxi

Die Gefängniswärter zwangen Lü, sich Videos anzusehen und Materialien zu lesen, die Falun Dafa verleumdeten. Sie schlugen und bedrohten sie, wenn sie sich weigerte. Eine Wärterin schüchterte Lü ein, indem sie sagte, dass sie eine Ausbildung als Spezialagentin erhalten habe und dass sie Lü drei Tage lang aufhängen und zu Tode foltern würde, wenn sie Falun Dafa nicht aufgeben würde.

Um Lü zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben, wurde sie rund um die Uhr überwacht. Sie musste lange Zeit stillstehen und durfte drei Monate nicht zu schlafen. Tagsüber musste sie in einer Ecke der Werkstatt stehen, nachts wurde sie bei ausgestreckten Armen mit Handschellen an zwei Bettgestelle in ihrer Zelle gefesselt. Die Wärter erlaubten ihr nicht, auf die Toilette zu gehen und gaben ihr jeden Tag nur sehr wenig zu essen, nur eine kleine Menge Reis.

Vom Gefängnis aus kam Lü zwischen März und April 2020 in „Umerziehungskurse“, wo man sie zwingen wollte, ihrem Glauben abzuschwören. Der Leiter der Bildungsabteilung, die Wärter und zwei Insassen beteiligten sich an Lüs „Umerziehung“.  

Um zu vermeiden, für die Misshandlungen, die man Lü zufügte, verantwortlich gemacht zu werden, versuchten die Wärter, Lü zu zwingen, ein vorgefertigtes Testament zu unterschreiben. Darin stand, dass die Wärter und das Gefängnis nicht verantwortlich wären, wenn sie sterben würde, da sie selbst entschieden habe, nichts zu essen. Als Lü sich weigerte, das Testament zu unterschreiben, ergriffen die Wärter ihre Hand und zwangen sie gewaltsam zur Unterschrift.

Die Wärter und Insassen wechselten rund um die Uhr alle zwei Stunden die Schicht und versuchten weiterhin, Lü zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören. Sie zwangen sie, auf einem mit Nägeln bedeckten Brett zu gehen und wenn sie damit aufhörte, besprühten sie ihre Augen, die Nase und den Mund mit einer unbekannten Substanz. Die Wärter ließen sie auch nicht schlafen. Um sie daran zu hindern, auf die Toilette zu gehen, gaben sie ihr nur sehr wenig zu essen und manchmal auch gar nichts.

Währen der „Umerziehungs“-Phase musste Lü über zehn Tage lang ausgiebig körperlich trainieren. Während sie in der Hocke saß, traten die Insassen ihr gegen die Beine, so dass sie Probleme beim Gehen bekam. Weil die Insassen Lüs Mund mit einer Toilettenbürste bearbeiteten, bekam ihr Mund Risse.

Einmal lächelte Lü eine andere Falun-Dafa-Praktizierende an, als sie ihr im Gefängnis begegnete. Da zerrten die Wärterinnen beide Praktizierende auf die Toilette der Wärter und schlugen sie. Danach sollte sie ein Dokument unterschreiben und versprechen, nicht in den Hungerstreik zu treten.

Ein Wärter klebte Lü die Augen zu und kündigte an, das Tape für eine Woche dort zu belassen. Als der Leiter der Erziehungsabteilung am fünften Tag jemanden anwies, das Klebeband zu entfernen, schmerzten Lüs Augen fast unerträglich stark und sie konnte nichts sehen. Der Leiter fesselte Lü die Hände auf dem Rücken und hängte sie an ihren Handgelenken auf.

Folter-Nachstellung: Mit Handschellen hinter dem Rücken gefesselt und aufgehängt

Als Lü Anfang September 2020 entlassen wurde, war sie abgemagert und beide Augen hatten stark an Sehkraft eingebüßt. Sie konnte nur unter Schwierigkeiten gehen, hatte Schmerzen am ganzen Körper und litt unter Schlafstörungen.

Frühere Haft- und Zwangsarbeitslagerhaft

Am 27. Oktober 1999 war Lü schon einmal festgenommen und in der dritten Haftanstalt Peking eingesperrt worden, weil sie nach Peking gegangen war, um dort zu appellieren. Liu Jianqiu von der Polizeibehörde der Stadt Zhangshu brachte sie sechs Tage nach ihrem Hungerstreik zurück in die örtliche Haftanstalt. Am 18. Januar 2000 verurteilte ein Gericht Lü zu drei Jahren Haft, die sie im Frauengefängnis der Provinz abbüßte.

Ende Oktober 2002 war Lüs Haftzeit abgelaufen. Da sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben, verurteilten die Polizei und Mitarbeiter des örtlichen Büro 610 sie zu weiteren drei Jahren Haft in einem Zwangsarbeitslager.

Lü weigerte sich im Arbeitslager, sich Videos anzusehen oder Bücher zu lesen, die Falun Dafa verleumdeten. Daher stülpten die Insassen ihr einen Kissenbezug über den Kopf, hielten sie auf ihrem Bett fest und schlugen sie.

Da sie weiter an ihrem Glauben festhielt, mischte die Polizei giftige Substanzen in ihr Essen, was dazu führte, dass sie schon fünf Minuten nach dem Essen Durst bekam, ihr übel wurde und sie verwirrt war. Einen Monat später war sie nur noch halb bei Bewusstsein, so dass sie sich zum Beispiel nicht mehr zu helfen wusste, als sie ihre Menstruation bekam. Sie steckte auch ihre Hände in die Schuhe und kroch auf den Boden herum, trat gegen die Zelle und schrie, man solle sie freilassen. Doch die Wärter lachten sie nur aus.

Eines Tages kletterte Lü aus dem Fenster und zog sich bei dem Sturz einen Lendenwirbelbruch zu und verletzte sich die Füße.

Im Mai 2005 kehrte sie nach Hause zurück und nahm das Praktizieren von Falun Dafa wieder auf. Kurz darauf erholte sie sich.

Im Juni 2007 wurde Lü erneut verhaftet. Sie wurde sieben Tage lang in einer Haftanstalt festgehalten und ein Gericht verurteilte sie zu weiteren zwei Jahren Zwangsarbeit. Weil sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben, wurde ihre Haftstrafe um 20 Tage verlängert. Am 12. Juli 2009 wurde sie freigelassen.

Frühere Berichte:

Jiangxi Woman Given Pre-determined Prison Sentence for Raising Awareness of the Persecution of Falun GongWoman Arrested Once Again After Three Years of Imprisonment and Five Years of Forced Labor