Auf Befehl der Wärter: 59-Jährige so lange gefoltert, bis sie das Bewusstsein verliert

(Minghui.org) Vier Tage nach ihrer Ankunft im Gefängnis wurde eine 59-jährige Falun-Dafa-Praktizierende so lange gefoltert, bis sie ohnmächtig zusammenbrach. Erst zwei Tage später kam sie wieder zu Bewusstsein. Ihre Peiniger wurden nicht zur Verantwortung gezogen, denn sie handelten auf Befehl der Wärter.

Zhou Yafen lebt in der Stadt Changchun, Proivnz Jilin. Ende August 2022 wurde sie verhaftet, weil sie Falun Dafa praktiziert. Die Beamten brachten sie zunächst in die Haftanstalt Nr.2 von Changchun, bevor sie am 29. April 2023 in das örtliche Frauengefängnis der Provinz Jilin verlegt wurde. Wann und zu welcher Strafe Zhou verurteilt wurde, ist nicht bekannt.

Erster Tag im Gefängnis: Von über 20 Gefangenen verprügelt

Nach ihrer Ankunft im Gefängnis wurde Zhou in Zelle Nr. 5 in der achten Abteilung im ersten Stock untergebracht. Die Wärterinnen beauftragten die Gefangenen Wang Lina und Zha Guang, „an ihr zu arbeiten“. Dabei ließen sie den Häftlingen freie Hand. Sie sollten Zhou so lange foltern, bis sie erklärte, dass sie das Praktizieren von Falun Dafa aufgebe.

Da Zhou an ihrem Glauben festhielt, wurde sie von Zha und Wang mit verschiedenen Methoden gefoltert. Zha, bei der es sich um eine hochgewachsene Gefangene handelte, drückte Zhou jedes Mal zu Boden, sobald sie aufstehen wollte.

Die beiden Häftlinge zogen Zhou bis auf die Unterwäsche auf und zwangen sie sodann, sich auf einen kleinen Plastikhocker zu setzen. Sie öffnete zwei gegenüberliegende Fenster, sodass die Praktizierende mitten im kalten Zug saß. Im April war es noch immer so kühl in Changchun, dass selbst die Gefangenen, die Wintermäntel trugen, vor Kälte zitterten. Zhou war völlig durchgefroren.

Zha befahl der auf dem Hocker sitzenden Praktizierenden, die Knie aneinander zu pressen und die Hände auf den Schoß zu legen. Wenn sie sich auch nur ein bisschen bewegte, prügelte Zha brutal auf sie ein. Als Zhou vor Schmerzen aufschrie, hielten ihre Peinigerinnen ihr den Mund zu.

Auch als es kurz vor 22:00 Uhr war, durfte Zhou weder schlafen, noch sich mit ihrer Bettdecke wärmen. Sie protestierte gegen diese menschenverachtende Behandlung. Zha sagte daraufhin: „Du widersetzt dich der ‚Umerziehung‘. Man kann also nicht sagen, dass wir ein Verbrechen begehen, selbst wenn wir dich zu Tode quälen. Die Wärter haben uns gesagt, dass es eine Todesrate [für Falun-Dafa-Praktizierende] gibt.“

Daraufhin rannte Zha zur Tür der Zelle und schrie in den Flur: „Tutu!“ – ein Codewort, mit dem die Gefangenen klarmachen, dass es an der Zeit ist, die Verfolgung von inhaftierten Praktizierenden zu intensivieren. Etwa 20 Häftlinge stürmten daraufhin aus neun anderen Zellen im ersten Stock in die Zelle und auf Zhou zu. Einige schlugen sie, andere kniffen ihr in die Oberschenkel, manche packten sie am Hals, wieder andere verabreichten ihr Ohrfeigen und beschimpften sie. Es ist bekannt, dass Sun Xue, Han Dongmei und Xia Wei unter Zhous Peinigern waren.

Die Praktizierende wurde so brutal verprügelt, dass ihr Körper verdreht und mit blauen Flecken übersät war. Stellen an ihrem Unterkörper liefen lila-schwarz an.

Zweiter Tag: Keine Toilette, dafür Einlauf

In den ersten beiden Tagen erlaubte Zha der Praktizierenden nicht, zur Toilette zu gehen. Stattdessen musste sie ihre Notdurft in die Hose verrichten, wodurch sich der Geruch nach Fäkalien in der ganzen Zelle ausbreitete. Das änderte jedoch nichts daran, dass es beim Toilettenverbot blieb.

Zhou litt daraufhin unter Verstopfung und fühlte sich äußerst unwohl. Zha, Wang und die weitere Gefangene Gao Lina brachten Zhou daraufhin ins Gefängniskrankenhaus, um ihr einen Einlauf zu verabreichen.

Als Zhou wieder in die Zelle gebracht wurde, prahlte Zha vor den anderen Insassen: „Wir haben ihr zwei Einläufe hintereinander gemacht – und sie hat vor Schmerzen geschrien!“ Was sie Zhou darüber hinaus angetan haben, ist nicht bekannt. Aber nach ihrer Rückkehr hatte sie mehrfach Stuhlgang und musste den Stuhl oft manuell entfernen.

Gemeinsam mit den Wärtern fesselten Zha und Wang der Praktizierenden die Hände ans Bett, bevor sie sie bis auf die Unterwäsche auszogen und erneut im kalten Durchzug frieren ließen.

Dritter Tag: Zhou wird inkontinent und bekommt eine Klobürste in den Mund

Am dritten Tag wurde Zhou inkontinent. Mehr als zehnmal hatte sie Stuhlgang. Die Schmerzen waren so schlimm, dass sie weinen musste. Am Geruch war für die Gefangenen erkennbar, dass Zhou sich wieder in die Hose erleichtert hatte. Zha und Wang zogen ihr daraufhin die Hose herunter, schimpften und prügelten auf sie ein.

Dann fesselte Zha die Praktizierende mit Handschellen an ein Bett und hielt ihr den Mund mit einem Lappen zu. Kurz darauf steckte Zha ihr eine mit Mull umgewickelte Klobürste in den Mund. Sie drehte die Bürste hin und her, um Zhou weitere Schmerzen zuzufügen, bis sie aus dem Mund blutete. Auch das Bett und der Boden waren mit Blut beschmiert. Später log Zha die Wärter an und erklärte, Zhou habe sich gebissen und dadurch geblutet.

Vierter Tag: Ins Koma gefallen

Gegen 4:00 Uhr morgens des vierten Tages stellte die diensthabende Gefangene fest, dass Zhou mit den Augen rollte und nicht mehr atmete. Sie war ins Koma gefallen. Erst in diesem Moment benachrichten Zha und Wang die Aufseherin Gao und brachten sie ins Gefängniskrankenhaus. Zhou wurde ein Tropf gelegt, aber erst nach zwei Tagen kam sie wieder zu sich. Aus Protest gegen die Folter trat sie in Hungerstreik. Derzeit befindet sie sich in der zehnten Abteilung, die für ältere und gebrechliche Gefangene gedacht ist.

Gefängnis benutzt Kriminelle, um Praktizierende zu foltern

Zha stammt aus der Stadt Baicheng, Provinz Liaoning. Sie war wegen Betrugs zu Gefängnis verurteilt worden. Die Wärter setzten sie und andere Krimimelle – darunter auch Verurteilte wegen Mordes und Raubes – ein, um Falun-Dafa-Praktizierende gezielt zu foltern.

Mit den Foltermethoden, mit denen Zhou gequält wurde, gingen die Kriminellen auch gegen andere Praktizierende vor. Unter ihnen ist Fu Yanfei, eine Falun Dafa praktizierende Lehrerin, die wegen ihres Glaubens zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden war.

Einmal riss Zha der Lehrerin Schamhaare aus, ohrfeigte sie und zwang sie, lange Zeit regungslos zu stehen. Fu magerte ab, bis sie nur noch Haut und Knochen war. Durch die Folter trug sie psychische Schäden davon. Außerdem musste sie sich häufig übergeben und wurde inkontinent.

Früherer Bericht:

Jilin: Lehrerin erneut wegen ihres Glaubens inhaftiert - autistischer Sohn und Familie verzweifelt