Wie sich mein Umfeld änderte, als ich andere mit Güte behandelte

(Minghui.org) Im September 2007 wurde ich zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, weil ich mit anderen über Falun Dafa und die Verfolgung gesprochen hatte. Man brachte mich ins Frauengefängnis der Provinz Liaoning.

Dort behandelte ich die Menschen mit Freundlichkeit und Güte. Mit der Zeit änderten die Häftlinge ihr Verhalten. Am Anfang demütigten und beschimpften sie mich. Nach und nach respektierten und mochten sie mich. Der Veränderungsprozess begann von Demütigungen und Beleidigungen und wandelte sich zu aufrichtiger Bewunderung und Respekt. Diese allmählichen Veränderungen zeigten die Kraft des Dafa und der Güte, die ich durch das Praktizieren von Falun Dafa herauskultiviert habe.

Die Einstellung der Gefängnisleiterin änderte sich

Wenn die Falun-Dafa-Praktizierenden im Gefängnis ankommen, werden sie in der Regel misshandelt. Man versucht sie durch Gewalt umzuerziehen damit sie eine „Garantieerklärung“ unterzeichnen. Sie werden beschimpft, geschlagen und beleidigt. Außerdem werden sie gefesselt und geknebelt und dürfen nicht auf die Toilette gehen oder schlafen. Nachdem ich diese Misshandlungen sechs Monate lang erdulden musste, wurde ich einer Werkstatt zugewiesen. Der Aufseher behandelte mich abweisend und kaltherzig.

Die Gefängnisleitung hatte einen Großauftrag von einem Hersteller erhalten. Das Arbeitspensum war zu groß, als dass die Insassen es rechtzeitig hätten erledigen können. Der Auftraggeber bat den Abteilungsleiter dann, alle Insassen auch an den freien Tagen arbeiten zu lassen. So konnte sich niemand ausruhen.

Obwohl die gesetzlichen Regelungen im Gefängnis keine Überstunden erlaubten, ließ der Direktor uns unter dem Vorwand zur Reinigung der Werkstatt trotzdem länger arbeiten. Die oberen Behörden erlaubten das dann.

In der Gefängnisordnung war festgelegt, dass es an den Ruhetagen kein Mittagessen gab. So bekamen wir zu Mittag nichts. Gelegentlich brachte der Auftraggeber von draußen Essen mit. In der Regel gab es gefüllte Brötchen, damit wir zu härterer Arbeit bewegt wurden. Die Häftlinge standen ängstlich in der Schlange ­– sie befürchteten, nichts mehr zu bekommen. Ich stellte mich am Ende der Schlange an, um ihnen nichts wegzunehmen.

Eines Tages brachte der Fabrikant zwei süße Brötchen für jeden Gefängnisinsassen mit. Bevor ich aufstand, um mir das Essen zu holen, rief die Abteilungsleiterin: „Diese Leckerei ist nicht für So-und-so (mein Name).“ Ich lächelte ruhig und sagte nichts.

Da die Werkstatt Metallwände hatte, war es im Winter kalt und im Sommer heiß. In einem Sommer war es extrem heiß, so heiß, dass wir Schwierigkeiten beim Atmen hatten. Einige Häftlinge fragten, ob sie von ihrem eigenen Geld Eis kaufen könnten. Die Abteilungsleiterin holte sich die Erlaubnis der Gefängnisleitung und kaufte Eis am Stiel.

Während sie das Eis verteilte, rief sie erneut meinen Namen: „Es gibt kein Eis für So-und-so.“ Ich blieb ruhig und sagte nichts. Mir war klar, dass die Abteilungsleiterin mein Eis für sich behielt, denn es gab für jede Person eines.

Einmal gab es in der Gefängniscafeteria eine seltene Süßigkeit. Jeder bekam zwei große gefüllte Brötchen. Die Abteilungsleiterin zählte die Brötchen, die ein Häftling mitgebracht hatte. Sie stellte fest, dass zehn Brötchen fehlten. Sie schimpfte den Häftling aus und meinte, dass er nutzlos sei.

Alle wussten, dass ich nur das Essen aus der Kantine aß und nie Lebensmittel aus dem Gefängnisladen kaufte. Ich sagte: „Ein Brötchen ist genug für mich.“ Die Abteilungsleiterin sah mich an und sagte nichts.

Zum Drachenbootfest gab es gebratene Pilze in der Cafeteria. Die Abteilungsleiterin gab jeder Person eine Portion Pilze. Als sie mir eine zusätzliche Portion geben wollte, sagte ich: „Sie brauchen mir nicht mehr zu geben.“ Sie tat die Pilze trotzdem in meinen Behälter.

An einem anderen heißen Tag kaufte der Auftraggeber einige Eisriegel für die Leiter der Einheit. Der Leiter gab einen Riegel an die Zellenanführerin, die ihn wiederum an mich weitergab. Ich sagte: „Danke, aber bitte genieße ihn selbst.“ Sie legte ihn hin und ging ohne ein Wort.

Von da an war die Zellenanführerin nie mehr gemein zu mir. Sie fing an, mit mir über ihre Gedanken zu sprechen. Mit der Zeit behandelte sie mich wie eine Freundin und wir sprachen über viele Dinge.

Die positive Veränderung einer Gefängnistyrannin

Wang Feng (Pseudonym) war eine Gefängnis-Tyrannin. Sie war reich und kompetent. Sie beschimpfte jeden, wann immer sie wollte, und nahm niemanden ernst. Niemand wagte es, sich mit ihr anzulegen.

Die Gefängnisleitung stellte verschiedene Regeln auf, um die Gefangenen zu bändigen. Die Gefangenen verstießen oft gegen die Regeln, weil sie es nicht gewohnt waren, gegängelt zu werden. Ihre Bestrafung hing einzig und allein davon ab, wie die Zellenanführerin bei der Bereichsleitung Bericht erstattete. So versuchten alle Insassen, ihr zu gefallen, schmeichelten ihr und wagten es nicht, ihr zu widersprechen.

Das gab ihr das Gefühl von Macht. Feng hielt sich jedoch nicht an die ihr verhassten Gefängnisregeln. Sie beschimpfte die Zellenanführerin oft hinter ihrem Rücken. Die beiden Frauen hatten viele Konflikte miteinander.

Die Insassen wurden danach beurteilt, wie viel Gewinn sie dem Gefängnis einbrachten. Deshalb ließ die Leitung Fengs Verhalten durchgehen. Mit der Zeit verschärften sich die Konflikte zwischen Feng und der Zellenanführerin so sehr, dass sie zur Belastung für die Bereichsleiterin wurden.

Später teilte die Bereichsleiterin Feng und mich zusammen ein. Eines Tages wischte ich den Boden der Zelle und fegte an Feng vorbei. Sie stampfte mit dem Fuß auf und sagte: „Guck mal, du fegst alles gegen meine Füße!“ In Wirklichkeit hatte nichts ihre Füße getroffen. Ich sagte nichts und fegte weiter.

Ein paar Tage später wurde Fengs obere Koje von einer neuen Insassin belegt, die geistig etwas beeinträchtigt zu sein schien. Feng hatte die Angewohnheit, am Morgen zu fluchen. Als Feng aufwachte, tadelte sie die neue Insassin. Sie warf ihr vor, mitten in der Nacht an ihrem Bett gerüttelt zu haben, sodass sie nicht gut geschlafen habe.

Als ich zur Arbeit in die Werkstatt ging, sah ich Feng allein dort sitzen. Ich ging zu ihr hin und sagte: „Feng, kann ich dir etwas sagen?“ Sie sagte: „Was ist?“

Ich sagte: „Du siehst aus wie eine bekannte Persönlichkeit der Geschichte. Du siehst aus wie der berühmte General Wang Feng. Wie kannst du andere tyrannisieren? Wenn du die Zellenanführerin beschimpfst, halten die anderen das für einen Ausbruch, um sich Luft zu machen und meinen, du hättest das Recht dazu. Aber die neue Insassin ist offensichtlich geistig behindert, und du hast sie beschimpft. Was werden die anderen von dir denken, wenn du so etwas tust?“

Neulich habe ich den Boden gekehrt und den Schmutz nicht vor deinen Füßen abgeladen, aber du sagtest, ich hätte es getan. Du weißt, dass es nicht meine Aufgabe ist, den Boden zu fegen. Wir sind beide in der gleichen Gruppe; habe ich nicht auch für dich Punkte gesammelt? Selbst wenn ich dir versehentlich Schmutz vor die Füße gefegt hätte, solltest du dich nicht so verhalten.“ 

Feng hörte schweigend zu und sagte dann: „Wirklich? Ich hatte nicht den Eindruck, dass ich dich schikaniert habe.“

Von da an änderte sich Feng und fluchte nur noch selten. Sie erzählte anderen insgeheim: „Ich habe neulich den Neuankömmling beschimpft, aber „So und so“ hat mich darauf hingewiesen, dass das nicht richtig ist.“

Später sprach ich mit ihr oft über Falun Dafa. Ich erzählte ihr auch Geschichten über die traditionelle Kultur und wie unsere Vorfahren sich selbst disziplinierten. Diese Geschichten gefielen ihr gut.

Einmal sagte ich: „Schau dir diejenigen an, die einen Namen in der Geschichte hinterlassen haben. Welcher von ihnen wurde hochgeschätzt, weil er reich war? Die Menschen erinnern sich an sie wegen ihrer hohen Tugend. Die Menschen sind vom Himmel belohnt worden, weil sie tugendhaft waren. Sie hielten sich zurück und verdienten so ihr Glück. Wenn du andere schlägst, beschimpfst oder schikanierst, gibst du ihnen deine Tugend. Wir dürfen keine törichten Dinge tun, die uns unsere Tugend kosten.“

Feng hörte allmählich auf zu fluchen. Gelegentlich konnte sie etwas nicht ertragen. Wenn sie aber gerade fluchen wollte, sah sie mich an, schluckt und murmelte: „So-und-so hat mich gebeten, nicht mehr zu fluchen.“

Auch die Gefängnisleiterin bemerkte Fengs Veränderungen und sagte zu ihr: „Du hast dich verändert. Du schimpfts nicht mehr.“

Feng antwortete: „So-und-so (mein Name) hat mir erklärt, warum ich nicht mehr fluchen soll. Habe ich mich nicht zum Besseren verändert, nachdem Sie mich mit ihr zusammengebracht haben?“

Die Gefängnisleiterin lächelte. Der Mensch, der ihr früher so viel Kopfzerbrechen bereitete, hatte sich verändert.

Die Menschen um mich herum verändern sich

Ein Mädchen aus der Provinz Anhui war in die Stadt gekommen, um für einen Verwandten zu arbeiten. Weil sie mit dem Verwandten unzufrieden war, bestahl sie ihn und wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Als sie in unsere Zelle kam, hatte sie kein Geld, um sich eine Telefonkarte zu kaufen, und konnte daher ihre Familie in der Provinz Anhui nicht erreichen. Sie war sehr besorgt. Ich bat die Leitung, 100 Yuan (rund 13 Euro) von meinem Konto auf das Konto des Mädchens zu überweisen, damit sie eine Telefonkarte kaufen und ihre Familie anrufen konnte. Das Mädchen war sehr dankbar.

Ich erklärte dem Mädchen die wahren Umstände über Falun Dafa und die Lügen der Propaganda. Sie verstand und sagte: „Alle hier sind wirklich kriminell, nur du nicht. Wir wurden für Dinge verhaftet, die wir zu unserem eigenen Vorteil getan haben. Du wurdest aber verhaftet, weil du etwas für andere getan hast. Wenn ich dich früher gekannt hätte, hätte ich so etwas wie andere bestehlen bestimmt nicht getan.“

Ein anderes Mädchen aus der Provinz Yunnan war sehr traurig, als sie im Gefängnis ankam. Ich lehrte sie, sich gut zu verhalten und wie man ein guter Mensch wird. Ihre Stimmung verbesserte sich. Eines Tages sagte sie zu mir: „Du hast mir gesagt, ich soll ein guter Mensch sein, das verstehe ich. Aber hier kann ich das nicht, denn man wird schikaniert, weil man ein guter Mensch ist.“

Ich dachte darüber nach und fragte sie: „Sag mal, respektieren mich die Leute hier, einschließlich der Leitung?“ Sie sagte: „Das tun sie.“ Ich fragte: „Respektieren sie mich, weil ich mich ihnen beuge oder ängstlich bin?“ Sie antwortete: „Nein, weil du gutherzig bist.“

Ich fuhr fort: „Dann solltest du auch ein guter Mensch sein, damit die Leute dich respektieren. Niemand wird dich schikanieren. Was ist dir lieber, respektiert oder gemobbt werden? Sie antwortete: „Respektiert zu werden.“ Ich versicherte ihr: „Wenn du andere schikanierst, werden sie es nicht mögen. Wenn du aufhörst, andere zu schikanieren, werden sie allmählich aufhören, dich zu schikanieren.“ Sie bestätigte: „Das ist wahr.“

Ein Mädchen aus der Stadt Benxi in der Provinz Liaoning hatte einen Kurzhaarschnitt wie ein Junge. Sie bat darum, mit mir in eine Gruppe aufgenommen zu werden. Ich begann, sie über die Zusammenhänge der Verfolgung aufzuklären. Dann brachte ich ihr einige Gedichte aus Hong Yin bei. Sie lernte sie auswendig und rezitierte die Gedichte jeden Tag. Wenn sie aufwachte, rezitierte sie sie und auch tagsüber wiederholte sie sie in Gedanken manchmal. Eines Tages hatte sie Bauchschmerzen. Sie rezitierte Gedichte aus Hong Yin, und die Schmerzen hörten auf.

Nach einiger Zeit fanden die anderen Zelleninsassen heraus, dass sie von mir Dafa lernte, und wollten das der Leitung melden. Sie vertraute mir an: „Ich habe keine Angst, wenn die Leitung mit mir spricht. Ich werde einfach sagen: Frau Oberin, ich habe früher viel geflucht, aber jetzt tue ich es nicht mehr. Ist es nicht besser, Falun Dafa zu lernen, als zu fluchen?“

Ihren Eltern gegenüber wurde sie allmählich einfühlsamer. Sie sprach oft über ihre Familie. Sie erzählte mir: „Ich bin wie ein Junge aufgewachsen und habe mit Spielzeugpistolen, Messern und Autos gespielt. Ich mochte die Schule nicht und wollte nur spielen. Meine Eltern machten sich Sorgen um mich, weil ich nie zu Hause blieb oder nicht nach Hause kam.“

Mein Vater vermisste mich und rief mich an. Ich kniff mir in die Nase, um meine Stimme zu verstellen, und sagte: ‚Tut mir leid, die Nummer, die Sie erreichen wollen, ist nicht erreichbar.‘“ Mein Vater seufzte am anderen Ende: „Sie hat ihr Telefon wieder ausgeschaltet.“ Ich fand das lustig. Erst jetzt weiß ich, wie sehr mein Vater mich vermisst hat.

Als ich diesmal verhaftet wurde, sagten meine Eltern zu mir: ‚Wenigstens wissen wir jetzt, wo du bist und können dich besuchen, wann immer wir wollen.‘ Wenn ich wieder draußen bin, werde ich niemals mehr so schlecht sein wie früher.“

Sie wurde disziplinierter und benahm sich gut, während sie ihre Strafe absaß. So erhielt sie eine Strafminderung. Nach ihrer Freilassung kehrte sie in ihr Elternhaus zurück und verdiente viel Geld.

Eine alte Frau kannte sich sehr gut mit Kräuterheilkunde aus. Sie behandelte jemanden, der dann später verstarb. Sie glaubte nicht, dass es ihre Schuld war und bekannte sich nicht schuldig. Weil sie nicht gestand, konnte sie keine Strafverminderung bekommen, aber das schien sie nicht zu kümmern. Sie sang nach Belieben und fluchte, wann immer ihr danach war. Sie beschimpfte andere, wenn sie sich gegenseitig Essen gaben oder sich näherkamen.

Am meisten fluchte sie über diejenigen, die ihr gegenübersaßen. Die Gefängnisleitung wies mir den Platz ihr gegenüber zu.  

Manchmal half ich ihr in der Werkstatt, indem ich die fertig gestellten Produkte ordnete oder ihren Arbeitsbereich aufräumte. So konnte sie schneller arbeiten und ihre Produktivität steigern. Der zuständige Abteilungsleiter lobte sie oft, was sie zufrieden machte. Sie wollte sich bei mir bedanken, indem sie ihr Essen mit mir teilte. Ich lehnte jedoch jedes Mal höflich ab.

Ich behandelte alle Zelleninsassen gut und half jedem, mit dem ich zu tun hatte. Manche Leute gaben mir heimlich etwas zu essen, um sich zu bedanken, aber ich gab es jedes Mal unauffällig zurück. Die alte Frau beobachtete diese Dinge und bewunderte mich. Allmählich hörte sie auf zu fluchen.

Auch in dieser harten Gefängnisumgebung bemühte ich mich, in jeder Hinsicht selbstdiszipliniert zu sein. Eines Tages gab es in der Kantine gedünstete Rettichstäbchen, aber niemand wollte sie. Ich aß sie mit Reis. Die Leute sahen, dass ich mein Essen genoss, und waren neugierig, was es war. Als sie feststellten, dass es sich nur um fingerdicke Rettichstäbchen handelte, waren sie beeindruckt.

Manchmal klärte ich die Abteilungsleiterin über die wahren Umstände der Verfolgung auf. Und sie sagte: „Du bist wirklich ein guter Mensch. Es gibt so viele Leute in dieser Gefängnisabteilung, aber keiner von ihnen hat schlecht über dich geredet.“ Ein neu angekommenes Mädchen beobachtete mich eine Weile. Dann sagte sie zu anderen: „Ich kann nicht glauben, dass es im Gefängnis so gute Menschen gibt.“

Die Falun-Dafa-Praktizierenden befinden sich im Gefängnis in einer schwierigen Situation. Am Anfang suchte sich die Leiterin immer die Person mit dem schlechtesten Charakter aus, um mich mit ihr in eine Gruppe einzuteilen. Aber später teilte sie mich mit der kultiviertesten Person der ganzen Gefängnisabteilung zusammen. Es war eine ehemalige Firmenchefin, und so blieb es, bis meine Haftzeit abgelaufen war und ich freigelassen wurde.

Wenn Falun-Dafa-Praktizierende anderen Güte entgegenbringen, werden sich unsere Umgebung und die Menschen um uns herum verändern.