Im alten China: Darum galt fehlender Respekt vor den Eltern als Verbrechen

(Minghui.org) Kürzlich hörte ich von drei Kindern, die ihre Eltern nicht respektierten.

Das erste war ein Gymnasiast, der in der Schule schlecht abschnitt. Seine Mutter sah ihn in den Winterferien täglich ständig auf seinem Handy spielen und sagte ihm, dass sie das missbillige. Das ärgerte den Jungen und machte ihn so wütend, dass er seiner Mutter ins Gesicht schlug. Danach ging er hinaus und weigerte sich, seine Mutter zu sehen oder ihre Anrufe zu beantworten.

Das zweite war eine junge Frau. Obwohl ihre Eltern bereits im Ruhestand waren, suchten sie sich Jobs, um ihre Tochter finanziell zu unterstützen. Ihre Eltern taten alles für sie, sodass sie ganz verwöhnt war. Nach ihrem College-Abschluss fand die Tochter eine Arbeit in Südchina. Als sie vor einigen Monaten vor dem chinesischen Neujahr nach Hause zurückkehrte, kämpfte ihre Mutter aufgrund der langen COVID-19-Erkrankung mit schweren Depressionen. Dennoch erwartete das Mädchen, dass seine Eltern alles für es taten. Als die Eltern ihre Tochter dafür kritisierten, dass sie nicht half, verließ sie das Haus und kehrte zu ihrem Wohnort im Süden Chinas zurück, sodass ihre betagten Eltern das chinesische Neujahr alleine verbringen mussten.

Eine andere junge Frau wurde nach der Scheidung ihrer Eltern von ihrer Mutter großgezogen. Während ihrer Oberschulzeit überwand ihre Mutter alle möglichen Schwierigkeiten, um sie zu einer besseren Ausbildung ins Ausland zu schicken. Die Tochter besuchte später ein renommiertes College. Sie lernte einen jungen Mann kennen und wollte ihn heiraten. Die Mutter sagte, sie sei zu jung, und schlug ihr vor, bis zum Abschluss des Studiums zu warten. Die Tochter ignorierte ihre Worte und heiratete, ohne es ihrer Mutter zu sagen.

Der Stellenwert der kindlichen Pietät in der alten Kultur Chinas

In der traditionellen chinesischen Kultur wurde man bereits als Kind dazu angehalten, die Eltern und die älteren Mitmenschen zu respektieren. Darüber hinaus sollte man seine Geschwister gut behandeln und die gleiche Haltung auch gegenüber anderen Menschen aufbringen.

Der Respekt vor den Eltern oder die kindliche Pietät war im alten China ein grundlegender moralischer Standard. Ein Verstoß dagegen galt als schweres Verbrechen. In der Xia-Dynastie, der ersten Dynastie Chinas, wurde berichtet: „Es gibt über 3.000 Verbrechen, aber das Schlimmste ist ein Mangel an kindlicher Pietät.“ Ein Mangel an kindlichem Respekt gegenüber den Eltern konnte nicht begnadigt werden. 

Dieser Grundsatz galt gleichermaßen für Könige, Beamte und einfache Bürger. Ein Beispiel ist Tai Jia, der vierte König der Shang-Dynastie. Er hatte keinen Respekt gegenüber seinen Eltern, behandelte sein Volk schlecht und brach seine eigenen Gesetze. Premierminister Yi Yin verbannte den König für mehrere Jahre nach Tongong. Ihm war es als König erst dann gestattet zurückkehren, wenn er sein Verhalten korrigiert hatte.

Im Shang Shu (Buch der Dokumente) heißt es: „Das schlimmste Verbrechen besteht darin, die Eltern nicht zu respektieren oder sich nicht mit Geschwistern anzufreunden … Ich fordere den König auf, diese Menschen vom Gesetz her zu bestrafen, da ihr Verbrechen unverzeihlich ist.“

Sogar diejenigen, die anderen sagten, sie sollten ihre Eltern schlecht behandeln, wurden hart bestraft. In den Bambustexten aus der Han-Dynastie, die in Zhangjiashan in der Provinz Hubei ausgegraben wurden, heißt es: „Wenn eine Person anderen sagt, sie sollten ihre Eltern nicht respektieren, ist die Strafe harte Arbeit und ein Malzeichen im Gesicht, welches ihr Verbrechen kennzeichnen soll.“ Dies war neben der Todesstrafe die schlimmste Strafe.

In der Tang-Dynastie gab es zehn schwere Verbrechen, von denen drei mit mangelnder kindlicher Pietät in Zusammenhang standen. Sie waren: Eltern oder Großeltern schlagen, Eltern nicht respektieren und Familienmitglieder nicht respektieren. Genauer gesagt wurde jeder, der seine Eltern oder Großeltern beschimpfte, gehängt; jeder, der seine Eltern oder Großeltern schlug, wurde ebenfalls hingerichtet.

Das Göttliche und die Tugend

Gemäß Xiao Jing (Klassiker der kindlichen Pietät) sehen die Gottheiten, wenn jemand respektvoll ist, und werden ihm helfen. Im Folgenden sind ein paar Beispiele.

In der Sammlung „24 Beispiele kindlicher Pietät“ wird Dong Yong aus Qiansheng (heutige Provinz Shandong) erwähnt. Nachdem er in jungen Jahren seine Mutter verloren hatte, zog er während des Krieges mit seinem Vater nach Anlu (heutige Provinz Hubei). Als auch sein Vater starb, konnte Dong ihn wegen fehlender finanzieller Mittel nicht bestatten lassen. Daraufhin verkaufte er sich selbst an eine reiche Familie als leibeigener Diener und zahlte mit dem Erlös das Begräbnis seines Vaters.

Dongs Aufrichtigkeit rührte die Gottheiten. Auf seinem Weg zur Arbeit in Huaiyin traf Dong eine junge Frau, die obdachlos zu sein schien. Er heiratete sie. In den folgenden Monaten nach der Hochzeit webte seine Ehefrau 300 Rollen Brokat und kaufte ihren Ehemann mit dem Erlös der Stoffrollen frei. Als sie beide auf dem Heimweg durch Huaiyin kamen, sagte die Frau zu Dong, sie sei eine himmlische Jungfrau, die der Himmel geschickt habe, um ihm, Dong, zu helfen. Mit diesen Worten erhob sie sich und schwebte zurück in den Himmel. Fortan wurde der Name Huaiyin in Xiaogan (Bewegt von kindlicher Pietät) geändert.

Im 45. Jahr der Herrschaft von Kaiser Qianlong (1780 n. Chr.) brach in der Yangmeizhuxie-Straße ein Feuer aus. Hunderte von Häusern wurden bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Doch ein Haus blieb wie durch ein Wunder unversehrt, als hätte man eine Linie um das Haus gezogen, um es vor Schaden zu schützen. Es stellte sich heraus, dass in genau diesem Haus eine Witwe mit ihrer bettlägerigen Schwiegermutter wohnte, die sich geweigert hatte, das Haus zu verlassen. Es ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die außergewöhnliche Pietät gegenüber den Eltern das Göttliche bewegen kann. Dies wurde von dem Gelehrten Ji Xiaolan im Yuewei Caotang Biji (Yuewei Cottage Notes) festgehalten.

Ein weiteres Beispiel ist der Schurke Lü Si, der bis zu seinem Tod viele schlechte Dinge verübte. Als er noch lebte, hatte seine Frau einen Traum, in dem Lü für seine Taten in die Hölle geschickt werden sollte. Doch weil er seine Mutter immer aufrichtig respektiert hatte, begnadigten ihn die Beamten der Unterwelt und ließen ihn als Schlange reinkarnieren. Im Traum sagte Lü zu seiner Frau, sie solle wieder heiraten und ihren Schwiegereltern gegenüber respektvoll sein. 

Ein Beispiel aus der Qing-Dynastie

Wer seine Eltern demütigte oder schlug, sollte mit dem Tod bestraft werden. Das Folgende ist ein Beispiel aus der Qing-Dynastie.

Im Jahr 1866 schlugen der Kampfkünstler Zheng Hanzhen aus Hanchuan (in der heutigen Provinz Hubei) und seine Frau Huang seine Mutter, was ihre Nachbarn den Behörden meldeten. Zu dieser Zeit inspizierte der Gouverneur von Huguang Hanchuan. Er verhaftete das Paar und meldete es Kaiser Tongzhi. Der erließ ein Dekret für das Paar und auch für die anderen Beteiligten:

- Zheng und seine Frau Huang sollten hingerichtet werden, dann sollte ihre Haut entfernt, ihre Körper verbrannt und ihre Asche verteilt werden.- Zhengs Onkel und drei Cousins sollten gehängt werden.- Der Dorfvorsteher sollte gehängt werden.- Nachbarn, die wussten, was passiert war, es aber nicht meldeten, sollten jeweils 80-mal mit einem Holzstab geschlagen und als Soldaten an den abgelegenen Wulong-Fluss geschickt werden.- Zhengs Kampfkunstlehrer sollte 80-mal mit einem Holzstab geschlagen werden.- Die leitenden Beamten des Kreises und von Hanchuan sollten ihres Amtes enthoben werden, weil sie es versäumt hatten, ihr Volk aufzuklären.- Huangs Mutter sollte auf ihrer Haut gebrandmarkt werden: „Ich habe eine Tochter großgezogen, sie aber nicht erzogen“ und sie sollte in sieben Provinzen öffentlich zur Schau gestellt werden.- Huangs Vater sollte 80-mal mit einem Holzstab geschlagen und an einen 1.500 Kilometer entfernten Ort geschickt werden.- Zhengs neun Monate alter Sohn sollte von der Hanchuan-Regierung großgezogen werden und sein Name wurde in „Xue Shan“ (lernen gut zu sein) geändert.- Die Beamten von Hubei sollten Zhengs Mutter unterstützen, indem sie ihr jeden Tag einen Liter Reis und ein Zehntel Silber gaben.- Zhengs Land sollte verlassen werden.

Der Gouverneur von Huguang druckte dieses Dekret aus und verteilte es in der gesamten Region. Er versprach, dass jeder, der seine Eltern misshandelte, auf die gleiche Weise bestraft würde. Infolgedessen erfuhren Menschen im ganzen Land von diesem Vorfall, beachteten die Warnung und verhielten sich entsprechend.

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Es ist genau diese wertvolle Tradition, welche die Kommunistische Partei Chinas mit allen Mitteln versucht zu zerstören. Während ihrer unerbittlichen politischen Kampagnen in den letzten Jahrzehnten, insbesondere während der Kulturrevolution, wurden Familienmitglieder dazu angestiftet, sich gegenseitig anzugreifen und Schüler ermutigt, ihre Lehrer zu attackieren. Dies führte das Land in das Chaos und dem moralischen Verfall, der das heutige China prägt. Es ist an der Zeit, aus diesen Lektionen zu lernen, den Einfluss der Ideologie der KP-Chinas zurückzudrängen und die traditionellen Werte wiederherzustellen.