80-jährige Ärztin im Ruhestand wartet immer noch auf Ergebnis ihrer Berufung

(Minghui.org) Eine 80-jährige pensionierte Ärztin wartet immer noch auf das Ergebnis ihrer Berufung; sie war wegen des Praktizierens von Falun Dafa zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden.

Verhaftungen und Schikanen

Liu Junhua hatte vor ihrer Pensionierung im Krankenhaus der Südwestlichen Erdöl-Universität in der Stadt Nanchong, Provinz Sichuan, gearbeitet. Am 11. März 2021 hatte die Polizei sie verhaftet, denn jemand hatte sie angezeigt, weil sie mit Menschen über Falun Dafa sprach.

Sieben Beamte durchsuchten ihre Wohnung und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, Informationsmaterialien, Computer und 1.000 Yuan (etwa 130 Euro) in bar mit Informationen über Falun Dafa auf den beschrifteten Geldscheinen (als eine Möglichkeit, über die Verfolgung aufzuklären, was in China streng zensiert wird). Sie wurde einen Tag lang auf der Polizeiwache verhört und um Mitternacht gegen Kaution freigelassen.

Zwei Polizeibeamte und der Sicherheitsdirektor der Universität kamen am 23. April 2021 zu Liu nach Hause und forderten von ihr, eine Erklärung zu unterschreiben, in der sie versichert, Falun Dafa aufzugeben. Als sie das verweigerte, gingen sie wieder.

Am 23. Juli 2021 installierte die Polizei eine Überwachungskamera vor der Eingangstür von Lius Wohnung. Ihr Mann Luo Xuguan fotografierte die Kamera und entfernte sie noch am selben Tag. Er reichte beim Bezirksgericht Shunqing eine Beschwerde gegen die Polizei ein, weil sie die Privatsphäre seiner Familie verletzt habe. Der Fall wurde am 3. November 2021 vor Gericht verhandelt mit dem Ergebnis, dass der Richter den Angeklagten anwies, sich schriftlich bei Luo zu entschuldigen.

Am 19. August 2021 kamen Dutzende von Mitarbeitern des Wohnkomitees zu Lius Wohnung. Luo saß neben der Tür und ließ niemanden herein. Eine Person sagte dann, er sei ein Ehrenamtlicher und habe einen Ausweis. Aber auch ihm verweigerte Luo den Zutritt.

Dann versuchten sie, Luo eine COVID-19-Impfung zu verpassen. Er erklärte ihnen, dass er eine Vorerkrankung habe und nicht geimpft werden dürfe. Sie gaben erst nach, als ein hinzugezogener Arzt bestätigte, dass Luo Bluthochdruck hatte und die Spritze nicht bekommen sollte.

Später versprach der Direktor des Wohnkomitees, Luos Tochter eine Arbeitsstelle zu besorgen, die sogar eine Altersvorsorge anbiete. Da Luo wusste, dass es kein kostenloses Mittagessen gibt, fragte er sie, ob es dafür eine bestimmte Voraussetzung gebe. Sie sagten: „Das würden wir Ihnen sagen, wenn sie mit der Arbeit beginnt.“ Er bedankte sich und sagte, sie würde lieber selbst eine Arbeit suchen.

Angeklagt

Die Staatssicherheit Shunqing reichte Lius Fall im September 2021 bei der Staatsanwaltschaft des Bezirks Shunqing ein. Die Leiter des Wohnkomitees und der Direktor des „Büro 610“ Shunqing, Qing Xing, sagten ihr, sie wollten sich am 19. Oktober in einem nahegelegenen Teehaus mit ihr treffen. Liu ging mit ihrem Mann hin. Die Beamten sprachen einzeln mit ihnen und versuchten, Liu unter Druck zu setzen, Falun Dafa aufzugeben und Luo sollte sie dazu überreden. Beide lehnten das jedoch ab.

Dieselbe Gruppe von Direktoren und der Staatsanwalt Xiao Yihui versuchten am 24. November erneut in einem Gespräch mit dem Ehepaar Liu zu zwingen, Falun Dafa aufzugeben. Xiao Yihui sagte, dass er ihren Fall abweisen würde, wenn Liu eine Verzichtserklärung unterschreibe. Liu ließ sich jedoch nicht beirren.

Die Beamten sprachen dann mit Luo allein und versuchten weiter, ihn dazu zu bringen, seine Frau und seine Tochter davon zu überzeugen, mit dem Praktizieren von Falun Dafa aufzuhören. Er sagte, dass seine Tochter fast an einer Krankheit gestorben wäre, aber sie habe sich erholt, als sie begonnen habe, Falun Dafa zu praktizieren. Sie sei Falun Dafa dankbar, dass es ihr Leben gerettet habe und sie werde es auf keinen Fall aufgeben.

Später erhob Xiao Anklage gegen Liu und verwies ihren Fall an das Bezirksgericht Shunqing.

Drei Verhandlungen

Zum ersten Mal erschien Liu am 19. April 2022 vor Gericht. Wegen der COVID-19-Pandemie nahm ihr Anwalt nur online an der Sitzung teil und plädierte für sie auf nicht schuldig. Der Staatsanwalt Xiao wurde gegen Chen Qin ausgewechselt. Obwohl das Gericht behauptete, es sei eine öffentliche Sitzung, durfte kein Bürger an der Anhörung teilnehmen.

Bei Lius zweiter Anhörung am 15. Februar 2023 vertrat ihr Mann sie als Verteidiger der Familie und plädierte ebenfalls auf nicht schuldig.

Ein Gerichtsschreiber namens Jiang Juan teilte Luo am 16. März 2023 telefonisch mit, dass eine weitere Anhörung zu Lius Fall für den nächsten Nachmittag angesetzt worden sei. Luo bereitete sich wieder darauf vor, seine Frau während der Anhörung zu verteidigen, doch gleich zu Beginn der Sitzung verkündete Richter Li Bo, dass Liu zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (etwa 400 Euro) verurteilt worden sei. Der Gerichtsdiener legte Liu Handschellen an und brachte sie in die Haftanstalt der Stadt Nanchong. Sie befindet sich immer noch dort und wartet auf das Ergebnis ihrer Berufung.

Frühere Verfolgung

Liu hatte 1996 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Viele ihrer Beschwerden verschwanden. Dazu gehörten ein niedriger Blutzucker, ein angeborener Tiefstand des Magens und Knochenhyperplasie der Halswirbelsäule.

Seit Beginn der Verfolgung wurde sie wiederholt ins Visier genommen, weil sie ihren Glauben nicht aufgab. Sie wurde verhaftet und für 34 Tage eingesperrt, weil sie im September 1999 nach Peking gegangen war, um für das Recht zu appellieren, Falun Dafa praktizieren zu dürfen. Später wurde sie zu weiteren 15 Tagen Haft in Nanchong verurteilt.

Ein Gericht verurteilte Liu im August 2000 zu einem Jahr Zwangsarbeitslager. Nach einer weiteren Verhaftung im Jahr 2001 verurteilte man sie zu einer Geldstrafe von 4.300 Yuan (etwa 560 Euro) und 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) ihrer Pension wurden einbehalten. In den Jahren 2012, 2015 und 2017 wurde sie nochmals verhaftet.

Früherer Bericht:

80-jährige pensionierte Ärztin wegen Praktizieren von Falun Dafa zu zwei Jahren Haft verurteilt