Erkenntnisse aus dem Krankheitsleiden meiner Mutter

(Minghui.org) Vor einigen Tagen hatte meine Mutter plötzlich Atembeschwerden, die trotz zusätzlicher Sauerstoffzufuhr anhielten. Wir brachten sie zur Notfallbehandlung ins Krankenhaus. Innerhalb weniger Stunden stellten die Ärzte zwei ernsthafte Probleme fest: Das Herz meiner Mutter war äußerst schwach und sie litt unter schwerem Sauerstoffmangel. Bei einer Verschlechterung ihres Zustandes müsste sie an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden.

Als ich von ihrem Zustand erfuhr, wurde mir schwer ums Herz. Während meine Gedanken von Sorgen, Ängsten, Trauer und anderen menschlichen Emotionen überwältigt wurden, erinnerte mich meine klare Seite daran, mich nicht auf diese Illusion einzulassen. Meine Mutter praktizierte seit Jahren Falun Dafa. Dies war für uns beide ein schwerer Schlag. Es galt, vernünftig mit der Situation umzugehen und sich nicht von menschlichen Gefühlen hinreißen zu lassen. Nachdem ich die Einweisung meiner Mutter in die Notaufnahme veranlasst hatte, bat ich die anwesenden Familienangehörigen, im Stillen zu rezitieren: „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut.“ Zudem bat ich meine Mitpraktizierenden, mit mir aufrichtige Gedanken auszusenden, um die Störungen aus anderen Dimensionen aufzulösen.

Während ich auf einer Bank vor der Notaufnahme wartete, sandte ich aufrichtige Gedanken aus und kam allmählich zur Ruhe. Dann forschte ich nach der Ursache dieser Drangsal.

Vor einigen Wochen traten bei meiner Mutter Bluthochdruck und Schlaflosigkeit auf. Sie dachte, der Schlafmangel würde sich negativ auf ihre körperliche Kondition auswirken, und nahm Schlaftabletten und Blutdruckmedikamente zusammen mit einem schnell wirkenden Herzmedikament ein, wann immer sie sich besonders unwohl fühlte. Nach meinem Verständnis rührten diese unangenehmen Erscheinungen auf das Krankheitskarma zurück. Wahre Kultivierende haben keine Krankheiten, da Meister Li, der Begründer des Falun Dafa, unsere Körper gereinigt hat. Warum also Medikamente nehmen, wenn man nicht krank ist? Außerdem resultierte dieses Problem meiner Ansicht nach aus ihrer Anschauung, durch Schlafen sei man ausgeruht. Ich ermahnte sie, sich von dieser Anhaftung zu befreien. Manche Dafa-Praktizierende können über mehrere Tage hinweg wach bleiben, und das ohne irgendwelche Auswirkungen. Meine Mutter nickte zwar zustimmend, wenn ich darüber sprach, doch blieb ihr geistiger Zustand instabil. Bereits nach zwei Tagen hielt sie wieder an ihren ursprünglichen Anschauungen fest.

Nach ein paar weiteren Besuchen wurde ich unruhig. Nach dem Fa-Lernen führte ich mit meiner Mutter ein ernstes Gespräch, wann immer wir auf die Lehre über das Krankheits-Karma stießen. Aber ihr geistiger Zustand schwankte weiter. In klaren Momenten erklärte sie ihre Entschlossenheit, keine Medikamente mehr zu nehmen. Doch schon nach wenigen Tagen gab sie zu, wieder welche eingenommen zu haben, da ihr die Schlaflosigkeit sehr zu schaffen machte. Um sich Erleichterung zu verschaffen, griff sie manchmal sogar auf zusätzliche Sauerstoffzufuhr zurück. Es kam so weit, dass sie die Zeiten für das Aussenden der aufrichtigen Gedanken aus den Augen verlor, während des Aussendens oder beim Meditieren einschlief und während der Übungen nicht mehr auf die Genauigkeit der Bewegungsabläufe achtete. Nach und nach traten meine Ängste, meine menschliche Sorge und meine unfreundliche Seite zutage. Ich fing an, meine Mutter zu kritisieren, weil sie aufzugeben und eine Abkürzung zu nehmen schien, obwohl sie sich so viele Jahre lang kultiviert hatte. Irrtümlicherweise glaubte ich, ihr auf diese Weise zu helfen. Entschlossen setzte sie für einige Tage all ihre Medikamente ab, obwohl sie vor Erschöpfung weder schlafen noch das Fa lernen konnte. Dies führte schließlich zur Manifestation ihrer lebensbedrohlichen Symptome.

Nachdem ich all diese Ereignisse unter der Fürsorge des Meisters Revue passieren ließ, erkannte ich, was ich falsch gemacht hatte.

Erstens: Man kann andere niemals dazu zwingen, ihre Meinung zu ändern. Von meinem Eigensinn getrieben übte ich auf meine Mutter Druck aus, sich an meine Grundsätze zu halten. Ich unterdrückte ihre Einwände mithilfe der Lehre des Meisters und stritt manchmal sogar mit ihr. Ich versuchte blindlings, ihre menschlichen Anschauungen und Anhaftungen zu ändern, in der selbstgerechten Annahme, dies sei nur zu ihrem Besten. Zur Identifikation ihrer Probleme suchte ich ständig im Außen und dachte sogar, dass der Meister mich benutzte, um meiner Mutter bei ihrer Erhöhung zu helfen. Dabei hätte ich nach innen schauen und die in mir selbst verborgenen Anhaftungen aufdecken sollen. Aufgrund dessen schlugen meine früheren Versuche, meine Mutter zu überzeugen, fehl.

Zweitens: Ich agierte herablassend, selbstgerecht und nachtragend. Durch die zahlreichen Gespräche mit meiner Mutter war ich von meinem Verständnis überzeugt. Aber warum schien meine Mutter ein so offensichtliches Prinzip nicht zu erkennen? Allmählich rutschte meine Denkweise immer mehr ins Negative, bis ich nicht mehr in der Lage war, mir die abweichenden Meinungen meiner Mutter mit ruhigem Herzen anzuhören. Ich konnte ihre Aussagen nicht mehr objektiv bewerten und ihr keine vernünftigen Ratschläge geben. Stattdessen beeilte ich mich, sie umzustimmen, indem ich die nach meinem Verständnis geeignetste Methode anwandte. Früher kritisierte ich meine Mutter für ihr selbstherrliches Auftreten und ihre Kritik an anderen. Aber ich habe dieselben Schwächen – wie konnte ich also behaupten, ich sei anders als sie?

Drittens: Ich ging hinsichtlich der Unterstützung meiner Mutter ins Extrem. Wenn sie vorschlug: „Lass mich probieren, die Medikamente für ein paar Tage abzusetzen“, entgegnete ich verächtlich: „Probieren? Was gibt es da zu probieren?! Kultivierung ist ernsthaft! Gibt es da Raum, etwas zu probieren? Du solltest es ganz sein lassen und dem vom Meister arrangierten Weg folgen! Sich auf Medikamente zu stützen, entspricht dem Weg eines gewöhnlichen Menschen!“ Meine Worte klangen wohl aufrichtig, entsprachen jedoch nicht den Grundsätzen des Fa.

Der Meister sagt:

„Diesen Grundsatz hat der eine sofort erkannt, während der andere ihn langsam, mit der Zeit begriffen und erkannt hat. Spielt es eine Rolle, wie man einen Grundsatz erkennt? Es ist besser, wenn man ihn sofort erkennt, aber es geht auch, wenn man ihn allmählich erkennt. Haben ihn nicht etwa beide erkannt? Beide haben ihn erkannt, demnach liegt keiner falsch.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 467)

Welches Recht hatte ich, meine Mutter zu zwingen, all ihre Anhaftungen auf einmal aufzugeben? Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Außerdem trat meine Mutter aus Gründen der Krankheitsheilung in die Kultivierung ein. Diese starke Gesinnung ist natürlich schwer zu beseitigen und die schwankende Entschlossenheit meiner Mutter daher normal. Im Gegensatz dazu waren meine Forderungen an sie zu hart und extrem gewesen.

Viertens: Die menschlichen Anschauungen meiner Mutter waren zu stark. Sie hatte sich nicht wirklich von ihren menschlichen Anhaftungen gelöst, als sie auf meinen Zwang hin die Medikamente absetzte. Zwar kultivierte sie sich, hielt jedoch weiterhin an ihren Gefühlen fest. Nach meinem Verständnis bleibt ein Mensch, der den Gedanken, krank zu sein, nicht aufgeben kann, ein gewöhnlicher Mensch, und sollte in diesem Bereich die Methoden der gewöhnlichen Menschen anwenden. Diejenigen, die frei von Eigensinn sind, können nach übernatürlichen Prinzipien vorgehen. Es besteht dann keine Notwendigkeit, Medikamente einzunehmen oder sich medizinisch behandeln zu lassen. Sie können während des Prozesses der Karmabeseitigung den Pass überwinden und sich auf höhere Ebenen kultivieren. Diesen Zustand kann man unmöglich unter Zwang erreichen!

Ich bedauerte nicht nur meine Handlungen, sondern auch das Versäumnis, meine eigenen Fehler nicht erkannt zu haben. Ich war vom rechten Weg abgewichen. So flehte ich im Stillen den Meister um eine weitere Chance an. Ein paar Stunden später gab es gute Nachrichten: Der Zustand meiner Mutter hatte sich stark verbessert und ihre Lebenszeichen waren relativ stabil. Ich dankte unserem barmherzigen Meister.

In derselben Nacht wurde auch ich von Krankheitskarma geplagt. Während ich unter rasenden Kopfschmerzen, Übelkeit und einer Magenverstimmung litt, hörte ich in meinem Inneren eine Stimme: „Du hast deine Mutter kritisiert, weil sie nicht standhaft war. Jetzt wollen wir mal sehen, wie du diese Prüfung bestehst. Wenn du es nicht schaffst, hast du nur große Töne gespuckt!“ Vor dem Schlafengehen sandte ich motiviert aufrichtige Gedanken aus, lernte beharrlich das Fa und praktizierte die Übungen. Die Symptome verschwanden über Nacht, aber diese Erfahrung löste eine weitere Selbstreflexion aus. Meine Symptome waren schwer zu ertragen gewesen, lösten sich jedoch über Nacht auf. Meine Mutter litt schon seit mehreren Monaten. Sie verfügte über eine größere Ausdauer als ich, dennoch hatte ich sie kritisiert, sie sei nicht stark genug. Ich hatte mich nie in ihre Lage versetzt, es hatte mir an Verständnis für ihre Situation gemangelt.

Meine Mutter erholte sich schnell und wurde schon bald aus dem Krankenhaus entlassen. Wir fingen bei Null an, lernten ernsthaft das Fa, sahen uns das Übungsvideo des Meisters an und korrigierten unsere Bewegungen. Meine Mutter war noch sehr schwach und benötigte für den Gang zur Toilette meine Hilfe. Trotzdem schaffte sie es, die ersten vier Stehübungen zu praktizieren, was meine Erwartungen weit übertraf. Bald darauf stellte sie fest, dass sich ihr Körper leicht und wohl anfühlte. Was mich betrifft, hörte ich das leise Erklingen der Übungsmusik, sobald ich in einen Ruhezustand versank. Oft beendete ich meine Arbeit genau dann, wenn es Zeit war, aufrichtige Gedanken auszusenden. Der Meister ermutigte mich damit, fleißig zu üben.

Meine Mutter erholte sich schnell von ihren Beschwerden und ihr Gesundheitszustand verbesserte sich im Vergleich zum ersten Krankenhausaufenthalt beträchtlich. Endlich gelang es ihr, ihre Anhaftung loszulassen, woraufhin sie keine Medikamente mehr einnahm. Selbst ihr Blutdruck blieb den ganzen Tag über normal, während sie früher täglich Medikamente zur Regulierung ihres hohen Blutdrucks und ihrer Symptome nehmen musste. Ein paar Tage nach Einnahme der Medikamente maß meine Mutter ihren Blutdruck. Er war ziemlich hoch, trotzdem verspürte sie kein Unbehagen. Wir verstanden beide die Botschaft des Meisters: Die Blutdruckmedikamente übten keine Wirkung mehr auf meine Mutter aus. Daraufhin verzichtete meine Mutter auf die Medikamente und das Messen ihres Blutdrucks.

Wir tauchten in einen Zustand friedlicher Ruhe ein, so wie es der Meister erklärte:

„Überall, wo Buddhas Licht erstrahlt, herrschen Schicklichkeit, Redlichkeit, Harmonie und Klarheit“ (ebenda, S. 173)

Vielen Dank, Meister, für diese zweite Chance. Danke, dass Sie diese Krise in eine Gelegenheit umgewandelt haben, damit wir uns erhöhen konnten!

Ich hoffe, dass ich mit diesem Erfahrungsbericht andere Praktizierende, die sich in ähnlichen Situationen befinden, davor bewahren kann, meine Fehler zu wiederholen. Ich möchte meine Mitpraktizierenden in einer ähnlichen Situation ermutigen: Schaut nach innen; findet eure Anhaftungen und korrigiert sie. Unser barmherziger und großartiger Meister wird uns immer helfen. Wir müssen jede Gelegenheit wahrnehmen und uns Mühe geben, es besser zu machen.