Tot – einen Monat nach Entlassung aus unrechtmäßiger langjähriger Haft

(Minghui.org) Lyu Houfen eine Frau aus Tianjin, war an Tuberkulose erkrankt und abgemagert, als sie am 28. Juni 2023 nach fünfeinhalb Jahren Haft entlassen wurde. Wegen des Praktizierens von Falun Dafa war sie inhaftiert gewesen. Ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich zu Hause weiter. Sie brauchte Unterstützung beim Gehen und ihre Lunge war schwer angeschlagen. Ihr Magen waren so stark geschädigt, dass sie Schwierigkeiten hatte, auch nur ein paar Löffel Brei zu sich zu nehmen. Sie starb am 9. August 2023 im Alter von 66 Jahren.

Falun Dafa hatte zu Beginn ihrer Kultivierung ihre Gesundheit wiederhergestellt und sie zu einer ruhigeren und rücksichtsvolleren Person gemacht; Lyu war dafür dankbar. Wegen der Verfolgung wurde sie jedoch wiederholt ins Visier genommen, weil sie an ihrem Glauben festhielt. Deshalb musste Lyu bereits früher einmal 15 Monate Zwangsarbeit leisten.

Jüngste Verhaftung

Lyu wurde am 28. Dezember 2017 gegen 8.30 Uhr von vier Beamten festgenommen, als sie ihr Wohnhaus verließ. Insidern zufolge war sie eine von 37 lokalen Praktizierenden, die an diesem Tag verhaftet wurden.

Die verhaftenden Beamten brachten sie zur Polizeiwache Guangkai, bevor sie sie später in die Haftanstalt des Bezirks Nankai überstellten. In der Zwischenzeit durchsuchten mehr als ein Dutzend andere Beamte ihre Wohnung und beschlagnahmten viele Wertsachen.

Das Bezirksgericht Nankai hielt am 23. Januar 2019 eine Anhörung über Lyus Fall ab. Die Staatsanwaltschaft benutzte die in ihrer Wohnung beschlagnahmten Gegenstände, einschließlich der Falun-Dafa-Materialien, als Beweismittel gegen sie. Lyu erklärte dem Gericht, dass diese Gegenstände ihr rechtmäßiger Besitz seien und dass sie bei der Ausübung ihres Glaubens kein Gesetz gebrochen habe. Ihr Anwalt betonte den Mangel an Beweisen der Staatsanwaltschaft bei der Anklage gegen seine Mandantin und wies darauf hin, dass kein unabhängiges, externes forensisches Amt die Beweise der Anklage geprüft und authentifiziert habe, wie es das Gesetz vorschreibt.

Das Gericht informierte weder den Anwalt noch Lyus Familie über ihr Urteil. Als ihre Angehörigen Lyu im Dezember 2019 besuchten wollten, waren sie überrascht, dass sie nicht mehr in der Haftanstalt des Bezirks Nankai war. Ein Wärter sagte, sie sei im September 2019 verlegt worden, weigerte sich aber, der Familie den Aufenthaltsort mitzuteilen.

Erst als die Familienangehörigen zum Vorsitzenden Richter gingen, um sich über Lyus Fall zu informieren, verriet der Richter, dass er sie zu 5,5 Jahren Haft verurteilt hatte und angeordnet habe, ihre Haftstrafe im Frauengefängnis Tianjin zu verbüßen.

„Tut mir leid, ich habe ganz vergessen, Ihnen das mitzuteilen“, sagte der Richter zu den Angehörigen.

Lyu wurde im Gefängnis brutal gefoltert und verlor schließlich weniger als zwei Monate nach ihrer Freilassung ihr Leben. Eine andere örtliche Praktizierende, Chen Ruiqin, starb Anfang Februar 2017 im Frauengefängnis Tianjin, nachdem auch sie dort brutale Folter erlitten hatte. Sie war 44 Jahre alt.

15 Monate Zwangsarbeit

Bereits am 3. September 2009 war Lyu einmal verhaftet worden, nachdem ein Wachmann in einem örtlichen Wohnkomplex sie angezeigt hatte, weil sie dort Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Bald tauchten Beamte der Polizeiwache Dasi des Bezirks Xiqing auf und brachten sie in die Haftanstalt des Bezirks Xiqing.

Lyu berichtete über diese Episode der Verfolgung in ihrer Strafanzeige, die sie 2015 gegen den ehemaligen chinesischen Diktator Jiang Zemin einreichte, weil er die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte. Sie schrieb:

„Die Polizisten schleiften, zerrten und stießen mich zu ihrem Polizeiauto. Vor der Polizeiwache stießen sie mich aus dem Auto und zerrten mich hinein. Als ich mich weigerte, ihre Fragen zu beantworten, entrissen sie mir meine Handtasche und nahmen mir mein Handy weg (das 2015 immer noch nicht zurückgegeben wurde). Sie machten Fotos von mir gegen meinen Willen und erlaubten mir nicht, zu trinken oder die Toilette zu benutzen. Sie hielten mich auf einer Tigerbank fest bis meine Handgelenke bluteten, weil sie längere Zeit mit Handschellen gefesselt waren. Ich hatte mehrere Jahre lang kein Gefühl in meinem linken Daumen.“

Folter-Illustration: Tigerbank

„In der Haftanstalt wurde ich geschlagen und beschimpft, wann immer sie mich bei den Falun-Dafa-Übungen sahen. Die Wärter durchsuchten mich die ganze Zeit. Sie ließen auch grelles Licht brennen und drehten die Lautstärke des Fernsehers den ganzen Tag voll auf. Ich musste auf dem Betonboden schlafen und mich mit kaltem Wasser waschen. Die Wärter ließen mich schwere Arbeit verrichten, die Regeln der Haftanstalt rezitieren, die Gefängnisuniform tragen und mich gegen meinen Willen fotografieren. Ich wurde gezwungen, in der Zelle zu essen, zu schlafen und mich zu erleichtern. Als die Beamten der Polizeiwache Dasi und des „Büro 610“ des Bezirks Xiqing in die Haftanstalt kamen, um mich zu verhören, musste ich während des gesamten Verhörs Handschellen tragen.“

Später wurde Lyu zu 15 Monaten Zwangsarbeit verurteilt. Auch damals war sie verschiedenen Formen der Misshandlung ausgesetzt, weil sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben und zu verleugnen oder die Regeln des Arbeitslagers auswendig zu lernen. Die Wärter beauftragten Drogenabhängige, Lyu rund um die Uhr zu überwachen. Sie zwangen sie, lange Zeit auf einem kleinen Hocker zu sitzen oder mit dem Gesicht zur Wand zu stehen. Von Zeit zu Zeit steckten sie sie auch in Isolationshaft. Sie zwangen sie zu harter Arbeit, schränkten ihre Nahrungs- und Wasseraufnahme ein oder den Kauf von Dingen des täglichen Bedarfs. Sie erlaubten ihr auch nicht, mit anderen zu sprechen oder auch nur Blickkontakt mit ihnen aufzunehmen.

Drei Monate vor Ablauf ihrer Haftzeit wurde Lyu erneut unter „strenges Management“ gestellt, weil sie sich immer noch weigerte, ihrem Glauben abzuschwören. Sie musste sich Fernsehprogramme anschauen, die Falun Dafa verleumdeten, und ihr wurde der Schlaf entzogen. Die Wärter und Insassen hielten sie auch fest und zwangen sie, ihre Fingerabdrücke unter vorbereitete Erklärungen zur Aufgabe von Falun Dafa zu setzen.

Der Einstieg in Falun Dafa

Lyu litt seit ihrer Kindheit unter einem schlechten Gesundheitszustand und ihr Leiden wurde durch die Geburt ihres Kindes noch verstärkt. Sie bekam Fieber und Durchfall sowie Kopfschmerzen und Schwindel. Im Laufe der Zeit wurde sie von immer mehr Krankheiten geplagt, darunter chronische Rachenentzündung, oberflächliche Gastritis, Zwölffingerdarmentzündung, Herzinfarkt, Neurasthenie (chronische Müdigkeit), Tachykardie, Knochensporne im unteren Rücken und Nacken, Hyperostose (übermäßiges Wachstum von Knochengewebe), Anämie, Hämorrhoiden und chronische Nasennebenhöhlenentzündung.

Sie war damals erst etwa 30 Jahre alt, aber ihr Arzt sagte, ihre Organe seien wie die einer 50-Jährigen.

Neben den medizinischen Behandlungen versuchte Lyu es auch mit Qigong und Tanzen, um ihre Gesundheit zu verbessern. Nichts half. Ihr schlechter Gesundheitszustand belastete auch ihre Beziehung zu ihrem Mann. Das Paar stritt sich die ganze Zeit und Lyu bedauerte sich oft selbst.

Im April 1997 drängte ein Verwandter Lyu, Falun Dafa auszuprobieren. Sie befolgte den Rat und ging in den örtlichen Park, um sich die Gruppenübungen der Falun-Dafa-Praktizierenden anzuschauen. Was sie sah, schockierte sie: Ein Mann fuhr mit seinem Dreirad, auf dem eine Frau saß, auf den Übungsplatz. Die Frau, die ein gerötetes Gesicht und einen geschwollenen Hals hatte, keuchte schwer mit weit geöffnetem Mund. Auf dem Übungsplatz kletterte sie vom Dreirad herunter und setzte sich auf den Boden, um mit anderen Praktizierenden die Übungen zu machen. Unmittelbar nachdem die Übungsmusik zu Ende war, stand sie sofort auf, als sei sie ein ganz anderer Mensch.

Lyu war perplex, dass so eine kränkliche Frau nach nur ein paar Falun-Dafa-Übungen völlig normal geworden war. Sofort beschloss sie, Falun Dafa zu praktizieren. Seitdem wurde das Lesen von Falun-Dafa-Schriften und das Praktizieren der Übungen zu einem wichtigen Teil ihres Lebens.

Lyus Krankheitssymptome verschwanden allmählich. Sie wurde fröhlicher, aufgeschlossener, rücksichtsvoller, toleranter und verständnisvoller anderen gegenüber. Wann immer ihr Mann oder seine Mutter wieder Konflikte mit ihr hatten, konnte sie sich in ihre Lage versetzen und ruhig bleiben. Ihre Beziehungen zu ihrer Familie verbesserten sich und ihre Schwiegermutter entschuldigte sich sogar dafür, sie in der Vergangenheit schlecht behandelt zu haben.

Frühere Berichte:

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