Ladenbesitzerin stirbt nur wenige Tage nach Gerichtsverhandlung

(Minghui.org) Eine 54-jährige Einwohnerin der Stadt Changchun in der Provinz Jilin ist Mitte Juli 2023 gestorben. Sie starb nur wenige Tage, nachdem das örtliche Gericht ihr in ihrer Wohnung den Prozess gemacht hatte, weil sie Falun Dafa praktizierte.

Zhu Yuxia stammt aus der Stadt Liaocheng in der Provinz Shandong und lebte viele Jahre lang in der Stadt Dehui in der Provinz Jilin, bevor sie nach Changchun, der Hauptstadt von Jilin, zog.

Während Zhu in der Stadt Dehui lebte, begann sie im Jahr 2007 inmitten der anhaltenden Verfolgung, Falun Dafa zu praktizieren. Sie hielt sich an die Falun-Dafa-Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und konnte so ihren Jähzorn und ihr übermäßiges Konkurrenzdenken überwinden. Ruhm und persönliche Interessen konnte sie nun auf die leichte Schulter nehmen und zögerte nie, jedem, der Hilfe brauchte, unter die Arme zu greifen.

Zhu wurde wegen ihres Glaubens ins Visier genommen, kurz nachdem sie damit begonnen hatte, auf die Verfolgung aufmerksam zu machen. Sie wurde mehrfach verhaftet und einmal zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.

Jüngste Verfolgung geht auf Verhaftung im Jahr 2022 zurück

Am 29. September 2022 nahmen Beamte des Polizeireviers Xiguang und des Polizeireviers Changde des Bezirks Kuancheng in der Stadt Changchun Zhu zu Hause fest.

Die erforderliche körperliche Untersuchung ergab, dass Zhu an Hepatitis B und Zirrhose litt. Daraufhin wurde sie unter Hausarrest gestellt und ihr Telefon genau überwacht.

„Strafrechtliches Urteil“ noch vor der Anklageerhebung

Am 7. November 2022 um 15 Uhr erschienen Zhang Bairui vom Polizeirevier Xiguang (der für Zhus Fall zuständig war) und ein weiterer Beamter (möglicherweise von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Kuancheng) in dem Einkaufszentrum, in dem Zhu ein Geschäft betrieb. Sie forderten sie auf, zur eidesstaatlichen Erklärung bei der Staatsanwaltschaft zu erscheinen.

Zhu sagte, sie habe keine Zeit. Zhang drohte mit Gewaltanwendung, so ging sie mit. Im Folgenden berichtete sie, was bei der Staatsanwaltschaft geschah.

„Nachdem ich zur Staatsanwaltschaft des Bezirks Kuancheng gegangen war, fragte die Empfangsdame beim Eingang nach meinem Ausweis. Ich konnte mich nicht an meine Ausweisnummer erinnern, und der Beamte der Staatsanwaltschaft sagte, er könne einen für mich ausstellen. Als er die erfundene Nummer aufschrieb, sah ich in seiner Hand ein Formular mit der Überschrift ,Urteil in einer Strafsache‘, auf dem mein Name stand. Als er merkte, dass ich es gesehen hatte, steckte er das Formular weg, so dass ich keine Gelegenheit hatte, den Inhalt des Formulars zu lesen.

Ein Staatsanwalt mit dem Nachnamen Yao sagte, er sei für meinen Fall zuständig und stellte mir nach der Überprüfung einige Fragen. Ich weigerte mich zu bestätigen, was die Polizei in meiner Wohnung beschlagnahmt hatte. Daraufhin schrieb er in das Vernehmungsprotokoll: ‚Sie hat bestimmte Fragen nicht beantwortet oder sich geweigert, sie zu beantworten.‘

Nach der Vernehmung brachte Zhang mich zurück in seine Polizeiwache. Ich fragte ihn, wie der nächste Schritt in meinem Fall aussehen würde, und er sagte, der Fall würde an das Gericht weitergeleitet werden. Er fuhr fort: ‚Aber Sie brauchen nicht vor Gericht zu gehen, weil bei Ihnen Hepatitis B festgestellt wurde. Machen Sie sich keine Sorgen und leben Sie einfach Ihr Leben weiter.‘

Ich verlangte von ihm die Rückgabe des beschlagnahmten Geldes. Er sagte, er habe bei meiner Verhaftung kein Bargeld aus meiner Wohnung mitgenommen. Ich erinnerte ihn daran, dass ein Beamter namens Dayue das Geld aus meiner Manteltasche genommen hatte. Dayue hatte sogar gefragt, wofür das Geld sei, und ich hatte geantwortet, es sei für die Miete meines Standes im Einkaufszentrum bestimmt.

Zhang rief Dayue an, der bestritt, mein Geld genommen zu haben. Zhang forderte mich dann auf, nach Hause zu gehen und auf Neuigkeiten von ihm zu warten.

Nachdem ich nach Hause zurückgekehrt war und über das Strafurteil nachgedacht hatte, wurde mir klar, dass die strafrechtliche Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden nur eine Formalität war, weil alles schon längst entschieden war. Normalerweise erlässt das Gericht ein Strafurteil, nachdem es einen Prozess gegen einen Angeklagten geführt hat. Ich war noch nicht einmal angeklagt, aber sie hatten bereits ein Strafurteil gegen mich vorbereitet.“

Nach ihrer Rückkehr nach Hause spürte Zhu den enormen Druck der Verfolgung und der möglichen Gefängnisstrafe. Sie war zwei Tage lang arbeitsunfähig.

Erneut verhaftet

Am 3. März 2023 besuchte Zhu eine Praktizierende in der nahegelegenen Stadt Dehui, wurde aber verhaftet, kurz bevor sie die Wohnung der Praktizierenden betreten wollte.

Die verhaftenden Beamten des Polizeireviers des Bezirks Kuancheng, des Polizeireviers Xiguangchang in der Stadt Changchun und der Staatssicherheit der Stadt Dehui brachten sie in die Haftanstalt von Changchun. Sie bestand die erforderliche körperliche Untersuchung nicht und wurde nicht aufgenommen.

Die Polizei entließ sie am 11. März.

Anklageschrift und Prozess

Am 5. Juni wurde Zhu von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Kuancheng formell angeklagt. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich ihr Gesundheitszustand aufgrund des Drucks durch die unerbittliche Verfolgung bereits verschlechtert. Ihr Unterleib waren stark angeschwollen, und am 7. Juli fiel sie sogar ins Koma.

Eine Gruppe von Leuten vom Bezirksgericht Kuancheng tauchte im Juli bei Zhu zu Hause auf und hielt dort eine Anhörung zu ihrem Fall ab. Sie drohten damit, dass sie bald mit dem Verfahren gegen sie fertig wären.

Einige Tage später war Zhu tot.

Frühere Verfolgung: Mehrere Verhaftungen und eine einjährige Haftstrafe

Zhu kehrte in ihre Heimatstadt Liaocheng in der Provinz Shandong zurück, kurz nachdem sie 2007 in Dehui, Provinz Jilin, angefangen hatte, Falun Dafa zu praktizieren. Sie hatte immer noch ein Geschäft in Liaocheng, um das sie sich kümmern musste. Am 10. Juni desselben Jahres wurde sie von Beamten des Büro 610 der Stadt Liaocheng und der Staatssicherheit verhaftet und die teuren Gegenstände in ihrem Laden wurden beschlagnahmt. Am 22. Dezember 2007 holten Agenten vom Büro 610 von Dehui sie in Liaocheng ab und brachten sie nach Dehui zurück, wo sie inhaftiert wurde. Anfang Januar 2008 kam sie wieder frei.

Am 23. September 2012 um 9 Uhr morgens verhaftete die Polizeiwache Guangming in Dehui Zhu zu Hause und beschlagnahmte ihren Computer und ihre Falun-Dafa-Bücher. Sie wurde für 15 Tage inhaftiert.

Die Staatssicherheit Dehui verhaftete Zhu am 25. März 2014 erneut. Bei ihr zu Hause wurde kein Bargeld gefunden, und der Beamte Yang Yanqiu fragte sie sogar: „Wo ist all Ihr Geld?“ Sie beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher und die Ausrüstung für die Installation einer Satellitenschüssel, mit der sie unzensierte Fernsehprogramme aus dem Ausland hätte empfangen können.

Zhu wurde 15 Tage lang im Gefängnis von Changchun festgehalten, bevor sie am 9. April 2014 in das dritte Untersuchungsgefängnis von Changchun verlegt wurde. Bei der vorgeschriebenen ärztlichen Untersuchung wurde bei ihr Hepatitis B festgestellt, weshalb sie zunächst nicht aufgenommen wurde. Der Beamte Lou Xingyan von der Staatssicherheit Dehui gab dem Sekretär des politischen Komitees des Untersuchungsgefängnisses 10.000 Yuan (etwa 1.400 Euro), woraufhin dieser zustimmte, Zhu aufzunehmen.

Drei Tage später konnte Zhu plötzlich nicht mehr normal gehen. Sie fühlte sich übel und musste sich übergeben. Das Untersuchungsgefängnis rief die Staatssicherheit der Stadt Dehui an und bat sie, sie abzuholen. Anstatt sie freizulassen, brachten die Beamten Liu und Yang sie am 14. April 2014 in das Krankenhaus des Zwangsarbeitslagers von Changchun.

Das Gericht in Dehui verurteilte Zhu im August 2014 zu einer einjährigen Haftstrafe. Ihre Familie wurde nie über ihre Gerichtsanhörung informiert. Von einem Insider erfuhren sie, dass sie zum Zeitpunkt der Anhörung im Koma gelegen habe. Sieben Beamte setzten sie in einen Stuhl und trugen den Stuhl vom ersten Stock in den vierten Stock, wo sich der Gerichtssaal befand, und nahmen den gesamten Vorgang auf Video auf.

Zhu wurde am 14. Oktober 2014 in das Frauengefängnis der Provinz Jilin eingeliefert.

Die Gefängniswärter stifteten die Insassen an, Zhu zu foltern. Sie wurde geschlagen und heftig beschimpft. Sie zwangen sie auch, lange Zeit auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Ihr Gesäß eiterte und klebte am Hocker. Als sie schließlich aufstehen durfte, wurde der Schorf ihres Gesäßes vom Hocker abgezogen, was ihr große Schmerzen bereitete.

Während ihrer Inhaftierung wurde Zhu einmal ins Krankenhaus gebracht, wo sie Spritzen mit unbekannten Substanzen erhielt.