In Erinnerung an meinen Vater, einen Mann mit Integrität und Gewissen

(Minghui.org) Bevor die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) 1999 mit der Verfolgung begann, praktizierte ich bereits Falun Dafa. Später begann auch meine Mutter zu praktizieren. Mein Vater wurde Zeuge, wie meine Mutter durch das Praktizieren schnell von einer Herzerkrankung genas. Deshalb half er, Verwandte und Freunde über die wahren Umstände von Dafa aufzuklären. Er ermutigte die Menschen sogar zum Parteiaustritt aus der KPCh. Weil ich mich weigerte, meinen Glauben an Dafa zu widerrufen, wurde ich mehrmals inhaftiert. Mein Vater bemühte sich jedes Mal mit legalen Mitteln, mich wieder freizubekommen. Darüber möchte ich hier berichten.

Herstellung und Verteilung von Informationsmaterialien

Als im Juli 1999 die Verfolgung von Falun Dafa durch die KPCh begann, gaben mir meine Eltern Geld, um meine Reise nach Peking zu finanzieren und für Dafa einzutreten. Allerdings wurde ich verhaftet, wieder zurückeskortiert und in unsere örtliche Haftanstalt eingesperrt. Als ich entlassen wurde, holten meine Eltern mich ab. Der Leiter der örtlichen Abteilung für Staatssicherheit riet meinem Vater, mir die Kultivierung von Falun Dafa zu verbieten, aber er antwortete: „Nein!“

Um der Verfolgung durch die örtlichen Behörden zu entgehen, hatten meine Mutter und ich keine andere Wahl, als in eine andere Stadt zu ziehen. Mein Vater ging deshalb in den Vorruhestand und begleitete uns. Er half uns bei der Herstellung von Informationsmaterialien. Einmal lud mich eine Mitpraktizierende ein, gemeinsam die Informationen zu verteilen, aber ich war nicht erreichbar, und so beschloss mein Vater, an meiner Stelle zu gehen. Er verteilte nach Mitternacht mit seinem Fahrrad die Materialien an die Haushalte in den umliegenden Dörfern.

Die Menschen zum Austritt aus der KP Chijnas ermutigen

Als wir in unsere Heimatstadt zurückkehrten, wurde ich verhaftet. Täglich gingen meine Eltern zur Abteilung für Staatssicherheit und zur Haftanstalt, um meine Freilassung zu erwirken, aber ohne Erfolg. Praktizierende halfen mit; aber die Leitung der Haftanstalt drohte, mich stattdessen in ein Zwangsarbeitslager zu schicken. Erst als der Vater einer Mitschülerin, ein Polizeibeamter, den Leiter des Amtes für Staatssicherheit verständigte, kam ich endlich frei.

Nach meiner Freilassung wurden wir oft von Polizisten und Beamten des Büro 610 schikaniert; sie verhinderten die Auszahlung der Rente meines Vaters. Durch die ständige Verfolgung und den Druck von Seiten der Regierung war meine Mutter traumatisiert und konnte sich nicht mehr auf die Kultivierung von Dafa konzentrieren. Schließlich erlag sie der Verfolgung und starb an einem Herzinfarkt.

Als meine Mutter ins Krankenhaus kam, war mein Vater am Boden zerstört. Er unterstützte unsere Kultivierung nicht mehr, sondern lehnte sie strikt ab und verbot uns sogar, Dafa-Bücher zu lesen. Nach dem Tod meiner Mutter verschlechterte sich sein Zustand noch mehr; er gab Dafa die Schuld am Tod seiner Frau.

Als es in China den Satellitenempfänger für das Programm von New Tang Dynasty TV (NTDTV) gab, installierte ich einen für meinen Vater. Sechs Monate danach lehnte er Dafa nicht mehr ab und gab mir die Dafa-Bücher zurück, die er damals versteckt hatte. Ein Praktizierender in meiner Nachbarschaft erzählte mir, dass er sich einmal mit meinem Vater im Park unterhalten habe, als sich ein Militärveteran zu ihrem Gespräch gesellte. Mein Vater sprach über die Sendungen, die er auf NTDTV gesehen hatte, und erzählte ihm die wahre Hintergrundgeschichte der betrügerischen KPCh, die vor der breiten Öffentlichkeit geheim gehalten wird. Am Ende arbeiteten er und der Praktizierende zusammen, um dem Veteranen beim Austritt aus der KPCh und den ihr angeschlossenen Organisationen zu helfen.

Sich weigern, mit dem korrupten kommunistischen Beamtenapparat zusammenzuarbeiten

Vor einigen Jahren wurde ich erneut verhaftet und auf die Polizeiwache gebracht. Die acht Polizeibeamten der Staatssicherheit fesselten mich an einen Metallstuhl, verhörten mich und planten, mich in eine Haftanstalt zu bringen. Mein Vater und andere Praktizierende wollten sich für meine Freilassung einsetzen. Der Vater einer Mitschülerin, der seit vielen Jahren im Ruhestand ist, hatte keine aktuellen Verbindungen zum Büro für Staatssicherheit, aber er führte Dutzende von Telefonaten, um mir zu helfen.

Die Staatssicherheit verfolgte mich jedoch weiterhin, so dass mein Vater meinen Fall intensiv begleitete. Als der Staatsanwalt sich weigerte, sich mit ihm zu treffen, wandte er sich an das Komitee für Politik und Recht, das dann den Staatsanwalt bat, meinen Vater zu empfangen. Die Staatsanwaltschaft beabsichtigte, meinen Fall abzuweisen, aber die Staatssicherheit sandte weiteres „Beweismaterial“ mit dem Ziel, mich zu belasten und zu inhaftieren.

Während dieses Gerichtsverfahrens informierten Praktizierenden meinen Vater über die chinesischen Gesetze in Bezug auf meinen Fall. Dabei stellte er fest, dass die Verfolgung von Falun Dafa überhaupt keine rechtliche Grundlage hat. Als er diese Tatsache dem Leiter der Staatssicherheitsabteilung mitteilte, beschloss dieser, es zu ignorieren. Mein Vater ließ sich nicht entmutigen und setzte sich weiter für meine Freilassung ein. Er schrieb Beschwerdebriefe an alle Regierungsebenen, sowohl auf nationaler als auch auf lokaler Ebene, und beschuldigte die Behörden, mich ohne ein ordentliches Gerichtsverfahren belangen zu wollen.

Sobald man mich angeklagt hatte und mein Fall dem Gericht vorgelegt wurde, nahm mein Vater Kontakt zu allen örtlichen Anwaltskanzleien auf, aber niemand wagte es, mich vor Gericht zu verteidigen. Später beantragte er, als mein Pflichtverteidiger eingesetzt zu werden, doch die Genehmigung wurde ihm verweigert.

Am Tag meiner Anhörung machte sich mein Vater notizen und protokollierte die Verhandlung, aber der Vizepräsident des Gerichts wies den Gerichtsvollzieher an, ihm Stift und Papier wegzunehmen. Der Staatsanwalt fragte mich mehrmals, ob ich mich schuldig bekennen wolle, aber ich bestand darauf, dass ich unschuldig sei.

Einige Leute meinten, mein Vater solle den Staatsanwalt bestechen, damit er mich zu einer geringeren Strafe verurteilt. Das wollte ich meinem Vater ausreden, aber ich durfte ihn nicht sprechen.

Am Ende wurde ich tatsächlich zu einer milden Strafe verurteilt und kurz darauf entlassen. Als ich meinen Vater fragte, ob er jemanden bestochen hätte, um mich freizubekommen, versicherte er mir, dass dies nicht der Fall gewesen sei! Tatsächlich wusste ich, dass er Korruption hasste und jede Zusammenarbeit mit der korrupten Beamtenschaft der KPCh ablehnte.

Ein Mann mit Integrität und Gewissen

Während mein Vater mit anderen Praktizierenden für meine Freilassung zusammenarbeitete, stellte er fest, dass Falun-Dafa-Praktizierende gute Menschen sind. Als der Sekretär des Nachbarschaftskommittes mit seinen Leuten zu uns nach Hause kam, sagte mein Vater zu ihnen: „Alle, die Falun Dafa praktizieren, sind gute Menschen.“ Als sie das hörten, gingen sie wieder.

Im folgenden Jahr wurde ich erneut festgenommen und meine Wohnung durchsucht. Mein Vater wandte sich an die Polizisten und forderte meine Freilassung. Als ich nach Hause zurückkehrte, blieb er bei mir. Er schaute jeden Tag NTDTV, erzählte auch unseren Verwandten davon und forderte sie auf, aus der KPCh und den ihr angeschlossenen Organisationen auszutreten.

Die ununterbrochene Verfolgung, unter der ich litt, zehrte schließlich an der geistigen und körperlichen Gesundheit meines Vaters. Da er jahrelang unter starkem Druck und in ständiger Sorge um meine Sicherheit gelebt hatte, erlitt er zwei Schlaganfälle und verstarb schließlich.

Mein Vater war ein Mann mit Integrität und Gewissen, wirklich der allerbeste Vater, den man sich wünschen kann.