Streiten oder nicht streiten – zwei verschiedene Ebenen

(Minghui.org) Heute geriet ich auf dem Nachhauseweg mit dem Auto in einen Stau. Normalerweise ist auf diesem Streckenabschnitt selten ein Stau. Wie ich später erfuhr, war der Stau durch einen Autounfall verursacht worden. Ein Auto kollidierte mit einem Elektrofahrrad und zwei Menschen stürzten auf die Straße. Oberflächlich betrachtet könnte der Zusammenstoß dadurch verursacht worden sein, dass die beiden Fahrzeuge gleichzeitig losfuhren, um die Straße zu überqueren, und dem anderen Verkehrsteilnehmer keine Vorfahrt gewährten.

Bei einem Streit unter gewöhnlichen Menschen gibt es auch nur wenige, die nachgeben können, was möglicherweise zu weiteren Problemen führt. Unter uns Praktizierenden kann es auch zu Streitigkeiten kommen, doch wir betrachten diese „Meinungsverschiedenheiten“ auf positive Weise. Beim Debattieren zeigen sich unsere Anhaftungen. Sobald wir sie erkennen, können wir sie beseitigen.

In meiner Umgebung gibt es zwei Mitpraktizierende, die gerne miteinander streiten. Wenn sie ihre Meinungen ausgetauscht haben, denken sie tiefgründig darüber nach. Dadurch erlangen sie ein tieferes Verständnis des Fa und erkennen ihre eigenen Lücken. Nach der Auseinandersetzung gibt es keine Trennung zwischen den beiden. Sie halten diesen Zustand beim Austausch für sehr hilfreich und notwendig.

Der Meister sagt:

„Obwohl ich das so gesagt habe, wird es in der Kultivierung noch Streitereien geben, die zum Entfernen des Eigensinns dienen sollen, manchmal sogar noch heftig. Denn ihr seid dabei, euch zu kultivieren; ihr habt Gesinnungen, die nicht abgelegt sind, es gibt Momente, wo ihr euch darüber nicht bewusst seid, es gibt Momente, wo ihr mal vergesst, in euch selbst zu suchen. Ihr seid eigensinnig auf Haltungen, ihr seid eigensinnig auf eigene Anschauungen, dies kann alles zu Streitereien führen.“ (Die Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Australien, 2. u. 3.05.1999)

Vorgestern hatten die beiden wieder eine Meinungsverschiedenheit. Früher hatte ich es so verstanden, dass es sich dabei um einen Kultivierungszustand auf einer bestimmten Ebene handelte und dieser Zustand bei Praktizierenden normal ist. Als ich ein tieferes Verständnis des Fa erlangte, erkannte ich, dass es einen besseren Zustand gibt – einen Zustand, in dem jeder einen Schritt zurücktritt und nicht streitet.

Ich erinnerte mich wieder an einen Streit mit meiner Mutter (auch eine Dafa-Praktizierende), bei dem ich darauf bestand, im Recht zu sein. Ich war der Meinung, sie hätte es nicht gut gemacht und sollte ihre Xinxing erhöhen. Als ich mich mit dem Fa des Meisters verglich, wurde mir klar, dass ich derjenige war, der seine Xinxing erhöhen sollte. Ich sollte mich in die Lage meiner Mutter versetzen und ihr gegenüber nachsichtig sein. Darüber hinaus sollte ich das, was meine Mutter nicht gut gemacht hat, stillschweigend gut machen. Das ist der Horizont, um den ich mich bemühen sollte.

Das Obige ist nur meine Erkenntnis. Bei Mängeln bitte ich um barmherzige Korrektur.