„Fröhlich“ versus „nicht fröhlich“

(Minghui.org) Eine Mitpraktizierende in unserer Gegend ist immer fröhlich. Auch wenn sie mit den Menschen über die Fakten von Falun Dafa spricht, ist sie so. Andere fanden sie freundlich. Wenn  Leute die Fakten nicht hören wollen, bleibt sie freundlich und wünscht ihnen alles Gute, um keine Abneigung hervorzurufen. Weil sie von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) verfolgt wurde, ließ ihr Mann sich von ihr scheiden. Bei den Gesprächen über die Hintergründe von Falun Dafa und der Verfolgung fragen die Leute manchmal nach dem Beruf ihres Mannes. Sie sagt dann: „Ich bin geschieden.“ Die Leute wollen das aber nicht glauben und meinen: „Unmöglich! Sie machen wohl Witze! Sie sind geschieden und lächeln noch?“ Wahrscheinlich haben sie noch nie jemanden getroffen, der nach einer Scheidung solch eine heitere Ausstrahlung hat.

Es gibt viele Mitpraktizierende, die begeistert waren, als sie das Dafa erhielten. Sie waren tief berührt und sagten: „Ich habe einen Meister!“ oder: „Von nun an habe ich einen Meister, der sich um mich kümmert.“

Ich hatte kein solches Gefühl. Nach jahrelanger Kultivierung spürte ich zwar, dass der Meister sich jederzeit um mich kümmert, aber ich hatte nicht die Begeisterung und das Zugehörigkeitsgefühl wie andere Mitpraktizierende. Ich führte es auf mein schlechtes Erkenntnisvermögen zurück.

Nach so vielen Jahren der Kultivierung hatte ich es noch nicht geschafft, immer fröhlich zu bleiben. Mein Gesichtsausdruck war oft ernst und meine Stimmung schlecht. Es handelte sich aber nicht um eine Art von offensichtlichem Glück oder Unglück, das von Emotionen herrührte, sondern es war mein normaler psychischer Zustand. Wie auch immer, ich konnte einfach nicht fröhlich sein.

Und warum konnte ich das nicht? Warum hatte ich immer ein ernstes Gesicht? Es gibt nur wenige Dinge, die einen fröhlich stimmen können, aber viele negative. Zum Beispiel: Unser Sohn hat bei der Prüfung in der Schule nicht gut abgeschnitten; er schaut immer aufs Handy und ist nicht gehorsam; er macht keine Fortschritte beim Lernen; mein Mann ist nicht gut zu mir; die Familie ist so groß und es gibt so viele Dinge, um die ich mich kümmern muss … alles Dinge, die mich weder glücklich noch zufrieden stimmten. Weil all das nicht meinen Erwartungen entsprach, konnte ich nicht fröhlich sein.

In Wirklichkeit waren es bestimmte Erwartungen und Wünsche in Bezug auf menschliche Angelegenheiten, über die ich mir Sorgen machte. Es ging also um Gewinn und Verlust.

Worüber hätte ich mich gefreut? Wenn alles gut laufen würde und alles gut werden würde: Mein Sohn bekäme Auszeichnungen, meine Familie würde viel Geld verdienen und meine Eltern wären in einer guten Verfassung, sodass ich mir keine Sorgen um sie machen müsste. Ich wollte mir keine Sorgen um den Lebensunterhalt machen müssen, ich wollte keinerlei Schwierigkeiten haben und im Wohlstand leben … alles in allem, möglichst bequem leben. Weil sich diese Erwartungen im Alltagsleben nicht erfüllten, konnte ich nicht fröhlich sein.

Worüber machte ich mir Sorgen? Ich hatte Angst vor Unglück, Pech und Schwierigkeiten. Außerdem gefielen mir die Ungewissheit und die unvorhersehbaren Dinge im Leben nicht. Ich hatte Angst davor, etwas zu verlieren. All das hinderte mich daran, fröhlich zu sein. Selbst bei einer erfreulichen Sache traute ich mich nicht, fröhlich zu sein, aus Angst, ich würde etwas verlieren, weil ich etwas gewonnen hatte. Alle Unzufriedenheit ist darauf zurückzuführen, weil man „etwas nicht bekommt“ oder „Angst hat, etwas zu verlieren“. Kurz gesagt, es geht um Gewinn und Verlust von Ansehen, Wohlstand und Gefühlen.

Im Grunde hatte ich meine menschlichen Anschauungen nach mehr als zwanzig Jahren Kultivierung noch nicht geändert! Ich strebte immer noch nach Verlust und Gewinn und hielt an den menschlichen Dingen fest.

Die menschlichen Grundsätze sind umgekehrt zu denen im Kosmos.

Der Meister sagt:

„Wie kannst du dich denn kultivieren, wenn du unter den gewöhnlichen Menschen ein ganz bequemes Leben führst? Wie kann dann dein Karma umgewandelt werden? Wo gibt es dann die Umgebung, in der deine Xinxing erhöht und dein Karma umgewandelt wird? “ (Zhuan Falun, 2019, S. 297)

Eigentlich ist es normal, dass wir uns nicht so wohlfühlen.  Wenn wir im Laufe unserer Inkarnationen, Leben für Leben unzähliges Karma erzeugt haben, wie könnte es dann so angenehm sein? Wir leiden unter der Unbequemlichkeit, damit wir Karma beseitigen und uns erhöhen. Wenn jemand überhaupt keine Sorgen oder Probleme hat, bedeutet das, dass der Meister sich nicht um ihn kümmert.

Nach so vielen Jahren der Kultivierung dachte ich immer noch, ich könnte die große Prüfung in Bezug auf persönliche Interessen bestehen und die Anhaftung an persönliche Interessen ruhigen Herzens loslassen. In der Tat waren es all die Dinge, die aus meiner Sicht nicht zu mir gehörten. Doch die sogenannten Dinge, die mir gehörten, hatte ich noch fest im Griff. Ansonsten müsste ich doch fröhlich sein können? Warum sich also Sorgen machen? Ging es nicht um den Verlust von persönlichen Interessen oder Ansehen oder den Verlust von menschlichen Gefühlen, wenn ich nicht fröhlich sein konnte? Musste ich mich nicht beeilen und diese Dinge schnell loslassen? Kann ich Ansehen, persönliche Interessen und menschliche Gefühle mit in den Himmel nehmen?

Der Meister hat uns diese Fa-Grundsätze erklärt. Fakt ist: Bei der Kultivierung müssen wir alle menschlichen Anhaftungen loslassen, auch alle Eigensinne. Kultivierung ist ein Prozess, in dem man die menschlichen Dinge Schritt für Schritt loslässt und in Richtung Gottheit geht. Nur wenn wir alle menschlichen Anhaftungen loslassen, werden wir eine Gottheit. Sofern wir nur ein bisschen von diesen menschlichen Dingen behalten, werden wir weder eine höhere Ebene noch ein höheres Niveau erreichen.

Tatsächlich waren all diese Zustände, wie nicht froh, unzufrieden oder nicht glücklich zu sein, vom Meister arrangierte Gelegenheiten, damit ich das Menschliche durchbreche. Das alles waren doch gute Sachen! Aus den persönlichen Interessen und Gefühlen herausspringen und in Richtung Gottheit gehen. Obwohl ich das wusste, wollte ich diese Dinge nicht aufgeben. Es lag daran, dass meine menschlichen Anschauungen einfach zu stark waren und mein Erkenntnisvermögen zu schlecht.

Warum können Mitpraktizierende jeden Tag fröhlich sein? Weil sie die menschlichen Dinge losgelassen haben und sich nicht um Gewinn und Verlust kümmern.  Sie gehen den vom Meister arrangierten Weg im Licht des Dafa und machen konsequent die drei Dinge.

Der Meister erklärt:

„[…] wir wollen nicht nach dem streben, was gewöhnliche Menschen haben wollen. Doch was wir bekommen, können die gewöhnlichen Menschen nicht bekommen, selbst wenn sie es haben wollen. Es sei denn, sie kultivieren sich.“ (ebenda, S. 179)

Wie könnten wir nicht fröhlich sein, wenn wir solche guten Sachen bekommen haben?

Das sind meine persönlichen Erkenntnisse auf meiner Ebene. Solltet ihr Mängeln bemerken, bitte ich um Korrektur.