Das Ego nicht verstecken

(Minghui.org) Mit dem Fortschreiten der Fa-Berichtigung ist mir bewusst, dass die Zeit für die Errettung der Menschen immer weniger wird. Deshalb lasse ich in der Kultivierung nicht locker und tue die drei Dinge auch aus ganzem Herzen. Aber in der letzten Zeit habe ich das Gefühl, dass ich mich nur sehr langsam erhöhe und immer auf der Stelle trete. Eine Anhaftung konnte ich nach langem Hin und Her immer noch nicht gründlich beseitigen. Manchmal fühlte ich mich deprimiert und traurig. Als ich nach innen schaute, fand ich oberflächlich gesehen die Anhaftungen an Ruhm, Reichtum und Emotionen. Nachdem ich aufrichtige Gedanken ausgesendet hatte, fand ich, dass es nicht viel gebracht hatte. Ich hatte die Essenz der Anhaftung noch nicht erfasst.

In den letzten Tagen hörte ich mehrere Artikel zum Thema „Beseitigung des Egoismus“. Plötzlich wurde mir klar, dass viele meiner Gedanken und mein Verhalten zu sehr von Ego und Selbstsucht geprägt waren, meine Kultivierung zu oberflächlich war. Jetzt schreibe ich meine Erfahrungen und Erkenntnisse auf, um sie mit den Praktizierenden zu teilen.

Mein Verhalten war zu sehr von Selbstsucht geprägt

Meine alte Wohnung ist seit letztem Jahr an junge Leute vermietet, die in einem Restaurant arbeiten. Der Besitzer des Restaurants hat mir versichert, dass ich mich direkt an ihn wenden könne, sollten seine Mitarbeiter Unordnung in der Wohnung machen. Er werde dann für mich die Sache mit ihnen regeln.

Vor ein paar Tagen rief mich die Mieterin der unteren Etage meiner alten Wohnung an und teilte mir mit, dass Wasser durch ihre Küchendecke sickere. Sie vermutete, dass die Rohre in meiner Wohnung gebrochen waren. Ich holte einen Sanitärinstallateur. Er prüfte die Leitungen in der Küche einen halben Tag lang und fand nichts. Dann ging er nach unten zu der Nachbarin und stellte fest, dass das Problem nicht an den Rohrleitungen lag. Er kam zurück in meine Wohnung und sah, dass einige junge Mieter überall auf dem Küchenboden Wasser verteilt hatten, das dann natürlich nach unten sickerte.

Ich ging zu den Mietern und sagte zu ihnen: „Ihr habt den Schaden verursacht. Es ist das erste Mal, daher werde ich nicht mit eurem Chef sprechen. Ihr braucht auch nicht die Kosten des Handwerkers zu bezahlen. Aber wenn es noch mal Problem geben sollte, werde ich es eurem Chef sagen.“

Nach zehn Tagen rief die Nachbarin wieder an: „Schon wieder sickert bei mir Wasser durch!“ Ich war sofort wütend und dachte: „Diese Kinder sind so was von ohne Niveau. Einmal habe ich ihnen schon verziehen, aber sie wissen nicht, daraus zu lernen.“ Und so rief ich auf der Stelle den Chef an. Aber niemand ging ans Telefon. Ich dachte: „Was soll das heißen?Niemand nimmt ab. Ich gehe direkt zu Restaurant. Ich hätte die Wohnung gar nicht erst an sie vermieten sollen!“ Je mehr ich darüber nachdachte, desto wütender wurde ich.

Dann änderte ich jedoch meinen Gedanken: „Du bist eine Kultivierende, kultivierst dich aber nicht, sondern ärgerst dich so sehr!“ Ich zwang mich, nicht den Chef aufzusuchen. Aber der Ärger brodelte immer wieder hoch. Ich beseitigte ihn, doch in Gedanken tobte der Kampf weiter.

Erst in den letzten Tagen, als ich die Artikel über die Beseitigung des Egoismus im Minghui Radio hörte, verstand ich auf einmal: Ich befand mich immer noch im Ego des alten Kosmos und war noch nicht herausgetreten. Deshalb litt ich so sehr darunter und konnte mich nicht dem Dafa angleichen.

Ich fing an, über mich selbst nachzudenken: Ich dachte nicht an die anderen, sondern nur an meine eigenen Interessen und meine Empfindungen. Ich hatte den Chef am Mittag angerufen, als das Restaurant voll und er am meisten beschäftigt war. Ich hatte nicht an ihn gedacht, sondern nur an meine Gefühle. Ich fand, dass die jungen Mieter kein Niveau hatten, weil sie mir Probleme bereiteten. Aber ich hatte nicht daran gedacht, dass sie eigentlich ja noch Kindern waren, von Natur aus noch verspielt, und dass die Arbeit im Restaurant sehr mühsam für sie war. Ich hatte auch nicht an die Nachbarin gedacht. Als sie mich anrief, war ich zwar im Ton noch freundlich, aber innerlich ungeduldig. Ich war genervt, dass sie mich immer wieder anrief, aber nicht selbst mit meinen Mietern über das Problem sprach. So viele egoistische Gedanken!

All das zeigte, dass ich immer die anderen ändern wollte, um es mir passend zu machen. Dabei hatte ich meine eigenen Anhaftungen nicht beseitigt. War das nicht das gleiche wie das, was die alten Mächte machen? Wohin hatte ich mich kultiviert? 

Als ich den Egoismus gefunden hatte, beschloss ich, ihn zu beseitigen und mich im Fa zu berichtigen. Ich sollte das Problem selbstlos und aufrichtig behandeln. Bei diesem Gedanken wurde mein Herz weit. Die Sache mit dem Wasser wurde gut gelöst. Nachdem ich meine egoistische Anhaftung erkannt hatte, entdeckte ich viele sehr kleine Dinge, die eigentlich immer noch Elemente des Egoismus enthielten.

Vor ein paar Tage kamen die Praktizierenden am Abend zu mir nach Hause, um das Fa zu lernen. Die Praktizierend A brachte ein Paket Informationsmaterialien mit, die sie am folgenden Morgen mit mir verteilen wollte. Nachdem wir fertig waren, sagte die Praktizierende B: „Ich nehme ein paar von den Informationsmaterialien mit.“ Praktizierende A erwiderte: „Es sind nicht viele da. Also bitte nur wenige mitnehmen.“ Ich dachte dabei: „Heute gibt es nicht viel Materialien. Wenn wir morgen diese Straße nicht fertig verteilen können, müssen wir nochmal hingehen.“ Dieser Gedanke war nur aus Angst vor Unannehmlichkeiten entstanden! Ich wollte keine Umstände haben und mir nicht mehr Mühe geben.

Warum drehten sich alle meine Gedanken nur um sich selbst? Die Informationsmaterialien werden von allen Dafa-Jüngern benutzt, um dem Meister zu helfen und die Menschen zu erretten. Bei so einer heiligen Sache, wie kann ich da noch solch eine egoistische Gesinnung mit reinmischen? Kann das zur Rettung der Menschen führen? Deshalb sandte ich aufrichtige Gedanken aus, um diesen Egoismus aufzulösen.

Es gab noch eine weitere Sache. Einige Male hatte ich morgens festgestellt, dass das Trinkwasser zu Hause alle war. Dann überlegte ich, dass mein Sohn das Wasser holen könnte, wenn er vom Fußballtraining zurückkam. Es wäre für ihn gerade eine gute Gelegenheit, sich zu stählen. Manchmal kam er ganz verschwitzt zurück. Aber ich ließ ihn sofort Wasser holen. Auch hier bemerkte ich, dass dies egoistisch von mir war. Eigentlich ist mein Sohn überhaupt nicht faul. Dass ich ihn stählen möchte, ist nur eine Ausrede für meine egoistische Gesinnung. Ich wollte nicht selber Wasser holen gehen, weil es draußen sehr heiß war oder weil ich das Frühstück machen oder weil den Austausch von Praktizierenden hören wollte. Ein Haufen Gründe, die nur auf ein „Ich“ wiesen.

Es gibt keine Kleinigkeit in der Kultivierung. Obwohl er mein Sohn ist, ist er auch ein Lebewesen. Ich sollte ihn zwar nicht verwöhnen, aber doch auch an ihn denken. Ich sollte mir mehr Mühe geben. Deshalb gehe ich jetzt morgens selber los und hole Wasser. Dabei höre ich dem Austausch der Praktizierenden mit Kopfhörern zu. Ich spüre, dass die Wolken in meinem Herzen verschwinden und ich das Sonnenlicht sehen kann. Mein Herz ist angefüllt mit Frieden und Ruhe.