Jedem Gedanken Aufmerksamkeit schenken

(Minghui.org) Bei der Kultivierung gibt es keine Kleinigkeiten. Als Praktizierende von Falun Dafa müssen wir auf jeden unserer Gedanken achtgeben, sonst können wir bei der Kultivierung Schwierigkeiten bekommen.

Unaufmerksamkeit

Eines Abends fuhr ich mit einigen Praktizierenden sehr spät mit dem Fahrrad nach Hause. Ich hielt an einer roten Ampel an, aber die anderen ignorierten sie und fuhren einfach weiter. Ich erinnerte mich an eine Zeile aus den Schriften des Meisters:

„Trägt hohes Ideal, beachtet Kleinigkeiten.“(Der Heilige, 17.11.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Nachdem ich sie eingeholt hatte, erklärte ich, dass wir als Kultivierende die Lehre des Meisters befolgen sollten, die besagt, dass wir auf Kleinigkeiten achten sollen. Wir sollen keine rote Ampel überfahren, auch wenn es spät in der Nacht ist und nur wenige Menschen auf der Straße sind. Sie lächelten nur und schwiegen. Es schien mir, als hätten sie meine Worte ignoriert.

Ein anderes Mal nahm mich eine Praktizierende auf ihrem Elektrofahrrad mit. Als wir an einer Kreuzung ankamen, überfuhr sie zu meiner Überraschung am helllichten Tag eine rote Ampel. „Warum hast du die rote Ampel überfahren?“, wollte ich wissen. Sie lächelte und antwortete: „Das ist schon okay. Ich mache das immer so. Ich will nicht an der Ampel warten, weil das Zeitverschwendung ist.“ Auf dem Rückweg überfuhr sie eine weitere rote Ampel. „Ich hätte jetzt nicht erwartet, dass du noch eine rote Ampel überfährst“, sagte ich. Sie lächelte nur und nahm meine Worte nicht ernst.

Ich fühlte mich hilflos und dachte, das sei nur „ein beiläufiger Gedanke“. Mein unbeabsichtigter Gedanke war jedoch gleichbedeutend mit dem Gedanken, dass es für sie in Ordnung sei, eine rote Ampel zu missachten. Danach fuhr ich auch ein paar Mal über eine rote Ampel, wenn niemand in der Nähe war. Allerdings war mir klar, dass ich mich geirrt hatte und die Gottheiten im Himmel zusahen. Trotzdem fand ich Ausreden mit dem Gedanken: „Es war nur ein beiläufiger Gedanke.“ Manchmal überfahre ich eine rote Ampel, ohne überhaupt weiter darüber nachzudenken.

Als ich mich beruhigte und die Veränderungen in meinem Verhalten überprüfte, fiel mir ein, dass ich den Gedanken als „es ist nur ein beiläufiger Gedanke“ eingeordnet hatte. In dieser Situation stimmte ich unbewusst dem Gedanken zu, der blitzschnell vorüberzog. Andere Lebensformen in einer anderen Dimension, die hinter dieser Art von Gedanken stehen, können diejenigen kontrollieren, die auf diesen Gedanken reagieren.

In unserem Alltag entstehen durch solche kurzen Gedanken und die versehentliche Zustimmung zu etwas, das nicht richtig ist, viele falsche Dinge in anderen Räumen, die uns bei der Kultivierung stören und Schwierigkeiten verursachen. Nach und nach werden wir bei der Kultivierung nachlässig und sind nicht mehr in der Lage, streng mit uns selbst zu sein. Wir treiben unbewusst mit dem Strom bis zu einem Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt, und schließlich zerstören wir uns selbst. Bei der Kultivierung gibt es viele Beispiele dafür, dass Schwierigkeiten damit anfingen, dass wir unsere eigenen Gedanken nicht beachteten und nicht streng mit uns selbst waren. Die ganze Gesellschaft ist unsere Kultivierungsumgebung. Wir leben und wir praktizieren in ihr. Wir kultivieren uns ständig.

Eine beiläufige Bemerkung hätte mich fast das Leben gekostet. Dieser Vorfall machte mir die Ernsthaftigkeit der Kultivierung noch mehr bewusst. Während des Abendessens sagte ich zu meinem Mann: „Eigentlich ist der Tod nicht so schlimm. Es wäre eine Art Erleichterung für mich.“ Noch bevor ich mit dem Essen fertig war, konnte ich die Stäbchen nicht mehr halten und mein Kopf fühlte sich sehr schwer an. Ich legte mich aufs Sofa und war kaum noch bei Bewusstsein, konnte mich weder bewegen noch sprechen.

Der Vorfall geschah so plötzlich. Ich spürte keinen Druck auf meinem Körper, hatte keine Sorgen und fühlte mich leicht und wohl. In diesem Dämmerzustand dachte ich, dass ich sterben würde. Allerdings konnte ich nicht einfach sterben und dem Dafa Schaden zufügen. In Gedanken rief ich Meister Li an: „Meister, helfen Sie mir¡ Ich darf nicht sterben. Ich muss meine Fehler korrigieren.“ Danach war ich überzeugt, dass es mir gut gehen würde, sobald ich ins Bett ginge und am nächsten Morgen früh um 7 Uhr aufstünde.

Wie ich ins Schlafzimmer kam, weiß ich nicht einmal. Ich schlief einfach auf dem Bett ein und wachte genau um 7 Uhr morgens auf, als ob nichts geschehen wäre. „Danke, Meister, dass Sie mich gerettet haben“, sagte ich von ganzem Herzen. Mein Mann erzählte, er sei total erschrocken über das, was mit mir passiert sei. Das Problem kam so plötzlich, dass er nicht verstand, was vor sich ging. Danach schaute ich nach innen und dachte, dass die alten Mächte meine beiläufige Bemerkung ausgenutzt hatten, um mir das Leben zu nehmen.

Der Meister sagte:

„[…] das, was ein Mensch sagt, von seinem Denken und Bewusstsein gesteuert wird, hinter dem eine Absicht steckt.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 424)

Welche Art von Denken hat mich zu dieser beiläufigen Bemerkung veranlasst? Als ich nach innen schaute, um das Problem zu ergründen, kam ich zu dem Schluss, dass ich Leben und Tod in der Kultivierung nicht losgelassen hatte. Mit meiner beiläufigen Bemerkung hatte ich versucht, den Schwierigkeiten des Lebens auszuweichen. Obwohl ich nicht aus dem Leben scheiden wollte, hatte ich ungewollt den Tod herbeigewünscht.

Wir Praktizierende müssen uns ständig bewusst sein und unser Herz wirklich kultivieren. Kultivierung ist kein Kinderspiel. Vielleicht finden die alten Mächte durch einen beiläufigen Gedanken einen Vorwand, um die Praktizierenden zu verfolgen und ihnen die Kultivierung zu erschweren. Wir müssen uns die Ernsthaftigkeit der Kultivierung vor Augen halten.

Diese Erfahrung weiterzugeben, bedeutet auch, die Gedanken zu kultivieren und mich zu erhöhen. Meine Verwirrung wurde aufgelöst und mir wurden die Grundsätze des Fa gezeigt, die ich auf meiner jetzigen Ebene erkennen kann. Das Fa wird sich mir weiterhin zeigen und meinen Horizont erweitern. Natürlich kann alles, was wir tun, nicht ohne die Fürsorge und den Schutz des Meisters getan werden.

Der Meister sagte:

„Die Kultivierung liegt an einem selbst und die Kultivierungsenergie liegt am Meister. Erst wenn dir der innere Mechanismus vollständig eingesetzt worden ist, kann so eine Wirkung entstehen.“ (ebenda, S. 405)

Ich hoffe auch, dass die Praktizierenden, die noch nie über ihre Kultivierungserfahrungen geschrieben haben, es einmal versuchen. Das ist nicht nur ein Prozess, bei dem wir unsere Erfahrungen aufschreiben. Der Meister erleuchtet uns, indem er uns Weisheit schenkt, und wir können uns auf der Grundlage des Fa vernünftig erhöhen. Lasst uns gemeinsam fleißig vorankommen und hoffen, dass wir die Barmherzigkeit des Meisters vergelten.