Augenzeugenbericht: Ich sah die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden im Gefängnis Beijiang (Provinz Guangdong)

(Minghui.org) Als ich in der 9. Abteilung des Gefängnisses Beijiang in der Provinz Guangdong inhaftiert war, wurde ich Zeuge, wie Wärter und Häftlinge Falun-Dafa-Praktizierende misshandelten. Nachfolgend ein Auszug von dem, was ich gesehen habe.

Sobald Praktizierende die 9. Abteilung betreten, werden sie sofort in Einzelhaft gesperrt. Es ist ihnen nicht erlaubt, mit anderen zu sprechen, herumzulaufen, sich umzusehen oder die Toilette zu benutzen. Um die Praktizierenden kennenzulernen, versuchen die Wärter, ein Gefühl der Freundlichkeit zu erzeugen, indem sie die Praktizierenden fragen, wie es ihnen geht und was sie tun. In der Zelle hat der Hauptmann das letzte Wort. Die Zelle besteht aus zwölf Personen, wobei sechs Insassen das obere Etagenbett belegen und die Praktizierenden überwachen, die im unteren Etagenbett schlafen. Sie sind von den Wärtern ausgebildet und wissen, was die Wärter wollen. Sie sind für die Überwachung der Praktizierenden zuständig. Die Praktizierenden brauchen für alles ihre Erlaubnis: zum Essen, zum Trinken, wenn sie auf die Toilette müssen und zum Schlafen.

Die Praktizierenden der 9. Abteilung werden nicht zur Zwangsarbeit herangezogen. Das Hauptaugenmerk liegt bei ihnen (und bei allen religiös Gläubigen) auf der Gehirnwäsche. Jeder muss jeden Tag die kommunistische Propaganda studieren, lesen und schreiben. Zu Beginn sprechen die Ausbilder nett mit ihnen, ändern aber ihre Vorgehensweise, wenn die Praktizierenden sich nicht „umerziehen“ lassen. Die Änderungen hängen von der Dauer der Strafe ab. Diejenigen, die kurze Strafen haben, sehen die schnellste Veränderung.

Foltermethode: Auf kleinen Hockern verharren müssen

Die Isolationshaft ist eine Foltermethode, die insbesondere bei Falun-Dafa-Praktizierenden angewandt wird, die sich weigern, sich umerziehen zu lassen. Eine weitere Methode ist, sie den ganzen Tag auf kleinen Hockern sitzen zu lassen, mit geradem Rücken und den Händen auf den Knien. Ein bis drei Häftlinge sind für die Überwachung zuständig. Wenn jemand den Rücken krümmt, stechen die Häftlinge mit den Fingern auf ihn ein, während sie ihn beobachten und demütigen. Außerhalb der Sichtweite der Überwachungskameras stechen die Häftlinge mit der Spitze eines Stiftes auf die Praktizierenden ein. Damit versuchen sie, die Praktizierenden zu provozieren und sie zu einer Reaktion zu zwingen. Wenn sie reagieren, benutzen die Wärter dies als Vorwand, um sie zu foltern.

Folternachstellung: Sitzen auf kleinen Hockern

„Zwangsjacke“ 

Die „Zwangsjacke“ ist eine Foltermethode, bei der Hände und Füße in ihrer Bewegung eingeschränkt werden und der Körper in einen 90-Grad-Winkel gezwungen wird. Eine Person wird gezwungen, die Zwangsjacke mindestens einen Monat und bis zu drei Monate lang zu tragen, je nach „Leistung“ der Person. Die Person muss sie tragen, während sie isst, trinkt, auf die Toilette geht und schläft. Im Sommer kann die Temperatur auf bis zu 38 Grad Celsius ansteigen. Die Gefängnisbehörde erlaubt den Praktizierenden nur das Duschen, je nachdem, wie sie sich verhalten oder wie stark sie riechen. Den Praktizierenden wird nur ein halber Eimer Wasser zum Duschen und Waschen ihrer Kleidung zur Verfügung gestellt, bevor sie gezwungen werden, die Zwangsjacke wieder anzuziehen. Es ist ein Luxus, alle zehn Tage oder zwei Wochen duschen zu dürfen.

Während sie die Zwangsjacke tragen müssen, werden die Praktizierenden weiterhin von allen Insassen gedemütigt und geschlagen. Die Insassen werden jeden Tag von den Wärtern genau beobachtet.

Die Praktizierenden werden auch gezwungen, jeden Tag die Propaganda der KPCh gegen Falun Dafa zu studieren, während sie hocken. Sie müssen Gedankenberichte schreiben, eine Taktik, mit der die Wärter versuchen, die Praktizierenden zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören. Wenn die Praktizierenden nicht mit den Informationen in den Materialien einverstanden sind, werden sie von den Wärtern und den Insassen gefoltert. Sie dürfen dann weder normal schlafen noch eine vollständige Mahlzeit einnehmen oder auf die Toilette gehen. Die meisten Praktizierenden werden auf diese Weise gefoltert und nur sehr wenige halten dies aus.

Ich war persönlich Zeuge, wie die Wärter den Häftlingen Vorschläge machten, wie sie den Falun-Dafa-Praktizierenden Li Qiaosong foltern könnten. Sie begannen, ihn zu foltern und zu demütigen, als er sich weigerte, sich „umerziehen“ zu lassen. Er bekam nicht genug Wasser zu trinken und nicht genug zu essen. Seine Zeit zum Schlafen und Duschen wurde verkürzt. In der Sommerhitze wurde er mit einer dicken Decke zugedeckt und gezwungen, sich Videos anzusehen, die Falun Dafa verleumden. Er wurde auch gezwungen, die Schriften anderer Religionen zu studieren. Wenn Li das nicht wollte oder etwas in Frage stellte, wurde er beschimpft oder musste sich hinhocken.

Sie nutzten jeden Vorwand, um ihm die Benutzung der Toilette zu verweigern. Wenn die Ausbilder sahen, dass er nicht häufig auf die Toilette ging, zwangen sie ihn, viel Wasser zu trinken. Als er sich weigerte, religiöse Schriften zu lesen, wurde er gezwungen, mehrere Tage lang morgens und nachmittags jeweils 1.000 Mal auf und ab in die Hocke zu gehen.

Wärter Huo Linyin entzog Li und anderen Praktizierenden den Schlaf sowie anderen religiösen Menschen, die sich weigerten, sich „umerziehen“ zu lassen. Besonders streng war Huo jedoch mit Li und anderen Praktizierenden. Wenn Li sich hinlegte, musste er seinen Körper, seine Arme und Beine gerade halten und durfte sich nicht bewegen. Wenn er sich bewegte oder entspannte, weckte ihn der Insasse, der Nachtdienst hatte, und verbot ihm, wieder einzuschlafen. Li konnte nur ein paar Minuten schlafen. Diese Folter konnte von einigen Monaten bis zu einem halben Jahr andauern. Er war so erschöpft, dass er kaum noch die Augen öffnen konnte, sodass er gezwungen wurde, die Propaganda zu studieren. Die Häftlinge attackierten seinen Rücken oft mit ihren Knien, wenn er in der Hocke oder auf dem kleinen Hocker saß. Die Wärter hielten die Häftlinge nie davon ab, Praktizierende zu misshandeln.

Wärter Ye wurde mit Lis Betreuung beauftragt. Er wies einen Häftling an, ihm keine volle Mahlzeit zu geben. Ich stand neben Ye und dem Häftling, als ich hörte, wie der Häftling zu Ye sagte: „Li hat in den letzten Tagen viel gegessen und hat die Energie zu widersprechen.“ Ye erwiderte: „Dann lassen Sie ihn nicht so viel essen.“ Der Häftling antwortete: „Ich habe verstanden.“

Hungern lassen

Danach sah ich, was während des Mittagessens geschah. Die 9. Abteilung ließ jeden Häftling eine Portion vegetarisches und nicht-vegetarisches Essen mitnehmen, sodass sie eine vollständige Mahlzeit zu sich nehmen konnten. Nachdem Li sein Essen genommen hatte wartete er auf die Anweisung, mit dem Essen beginnen zu können. Doch der Häftling nahm ihm seinen Teller weg und gab den größten Teil des Essens anderen Häftlingen, sodass nur ein kleiner Rest für Li übrig blieb. Manchmal bekam er am Morgen gar nichts zu essen oder nur ein paar Nudeln. Als Li dies dem Wärter mitteilte, sagte dieser: „Das Essen ist für die Insassen. Wir werden Ihnen etwas zu essen geben, wenn Sie zugeben, dass Sie ein Krimineller sind.“ Li setzte sich schweigend hin und zeigte keine Angst. Später bemerkte ich, dass er nicht gleichmäßig gehen konnte.

Es waren hauptsächlich drei Häftlinge, die Li folterten. Zuvor wurde er von einem Häftling mit der Methode des Aushungerns gequält. Als er manchmal mehr als zehn Tage lang nicht duschen durfte, sagten andere Häftlinge sarkastisch, dass Li stinke, weil er nicht duschen wolle. Trotzdem hat Li nie gesagt, dass es falsch ist, Falun Dafa zu praktizieren. All dies ereignete sich im August 2003.

Es gab einen weiteren Praktizierenden mit dem Nachnamen Li. Auch er wurde gezwungen, mehr als drei Monate lang die Zwangsjacke zu tragen und seinen Körper um 90 Grad zu beugen. Er magerte ab und die Häftlinge mussten ihn mitschleppen. Er litt fürchterlich.

Ich habe persönlich gesehen und gehört, wie der Wärter Wang Zhijie einen Mann um die 50 (keinen Praktizierenden) beschimpfte. Wang sagte dem Mann, er dürfe nichts essen, und demütigte ihn. Später trat der Mann in Hungerstreik und wurde daraufhin zwangsernährt und bis zur Unkenntlichkeit gefoltert.

Auf Veranlassung der Wärter folterten die Insassen Praktizierende, die sich weigerten, sich umerziehen zu lassen, mit allen Mitteln. Zu den Foltermethoden gehörten Sitzen, Stehen oder Hocken in bestimmten Positionen, das Zudecken mit Lagen von Steppdecken im Sommer und das Schlafen in einer einzigen Position. Diese Methoden führten schließlich zu inneren Verletzungen. Die Häftlinge spuckten den Praktizierenden auch ins Wasser und ins Essen. Sie zwickten sie auch in die Geschlechtsteile und schlugen sie. Einige Insassen folterten die Praktizierenden zwar nicht offen, aber einige taten es, wenn die Wärter dabei waren.

All das habe ich persönlich in der 9. Abteilung des Gefängnisses Beijiang erlebt.