Für die anderen dasein

(Minghui.org) Als ich im „schwarzen Gefängnis“ war, überlegte ich immer wieder, wie ich die Verfolgung der alten Mächte verneinen und mit aufrichtigen Gedanken aus dem Gefängnis rauskommen könnte. Nach meinen früheren Erfahrungen konnte ich rauskommen, sobald ich Leben und Tod leichtnehmen konnte. Leben und Tod leichtzunehmen, ist jetzt für mich nicht mehr so schwer. Aber irgendeinen Faktor gab es noch, der mich behinderte. Ich schaute immer wieder nach innen und war mir sicher, dass ich bereits die Anhaftung an Leben und Tod abgelegt hatte. Aber ich konnte keinen Durchbruch schaffen. Ich bat den Meister: „Meister, Ihr Jünger ist ratlos. Ich weiß wirklich nicht, woher meine aufrichtigen Gedanken kommen sollen. Ich bitte den Meister um einen Hinweis.“ In meinem Kopf tauchte ein Gedanke auf: „Für die anderen dasein.“

Für die anderen dasein? Das kannte ich. Folglich dachte ich an die Mitpraktizierenden, die mit mir zusammen verschleppt worden waren; an die Polizisten, die unzähligen Lebewesen im Kosmos, die ihre Blicke auf mich richteten, und daran, was ich tun sollte. Ich dachte an jede einzelne Person und Situation.

Fröhlich sagte ich im Stillen zum Meister: „Meister, ich weiß, was aufrichtige Gedanken bedeuten. Ich werde auf jeden Fall meine aufrichtigen Gedanken bewahren.“ Sofort tauchte ein Gedanke aus meinem tiefsten Innern auf: „Wenn ich gänzlich an die anderen denke, was ist dann mit mir selbst?“ In diesem Moment spürte ich, dass der Meister über mich lächelte und sagte: „Es gibt doch noch mich!“ Richtig! Ich habe den Meister. So ließ ich das schwankende Herz endgültig los.

Als ich im Inneren suchte, bemerkte ich, dass ich früher zwar jedes Mal Leben und Tod leichtnehmen konnte, jedoch mit einem egoistischen und eigennützigen Gedanken. Konnte ich Leben und Tod für die Errettung der Lebewesen leichtnehmen? Konnte ich alles von mir dem Meister anvertrauen? Das war das Ziel, das ich erreichen sollte. 

Doch da gab es noch etwas, das noch schwerer loszulassen war als Leben und Tod, nämlich die Eigenschaft des alten Universums, um seiner selbst willen egoistisch zu sein.

Die Polizisten brachten jemanden, der sich auf Abwegen befand. Er sollte mich umerziehen. Als ich ihn sah, war mein erster Gedanke: „Glaube ich etwa nicht fest an Dafa? Warum soll ich mit so einer Sache geprüft werden?“ Beim zweiten Nachdenken stellte ich fest, dass solch ein Gedanke nicht richtig war. Ich hatte nur an mich selbst gedacht, aber nicht an diese Person, die auf Abwege geraten war. Ich dachte daran, dass er auch einmal das Fa erhalten hatte. Nur wegen seiner Anhaftungen hatte er Dafa aufgegeben. Der Meister hatte ihn zu mir gebracht, sodass ich ihm helfen und ihn wachrütteln konnte. In mir entstand unendliches Mitgefühl für ihn.

Ich verachtete ihn nicht und sprach offenherzig mit ihm, sodass er es verstehen konnte. Der ganze Prozess war sehr friedlich und harmonisch. Ich spürte die Barmherzigkeit des Meisters, dass er jeden Dafa-Jünger schätzt. Die anderen, die uns beaufsichtigten, hörten still zu. Ich vergaß, dass ich mich eigentlich in einem „schwarzen Gefängnis“ befand. Es schien mir, als ob ich zu Hause wäre. Wir tauschten uns den ganzen Tag lang aus. Als er ging, sagte er gerührt: „Deine Loyalität dem Meister gegenüber habe ich nie erreicht.“ Ich war froh, dass er das erkannte. Ich bin dem Meister dankbar, dass er mir die Möglichkeit gab, Dafa zu verinnerlichen und Selbstlosigkeit zu zeigen, indem ich andere vor mich selbst stellte.

Am gleichen Abend wurde ich aus dem „schwarzen Gefängnis“ freigelassen. Ich freute mich nicht wie früher darüber und prahlte nicht deswegen, sondern empfand nur Barmherzigkeit den Lebewesen gegenüber und eine friedliche Gelassenheit.    

Das ist meine persönliche Erkenntnis und mein Verständnis. Falls etwas daran mangelhaft ist, bitte ich meine Mitpraktizierenden um barmherzige Korrektur.