AFP: KP China verweigert Besuche und Medieninterviews bei Familienmitgliedern mutmaßlicher Selbstverbrenner

(Minghui.org) 

Anmerkung des Übersetzers

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 13. Februar 2001 auf Chinesisch veröffentlicht.

Am 23. Januar 2001 zündeten sich fünf Menschen auf dem Platz des Himmlischen Friedens an. Staatliche Medien behaupteten, es handele sich um Falun-Dafa-Praktizierende. Aber die Lehre von Falun Dafa (auch Falun Gong genannt) verbietet eindeutig Töten und Selbstmord. Das Vorgehen und die Aussagen der Selbstverbrenner entsprachen nicht der Falun-Dafa-Lehre. Falun-Dafa-Praktizierende erkennen diese Personen nicht als wahre Praktizierende an und fordern eine unabhängige Untersuchung des Vorfalls.

Während ein Bericht der Agence France-Presse (AFP) vom 9. Februar 2001 Narrative der Kommunistischen Partei Chinas zitierte und die Selbstverbrenner als „Mitglieder von Falun Gong“ bezeichnete, wurde darin auch die strenge Kontrolle der betroffenen Personen durch das kommunistische Regime hervorgehoben sowie die Behinderung einer unabhängigen Berichterstattung.

Es folgt die Übersetzung eines Teils des AFP-Berichts.

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China hat den Familien der fünf Menschen, die sich auf dem Platz des Himmlischen Friedens angezündet hatten, den Besuch im Krankenhaus untersagt. Unter den verletzten Selbstverbrennern ist ein zwölfjähriges Mädchen. Alle befinden sich in einem kritischen Zustand.

Liu Siyings Großmutter teilte AFP am Freitag von ihrem Zuhause in der zentralen Provinz Henan am Telefon mit, dass es allen ihren Familienmitgliedern untersagt sei, nach Peking zu reisen, um das Mädchen zu besuchen. „Die Behörden haben uns gesagt, dass niemand sie sehen darf“, erklärte sie mit unruhiger Stimme. „Sie verlangten auch, dass ich keine Interviews gebe. Das ist alles, was ich Ihnen sagen kann. Ich muss jetzt auflegen. Auf Wiederhören.“

Reportern staatlicher Medien wie der Nachrichtenagentur Xinhua ist es gestattet, das Krankenhaus zu betreten, um die verletzten Selbstverbrenner zu interviewen, doch alle Interviewanfragen anderer in- und ausländischer Medien werden von der Regierung abgelehnt.

Ein Mitarbeiter des Krankenhauses Jishuitan in Peking, der für die Behandlung der verletzten Selbstverbrenner zuständig war, sagte: „Das Büro 610, die für die Untersuchung der Aktivitäten von Falun Gong zuständige Behörde, hat Familienbesuche und Interviews untersagt.“ Er bestätigte, dass keine Familienangehörigen zu Besuch gekommen seien und dass Besuche vom Büro 610 genehmigt werden müssten und es ihnen unmöglich sei, sie zu genehmigen.

Gleichzeitig führte die Polizei dreimal eine Razzia in Lius Wohnung durch und durchsuchte jede Ecke. Ein anderes Familienmitglied sagte gegenüber AFP, dass die Polizei viele Dokumente mitgenommen habe, sie aber nicht genau wüssten, um welche es sich dabei handele. „Liu Siyings Großmutter ist über 80. All das hat sie so sehr unter Druck gesetzt. Ich mache mir Sorgen, dass sie es vielleicht nicht ertragen kann“, sagte die Verwandte.