Es gibt nichts zu bereuen: Die Kultivierungsgeschichte der Familie Liu (Teil II)

(Minghui.org) 

 Teil I

Am 5. März 2002 unterbrachen Falun-Dafa-Praktizierende das Fernsehsignal in Changchun, China, und sendeten auf acht Kanälen eigenhändig erstellte Programme. Damit wollten sie die wahren Umstände hinter der Verfolgung der spirituellen Disziplin Falun Dafa aufzudecken.

Die Sendungen wurden 40-50 Minuten lang ohne Unterbrechung ausgestrahlt. Liu Chengjun, einer der Praktizierenden hinter dieser mutigen Aktion, verlor aufgrund dessen sein Leben. Als am 26. Dezember 2003 die Menschen die Feiertage genossen, starb Liu Chengjun nach 21 Monaten brutaler Folterungen.

Bevor er und weitere Praktizierende diese Aktion planten und durchführten, waren Hunderte von Praktizierenden durch die Verfolgung ums Leben gekommen. Liu kannte die Risiken und opferte sein Leben, damit die Menschen die Wahrheit erfahren konnten.

Ich bin Lius Schwester und hoffe, dass durch unsere Geschichte noch mehr Menschen Falun Dafa und ihr eigenes Leben wertschätzen werden. Viele Menschen haben vielleicht von Liu Chengjun gehört und sind von seiner Geschichte berührt. Aber nur wenige Menschen haben Kenntnis von der Verfolgung, die meine Familie über all die Jahre hinweg ertragen musste.

Die Verfolgung beginnt

Im Oktober 1999 fuhren mein jüngerer Bruder Liu Chengjun, meine Schwester und ich zum zweiten Mal nach Peking. Wir gingen zum Petitionsbüro, aber bevor wir das Tor erreichten, nahm die Polizei uns fest und brachte uns für ein Jahr in ein Zwangsarbeitslager. Liu Chengjun blieb ein Jahr und zehn Monate im Zwangsarbeitslager Changchun Fenjin inhaftiert. Seine Frau ließ sich von ihm scheiden.

Rettungsaktion für Liu Chengjun

Ich wurde freigelassen, während man meinen Bruder Liu Chengjun weiterhin gesetzeswidrig im Zwangsarbeitslager festhielt. Ich besuchte ihn oft, brachte ihm die neuesten Vorträge des Meisters und ermutigte ihn, sie zu lesen und seine aufrichtigen Gedanken zu stärken. Ich erzählte ihm auch von den Bemühungen der Praktizierenden in China und im Ausland, die Verfolgung aufzudecken. Das ermutigte ihn und stärkte seine Entschlossenheit, weiter fleißig voranzukommen.

Liu Chengjun weigerte sich, mit den Wärtern des Zwangsarbeitslagers zu kooperieren. Stattdessen informierte er sie über die wahren Begebenheiten und tat sein Bestes, um die Menschen zu retten. Die Häftlinge in seiner Zelle lernten mit ihm das Fa und praktizierten die Übungen. Überdies halfen sie, die neuesten Vorträge des Meisters an andere Praktizierende weiterzugeben. Liu Chengjun schuf ein positives Umfeld.

Während der Lektüre der jüngsten veröffentlichten Vorträge des Meisters wurde mir klar, dass das Warten auf die Freilassung aus dem Zwangsarbeitslager dem Arrangement der alten Mächte entsprach. Als ich meinen Bruder darauffolgend besuchte, ermutigte ich ihn, die Anordnungen der alten Mächte vollständig abzulehnen und das Zwangsarbeitslager zu verlassen. Dann suchte ich den Direktor auf und forderte die bedingungslose Freilassung meines Bruders. Währenddessen sandten die örtlichen Praktizierenden aufrichtige Gedanken aus, um alle bösartigen Faktoren, die die Praktizierenden in den Zwangsarbeitslagern verfolgen sowie die Arrangements der alten Mächte aufzulösen.

Mehrere Praktizierende halfen mir, Plakate aufzuhängen. Dann begaben wir uns zu viert zum Zwangsarbeitslager.

Während die anderen drei Praktizierenden aufrichtige Gedanken aussandten, sprach ich mit dem Direktor: „Ich bin Liu Chengjuns Schwester und bin gekommen, um meinen Bruder noch heute nach Hause zu holen.“ Der Direktor meinte entsetzt: „Haben Sie ein psychisches Problem oder was?“ Ruhig und bestimmt entgegnete ich: „Sie sind hier der Unvernünftige, weil Sie die Falun-Dafa-Praktizierenden verfolgen. Sie halten meinen Bruder über das Zeitlimit hinaus in Gewahrsam. Wenn Sie ihn nicht freilassen, werde ich Sie verklagen.“ Meine Entschlossenheit schockierte ihn.

In einem etwas milderen Ton fuhr ich fort: „Sie sind eine Führungskraft und im Laufe der Jahre aufgrund Ihrer Arbeit mit allen Arten von Häftlingen in Berührung gekommen. Aber Falun-Dafa-Praktizierende sind gute Menschen mit einem hohen moralischen Maßstab, sie begehen keine Verbrechen.“– „Praktizierst du Falun Dafa?“, erkundigte er sich. Als ich bejahte, hakte er nach, warum ich nicht verhaftet worden sei. „Diese Denkweise ist falsch“, erklärte ich ihm. „Menschen, die Falun Dafa praktizieren, sind gute Menschen. Warum werden gute Menschen verhaftet? Die Leute, die Ihnen befehlen, den Praktizierenden Schaden zuzufügen, sind schlechte Menschen und werden schließlich vor Gericht gestellt werden.“

Ich erzählte ihm, wie Dafa die Menschen lehre, sich selbst zu beherrschen – etwas, das weder Gesetze noch Gewalt erreichen können. Er hörte schweigend zu. Schließlich verkündete ich: „Ich werde nicht gehen, bis Sie ihn freigelassen haben!“ – „Das liegt nicht in meiner Hand“, meinte er daraufhin. „Es ist sehr mühsam, den ganzen Papierkram auszufüllen und seine Freilassung genehmigen zu lassen.“ Ich insistierte, dass mein Bruder schon viel zu lange inhaftiert sei. Wie viel weniger Mühe würde ihm ein Häftling weniger bereiten? „Kommen Sie am Montag wieder und bringen Sie jemanden vom Büro 610 oder vom Komitee für Politik und Recht mit, um ihn abzuholen. Dann werde ich ihn freilassen“, schlug der Direktor vor.

Er sorgte dafür, dass wir meinen Bruder sehen konnten. Wir sandten aufrichtige Gedanken aus und baten den Meister um seinen Segen. Eine zehnjährige Praktizierende schilderte, sie habe gesehen, wie der Meister starkes Gong (goldenes Licht) auf den Kopf eines jeden Schülers ausgestrahlt habe, und wie das goldene Licht augenblicklich mit der Gong-Säule in der jeweiligen Farbe jedes Einzelnen verschmolzen sei. Während unseres Besuchs erzählten wir Liu Chengjun, was sich ereignet hatte, und dass wir ihn am darauffolgenden Montag abholen würden.

Liu Chengjun schrieb jedoch am Samstag im Zwangsarbeitslager eine Nachricht an eine Wand, was ihm einen weiteren Monat Gewahrsam einbrockte. Er dachte bei sich: „Sobald sich eine Gelegenheit ergibt, werde ich fliehen“. Die Gelegenheit ergab sich am Montagmorgen. Er trat aus der Tür und sprang über die Mauer.

Am selben Morgen ging ich mit meinem Mann (ein Nicht-Praktizierender), meinem Vater und zwei Mitpraktizierenden zum Zwangsarbeitslager. Die Praktizierenden sandten vor dem Tor aufrichtige Gedanken aus, während wir drei den Direktor aufsuchten. Er war nicht da, und so warteten wir. Mein Vater glaubte nicht daran, dass sie Liu Chengjun freilassen würden. Ich war sehr ruhig und sandte im Stillen aufrichtige Gedanken aus. Als der Direktor den Raum betrat, bat er uns, Platz zu nehmen, griff zum Hörer und befahl: „Chef Han von der Verwaltungsabteilung, lassen Sie Liu Chengjun frei!“ Mein Mann war verblüfft und wusste nicht, was er sagen sollte. Ich fragte ruhig: „Wo sollen wir ihn abholen?“ – „Er wird in fünf Minuten hier sein“, entgegnete Direktor Zhou.

Noch bevor die fünf Minuten um waren, klingelte das Telefon. Der Direktor erhob sich, und verkündete mit lauter Stimme: „Oh nein, jemand ist geflohen!“ Ich sah, wie alle die Treppe herabstürmten. Der Direktor öffnete die Schranktür, ergriff seine Pistole und eilte aus dem Raum. Da ich nicht deutlich hören konnte, was er gesagt hatte, fragte ich meinen Mann. Er erklärte, dass anscheinend jemand geflohen sei. „Es ist Liu Chengjun“, sagte ich und stand auf.

Wir eilten zum Fenster und schauten auf das im Zwangsarbeitslager ausgebrochene Chaos herunter. Polizeibeamte rannten zum Tor, stiegen in die herbeigerufenen Fahrzeuge und rasten mit heulenden Sirenen aus dem Tor hinaus. Ich sandte aufrichtige Gedanken aus und bat den Meister, meinen Bruder zu beschützen. Als mein Mann und ich das Gebäude verließen, hörten wir, wie ein Beamter mehrere andere anwies: „Geht und setzt Liu Chengjun auf die Fahndungsliste!“ Als wir aus dem Tor hinaustraten, liefen uns die beiden Praktizierenden, die aufrichtige Gedanken ausgesandt hatten, entgegen und bekundeten: „Wir haben gesehen, wie Liu Chengjun über die hohe Mauer gesprungen und in das Maisfeld gerannt ist!“

Wir stiegen ins Auto und fuhren nach Hause. Eine knappe Stunde später,  tauchten der Direktor und Polizisten bei uns auf und übergaben uns Liu Chengjuns Entlassungsbescheid. Der Direktor bemerkte: „Liu Chengjuns Schwester und sein Schwager haben den Papierkram für ihn erledigt“. Dann eilten sie davon.

Mein Bruder kehrte kurz darauf sicher nach Hause zurück. Unter dem Schutz des Meisters ist es uns gelungen, die Pläne der alten Mächte zu durchkreuzen.

Die Verfolgung verschärft sich

Am 5. März 2002 legte ich meinem Schwiegervater in einem Brief die wahren Zusammenhänge über die Verfolgung dar. Aber er benutzte diesen Brief als „Beweismittel“, das zu meiner zweiten Verhaftung führte und mich für zwei Jahre in ein Zwangsarbeitslager brachte.

Am 5. März 2002 unterbrachen Liu Chengjun und weitere Praktizierende das Fernsehsignal in Changchun und sendeten Videos über die tatsächlichen Fakten. Dieses „Kunststück“ schockierte die KPCh, die daraufhin die Verfolgung verschärfte. Als sie meinen Bruder nicht finden konnten, folterten sie mich. Bei jedem Verhör wurde ich von Kopf bis Fuß mit Bambusstöcken ausgepeitscht. Mein Gesicht, meine Hände und mein Körper waren geschwollen und lila und schwarz angelaufen. Doch wie heftig auch immer sie mich schlugen, konnten sie keine Informationen aus mir herausquetschen.

Die Insassen weinten jedes Mal, wenn ich so heftig geschlagen wurde, aber ich vergoss keine einzige Träne. Ich ertrug den Schmerz, damit sie die Wahrheit, die Barmherzigkeit des Meisters und die erstaunliche Kraft des Dafa erleben konnten. Ich lehrte sie das Rezitieren von Hong Yin und brachte ihnen die Übungen bei. Alle machten mit, wobei einige Menschen starke körperliche und seelische Veränderungen erfuhren. Bei einigen öffnete sich sogar das Himmelsauge.

Am 24. März 2002 wurde Liu Chengjun verhaftet, widerrechtlich zu 19 Jahren Gefängnis verurteilt und im Gefängnis von Jilin festgehalten. Er wurde brutal gefoltert (siehe „Gefängnis Jilin: Von den Häftlingen als 'Hölle auf Erden' bezeichnet“). Liu Chengjun erlitt Verbrennungen und Schussverletzungen und wurde 52 Tage lang gezwungen, auf einer Tigerbank zu sitzen. Zudem wurde er über mehrere Tage hinweg mit Handschellen auf das Totenbett gefesselt und heftig verprügelt.

Einigen Insidern zufolge wies Liu Chengjun am ganzen Körper blaue Flecken und Blutergüsse auf. Später sah ich ein Foto, auf dem er mit Handschellen an einen Heizkörper gefesselt war. Er konnte nicht mehr aufrecht sitzen und blutete aus einem Nasenloch und aus dem Mund. Ein Bein war so verkrüppelt, dass er kaum gehen konnte. Aber sein Herz war klar. Als ich ihn mit meiner Schwester und Mitpraktizierenden zwei Monate vor seinem Tod im Krankenhaus besuchte, lag er im Sterben und konnte kaum noch sprechen. Er hatte eine schwere Halsentzündung, sein Herz und seine Nieren versagten, und er war blind und gelähmt. Das Krankenhaus stellte eine Bescheinigung für seinen kritischen Zustand aus.

Nichtsdestotrotz rezitierte Liu Chengjun weiterhin das Fa des Meisters:

„Große Erleuchtete, keine Furcht vor BitternisWillen diamantfestKein Festhalten an Leben und TodEdelmütig auf dem Weg der Fa-Berichtigung“(Aufrichtige Gedanken, aufrichtiges Verhalten, 29.05.2002, in: Hong Yin II)

Er bat uns, den zu seiner Überwachung beauftragten Insassen zu erretten. Was für ein barmherziges und großartiges Lebewesen er doch war! Obwohl er im Sterben lag, dachte er noch daran, andere zu retten. Seine enorme Güte rührte den Insassen zu Tränen.

Am 26. Dezember 2003 starb Liu Chengjun im Alter von 33 Jahren an den Folgen der Verfolgung. Hätte ein solch gütiger Mensch weitergelebt, wie viele Menschen hätten noch gerettet werden können! Obwohl er von uns gegangen ist, werden sein Geist und seine Brillanz für immer weiterleben.

Der Tod meines Bruders Liu Chengjun traf die ganze Familie sehr hart, und erfüllte uns mit unaussprechlicher Traurigkeit. Mein Vater und meine Mutter waren mehr als einen Monat lang krank. Ich war gerade erst aus dem Arbeitslager entlassen worden und hatte keine starken aufrichtigen Gedanken. Ich bedauerte den Meister und das Dafa und verspürte keinerlei Lebenswillen. Zusammen mit dem Kummer über die Affäre meines Mannes und Verlust meines Bruders schien der Druck aus allen Richtungen auf mir zu lasten, sodass ich nicht mehr leben wollte und sogar an Selbstmord dachte. Später wurde mir klar, dass es sich um eine Einmischung der alten Mächte gehandelt hatte.

Eines Tages bemerkte ich zwei Wesenheiten neben meinem Bett. Ich dachte bei mir: „Das Böse will mir das Leben nehmen! Das geht nicht, ich muss mich aufraffen und das Fa lernen – nur der Meister kann mich retten!“ Meine Schwester unterstützte mich mit starken aufrichtigen Gedanken.

Wir lernten gemeinsam das Fa, lernten es auswendig, sandten aufrichtige Gedanken aus und erklärten den Menschen auf der Straße die Tatsachen über die Verfolgung, damit sie gerettet werden konnten. Als ich den Artikel des „Den Übeltaten durch aufrichtige Gedanken Einhalt gebieten“ (in: Essentielles für weitere Fortschritte III) erhielt, las ich ihn dreimal hintereinander und spürte, wie sich der intensive Schmerz der Verfolgung verflüchtigte. Ich prägte mir den Artikel ein. Inspiriert von der Kraft des Dafa und ermutigt durch meine Mitpraktizierenden kehrte meine Fröhlichkeit zurück.

Meine Schwestern und ich ermutigten unsere Eltern, das Praktizieren wieder aufzunehmen. Schließlich fingen sie wieder an, das Fa zu lernen, praktizierten die Übungen und erholten sich innerhalb weniger Tage von ihren Krankheiten. Das Licht des Dafa schien auf uns herab und rettete uns vor dem Abgrund des Leidens. Unsere Eltern konnten wieder lächeln.

Zunächst hatten sie große Angst und wagten nicht, hinauszugehen und wollten auch uns davon abhalten, hervorzutreten und mit den Menschen über Falun Dafa zu sprechen. Als meine Schwester und ich mit ihnen das Fa lernten, verbesserte sich allmählich ihr Verständnis und sie erkannten, was zu tun war.

Mein Vater und ich entwarfen einen „Brief an die Strafverfolgungsbehörden auf allen Ebenen – bringt mir meinen Sohn zurück“. Wir fertigten zahlreiche Kopien an und schickten sie an die örtlichen Strafverfolgungsbehörden, Regierungsbehörden, Volkskongresse und weitere Institutionen sowie an die Abteilungen der Provinz- und Stadtregierung. Mein Vater ging zur örtlichen Staatsanwaltschaft, um eine Beschwerde einzureichen, wurde jedoch abgewimmelt. Deshalb verteilten wir den Brief vor Ort, von Tür zu Tür. Dieser Brief schlug wie eine Bombe ein: Er erschreckte das Böse, deckte die Lügen auf und vermittelte die Wahrheit über Liu Chengjuns Tod. Viele Menschen erkannten die bösartige Natur der KPCh.

In jener Nacht bekam mein Vater plötzlich heftiges Nasenbluten, das nicht gestoppt werden konnte. Meine Schwester und meine Mutter riefen den Meister um Hilfe, und die Blutung hörte auf.

Im Dezember 2004 fuhr ich erneut nach Peking und verteilte CDs mit Informationen über Falun Dafa. Ich wurde im Pekinger Bezirk Tongzhou verhaftet und zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Mein Mann reichte die Scheidung ein. Zwei Monate später wurde meinem ältesten Bruder, der Einzige meiner Familie, der sich nicht kultivierte, aufgrund eines Verkehrsunfalls eine fünfjährige Gefängnisstrafe auferlegt, was unserer Familie einen weiteren schweren Schlag versetzte.

Meine Eltern waren traurig über die Inhaftierung ihres ältesten Sohnes. Auch meine jüngere Schwester war deprimiert. Dennoch ließen sie in ihren Bemühungen, den Meister bei der Fa-Berichtigung zu unterstützen, nicht locker. Meine Schwester und mein Vater fertigten mehrere Kopien des Briefes „gebt mir meinen Sohn zurück“ an, übermittelten ihn an verschiedene Regierungsstellen und veröffentlichten ihn auf Minghui.org. Im Gegenzug verschärfte die Polizei ihre Schikanen.

Als mein Vater seinen Parteiaustritt bekannt gab, verstärkten die bösen Geister und morschen Gespenster die Verfolgung seines Körpers. Sein Körper war von seinem Unterleib bis zu den Füßen mit dichten violett-schwarzen Flecken übersät, und er hustete unaufhörlich. Einige Praktizierende sahen Wesenheiten, die seinen Hals attackierten. Sie sandten verstärkt aufrichtige Gedanken aus, aber das Böse wütete weiterhin. Mein Vater brach zusammen, verlor jedoch nicht das Bewusstsein. Als meine Verwandten ihn ins Krankenhaus brachten, bat er darum, nach Hause zu gehen. Er sandte aufrichtige Gedanken aus, war aber nicht in der Lage, das Arrangement der alten Mächte vollständig abzulehnen. Er verstarb neun Tage später, am 28. März 2005.

Das war für meine Mutter und meine Schwester eine schreckliche Tragödie. Hauptsächlich für meine Mutter, die ihren Mann und ihren Sohn verloren hatte und deren andere Söhne und Töchter im Gefängnis gefoltert worden waren. Sie war untröstlich. Auch meine Schwester fühlte sich sehr betroffen, hielt aber dennoch ihre aufrichtigen Gedanken aufrecht. Sie unterstützte unsere Mutter beim Fa-Lernen, beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken und Erklären der wahren Umstände.

Ungefähr einen Monat nach dem Tod meines Vaters traten bei meiner Mutter die Symptome eines Schlaganfalls auf. Ihr Mund hing schief und sie litt unter Schluckbeschwerden. Nichtsdestotrotz zog sie weiterhin täglich mit meiner Schwester los und verteilte Informationen über Falun Dafa.

Eines Abends, während des Verteilens von Flugblättern, stürzte sie und verletzte sich am Fuß. Trotz der Schmerzen verteilten sie und meine Schwester alle Flugblätter. Auf die Frage meiner Schwester, ob sie es schaffen könne, antwortete sie entschlossen: „Es ist alles in Ordnung. Niemand kann mich davon abhalten, Menschen zu erretten!“ Ihr starker Wille berührte meine Schwester zutiefst. Aufgrund ihrer festen, aufrichtigen Gedanken erholte sie sich bald von ihrem Schlaganfall, und ihr verletzter Fuß heilte schnell.

Später sah sich meine Schwester aufgrund finanzieller Schwierigkeiten gezwungen, eine Arbeit zu suchen. Sie hatte früher schon gearbeitet, aber als sie im Zwangsarbeitslager war,  hatte ihr der Arbeitgeber gekündigt. Meine Mutter, auf sich alleingestellt, ließ die Bewirtschaftung der Felder schleifen. Sie vermisste ihre verstorbenen Familienangehörigen, schaffte es nicht, ihre Anhaftungen zu durchbrechen und unterwarf sich dem Arrangement der alten Mächte. Am 4. Dezember 2009 erkrankte meine Mutter und verstarb.

Meine Schwester blieb als Einzige übrig. Es war in der Tat eine große Katastrophe, die sich anfühlte, als stürzte der Himmel ein. Sie hat beide Elternteile und ihren jüngeren Bruder verloren, ihre ältere Schwester und ihr ältester Bruder waren inhaftiert. Ihre Verwandten und Freunde gaben ihr die Schuld und hielten sich von ihr fern. Sie hatte kein Einkommen. Da sie die Heizkosten im Winter nicht bezahlen konnte, fristete sie einsam ihr Leben in einem kalten Zimmer, hilflos und von Schmerz überwältigt. Als sie es nicht mehr aushielt, schrie sie innerlich: „Meister!“ und lernte intensiv das Fa. Jedes Mal, wenn sie den Abschnitt im neunten Kapitel des Zhuan Falun las, in dem gelehrt wird, „Leiden im Leiden zu ertragen“, weinte sie.

Der Meister sagt:

„Das Fa kann alle Anhaftungen aufbrechen; das Fa kann alles Böse besiegen; das Fa kann alle Lügen zerschlagen; und das Fa kann die aufrichtigen Gedanken stärken.“ (Störungen beseitigen, 05.07.2000, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Dafa hat meiner Schwester unendlich viel Kraft verliehen, und der Meister hat sie einmal mehr aus dem Abgrund des Leidens gerettet. Ihre aufrichtigen Gedanken erhöhten sich im Fa, und ihre Weisheit wurde durch das Fa geöffnet. Unter der barmherzigen Fürsorge des Meisters und mit Hilfe ihrer Mitpraktizierenden gelang es ihr, ihre Depression zu überwinden. Meine Schwester kultiviert sich solide und geht entschlossen und gereift auf dem göttlichen Weg, um dem Meister bei der Fa-Berichtigung zu helfen.

Später arbeitete ich als Kindermädchen im Haus einer Praktizierenden. Am 18. Juli 2014 tauchten Polizeibeamte auf, um sie zu verhaften. Ich wurde ebenfalls festgenommen und für eineinhalb Jahre in einer Haftanstalt festgehalten.

In meinen 27 Jahren der Kultivierung bin ich immer wieder gestolpert. Mir ist bewusst, dass wir nur dann Fortschritte erzielen können, wenn wir das Fa gewissenhaft lernen und uns gut kultivieren.

In der begrenzten Zeit, die uns noch bleibt, möchte ich mich noch fleißiger kultivieren und die drei Dinge, gut machen, damit ich der grenzenlosen Gnade des Meisters gerecht werden und mit dem Meister in meine wahre Heimat zurückkehren kann.

Wenn ich etwas gesagt habe, was nicht mit dem Fa übereinstimmt, bitte ich um barmherzige Korrektur.