Eine unangemessene Reaktion zeigt mir auf, wie wichtig es ist, nach innen zu schauen

(Minghui.org) Meine Frau und ich gehen jeden Tag zu einem Mitpraktizierenden nach Hause und lernen dort gemeinsam das Fa, jeweils eine ganze Lektion im Zhuan Falun, dem Hauptwerk im Falun Dafa. Anschließend praktizieren wir gemeinsam die Übungen. Einmal besuchte ihn sein Sohn für ein paar Tage. Während dieser Zeit lernten meine Frau und ich das Fa allein zu Hause.

Dabei stellten wir fest, dass zwischen dem alleinigen Fa-Lernen und dem in der Gruppe ein enormer Unterschied besteht. Meine Frau und ich wurden schläfrig und lasen oft die Schriftzeichen nicht richtig. Außerdem kamen wir nur langsam voran. Das mag vielleicht daran liegen, dass wir beide fast 70 Jahre alt sind und beim Lesen manchmal eine Brille benötigen.

Als wir das Fa allein lasen, wurde meine Frau oft schläfrig und machte viele Fehler. In der ersten Nacht brauchten wir für eine Lektion drei Stunden. Tags darauf unterliefen ihr noch mehr Fehler. Sie las die falschen Zeilen und verlor die Textstelle im Buch, sodass ich allmählich die Geduld verlor und nicht mehr in einem gütigen Tonfall mit ihr sprach. „Was ist los mit dir?“, fragte ich gereizt. „Du hast den Satz falsch gelesen; lies ihn noch einmal!“ Es gelang mir nicht, ein ruhiges Herz zu bewahren, und meine Gedanken waren weder freundlich noch gütig.

Wie konnte ich eine Mitpraktizierende auf diese Weise behandeln? Ich bin ein Jünger von Meister Li Hongzhi und sie ist es auch. Wie konnte ich mich gegenüber einer Mitkultivierenden so unfreundlich verhalten? War das Kultivierung? Voller Bedauern fing ich an, bei mir selbst nachzuschauen. Welche Anhaftung verleitete mich zu einem solchem Verhalten? Wenn wir mit anderen Praktizierenden das Fa lernten, hatte ich noch nie überreagiert. Warum also ärgerte ich mich dann derart über meine Frau?

Dann entdeckte ich den Grund: Die Wurzel lag im Kampfgeist, Hass und Neid  – indoktriniert von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). In den mehr als 20 Jahren Kultivierung hatte ich nur an den Anhaftungen gearbeitet, die mir an der Oberfläche aufgefallen waren, jedoch nie tiefgründiger danach geforscht, was dahintersteckte.

Bei Problemen suchte ich oft im Außen, anstatt nach innen zu schauen, wie der Meister es von uns verlangt. Ich neigte dazu, zu argumentieren, mich zu beschweren und wurde nachtragend, wenn etwas nicht mit meiner Sichtweise übereinstimmte.

Meine Frau begann 2008 mit dem Praktizieren von Falun Dafa. Seit die KPCh im Juli 1999 die Verfolgung von Falun Dafa und den Praktizierenden initiiert hatte, wurde ich zwei Mal in einer Gehirnwäsche-Einrichtung und zwei Mal für drei Jahre in einem Zwangsarbeitslager festgehalten.

Als die Verfolgung begann, schien der Himmel über meiner Familie einzustürzen. Mein alter Vater hatte psychische Probleme, unser Sohn war auf dem College und unsere Tochter noch in der Grundschule. Die schwere Verantwortung lastete auf den Schultern meiner Frau. Sie war körperlich nicht sehr stark. Doch dank der Fürsorge des Meisters und der selbstlosen Hilfe von Mitpraktizierenden hielt sie durch.

Zur Aufbesserung unseres Einkommens ging sie nebst der Hausarbeit einer anderen Arbeit nach und züchtete ein Schwein. Damit half auch, die Studienkosten für unseren Sohn zu decken. Darüber hinaus besuchte sie mich einmal im Monat im Zwangsarbeitslager. Die Gefängnisabteilung setzte sie unter Druck, sich von mir scheiden zu lassen, was sie jedes Mal standhaft ablehnte. Sie hielt zu mir und half mir nach meiner Freilassung sogar bei der Suche nach einer Arbeitsstelle. Sie hat so viel getan und ist darüber hinausgegangen, wozu ein normaler Mensch fähig ist.

Nachdem sie angefangen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, erholte sie sich von ihren chronischen Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen. Das Schulamt verbot mir im Jahr 2008 weiter zu unterrichten und beauftragte mich, den Ofen in der Schule zu warten. Meine Frau half mir für einige Stunden, die Kohle zu schaufeln, damit ich am Fa-Lernen in der Gruppe teilnehmen konnte. Als ich an Projekten zur Erklärung der wahren Umstände mitwirkte, übernahm meine Frau meine Aufgaben im Heizungsraum. Sie hat sich kein einziges Mal beschwert.

Mit der Verbesserung unserer Kultivierungsumgebung haben sich auch unsere Lebensbedingungen verbessert. Aber durch das Streben nach Bequemlichkeit ließen wir in unserer Kultivierung nach. Unsere Vorliebe für weltliche Dinge war offensichtlich. Das führte dazu, dass wir beide während des Fa-Lernens, Praktizierens der Übungen und beim Aussenden von aufrichtigen Gedanken schläfrig wurden.

Als ich tiefer nach innen schaute, wurde mir klar, dass ich nicht alle Spuren der Indoktrination durch die KPCh, die sich über viele Jahre hinweg gebildet hatte, beseitigt hatte. Ich wusste, dass diese Erkenntnis eine gute Gelegenheit bot, diese negative Denkweise zu eliminieren.

Deshalb bat ich den Meister: „Meister, ich habe einen Fehler gemacht. Diese Unfreundlichkeit ist nicht mein wahres Selbst. Bitte helfen Sie mir, meinen Hass, meinen Kampfgeist und meinen Neid loszuwerden.“ Sobald ich diesen Wunsch ausgesprochen hatte, fühlte ich mich körperlich sehr wohl. Der Meister hatte all die schlechten Substanzen entfernt. Als wir daraufhin das Fa lernten, machte meine Frau bedeutend weniger Fehler.

Der Meister sagt:

„Der gesamte Kultivierungsvorgang eines Menschen ist ein Prozess, bei dem seine Anhaftungen ständig beseitigt werden.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 3 f.)

Ich habe verstanden, dass diese Xinxing-Prüfung ein Prozess ist, der die Dämon-Natur beseitigt und die Buddha-Natur stärkt. Wenn wir auf Schwierigkeiten stoßen, müssen wir zuerst nach innen schauen, uns besinnen und kultivieren; wir dürften uns nicht mehr von der uns auferlegten Indoktrination der KPCh und der modernen Ideologie blenden lassen. Die Zeit der Kultivierung neigt sich dem Ende zu – lasst uns den verbleibenden Kultivierungsweg schätzen und fleißig vorankommen!