Todesmeldung: Vor 23 Jahren mit noch warmem Körper eingeäschert worden

(Minghui.org) Li Mei wäre in diesem Jahr 51 Jahre alt geworden, wenn sie nicht vor 23 Jahren, am 1. Februar 2001, von den Behörden im Frauenzwangsarbeitslager der Provinz Anhui getötet worden wäre.

Li Mei

Als die Kommunistische Partei 1999 die Verfolgung von Falun Dafa begann, war Li Mei aus der Stadt Hefei in der Provinz Anhui die erste Falun-Dafa-Praktizierende in der Stadt, die dabei ums Leben kam. Sie war völlig gesund gewesen, als sie im Juni 2000 in das Zwangsarbeitslager gebracht wurde. Sieben Monate später kam es aufgrund der brutalen Schläge der Wärter zur Ruptur (Zerreißen) ihrer inneren Organe und sie wurde bewusstlos.

Anstatt sie schnell ins Krankenhaus zu bringen, ließen die Behörden sie in ein Bestattungsunternehmen überführen. Die Polizei teilte ihrer Familie mit, sie habe Selbstmord begangen, indem sie von einem Gebäude gesprungen sei. Sie sei am 1. Februar 2001 um 6 Uhr morgens gestorben. Als ihre Schwester an diesem Abend, 15 Stunden nach ihrem angeblichen Tod, ihren Körper berührte, war er noch warm. Ihre Familie glaubte, dass die Behörden sie noch zu Lebzeiten zum Bestattungsunternehmen gebracht hatten. Die Behörden lehnten den Antrag ihrer Familie ab, ihren Leichnam weiter auf die Todesursache zu untersuchen, und äscherten sie umgehend ein. Sie war gerade 28 Jahre alt geworden, als sie starb.

Die örtlichen Regierungsbeamten drohten den Familienangehörigen, niemandem Einzelheiten über ihren Tod preiszugeben. Ihre Schwester, Li Jun, deckte dennoch online den tragischen Tod von Li Mei auf. Sie wurde am 2. Oktober 2001 verhaftet und starb weniger als drei Monate später Anfang Dezember 2001. Die Behörden behaupteten, sie sei an schwerer Hepatitis gestorben. Doch ihre Familie sagte, sie sei vor ihrer Verhaftung vollkommen gesund gewesen und vermutete, dass sie ermordet wurde, weil sie den Tod ihrer Schwester ans Licht gebracht hatte.

Doch der Tod der Schwestern war nicht das Ende der Tragödie, die diese Familie durchlebte. Li Juns Mann, Wu Xing, verschwand spurlos, nachdem er irgendwann zwischen 2004 und 2005 nach Peking gereist war, um für Falun Dafa zu appellieren. Wang Guangxuan, der ehemalige Leiter der Polizeistation Heping Straße im Bezirk Yaohai, Hefei, und ein Polizist mit Nachnamen Zhou, sagten zu Wus Familie einmal, dass er in Peking gestorben sei, ohne jedoch weitere Einzelheiten zu nennen.

Zellengenossin im Zwangsarbeitslager erinnert sich an das Leiden von Li Mei

Im Folgenden schildert eine Zellengenossin aus ihrer Erinnerung, was Li Mei im Frauenzwangsarbeitslager der Stadt Hefei widerfuhr:

Li war ruhig, sanft, ausgeglichen und hübsch mit klaren Augen und heller Haut. Sie redete nicht viel. Doch trotz ihres jungen Alters wirkte sie reifer als die meisten anderen ihres Alters.

Um Li zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben, hetzten die Wärter die Insassen und ehemaligen Praktizierenden dazu auf, sie zu foltern. Diese Kollaborateure beteiligten sich aktiv an ihrer Verfolgung, um zusätzliche Verdienste und eine Reduzierung der Strafe zu bekommen. Nachdem Li unter strenge Aufsicht gestellt worden war, wurde sie von zwei Insassen – einer Drogendealerin und einer Mörderin – genau überwacht, um sie daran zu hindern, die Falun-Dafa-Übungen zu praktizieren.

Irgendwann versuchte Li, aus dem Lager zu fliehen, was jedoch scheiterte. Danach beobachteten die Häftlinge sie noch genauer und die Wärterinnen redeten jeden Tag stundenlang mit ihr. Anschließend wurde sie noch stiller.

Einmal machte sich eine Kollaborateurin über sie lustig und sagte: „Sie ist so jung und dumm. Sie weigert sich, ein angenehmes Leben zu führen und hat beschlossen, hier zu sein, um zu leiden. Wenn sie ihrem Glauben abschwören würde, könnte sie nach Hause gehen und praktizieren, wie sie wollte. Schaut doch, wie dünn sie ist, und trotzdem ist sie in Hungerstreik getreten. Sie besteht darauf, die Übungen zu machen, und ich musste sie davon abhalten, sonst würden mich die Wärter bestrafen.“ Li lächelte nur.

Während Li im Hungerstreik war, versuchte ein Häftling sie zum Essen zu überreden und sagte, dass sie ungesund aussehe. Sie blieb entschlossen und scherzte, dass viele Insassen drei Mahlzeiten am Tag zu sich nähmen und trotzdem ungesund aussähen.

Li bat eines Tages darum, bei der Arbeit mit ehemaligen Praktizierenden zusammen sein zu dürfen, und der Wärter stimmte dem zu, da er dachte, dass sie vielleicht erwägen würde, ihren Glauben aufzugeben. Das Gegenteil war der Fall. Durch die ehemaligen Praktizierenden erfuhr sie vom neuesten Artikel des Begründers von Falun Dafa, lernte ihn auswendig und teilte einige ihrer Gedanken dazu mit. Die Wärterin steckte sie schnell in Isolationshaft, so dass sie keinen Zugang mehr zu den Schriften von Falun Dafa hatte. Außerdem durfte sie keine Besuche ihrer Familie empfangen und wurde oft beschimpft und angeschrien.

Ein Wärter erzählte uns am Morgen des 1. Februar 2001, dass Li von einem Gebäude gesprungen sei und Selbstmord begangen habe. Niemand konnte sich einen Grund vorstellen, warum sie das tun würde, und wir hatten Zweifel an dieser Geschichte. Sie schien zu diesem Zeitpunkt einen klaren Kopf zu haben und sollte bald freigelassen werden.

Viele Anzeichen wiesen darauf hin, dass Li nicht durch Selbstmord starb. Innerhalb einer Woche mobilisierten die Behörden ein großes Polizeiaufgebot zum Bestattungsunternehmen und verbrannten ihren Leichnam ohne Zustimmung ihrer Familie.

Wiederholte Festnahmen in der Vergangenheit

Lis Eltern begannen beide 1996 Falun Dafa zu praktizieren. Ihr Vater, Li Jiading, war im Ruhestand. Zuvor hatte er bei der Maschinenfabrik Hengtong in der Stadt Hefei gearbeitet. Ihre Mutter, Qiu Jiazhen, war Musiklehrerin an der Schule Xingzhi in der Stadt. Die Li-Schwestern begannen 1998 mit Falun Dafa. Li Mei arbeitete auch für die Maschinenfabrik Hengtong und ihre Schwester Li Jun arbeitete für das Lebensmittelamt Dongshi. Lis Schwager, Wu Xing, war ebenfalls Praktizierender und arbeitete als Reporter beim Fernsehsender der Stadt Hefei.

Nachdem die Kommunistische Partei Chinas mit der Verfolgung von Falun Dafa begonnen hatte, reisten Li Mei und vier weitere Praktizierende im November 1999 nach Peking, um eine Petition an die Zentralregierung zu richten. Li Mei wurde in Peking verhaftet, nach Hefei zurückgebracht und für 15 Tage in einer Gehirnwäsche-Einrichtung eingesperrt.

Sobald Li freigelassen worden war, unternahm sie eine weitere Reise nach Peking. Ihre Schwester und drei weitere Familienmitglieder schlossen sich ihr später an. Alle fünf wurden in Peking festgenommen und nach Hefei zurückgebracht. Sie wurden im Untersuchungsgefängnis Hefei festgehalten und später in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht.

Li wurde ein weiteres Mal verhaftet und im April 2000 für 15 Tage inhaftiert, weil sie in der Öffentlichkeit die Falun-Dafa-Übungen praktiziert hatte. Nach ihrer Freilassung ging sie nach Peking, um erneut für Falun Dafa zu appellieren.

Wegen der Herstellung eines Transparents eingesperrt und gefoltert

Li wurde auf dem Weg nach Peking von einem Ladenbesitzer bei der Polizei angezeigt, weil sie ein Transparent mit Informationen über Falun Dafa bestellt hatte. Nachdem sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung in Hefei verlegt worden war, trat sie in den Hungerstreik. Neun Tage später wurde sie ohne ordnungsgemäßes Verfahren in das Frauenzwangsarbeitslager der Provinz Anhui gebracht. Im Zwangsarbeitslager wurde Li von anderen Gefangenen rund um die Uhr gefoltert und überwacht.

Lis Mutter und ihre Schwester wollten sie am 26. Januar 2001 zum chinesischen Neujahr besuchen, doch der Besuch wurde von einem Beamten abgelehnt. Ihre Schwester befragte den Beamten und vermutete, dass das Gefängnis sie gefoltert hatte und nicht wollte, dass sie sahen, wie schrecklich sie gelitten hatte. Der Beamte bestand darauf, dass Li streng überwacht werde und dass niemand sie besuchen dürfe.

Vier Tage später, am 30. Januar, teilten die Behörden Lis Vater mit, dass sie im Sterben liege. Als ihre Familie im Krankenhaus der Volksbefreiungsarmee Nr. 105 ankam, teilte ihnen ein Arzt mit, dass sie eine Hirnverletzung und Organversagen habe und dass ihre Vitalfunktionen schwach seien. Ihre Familie durfte sie auf Anweisung der Polizei nur aus der Ferne sehen. Ihre Hände waren gefesselt, ihr Gesicht geschwollen und Blut sickerte aus ihren Augen, Ohren, Nase und Mund. Ein Stück Stoff war um ihren Hals gewickelt und sie war vom Hals abwärts bedeckt.

Ihre Familie wurde nach dem Besuch unter Hausarrest gestellt. Der Hausarrest wurde später nach heftigen Protesten der Familie aufgehoben.

Körper immer noch warm, nachdem er im Winter 15 Stunden im Bestattungsunternehmen gelegen hatte

Am 1. Februar schickten die Behörden ein Polizeifahrzeug und brachten Lis Familie zu einem Bestattungsinstitut. Ein Beamter erzählte ihrer Familie, dass sie um sechs Uhr morgens gestorben sei und Selbstmord begangen habe, indem sie von einem Gebäude gesprungen sei. Der Beamte fügte hinzu, dass sie sofort eingeäschert werden sollte. Ihre Mutter fragte: „Sie wurde doch jeden Tag genau überwacht? Wie konnte sie von einem Gebäude springen?“ Als die Familie einen Gerichtsmediziner aufforderte, eine ärztliche Untersuchung durchzuführen, um die wahre Todesursache herauszufinden, drohte der Beamte, dass sie ihre Leiche nicht sehen dürften, wenn sie versuchen würden, Fotos, Audio- oder Videoaufnahmen von ihr zu machen. Um ihren Leichnam ein letztes Mal zu sehen, stimmte die Familie zu.

Ihre Schwester kaufte neue Kleidung und als sie Li gegen 21 Uhr die Kleidung wechselte, stellte sie schockiert fest, dass ihr Körper immer noch warm war, obwohl sie 15 Stunden lang dem kalten Winterwetter ausgesetzt gewesen war.

Ihre Schwester schrie: „Warum solltet ihr sie einäschern? Sie ist immer noch warm!“ Die anderen Familienmitglieder berührten den Körper und spürten ebenfalls die Wärme. Eine Polizistin streckte ihre Hand aus, um den Körper zu berühren, und zog sie sofort entsetzt zurück. Ihre Stimme zitterte. „Er IST warm!“ Als sie das sagte, gingen alle Beamten in einen anderen Raum.

Lis Schwester und andere Familienangehörige nutzten diese Gelegenheit, um ihren Leichnam genau zu untersuchen. Sie fanden eine fünf Zentimeter lange, frischen Stichnaht unter ihrem Kinn. Ihr Bauch hatte mehrere Flecken in der Größe einer Zigarettenkippe. Tränen liefen über die Gesichter der Familien, als ihnen klar wurde, dass sie noch vor ihrem Tod zum Bestattungsunternehmen gebracht worden war. Ihr Vater rief unter Tränen: „Anstatt sie wiederzubeleben habt ihr sie in ein Bestattungsunternehmen gebracht. Ihr habt kein Gewissen!“ Mehrere Beamte standen daneben und grinsten höhnisch die Familie an.

Etwa zur gleichen Zeit befahl der Gouverneur der Provinz Anhui Dutzenden Polizeifahrzeugen, alle Straßen zum Bestattungsunternehmen zu blockieren.

Ältere Schwester stirbt, nachdem sie die Geschichte enthüllt hat, und Schwager wird vermisst

Sobald ihre Schwester nach Hause kam, schrieb sie auf, wie Li festgehalten wurde und welche Wunden und Narben sie im Bestattungsunternehmen an ihrem Körper gefunden hatten. Sie veröffentlichte die Informationen online, um die von der Kommunistischen Partei Chinas gegen Falun Dafa begangenen Verbrechen aufzudecken. Sie und ihr Mann verließen Hefei schnell und fuhren nach Shanghai, um Vergeltungsmaßnahmen der Behörden zu entgehen.

Während des APEC-Treffens in Shanghai im Oktober 2001 führte die Polizei eine Tür-zu-Tür-Suche nach Regimegegnern durch, um sicherzustellen, dass während des Treffens niemand Ärger machte und die Menschenrechtsverletzungen des Regimes aufdeckte. Li Jun und ihr Mann wurden am 2. Oktober verhaftet.

Die Familie erfuhr bald, dass Li Jun mit schwerer Hepatitis ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Li Jun war es immer gut gegangen, so dass ihr Familie nicht glauben konnte, dass sie unter normalen Umständen so schnell lebensgefährlich erkranken könnte. Die Polizei in Shanghai verlegte sie am 3. November in das Infektionskrankenhaus Hefei. Sie starb am 4. Dezember, zwei Monate nach ihrer Festnahme. Ihre Mutter und ihr Mann waren zu diesem Zeitpunkt noch inhaftiert.

Li Juns Mann reiste im Jahr 2004 nach Peking, um dort zu appellieren. Danach war er spurlos verschwunden.