Verspätete Nachricht: Mann aus Ningxia zwischen 2020 und 2022 zweimal verurteilt

(Minghui.org) Gao Bing wurde im August 2022 erneut verhaftet, nur acht Monate nachdem er eine 1,5-jährige Haftstrafe wegen des Praktizierens von Falun Dafa abgesessen hatte. Anschließend verurteilte man ihn wegen seines Glaubens zu einer weiteren einjährigen Haftstrafe.

Gao, ein 44-jähriger Einwohner des Kreises Yanchi, Autonome Region Ningxia Hui, wurde am 18. Juni 2020 von Beamten der Polizeiwache Huamachi festgenommen. Weil er auf seinem Handy eine Kopie einer Broschüre über Falun Dafa und zwei Textnachrichten über Falun Dafa hatte, wurde er zu 1,5 Jahren Gefängnis verurteilt.

Im Gefängnis Shizuishan wurde Gao mit Elektrostäben geschockt und mit scharfem Chili-Wasser zwangsernährt, weil er sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben. Zhang Yanjun, der Abteilungsleiter, sorgte dafür, dass zwölf Häftlinge Gao rund um die Uhr folterten. Er musste bewegungslos auf einem kleinen Hocker sitzen, durfte nicht schlafen und musste im Sommer Winterjacken tragen.

Auch wenn er auf den ersten Blick harmlos erscheint, ist ein kleiner Hocker zu einem gängigen Folterinstrument für Falun-Dafa-Praktizierende geworden, die in verschiedenen Haftanstalten und Gefängnissen in ganz China festgehalten werden. Die Wärter des Gefängnisses Shizuishan entwickelten mehrere Stufen der „Folter mit kleinem Hocker“, basierend auf den Schmerzen, die sie den Opfern zufügte.

Einer der Spezialhocker hieß „BMW“. Er war aus Holz gefertigt, etwa zehn Zentimeter hoch, 20 Zentimeter lang und 4,7 Zentimeter breit. Der Hocker hatte Metallstreifen auf seiner Oberfläche und wurde während jeder Foltersitzung in einem Winkel von 30 Grad geneigt. Wenn ein Praktizierender Falun Dafa nicht aufgab, nachdem er eine Weile auf dem „BMW“ gesessen hatte, rüsteten die Wärter ihn zum „Ferrari“ um.

Bei „Ferrari“ wurden 60 Nägel von unten eingeschlagen, wobei die Nagelspitzen die Stuhloberfläche durchdrangen. Die Nagelspitzen stachen demjenigen, der auf dem Hocker saß, ins Gesäß. Während der Foltersitzung wurde jeder Praktizierende von vier Insassen beobachtet, während er seine Hände auf den Knien lassen musste. Das Opfer durfte sich weder bewegen noch die Augen schließen. Jede noch so kleine Bewegung würde zu Schlägen und Beschimpfungen führen.

Da Gao diese Folter nicht ertragen konnte, musste er gegen seinen Willen eine Erklärung schreiben, dass er Falun Dafa aufgibt.

Nachdem Gao im Dezember 2021 freigelassen worden war, schikanierten ihn Beamte seiner örtlichen Polizeistation, des Wohnkomitees und der Justizbehörde weiterhin und befahlen ihm, die Stadt nicht zu verlassen. Andernfalls würden sie ihn dazu auffordern, sich einmal im Monat bei der Polizei zu melden. Sie drohten, ihn ins Gefängnis zurückzuschicken, falls er sich nicht daran halten würde.

Um der Schikanierung zu entgehen, zog Gao in die Stadt Suzhou in der Provinz Jiangsu, die über 1.600 Kilometer von Yanchi entfernt liegt. Die Polizei entdeckte seinen Aufenthaltsort jedoch bald anhand einer Nachricht, die er einem Freund auf WeChat, einer beliebten Social-Media-Plattform in China, geschickt hatte. Am 22. August 2022 brachen Beamte der Staatssicherheit des Kreises Yanchi in Gaos Wohnung in Suzhou ein und verhafteten ihn. Sie brachten ihn nach Yanchi zurück. Das Bezirksgericht Litong in der Stadt Wuzhong, das für Yanchi zuständig ist, verurteilte ihn zu einem Jahr Haft im Gefängnis Shizuishan. Im August 2023 kam er frei.

Frühere Verfolgung

Außer den letzten Haftstrafen hatte Gao bereits früher zwei Haftstrafen von drei beziehungsweise dreieinhalb Jahren ableisten müssen. Zudem musste er auch zwei Jahre in einem Arbeitslager verbringen und wurde vier Monate lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten.

Nach der Scheidung seiner Eltern litt Gao, als Teenager, unter Depressionen. Im Jahr 1996 fing er an, Falun-Dafa-Bücher zu lesen und bekam wieder Hoffnung. Seine gesundheitliche Verfassung und seine schulischen Leistungen verbesserten sich in kurzer Zeit. Später wurde er in das Institut für Maschinenbau in Shaanxi aufgenommen. In seiner Freizeit machte Gao mit anderen Praktizierenden in einem Park die Falun-Dafa-Übungen. Er erzählte, das sei die glücklichste Zeit seines Lebens gewesen.

Als drei Jahre später die Verfolgung begann, verbreitete die Hochschule, an der Gao studierte Propaganda gegen Falun Dafa. Er erzählte seinen Kommilitonen, wie er von Falun Dafa profitiert hatte, und führte die Übungen auf dem Campus durch, in der Hoffnung, mehr Menschen die Fakten über Falun Dafa nahezubringen.

Als Vergeltung befahl ihm die Schulleitung, nicht mehr zu praktizieren. Da er sich weigerte, seinen Glauben aufzugeben, riefen sie seinen Vater in die Hochschule, der Gao überreden sollte. Gao blieb unberührt, egal wie sehr sein Vater mit ihm schimpfte oder ihn schlug. Sein Vater drohte ihm auch, ihn zu verstoßen. Die Schule verwies Gao später der Hochschule, und er kehrte in seine Heimatstadt Yanchi zurück.

Am 25. April 2005 wurde Gao angezeigt, weil er vor der Parteischule des Kreises Yanchi Falun-Dafa-Plakate aufhängte. Später wurde er zu drei Jahren Haft verurteilt und im Gefängnis Guanmahu der Stadt Wuzhong inhaftiert, wo er ständig Schläge und Beschimpfungen ertragen musste.

Seine Haftzeit lief im April 2008 ab. Danach brachten Agenten vom Büro 610 in Ningxia Gao direkt in die Gehirnwäsche-Einrichtung der Stadt Yinchuan und hielten ihn dort bis August 2008 fest.

Später ging Gao nach Peking, um dort zu arbeiten. Er wurde am 24. Mai 2011 verhaftet und zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Im Zwangsarbeitslager in der Inneren Mongolei wurde er mit Elektrostäben geschockt und geschlagen. Außerdem musste er Toilettenpapierrollen schneiden. Bei einem Unfall im Juni 2013 wurde sein linker Mittelfinger von der Maschine abgetrennt, und musste mit 38 Stichen genäht werden. Er wurde am 12. November 2013 entlassen, kurz, nachdem das Zwangsarbeitssystem in China abgeschafft worden war.

Ende 2015 wurde Gao erneut im Geheimen verhaftet, nachdem sein QQ (eine beliebte Social-Media-Plattform) überwacht worden war. Später wurde er zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.  Während seiner Haft im Gefängnis Yinchuan wurde ihm ein Monat lang der Schlaf entzogen und er musste auf einem nur zehn Zentimeter hohen Hocker mit drei Rillen auf der Oberfläche sitzen, bis sein Gesäß eiterte. Die Wärter stellten zehn Häftlinge an, um ihn rund um die Uhr zu überwachen. Er wurde häufig geschlagen und beschimpft. Gao wurde am 3. Mai 2017 in das Gefängnis Shizuishan verlegt. Die Wärter hielten ihn in Einzelhaft und zwangen ihn, eine Zwangsjacke zu tragen, weil er sich weigerte, Falun Dafa abzuschwören. Er wurde etwa im Juni 2018 entlassen. Liu Zhongbin, der Direktor der Staatssicherheit des Kreises Yanchi, drohte Gao, über seine Haftstrafe nicht mit anderen zu sprechen.

Früherer Bericht:

41-Jähriger nach acht Jahren Haft erneut im Geheimen wegen seines Glaubens verurteilt