80-jährige Einwohnerin Liaonings wegen ihres Glaubens vor Gericht

(Minghui.org) Am 4. März 2024 wurde eine 80-jährige Einwohnerin der Stadt Jonzhou in der Provinz Liaonin wegen ihres Glaubens an Falun Dafa vor Gericht gestellt.

Der Vorsitzende Richter zwang Wang Guixias Familie, ihren nicht-anwaltlichen Verteidiger Augenblicke vor Beginn der Verhandlung gehen zu lassen. Nur ihr Anwalt durfte sie repräsentieren. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts befindet Wang sich noch immer in der Frauenhaftanstalt der Stadt Jinzhou.

Ursprünglich 2022 verhaftet und gegen Kaution freigelassen

Wangs Verhandlung folgte auf ihre Verhaftung am Nachmittag des 25. Septembers 2022. Jemand hatte sie gemeldet, weil sie mit Menschen im örtlichen Beihu-Park über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Beamten der Polizeistation Shiqiaozi durchsuchten auch ihre Wohnung und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher. Später wurde sie gegen Kaution freigelassen.

Wang reichte bei der Polizeistation Shiqiaozi und der ihr übergeordneten Behörde, dem Polizeiamt des Bezirks Linghe, am 20. Dezember 2022 ein Gesuch ein; darin forderte sie, ihre Kaution aufzuheben und die Anklage fallen zu lassen. Sie wollte auch ihre beschlagnahmten Besitztümer zurück. Da sie keine Antwort erhielt, reichte sie ein weiteres Gesuch beim Polizeiamt des Bezirks Linghe ein, in dem sie die Herausgabe von Informationen über die Bedingungen ihrer Verhaftung und Kaution verlangte. Das Polizeiamt lehnte ihr Gesuch ab mit der Begründung, dass sie nicht berechtigt sei, diese Informationen offengelegt zu bekommen.

Schikane 2023

Anfang Juli 2023 tauchten zwei Personen von der Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai bei Wangs Wohnung auf und sagten, sie hätten ihren Fall erhalten. Wang war war nicht daheim, weshalb sie ihre Familienmitglieder an ihrer Stelle die Fallakte unterschreiben ließen. [Linghai untersteht der Verwaltung der Stadt Jonzhou. Die Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai und das Stadtgericht Linghai wurden beauftragt, Fälle zu Falun Dafa im Großgebiet Jinzhou zu bearbeiten.]

Am 11. Juli 2023 rief ein Staatsanwalt Wangs Familie an und verlangte von ihr, Wang mitzuteilen, sie solle zur Staatsanwaltschaft kommen, um unter Eid auszusagen. Ihre Familienmitglieder sagten, sie würde nicht kommen, weil sie durch die Ausübung ihres Glaubens gegen kein Gesetz verstoßen habe.

Während ihr Fall ausstand, wurden Wangs Familienangehörige viele Male schikaniert. Das geschah durch Beamte der Polizeistation Shiqiaozi, die Wang verhaftet hatten, sowie von den Polizeistationen Jinhua und Shiyou, welche für ihr Wohngebiet zuständig waren. So wollten sie Wang dazu bringen verschiedene Formulare zu unterschreiben, die ihre Verfolgung ermöglichte.

2024 erneut in Gewahrsam genommen und angeklagt

Am 1. Februar 2023 nahmen Polizisten Wang erneut in Gewahrsam. Als ihre Familie darüber informiert wurde, hatte man sie bereits in die Frauenhaftanstalt der Stadt Jonzhou gebracht.

Am 5. Februar 2024 stellte die Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai einen Haftbefehl gegen Wang aus und klagte sie am 20. Februar an. Das Stadtgericht Linghai informierte sie über ihre Anhörung am 4. März im Besuchszimmer der Frauenhaftanstalt von Jinzhou.

Richter zwingt Familie kurz vor der Anhörung den Verteidiger gehen zu lassen

Vor Beginn der Verhandlung am 4. März überprüfte Richterin Huang Yanchun die persönlichen Daten von Wangs nicht-anwaltlichem Verteidiger und rief auch die Polizeistation im Wohngebiet des Verteidigers an, um sich seine Identität bestätigen zu lassen.

Weil alles stimmte, was der Verteidiger angab, hatte Huang keinen Vorwand, um ihn als Wangs Verteidiger zu disqualifizieren. Daraufhin wandte sie sich an Wangs Familienmitglieder, um diese einzuschüchtern. Sie rügte sie, einen Verteidiger für Wang engagiert zu haben, obwohl es doch schon einen Rechtsanwalt gab.

Als nächstes rief Huang Wangs Tochter an, die den Verteidiger engagiert hatte, aber nicht an der Anhörung teilnehmen konnte und drohte ihr: „Es wird Konsequenzen für Sie haben, dass sie einen Verteidiger für Ihre Mutter engagiert haben.“

Wangs Tochter stimmte zu, den Verteidiger gehen zu lassen aus Angst, Huang könnte ihre Mutter zu einer schwereren Strafe verurteilen, wenn sie das nicht täte.

Dann erklärte Huang den Beginn der Verhandlung, deren Einzelheiten noch untersucht werden müssen.

Vor kurzem berichtete Minghui.org darüber, wie das Stadtgericht Linghai seit 2022 48 Falun-Dafa-Praktizierende verurteilt hat. Laut Insidern war Huang für die Verurteilung von mindestens zehn Praktizierenden verantwortlich.

Frühere Berichte:

80-Jährige nach früherer Haft erneut angeklagt – wegen ihres Glaubens

Stadtgericht Linghai verurteilte allein in den Jahren 2022 und 2023 mindestens 45 Praktizierende in der Großregion Jinzhou