Jeder in China leidet an den „sensiblen Tagen“

(Minghui.org) Als ich gestern Nachmittag nach draußen ging und mit anderen über Falun Dafa und die Verfolgung sprach, sah ich auf dem Heimweg zwei Leute auf einer Parkbank sitzen, die eine Mahlzeit zu sich nahmen.

Das allein ist nicht sonderlich auffällig, doch ist es bei uns derzeit noch sehr kalt, sodass es nicht angenehm sein konnte, draußen auf einer Parkbank zu sitzen und zu essen. Ich ging auf die beiden zu und fragte: „Warum esst ihr hier in der Kälte? Sucht euch doch lieber einen warmen Ort.“

Sie sahen sich an und sagten mir, dass sie nicht weggehen könnten, weil sie dafür bezahlt würden, diesen Ort 24 Stunden am Tag zu bewachen. Sie müssten sogar die ganze Nacht aufbleiben. „Es gibt hier keinen Platz zum Schlafen, wir dürfen außerdem auch nicht schlafen. Die Beamten wollen hier keine Transparente sehen“, sagte einer von ihnen.

Erst da bemerkte ich die roten Armbinden mit der Aufschrift „Freiwillige zivile Überwacher“, die beide trugen. Mir wurde klar, dass dies etwas mit den jährlichen „Zwei Tagungen“ der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) zu tun haben könnte, die jedes Jahr im März stattfinden, nämlich dem Nationalen Volkskongress und der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes. Die Männer erzählten, sie kämen von außerhalb der Stadt und würden hier vorübergehend arbeiten. Ihre Aufgabe sei es zu verhindern, dass irgendjemand Einspruch gegen ungerechte Verfahren einlegt oder in irgendeiner Art Gerechtigkeit fordert.

Ich empfahl ihnen, in einem nahen gelegenen Geschäft etwas Warmes zu essen zu kaufen, da sie sonst krank werden könnten, weil sie die ganze Nacht in der Eiseskälte verbringen würden. Daraufhin sagten sie: „Nein, wir sind neu hier und kennen uns nicht aus. Aber vielen Dank.“ Da ich selbst noch einiges zu erledigen hatte, verabschiedete ich mich und ging.

Auf dem Heimweg dachte ich darüber nach, warum die beiden dort platziert worden waren. Obwohl die KPCh die zwei Tagungen gerne als ein Beispiel für den „Dienst am Volk“ propagiert, werden sie in Wirklichkeit oft zu einem Vorwand für das Regime, um die Kontrolle über das Volk zu verstärken, einschließlich der Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden. Minghui.org berichtet immer wieder von Praktizierenden, die jedes Jahr im März an diesen „politisch sensiblen Tagen“ schikaniert oder verhaftet werden.

Mir selbst ist das im März letzten Jahres widerfahren. Als die Polizisten zur Einschüchterung zu mir nach Hause kamen und mich dort nicht antrafen, installierten sie eine Überwachungskamera vor meiner Tür. Ich entdeckte die Kamera und reichte daraufhin eine offizielle Beschwerde ein. Zudem gab ich diesen Vorfall auf Minghui.org bekannt. Obwohl die Kamera später entfernt wurde, fingen die Beamten an, meine Verwandten zu belästigen, wenn sie mich selbst nicht finden konnten. Sie drohten sogar mit einer Verhaftung meiner Verwandten und bezogen sich auf einen Befehl ihrer Vorgesetzten.

Dieses Jahr konnte mich der Gemeindeverwalter vor diesen beiden Tagungen nicht erreichen, weil ich meine Telefonnummer geändert hatte. Daraufhin wandte er sich an meine Hausverwaltung. Da immer mehr Menschen die Fakten über Falun Dafa kennen und wissen, dass die Praktizierenden gute Menschen sind, sagten sie ihnen, sie hätten mich schon lange nicht mehr gesehen. Der Verwalter hatte keine andere Wahl, als die Angelegenheit auf sich beruhen zu lassen.

Als meine erwachsenen Kinder zu Besuch waren, berichteten sie, dass die eintreffenden Passagiere an den Bahnhöfen in Peking sehr gründlich kontrolliert würden. Dafür gab es nicht nur speziell eingerichtete Bereiche, in denen alle Passagiere kontrolliert wurden, sondern auch Beamte, die in die einzelnen Abteile der Züge eindrangen und dort jede Tasche durchsuchten, wobei sie den Inhalt überall hinwarfen, während Erwachsene schrien und Kinder weinten.

Einige sagten: „Immer, wenn die beiden Tagungen zusammentreffen, werden die einfachen Bürger unterdrückt.“ Andere sagten: „Das liegt daran, dass die KPCh durch und durch verkommen und die Korruption allgegenwärtig ist. Die Beamten haben Angst, dass das Volk rebellieren könnte.“

Unter den verfolgten Gruppen haben die Falun-Dafa-Praktizierenden am meisten gelitten, seit die KPCh 1999 mit der Unterdrückung begonnen hat. Viele Menschen haben von den positiven Auswirkungen von Falun Dafa auf Körper und Geist gehört oder diese selbst erlebt. Tatsächlich hat ein großer Teil der Bevölkerung während der Pandemie davon profitiert, weil sie die Falun-Dafa-Praktizierenden und ihren Glauben an Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht unterstützen.

Selbst Menschen, die anfangs Zweifel hegten, haben begonnen, die Situation zu überdenken. Als ich eines Tages an einer Schule vorbeikam, traf ich ein älteres Ehepaar, das seinen Enkel abholen wollte. Ich kam mit den beiden ins Gespräch. Sie sagten, es gebe jetzt überall schlechte Menschen und sie hätten Angst um die Sicherheit ihres Enkelkindes. Sie hatten sowohl von der Verfolgung von Falun Dafa gehört als auch von der erzwungenen Organentnahme. Sie sagten, einige junge Menschen, darunter auch Kinder, seien verschwunden. Manche vermuteten, dass dies mit dem Organhandel zusammenhängen könne. Die Situation in China ist in der Tat beängstigend.

Der Atheismus, die Brutalität und die Lügen des Regimes haben nicht nur die traditionellen Werte zerstört, sondern den Menschen auch jegliches Vertrauen genommen, an irgendjemandem oder irgendetwas zu glauben. Eine solche Gesellschaft wird nicht lange Bestand haben.