Bilanz Februar 2024: Insgesamt 56 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

(Minghui.org) Im Februar 2024 wurden insgesamt 56 Fälle von gesetzestreuen chinesischen Staatsbürgern gemeldet, die wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verurteilt wurden.

Zu den neu bestätigten Fällen stammen jeweils einer aus den Jahren 2021 und 2022, 34 aus 2023, elf aus 2024 und neun Fälle hatten keine Jahresangabe. Aufgrund der immer strenger werdenden Informationszensur unter der Herrschaft der Kommunistischen Partei Chinas wurden viele Details über die Anklage, Anhörungen und Gerichtsverfahren der Praktizierenden nicht bekannt. Das führte neben den Schwierigkeiten beim Sammeln von Informationen über die Gefängnisstrafen der Praktizierenden zu weiteren Verzögerungen bei der Berichterstattung.

Die verurteilten Falun-Dafa-Praktizierenden kommen aus zwölf Provinzen oder regierungsunmittelbaren Städten. Im Vergleich zu den im Januar 2024 gemeldeten Verurteilungsfällen blieben Shandong und Jilin die beiden Provinzen mit den meisten Fällen von zwölf beziehungsweise zehn Fällen. In den übrigen zehn Regionen gab es zwischen einem und acht Fällen.

Die Haftstrafen der Praktizierenden lagen zwischen sechs Monaten und neun Jahren, mit einem Durchschnitt von drei Jahren und vier Monaten. Neun Praktizierende wurden mit Geldstrafen zwischen 1.000 und 30.000 Yuan (1.000 Yuan sind umgerechnet etwa 130 Euro) belegt, die durchschnittliche Strafe betrug 13.375 Yuan pro Person. Sechs Praktizierende erhielten Bewährungsstrafen und die Dauer der Haftstrafen von fünf Praktizierenden ist noch unbekannt.

Von den 29 Praktizierenden, deren Alter zum Zeitpunkt der Verurteilung bekannt war, waren acht um die 50 Jahre alt, zehn über 60, neun über 70 und zwei über 80 Jahre alt. Eine 67-jährige Frau in der Provinz Shandong wurde zu acht Jahren Haft verurteilt. Eine 54-jährige Frau in der Provinz Sichuan wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt, nachdem sie fast 16 Jahre hinter Gittern verbracht hatte. Ein 72-jähriger Mann musste nicht nur eine 3,5-jährige Haftstrafe hinnehmen, sondern auch die Aussetzung seiner Rente.

Im Folgenden finden Sie einige ausgewählte Fälle von Verurteilungen. Die vollständige Liste der verurteilten Praktizierenden kann als PDF heruntergeladen werden (PDF).

Falsche Urteile durch das Justizsystem, das die Urteile nur durchwinkt

Besitzer einer Privatschule wegen Praktizierens von Falun Dafa zu über drei Jahren Haft verurteilt

Zhang Xuefu, Inhaber einer Privatschule in der Stadt Sanhe, Provinz Hebei, wurde am 29. Januar 2024 zu drei Jahren und zwei Monaten verurteilt. Er hat gegen das Urteil Berufung eingelegt und wartet nun auf das Ergebnis.

Zhang Xuefu

Zhang Xuefu, 51, wurde am 14. Juli 2023 verhaftet. Die Staatsanwaltschaft der Stadt Sanhe genehmigte seine Verhaftung 13 Tage später und übergab seinen Fall am 27. Oktober, nur einen Monat nachdem sie den Fall von der Polizei erhalten hatte, an das Stadtgericht von Sanhe.

Zhang erschien am 5. Januar 2024 vor dem Stadtgericht Sanhe. Nur seine Tochter, seine ältere Schwester und sein jüngerer Bruder durften den Gerichtssaal betreten. Seine anderen Verwandten und Freunde wurden an der Tür aufgehalten. Sie müssten vorher eine Genehmigung beantragen, um an der Anhörung teilnehmen zu können, sagte der Gerichtsdiener.

Zhangs beide Anwälte plädierten in seinem Namen auf nicht schuldig. Er sagte auch selbst zu seiner Verteidigung aus. Sie [alle] argumentierten, dass kein Gesetz Falun Dafa in China jemals kriminalisiert habe und dass die Informationsmaterialien in seinem Besitz sein rechtmäßiges Eigentum seien. Er habe kein Gesetz gebrochen oder irgendjemandem Schaden zugefügt, indem er die Materialien über Falun Dafa besaß oder verteilte.

Staatsanwalt Xu Lei empfahl eine Gefängnisstrafe von drei Jahren und zwei Monaten.  Genau das hatte Zhangs Familie drei Monate zuvor, als er angeklagt wurde, von einem Insider der Staatsanwaltschaft erfahren. Als er tatsächlich zu genau dieser Haftstrafe verurteilt wurde, war seiner Familie klar, dass die Haftstrafe von Höherer Stelle festgelegt worden war.

Zhang unterrichtete an der Shengjiatun Grundschule und der Sanhe City No. 14 Mittelschule, bevor er seine eigene Privatschule gründete, zu der heute drei Standorte gehören. Früher war er als dominanter, impulsiver und chauvinistischer Mann bekannt, aber nachdem er 2015 mit Falun Dafa begonnen hatte, wurde er zu einem bescheidenen, rücksichtsvollen und freundlichen Menschen. Als seine Schule während der Pandemie schließen musste, nahm er einen Kredit auf, um seine Lehrkräfte und Mitarbeiter weiter bezahlen zu können.

Zhang ist überzeugt, dass Falun Dafa ihm ein großes Herz geschenkt und seine Gesichtslähmung geheilt hat. Aus diesem Grund verteilte er Informationsmaterialien über Falun Dafa, um die Öffentlichkeit darüber zu informieren, dass Falun Dafa nichts mit dem zu tun hat, was in der Hasspropaganda des kommunistischen Regimes verbreitet wird.

In einem Brief an den Vorsitzenden Richter Shi Shaolin schrieb Zhangs Schwester: „Mein Bruder war früher sehr dominant. Er war in vielen Dingen anderer Meinung als wir. Er betrank sich oft bei verschiedenen gesellschaftlichen Anlässen. … Seine Frau ließ sich beinahe von ihm scheiden.

Durch das häufige Trinken bekam mein Bruder Magengeschwüre und erlitt eine schwere Magenperforation. Dazu kam noch eine Gesichtslähmung. Er suchte Ärzte in Peking auf, aber keiner konnte ihn heilen. Später begann er Falun Dafa zu praktizieren und genas. Er wurde ein ganz neuer Mensch, hörte auf zu trinken und stritt sich nicht mehr mit meiner Schwägerin. Falun Dafa hat meinem Bruder einen gesunden Körper und eine zufriedene Familie gegeben. Das ist der Grund, warum er darauf beharrt, es weiter zu praktizieren.“

Doch trotz des Fehlens einer Rechtsgrundlage für die Verfolgung oder irgendwelcher Beweise, die zeigten, wie Zhang gegen das Gesetz verstoßen hatte, verhängten die Richter dennoch die im Voraus festgelegte Gefängnisstrafe.

Zwei Einwohner von Chongqing verlieren Berufung gegen lange Haftstrafen

Das Mittlere Gericht Nr. 1 von Chongqing entschied am 13. Dezember 2023, die ungerechtfertigten Verurteilungen von zwei Einwohnern wegen ihres gemeinsamen Glaubens an Falun Dafa beizubehalten.

Wang Hong (m), 49, und Dai Shufang (w), 72, die am 20. September 2022 verhaftet wurden, erschienen am 19. Mai 2023 zu einer virtuellen Anhörung vor dem Bezirksgericht Jiangbei. Das Gericht verwies den Fall mit der Begründung unzureichender Beweise an die Staatsanwaltschaft in Jiangbei zurück. Es ist unklar, ob die Staatsanwaltschaft zusätzliche Beweise vorlegte, doch das Gericht verurteilte Wang und Dai am 18. August 2023, ohne eine weitere Anhörung abzuhalten.

Wang wurde zu 9 Jahren und Dai zu 8,5 Jahren Haft verurteilt. Beide wurden außerdem zu einer Geldstrafe von 15.000 Yuan (etwa 2.130 Euro) verurteilt. Sie legten beim Mittleren Gericht Nr. 1 in Chongqing Berufung ein. Wang bekräftigte in seiner Berufung, dass Falun Dafa durch kein Gesetz kriminalisiert oder als Sekte bezeichnet wird. Er beantragte die Aufhebung seines Schuldspruchs, da er durch das Praktizieren und die Verbreitung von Informationen über seinen Glauben gegen kein Gesetz verstoßen habe. Einer seiner Verwandten beantragte, sein nichtanwaltlicher Familienverteidiger zu werden, wurde aber abgelehnt.

Das Mittlere Gericht erließ am 13. Dezember 2023 ein Urteil, mit dem die ungerechtfertigten Verurteilungen von Wang und Dai bestätigt wurden.

Dai wird wahrscheinlich immer noch im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Jiangbei festgehalten, nachdem sie ihre Berufung verloren hat. Wang, der seit seiner Verhaftung in derselben Haftanstalt festgehalten wurde, wurde später (Datum unbekannt) ohne das Wissen seiner Familie in das Gefängnis Yongchuan verlegt. Für die Angehörigen war es nicht einfach herauszufinden, dass er verlegt wurde. Sie baten darum, ihn besuchen zu dürfen, wurden aber abgewiesen. Das Gefängnis erklärte, dass alle neu eingewiesenen Falun-Dafa-Praktizierenden unter strenger Aufsicht stünden und kein Recht auf Familienbesuche hätten.

Das Gefängnis ist berüchtigt für die Misshandlung von Falun-Dafa-Praktizierenden, die dort wegen ihres Glaubens inhaftiert sind. Die meisten Praktizierenden sind in der Abteilung 10 oder der Abteilung 12 inhaftiert. Diese beiden Abteilungen wurden im Mai 2018 als „Umerziehungs-Stützpunkte“ eingerichtet, um Praktizierende „umzuerziehen“ und sie dazu zu bringen, ihren Glauben aufzugeben. Auch andere Gefängnisse in Chongqing haben damit begonnen, standhafte männliche Praktizierende in die beiden Stützpunkte zu schicken.

In der Regel werden jedem Praktizierenden vier Insassen zugewiesen, die ihn rund um die Uhr bewachen. Sie entziehen ihm den Schlaf, beschränken seine Nahrungsaufnahme und den Kauf von Dingen des täglichen Bedarfs. Außerdem zwingen sie den Praktizierenden, auf einem kleinen Hocker zu sitzen und den ganzen Tag lang Materialien anzusehen, zu lesen oder anzuhören, welche Falun Dafa verleumden. Wenn er sich weigert, wird er verschiedenen Formen der Folter ausgesetzt, darunter Pfefferspray, Elektroschocks und brutale Schläge.

Wangs Familie wurde zwar nicht mitgeteilt, in welcher Abteilung er inhaftiert ist, aber sie wusste, dass er bereits zuvor misshandelt wurde, als er eine vierjährige Haftstrafe in demselben Gefängnis verbüßte, ebenfalls wegen Falun Dafa.

Vier Frauen aus Peking zu Haftstrafen von vier Jahren und mehr verurteilt

Mindestens 30 Pekinger Falun-Dafa-Praktizierende wurden im Juli 2022 bei einer Polizeirazzia festgenommen, vier Monate vor dem 20. Parteitag, der vom 16. bis 22. Oktober stattfand. Bei den meisten Praktizierenden wurden die Wohnungen durchsucht. Viele Praktizierenden wurden schikaniert und aufgefordert, schriftlich auf Falun Dafa zu verzichten.

Das Gericht bestätigte Anfang September 2022 die Verhaftung von Dong Xiurong und drei weiteren festgenommenen Praktizierenden – Liu Yuhong, Liu Xing und Jin Shuying. Im April 2023 teilte das Bezirksgericht Daxing den Familien mit, dass gegen die vier Frauen Gefängnisstrafen verhängt wurden: Liu Yuhong zwei Jahre, Liu Xing ein Jahr und neun Monate, Dong Xiurong ein Jahr und vier Monate und Jin Shuying ein Jahr.

Die Familien beauftragten daraufhin Rechtsanwälte, um Berufung einzulegen. Als das Gericht sodann behauptete, die Verurteilten würden angesichts ihrer „milden“ Strafe bald freigelassen, entzogen sie den Anwälten das Mandat wieder.

Im Juli 2023 merkte Jins Familie, dass etwas nicht stimmte, als sie nicht wie geplant freigelassen wurde. Später, im Dezember 2023, fanden die Angehörigen heraus, dass das Gericht bei den Haftstrafen gelogen hatte. Während Dong zu vier Jahren Haft und 4.000 Yuan (etwa 500 Euro) Geldstrafe verurteilt wurde, wurden die anderen Frauen mit viereinhalb Jahren Gefängnis und 5.000 Yuan (etwa 650 Euro) Geldstrafe belegt.

Obwohl es der Familie von Dong gelang, in ihrem Namen Berufung einzulegen, lehnte das Mittlere Gericht Peking diese zu einem unbekannten Zeitpunkt ab. Bis etwa Januar 2024 wurden Dong Familienbesuche untersagt. Als die Angehörigen die Praktizierende endlich sehen durften, bemerkten sie ihren schlechten Zustand. Sie erwägen nun, Haftverschonung zu beantragen.

Wiederholte Verfolgung

Nach 16 Jahren hinter Gittern zu weiteren 7 Jahren verurteilt

Hu Yurong, 54, aus dem Kreis Qu, Provinz Sichuan wurde insgeheim zu sieben Jahren Haft verurteilt. Hu wurde am 24. April 2020 verhaftet. Die Polizei hat ihre Familie seitdem über den Stand ihres Falles im Unklaren gelassen. Ende Januar 2024 gelang es ihren Angehörigen, sich über ihre Haftstrafe zu informieren, und sie erfuhren, dass sie jetzt im Frauengefängnis von Chengdu inhaftiert ist. Sie wissen immer noch nicht, wo sie vor ihrer Verlegung inhaftiert war oder wann sie angeklagt, vor Gericht gestellt oder verurteilt wurde.

Dies ist nicht das erste Mal, dass Hu wegen ihres Glaubens verfolgt wird. Zuvor war sie insgesamt fast 16 Jahre lang inhaftiert, darunter zwei Zwangsarbeits- und zwei Gefängnisstrafen.

Als sie 2008 im Frauen-Zwangsarbeitslager Nanmusi in Sichuan war, stifteten die Wärter die Insassen an, sie zu schlagen, ihr den Schlaf zu entziehen und ihr die Benutzung der Toilette zu verweigern. Die Wärter hielten sie auch in Isolationshaft, fesselten ihre Hände und Füße und hängten sie an den Handgelenken auf. Sie bekam sechs Tage lang nichts zu essen. Die Wärter zwangen sie außerdem, im Winter kurze Hosen zu tragen und 24 Stunden lang zu knien.

Pensionierter Grundschullehrer 16-mal verhaftet – jetzt zu jahrelanger Haft verurteilt

Gao Ke, ein pensionierter Grundschullehrer aus der Stadt Harbin, Provinz Heilongjiang, wurde am 14. September 2022 verhaftet, weil er Kalender mit Informationen über Falun Dafa verteilt hatte. Obwohl er Tage später wegen Bluthochdrucks gegen Kaution freigelassen wurde, rief die Polizei ihn im Februar 2023 an und verlangte von ihm, sich bei der Staatsanwaltschaft zu melden. Er weigerte sich zu gehen und tauchte unter, um sich vor der Polizei zu verstecken. Stattdessen schikanierten die Polizei und die Mitarbeiter des örtlichen Straßenkomitees seine Frau und seinen Sohn. Außerdem postierten sie Beamte vor seinem Wohnhaus, um jeden zu überwachen, der das Gebäude betrat oder verließ.

Gaos Familie verlor am 16. Juni 2023 den Kontakt zu ihm und erfuhr später, dass er an diesem Tag verhaftet worden war. An jenem Tag war er einkaufen gegangen und traf auf einen Polizisten, der ihn erkannte und sofort festhielt.

Gao landete in der Haftanstalt Yaziquan in der Stadt Harbin. Die Wärter stellten zwei Insassen ab, die ihn rund um die Uhr überwachten. Die Insassen schlugen ihn und erlaubten ihm nicht, die Toilette zu benutzen oder ohne ihre Erlaubnis mit anderen zu sprechen. Aus Protest trat er in den Hungerstreik und wurde am siebten Tag zwangsernährt. Er erlitt während der Zwangsernährung einen Schock und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Trotz seines ernsten Zustands holten die Wärter der Haftanstalt Gao vier Tage später aus dem Krankenhaus heraus. Er war arbeitsunfähig und brauchte Unterstützung, um die Toilette benutzen zu können.

Gao wurde später zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt und in das Gefängnis in Hulan verlegt. Die Einzelheiten seines Prozesses, seiner Verurteilung und seiner Verlegung ins Gefängnis müssen noch recherchiert werden.

Den letzten beiden Verhaftungen und Gaos anschließender Gefängnisstrafe gingen 14 frühere Verhaftungen wegen seines Glaubens an Falun Dafa voraus, die zu fünf Aufenthalten im Zwangsarbeitslager führten. Dabei wurde er entweder nicht aufgenommen oder vorzeitig entlassen, weil er in einem schlechten Gesundheitszustand war oder dermaßen gefoltert worden war, dass er sich in bedenklicher körperlicher Verfassung befand.

Körperbehinderte Frau zu sechs Jahren Haft verurteilt – acht Jahre nach dem Foltertod ihres Mannes

Di Lianxia, eine Einwohnerin der Stadt Linjiang in der Provinz Jilin wurde im Januar 2024 zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert. Am Abend des 6. Juli 2023 wurde Di festgenommen. Etwa zur gleichen Zeit schikanierte die Polizei auch ihre Mutter und durchsuchte ihre Wohnung. Es ist jedoch nicht bekannt, ob ihre Mutter ebenfalls Falun Dafa praktiziert. Die Polizei hielt Di einige Stunden lang auf der Polizeistation Xinshi fest und ließ sie später in der Nacht frei.

Als die Polizei Di am 12. Juli auf die Polizeiwache beorderte, beschloss sie, ihren Wohnort zu verlassen und unterzutauchen, um der Verfolgung zu entgehen. Anfang August kehrte sie zurück, wurde jedoch von Beamten der Staatssicherheit Linjiang festgenommen. Ihre Familie bestätigte Ende Januar 2024, dass sie zu einer Haftstrafe verurteilt worden war. Einzelheiten zur Anklage, zum Prozess und zur Verurteilung sind jedoch nicht bekannt.

Di Lianxia, die aufgrund von Polio seit ihrer Kindheit behindert ist, war nicht die Einzige in ihrer Familie, die wegen des Praktizierens von Falun Dafa verfolgt wurde. Ihr Mann, Wang Mingzhi, ebenfalls ein Praktizierender, verbrachte zwischen 2000 und 2002 zwei Haftstrafen im Arbeitslager. Er ertrug in der Haft unerbittliche Folter. Aufgrund seines geschädigten Gesundheitszustandes nahm das Zwangsarbeitslager ihn nicht auf, als er 2011 zum dritten Mal dorthin gebracht wurde. Er verstarb am 20. Mai 2016.

Wang Mingzhi

Ältere Praktizierende im Visier der Behörden

67-jährige Frau aus Shandong zu 8 Jahren Gefängnis verurteilt

Zhang Shanjuan, eine 67-jährige Rentnerin aus der Stadt Rizhao, Provinz Shandong, wurde im November 2023 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu einer achtjährigen Haftstrafe verurteilt.

Zhang wurde im Mai 2021 festgenommen, als sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte. Die Polizei wollte sie in dieser Nacht in eine örtliche Haftanstalt bringen. Diese nahm sie jedoch nicht auf, weil bei ihr ein abnormaler Herzrhythmus und ein systolischer Blutdruck von 220 mm Hg festgestellt worden waren (normaler Blutdruck etwa 140 mm Hg). Daher wurde sie gegen Kaution freigelassen.

Zhangs Fall wurde später dem Bezirk Wulian zugewiesen, der unter der Verwaltung der Stadt Rizhao steht. In den folgenden Jahren wurde sie von Mitarbeitern der Polizeiwache Huanghai-Straße, der Staatsanwaltschaft des Landkreises Wulian und des Bezirksgerichts Wulian immer wieder schikaniert, wobei sie ihr mit einer Haftstrafe von acht Jahren drohten. Mehrfache Versuche, sie wieder in Gewahrsam zu nehmen, scheiterten, da sie jedes Mal die erforderlichen körperlichen Untersuchungen nicht bestand.

Das Bezirksgericht Wulian verurteilte Zhang schließlich im November 2023 zu einer achtjährigen Haftstrafe. Sie wurde sofort in ein Gefängnis eingewiesen. Es ist nicht bekannt, wann sie angeklagt oder vor Gericht gestellt wurde. Selbst ihre Familie weiß nicht, in welchem Gefängnis sie inhaftiert ist.

Drei ältere Frauen aus Guizhou zu zwei und zweieinhalb Jahren Haft verurteilt

Drei Frauen in der Stadt Guiyang in der Provinz Guizhou wurden im Dezember 2023 zu Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie Falun Dafa praktizieren.

Wang Guoxiu, 70, erhielt zweieinhalb Jahre. Jin Yunbin, 84, und Zhang Changyun, 80, erhielten jeweils zwei Jahre. Alle drei dürfen ihre Strafe außerhalb des Gefängnisses ableisten.

Ihre Verurteilung geht auf Polizeirazzien im Jahr 2022 zurück, als Polizisten gewaltsam in ihre Wohnungen eindrangen. Die Razzien fanden im Vorfeld des 20. Nationalen Kongress der Kommunistischen Partei Chinas statt, der am 16. Oktober beginnen sollte. Das kommunistische Regime verschärft die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden in der Regel an politisch sensiblen Daten, um zu verhindern, dass die Praktizierenden auf die Verfolgung aufmerksam machen.

Als Wang am 7. Oktober 2022 vom Einkaufen zurückkehrte, herrschte in ihrer Wohnung ein heilloses Durcheinander. Sie dachte, ein Dieb sei eingebrochen. Ihr Mann erzählte ihr, dass an diesem Morgen gegen 10 Uhr Polizisten gekommen seien und die ganze Wohnung durchsucht hätten. Als er die Tür öffnete, stürmten sieben oder acht Beamte der Polizeiwache Huanghe herein. Sie beschlagnahmten Wangs Falun-Dafa-Bücher, ein Porträt des Falun-Dafa-Begründers und zwei Musikabspielgeräte.

Am nächsten Tag wurden auch die Wohnungen von Jin und Zhang durchsucht.

Die Polizisten verhafteten die drei Frauen nicht im Oktober 2022, sondern nahmen sie im ersten Halbjahr 2023 getrennt fest. Wang wurde zum ersten Mal am 7. April 2023 von einem Beamten in Zivil auf dem Bauernmarkt Xinglong festgenommen. Der Beamte hatte sie dabei beobachtet, wie sie mit Leuten über Falun Dafa sprach. Er brachte sie zum Polizeirevier Pingqiao, wo sie mehrere Tage lang festgehalten wurde. Guo und Jin wurden im Mai 2023 verhaftet und ebenfalls etwa einen Monat lang in Gewahrsam gehalten.

Am 10. August 2023 gegen 14 Uhr wurden die drei Frauen in ihren jeweiligen Wohnungen von Mitarbeitern des Gerichts und der Staatsanwaltschaft des Bezirks Huaxi sowie von Beamten der Polizeiwachen Huanghe und Pingqiao und von örtlichen Straßenkomitees verhört. Die Polizei drohte den drei Frauen mit einer Gefängnisstrafe, weil sie auf dem örtlichen Bauernmarkt mit Verkäufern über Falun Dafa gesprochen hatten. Sie wurden im Dezember 2023 verurteilt.

79-jährige Frau aus Liaoning heimlich zu drei Jahren Haft verurteilt, nur weil sie Menschen von Falun Dafa erzählt hatte

Die Angehörigen der 79-jährigen Sun Xiuzhen, die in der Stadt Yingkou in der Provinz Liaoning lebt, erfuhren kürzlich, dass Sun in das Frauengefängnis der Provinz Liaoning gebracht wurde, um eine dreijährige Haftstrafe wegen des Praktizierens von Falun Dafa zu verbüßen.

Sun war am 6. Juli 2020 festgenommen worden, weil sie auf einer Gemeindemesse mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Nach sieben Tagen Haft wurde sie gegen Kaution freigelassen. Die Polizei übergab ihren Fall später an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Bayuquanin der Stadt Yingkou.

Das Bezirksgericht Bayuquan lud Sun am 29. November 2021 vor und teilte ihr mit, dass sie am 14. Dezember vor dem Bezirksgericht Zhanqian in Yingkou erscheinen solle. Um einer Strafverfolgung zu entgehen, verließ Sun ihr Zuhause und zog in eine Mietwohnung. Zwei Jahre später, am Nachmittag des 20. August 2023, wurde sie festgenommen. Die Polizei informierte ihre Angehörigen jedoch nicht über ihre Verhaftung, so dass sie sich durchfragen mussten, um herauszufinden, wo sie war.

Suns Familie bestätigte Mitte Februar 2024, dass Sun zu drei Jahren Haft verurteilt und von der Untersuchungshaftanstalt der Stadt Yingkou in das Frauengefängnis der Provinz Liaoning verlegt wurde. Details über ihre Verurteilung und ihre Verlegung ins Gefängnis sind nicht bekannt.

Großmutter aus Guangdong ist die 20. Falun-Dafa-Praktizierende, die seit 2020 von demselben Gericht wegen ihres Glaubens verurteilt wurde

Zhao Dexiu wurde am 19. Juni 2023 zu Hause verhaftet, nachdem jemand sie angezeigt hatte, weil sie mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Beamten der Polizeistation Chengbei nahmen auch ihre einjährige Enkelin mit, die sie betreute. Ihr Sohn und ihre Schwiegertochter kehrten in ein leeres Haus zurück. Nachdem sie die Aufzeichnungen der Überwachungskamera ihres Hauses angeschaut hatten, stellten sie fest, dass sie verhaftet worden war. Dabei sahen sie, wie ein Beamter die Kamera in eine andere Richtung drehte. Dem Ehepaar wurde klar, dass die Polizei dies tat, damit die Verhaftung von Zhao nicht gefilmt werden konnte.

Zhao stand am 24. November 2023 in der Stadt Jiedong vor Gericht und wurde einige Wochen später verurteilt. Dasselbe Gericht hatte zuvor seit 2020 mindestens 19 andere lokale Praktizierende wegen Falun Dafa gesetzwidrig verurteilt.

Existenzgrundlage von der Verfolgung betroffen

Fahrer einer Ölförderanlage entlassen und zu Gefängnis verurteilt

Wang Yanming, Einwohner der Stadt Daqing in der Provinz Heilongjiang, wurde nach einer Anhörung im September 2023 zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Er verlor nicht nur seine Berufung, sondern auch seine Arbeit.

Wangs letzte Festnahme erfolgte am 28. Juni 2023 an seinem Arbeitsplatz. Beamte der Staatssicherheit der High-Tech-Entwicklungszone behaupteten, dass eine Überwachungskamera aufgezeichnet habe, wie er Plakate über Falun Dafa in der Nähe seines Hauses aufgehängt habe. Die Polizei fragte ihn, woher er das Material habe. Er antwortete nicht, woraufhin sie ihn festnahmen.

Die Polizei durchsuchte Wangs Wohnung und beschlagnahmte seine Falun-Dafa-Bücher, mehrere Falun-Dafa-Lesezeichen und einige Informations-DVDs. Sie drohte seiner Familie, dass diese Materialien ausreichen würden, um ihn zu verurteilen. Dann wiesen die Beamten die Angehörigen an, Wang unter Druck zu setzen, damit er das Praktizieren aufgibt. Wang rührte sich nicht.

Die Staatsanwaltschaft der High-Tech-Entwicklungszone genehmigte Wangs Verhaftung am 25. Juli. Staatsanwalt Yang Jie wurde mit der Bearbeitung seines Falles beauftragt.

Während der Anhörung vor dem Gericht der High-Tech-Entwicklungszone am 25. September war niemand von Wangs Familie anwesend. Es ist nicht bekannt, ob das Gericht sie nicht über die Anhörung informiert hatte oder ob sie nicht teilnehmen durften. Das Gericht verurteilte Wang zu dreieinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (etwa 2.600 Euro). Wang legte daraufhin Berufung beim Mittleren Gericht der Stadt Daqing ein, das jedoch am 8. November 2023 sein ursprüngliches Urteil bestätigte.

An seinem Arbeitsplatz wurde ihm nun gekündigt: Die Leitung der Ölproduktionsanlage Nr. 10 in Daqing hat Wang am 18. Januar 2024 entlassen. Zum Zeitpunkt der Berichterstattung befindet er sich immer noch in der zweiten Haftanstalt der Stadt Daqing.

72-jähriger Mann zu dreieinhalb Jahren Haft verurteil und Rente ausgesetzt

Wang Zhong, 72, aus dem Autonomen Kreis Kuancheng Mandschu, Provinz Hebei, wurde am 3. Februar 2024 in das Gefängnis Tangshan gebracht, um eine dreieinhalbjährige Haftstrafe wegen seines Glaubens an Falun Dafa abzusitzen.

Wang Zhong lebt im autonomen Kreis Kuancheng Manchu in der Provinz Hebei. Er wurde am 4. Mai 2023 verhaftet. Der Festnahme ging eine Anzeige voraus, weil er mit zwei Schülern über Falun Dafa gesprochen hatte. Außerdem veranlassten die Beamten, dass die örtliche Sozialversicherungsbehörde einen Monat später die Zahlung seiner Rente sperrte.

Das Bezirksgericht Chengde verurteilte Wang zu einem nicht bekannten Zeitpunkt zu dreieinhalb Jahren Haft. Er wurde am 3. Februar 2024 von der Haftanstalt des Autonomen Landkreises Kuancheng Manchu in das Gefängnis Tangshan verlegt.

Schon früher war Wang wegen seines Glaubens von den Behörden ins Visier genommen worden. Da er durch Falun Dafa von seiner rheumatischen Hauterkrankung und Herzrasen geheilt wurde, hielt er trotz der Verfolgung an seinem Glauben fest. Mehrmals wurde er festgenommen und jedes Mal brutal gefoltert.

In der Zeit von Oktober 2004 bis Oktober 2007 verbüßte Wang eine dreijährige Haftstrafe im Zwangsarbeitslager, wobei ihm einmal unbekannte Medikamente verabreicht wurden. Ein anderes Mal wurde er entkleidet und an empfindlichen Körperstellen mit Elektroschocks gequält. Außerdem verbrannten die Wärter ihm Gesicht und Hals mit glühenden Zigaretten und schlugen ihn mit einem stacheligen Gummiknüppel, bis er ohnmächtig wurde.

Aufgrund der Folter wurde Wang auf beiden Ohren taub und verlor das Gefühl in den Beinen unterhalb der Knie. Seine Sehschärfe verschlechterte sich von 20/13 auf 20/200, was einer hochgradigen Sehbehinderung entspricht. Von einigen durch die Folter verursachten Beeinträchtigungen hat sich Wang bis heute nicht erholt.

Nach einer weiteren Verhaftung am 13. Mai 2011 wurde er zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt. Aufgrund seines schlechten Zustands nahm das örtliche Arbeitslager ihn jedoch nicht auf, sodass er die Haftstrafe außerhalb des Arbeitslagers ableisten konnte. Während dieser einjährigen Haftstrafe setzte sein Arbeitgeber, die Volksbank von China, seine Lohnzahlungen aus.

Ins Visier genommen, weil sie sich geäußert hatten

Frau zu vier Jahren Haft verurteilt, weil sie mit einem Jungen über Falun Dafa gesprochen hatte

Gu Chunying, eine 60-jährige Einwohnerin der Stadt Harbin in der Provinz Heilongjiang, hatte Mitte Juli 2023 mit einem Jungen über Falun Dafa gesprochen. Nachdem die Eltern des Jungen davon erfahren hatten, zeigten sie Gu bei der Polizei an. Diese nahm sie dann am 19. Juli 2023 zu Hause fest.

Staatsanwältin Li Qian von der Bezirksstaatsanwaltschaft Acheng rief am 27. Dezember 2023 Gus Anwalt an und teilte ihm mit, dass sie Anklage gegen Gu erhoben und ihren Fall an das Bezirksgericht Acheng weitergeleitet habe. Li beschuldigte Gu nicht nur, mit dem Jungen über Falun Gong gesprochen zu haben, sondern bezog sich auch auf ihre vorherige Verhaftung am 21. Juli 2022, weil Gu damals auf die Verfolgung aufmerksam gemacht hatte. Damals war ihre Wohnung durchsucht und sie zu fünf Tagen Administrativhaft verurteilt worden. Wegen der Pandemiebekämpfungsmaßnahmen wurde sie jedoch von der Haft befreit und freigelassen.

Das Gericht informierte Gus Anwalt am 4. Februar 2024 darüber, dass sie zu vier Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Es ist nicht bekannt, ob jemals ein Prozess stattgefunden hat.

65-jähriger Einwohner von Shandong zu zwei Jahren Haft verurteilt, weil er Falun-Dafa-Materialien verteilt hatte

Wang Yuezhong, ein 65-jähriger Einwohner der Stadt Jinan in der Provinz Shandong, hat Berufung eingelegt, nachdem er im Januar 2024 zu zwei Jahren Haft verurteilt worden war.

Wang, gebürtig aus der Stadt Chifeng in der Inneren Mongolei, war vor einigen Jahren zur Familie seiner Tochter nach Jinan gezogen. Am 31. August 2022 klopfte die Polizei in Jinan an die Wohnungstür seiner Tochter und verlangte, die COVID-19-Testergebnisse der Familie zu überprüfen.

Den Worten vertrauend öffnete Wang die Tür. Daraufhin stürmten die Polizisten herein und durchsuchten die Wohnung, ohne einen Durchsuchungsbefehl vorzulegen. Die Beamten beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher sowie viele Haushaltsgegenstände. Sie nahmen auch einen Erfahrungsbericht von Wang mit. Darin hatte er beschrieben, wie seine schwere Herzerkrankung, seine Lendenwirbelzerrung, häufigen Erkältungen, Fieber und Magenprobleme geheilt wurden, nachdem er im Mai 1996 mit Falun Dafa begonnen hatte.

Als Wangs Tochter von der Polizei wissen wollte, warum ihr Vater verhaftet wurde, erklärten die Beamten, sie hätten einen Hinweis von Han Guangzhen erhalten. Er wohne im Gebäude 232 im Bezirk Huaiyin und habe gemeldet, dass er auf Überwachungsvideos von zu Hause aus gesehen habe, wie Wang in dem Gebäude Informationen über Falun Dafa verteilte.

Am 1. September 2022 ließ die Polizei Wang auf Kaution frei, nachdem seine Tochter einen Betrag von 3.000 Yuan (etwa 390 Euro) hinterlegt hatte.

Die Polizeibehörde des Bezirks Huaiyin verleitete Wang dazu, am 2. August 2023 in ihr Büro zu kommen. Die Beamten behaupteten, sie bräuchten seine Unterschrift, um den Fall abzuschließen. Bei seiner Ankunft wurde Wang jedoch festgenommen und für 14 Tage in eine örtliche Haftanstalt gebracht. Nicht bekannt ist, ob Wang am 15. Tag (dem 16. August) freigelassen wurde. Der Fall wurde an diesem Tag der Staatsanwaltschaft des Bezirks Huaiyin vorgelegt. Diese erließ einen Haftbefehl und gab die Akte an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Changqing weiter, die für alle mit Falun Dafa in Verbindung stehenden Fälle zuständig ist.

Am 19. Dezember 2023 stand Wang vor dem Bezirksgericht Changqin und wurde im Januar zu zwei Jahren Haft verurteilt.

Früherer Bericht:

Bilanz Januar 2024: Insgesamt 122 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt