Schätzen wir die Momente, in denen wir uns aufregen

(Minghui.org) Wenn manche Praktizierenden bei ihrer Kultivierung auf Konflikte stoßen, verstricken sie sich in das oberflächliche Problem. Sie streiten dann über richtig oder falsch, weil sie im Grunde glauben, dass sie recht haben.

Diese Praktizierenden mögen sich benachteiligt fühlen und meinen, es sei ungerecht. Meiner Meinung nach sind das aber genau die Gelegenheiten, uns selbst zu kultivieren. Wenn wir in Konflikte verwickelt sind und uns verärgert fühlen, müssen wir über das Oberflächliche hinausgehen. Wir sollen erkennen, welche menschlichen Anschauungen es betrifft und welche unserer Anhaftungen aufgedeckt wurden. Wenn wir aus dieser Situation lernen können, werden wir die Prüfung bestehen.

Betrachten wir die Konflikte einmal aus einem anderen Blickwinkel. Konflikte können vom Meister arrangiert sein, der uns helfen will, uns zu verbessern. Sie sind auch eine gute Gelegenheit, unser Karma umzuwandeln. Wir sollten demjenigen dankbar sein, der uns diese Gelegenheit geschaffen hat, anstatt uns über ihn zu ärgern. Wenn wir alles, was uns im täglichen Leben begegnet, als eine Gelegenheit betrachten, uns zu verbessern, kultivieren wir uns solide.

Ein Beispiel. Wenn ich mich ständig über jemanden ärgere oder ihn für unvernünftig halte, soll ich mich daran erinnern, dass er mir auf meinem Weg zu einer Gottheit hilft, mich zu erhöhen. Oder wenn jemand mit mir nicht einer Meinung ist, mich verachtet und verspottet, meinen Ruf befleckt, meine Gefühle verletzt, meine Freundlichkeit ausnutzt und es mir mit Kränkungen heimzahlt, kann es sein, dass es sich um karmische Schulden handelt. Dann geht es darum, mein Karma in Tugend umzuwandeln. Wie ich damit umgehe und ob ich ihm danken kann, hängt davon ab, ob ich mich kultivieren will.

Als Kultivierende sollen wir uns nicht auf die Ebene der gewöhnlichen Menschen begeben und mit ihnen kämpfen. Manche Praktizierende sehen so aus, als ob sie den Weg zu hohen Ebenen gehen. Sobald sie sich aber mit jemandem vergleichen, der sich nicht kultiviert, befinden sie sich schon auf der Ebene der gewöhnlichen Menschen. Das ist genau das Gegenteil vom dem weiten Herzen eines Kultivierenden. Der Grat ist sehr schmal.

Erinnern wir uns an das, was uns der Meister lehrt:

„Merkt euch meine Worte: Ganz gleich, ob es an dir liegt oder nicht, musst du in dir selbst suchen und du wirst Probleme finden. Falls diese Sache absolut nichts mit dir zu tun hat, und du damit keinen Eigensinn zu beseitigen hast, wird sie nur ganz selten bei dir auftauchen. Hast du kein solches Herz, wird kein Konflikt verursacht. Ich muss die Verantwortung für deine Kultivierung tragen. Jedes Mal, wenn dir ein Konflikt begegnet, bei dir auftaucht, oder zwischen euch vorkommt, hat es sehr wahrscheinlich mit dir zu tun und es gibt bestimmt Dinge, die du beseitigen sollst. Ganz gleich, ob es an dir liegt oder nicht, - wenn mein Fashen deinen Eigensinn beseitigt, beachtet er dabei jedoch nicht, ob es an ihm oder an dir liegt. Solange du ein solches Herz hast, versucht er alles Mögliche, damit du in Konflikte gerätst und das Herz erkennst, das noch nicht vollkommen ist. Also ihr sucht noch: Es liegt doch nicht an mir. Oder ihr denkt noch: Ich bewahre das Fa. Er denkt auch: Ich bewahre aber auch das Fa. In Wirklichkeit kommen Konflikte nur vor, wenn ihr beide Fehler habt.“ (Fa-Erklärung auf der europäischen Fa-Konferenz, 30. - 31. Mai 1998)

Die obigen Ausführungen sind mein derzeitiges Verständnis. Bitte weist mich auf alles hin, was nicht im Einklang mit dem Fa ist.