Bei familiären Konflikten wirklich die Xinxing erhöhen

(Minghui.de) Hier möchte ich über meine jüngste Kultivierungserfahrungen berichten.

In dem Jingwen „Die Kultivierung im Dafa ist ernsthaft“ spricht der Meister über Groll, Missgunst und darüber, Schwierigkeiten mit menschlichen Gesinnungen zu betrachten. Als ich nach innen schaute und jeden meiner Gedanken und meine Gesinnung mit dem Fa prüfte, fand ich, dass ich in vielen Fällen nicht jederzeit nach den Anforderungen des Meisters handeln konnte. Sei es bei Kleinigkeiten in familiären Angelegenheiten oder bei Projekten zur Errettung der Lebewesen – es gab Störungen durch solche menschlichen Gesinnungen.

Normalerweise habe ich das Gefühl, dass ich ziemlich gütig bin und anderen gerne helfe. Auch meine Kollegen und Freunde denken so. Ich greife andere nie an und streite nicht mit ihnen. Aber in der Familie tauchen ab und zu Reibereien auf, die mir zu schaffen machen.

Seit langer Zeit dachte ich, sobald mein (ebenfalls) praktizierender Mann und ich in Streit gerieten, dass er angefangen hätte. Wie ein Aufpasser korrigierte er mich oft und gern bei Kleinigkeiten und belehrte mich energisch. Jedenfalls dachte ich so.

Als ich beispielsweise einmal etwas bezahlte, vergaß ich an der Kasse, den Rabattcoupon abzugeben. Als ich nach Hause kam, fand ich einen neuen Coupon im Handy. Ganz begeistert teilte ich meinem Mann mit: „Ich habe einen neuen Rabattcoupon gefunden.“ Unerwartet rief das seine Kritik hervor. Er schimpfte auf mich, dass ich entweder dieses oder jenes vergessen würde und chaotisch sei. Je mehr er schimpfte, desto mehr steigerte er sich da hinein. Da überkam mich die Wut, so dass ich mit ihm stritt. Ich sagte, dass seine Gedanken zu sehr mit Parteikultur gefärbt seien, sein Ton sei agressiv und er könne andere überhaupt nicht respektieren. Seine Angehörigen seien genau so, sie würden sich über jede Kleinigkeit aufregen und sie dadurch nur noch verschlimmern.

Ich dachte: „Zu Hause verdiene ich das Geld. Neben meiner normalen Arbeit beschäftige ich mich auch noch mit einem Projekt. Damit habe ich genug zu tun, während er sich nur auf Projekte zu konzentrieren braucht und oft sogar überhaupt nichts zu tun hat. Wie kann er noch wegen Kleinigkeiten mit mir streiten?! Unbegreiflich! Wie soll ich mit so einem Menschen auskommen?! Unsere Ebenen sind wirklich zu weit voneinander entfernt!“

In dieser Nacht konnte ich vor Wut nicht einschlafen!

Am nächsten Abend, als ein Kunde bei mir Shen-Yun-Tickets kaufte, wollten er und seine Frau getrennt zahlen. Innerlich dachte ich: „Wo gibt es denn sowas? Ein Ehepaar zahlt noch getrennt?“ Aber dann stellte ich nach seinen Anforderungen zwei Rechnungen aus.

Als wir mit den Buchungen fertig waren, sagte der Gast plötzlich zu mir: „Haben Sie davon gehört? Heute morgen gab es eine Nachricht: Ein christliches Paar streitet darüber, wer morgens Kaffee kochen sollte. Der Eine sagte: ‚Unser Geld habe ich durch harte Arbeit verdient. Ich muss schon ganz früh aus dem Haus; woher soll ich dann noch die Zeit nehmen, Kaffee zu kochen? Du sollst Kaffee kochen.‘ Die Andere entgegnete: ‚In der Bibel steht, du sollst dich um mich kümmern.‘ – ‚In der Bibel steht aber nicht, dass ich Kaffee kochen muss‘, widersprach der Erste.  

Als ich diese skurrile Geschichte hörte, dämmerte es mir, dass der Meister mir durch den Mund des Mannes einen Hinweis gab. Durch diese Geschichte wurde mir klar, wie lächerlich die Konflikte zwischen meinem Mann und mir in den Augen Dritter waren!

Trotzdem dachte ich immer noch darüber nach, wer mehr oder wer weniger getan hatte. Dadurch schuf ich ganz klar eine Trennung zwischen mir und anderen. Ich dachte: „Wie ausgezeichnet ich bin und doch verzeihe ich dir, aber du suchst noch den Fehler bei mir!“ Auch intuitiv beurteilte ich andere: Mit dieser Mitpraktizierenden komme ich aus, mit dem anderen aber nicht, der hat zu viel Parteikultur ...! Und noch eine Anhaftung hatte ich, nämlich keine Kritik hören zu wollen. Wenn andere meine grundlegende menschliche Anschauung nicht berührten, konnte ich es noch aushalten. Aber wenn das Gegenteil der Fall war, brach meine Wut hervor und ich fand auch noch, dass die anderen mich ungerecht behandelten.

Endlich erkannte ich es: Oberflächlich gesehen stellte ich an mich die Anforderung, es gut zu machen. Aber innerlich hoffte ich, ein ruhiges Leben führen zu können und mich nicht mit allzu vielen Konflikten konfrontieren zu müssen. Ich konnte in Konflikten nicht den Gedanken an das sogenannte menschliche „Glück“ ablegen. Ich konnte meine Nachsicht nicht bedingungslos vergrößern, andere nicht wirklich barmherzig verstehen, nicht stillschweigend hergeben, ohne eine Gegenleistung zu verlangen. Wir sollten auch nicht denken, dass wir etwas „hergeben“. Es handelt sich um unsere „Wahl“. Wir wählen den Kultivierungsweg statt den menschlichen Weg.

Als Kultivierender sollte man sich überall gut verhalten. Wenn man es nicht einmal in der Familie bei Kleinigkeiten gut machen kann, wie kann man es dann bei größeren Pässen und Schwierigkeiten schaffen? Wenn Kultivierende mit Familienmitgliedern und anderen Praktizierenden zu tun haben, zeigen sie ihre Kultivierungsebene. Sie sehen oft nicht nach innen, um ihre eigenen Mängel zu erkennen, das ist die Ursache des Problems.

Das ist mein oberflächliches Verständnis. Wenn ich falsch liegen sollte, bitte ich meine Mitpraktizierenden um Korrektur.