70-Jährige stirbt nach jahrzehntelanger Verfolgung

(Minghui.org) Am 23. Februar 2024 erlitt Xu Jinrong aus der Stadt Linqing in der Provinz Shandong eine schwere Hirnstammblutung. Die 70-Jährige fiel ins Koma und starb zwei Tage später am 25. Februar. Ihr Tod steht am Ende einer über zwei Jahrzehnte andauernden Verfolgung durch das kommunistische Regime Chinas, die sie wegen ihres Glaubens an Falun Dafa erdulden musste. Dabei ist in der chinesischen Verfassung die Glaubensfreiheit verankert. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus.

Da Xu sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben, wurde sie mehrfach festgenommen und inhaftiert. Im Jahr 2000 verhängten die Behörden gegen sie drei Jahre Zwangsarbeit. Sie überlebte zwar die brutale Folter während ihrer Haft, lebte aber aufgrund der anhaltenden jahrelangen Schikanen in ständiger Angst. Der psychische Druck setzte ihrer Gesundheit stark zu, bis sie schließlich starb.

Einstieg in Falun Dafa

Xu wurde am 27. Mai 1954 geboren. Vor ihrer Berentung arbeitete sie für ein Transportunternehmen in der Stadt Linqing. Früher litt sie unter verschiedenen Beschwerden, darunter Leber-, Milz-, Gallenblasen- und Magenerkrankungen sowie Schlaflosigkeit. Sie probierte, ihren Zustand mit verschiedenen Qigong-Methoden zu verbessern, aber nichts half – bis sie im Mai 1993 Falun Dafa kennenlernte. Danach ging es bergauf. All ihre Beschwerden verschwanden. Sie profitierte aber nicht nur gesundheitlich. Durch die spirituelle Lehre von Falun Dafa veränderte sich auch ihr Charakter. Sie legte ihr kämpferisches Verhalten ab und wurde friedvoll, freundlich und nachsichtig.

Zwei Festnahmen

Am 19. Juli 1999, einen Tag vor dem offiziellen Beginn der Verfolgung, wurde Xu von ihrer Arbeit abholt und in ein Hotel gebracht. Beamte setzten sie unter Druck, Falun Dafa aufzugeben. Sechs Monate wurde sie im Hotel festgehalten und erst zum chinesischen Neujahrsfest im Februar 2000 freigelassen. Die örtliche Polizei durchsuchte auch ihre Wohnung und beschlagnahmte ihre Falun-Dafa-Bücher.

Im Juni 2000 reiste Xu nach Peking, um sich für Falun Dafa auszusprechen. Erneut wurde sie festgenommen und in eine Haftanstalt in ihrer Heimat zurückgebracht. Aus Protest gegen die Verfolgung trat Xu in Hungerstreik. Fünf Tage später wurde sie freigelassen, nachdem die Polizei sie zur Zahlung von 2.000 Yuan (etwa 260 Euro) genötigt hatte.

Wochen später, im Juli 2000, erkrankte Xus Mann und musste ins Krankenhaus. Während dieser Zeit wurde Xu von ihrem Arbeitgeber und der örtlichen Polizei überwacht. Man folgte ihr bis ins Krankenhauszimmer ihres Mannes. Die aggressive Überwachung beunruhigte ihren Mann, was seine Genesung verlangsamte. Aber auch nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus überwachten die Beamten Xus Alltag.

Neben der Inhaftierung und Überwachung musste Xu auch finanzielle Verfolgung erdulden. Ihr Arbeitgeber setzte im Juli 1999 ihre Lohnzahlungen aus. Erst im Jahr 2002 bekam sie wieder Lohn.

Zwangsarbeitslager

Am 10. September 2000 wurden Xu drei Jahre Arbeitslager auferlegt. Im Frauenzwangsarbeitslager der Provinz Shandong wurde sie brutal gefoltert, weil sie an Falun Dafa festhielt. Die Wärter versetzten ihr über einen längeren Zeitraum Elektroschocks, die Narben an Hals und Handgelenken hinterließen. Sie sperrten Xu auch in Isolationshaft. Im Winter öffneten die Wärter das Fenster, um sie der Kälte auszusetzen. Manchmal durfte sie nicht einmal schlafen und musste stattdessen stundenlang stehen, wobei ihre Hände, Arme und Beine an ein Bettgestell gefesselt wurden. Bei einer anderen Foltermethode wurde sie an den Handgelenken aufgehängt. Danach waren ihre Arme und Hände lange Zeit taub. Außerdem zwangen die Wärter sie zu unbezahlter Arbeit, manchmal bis zu 16 Stunden am Tag. Nach über eineinhalb Jahren Folter wurde sie vorzeitig freigelassen.

Während ihrer Haft bemühte sich Xus Mann intensiv um ihre Freilassung, jedoch ohne Erfolg. Durch den psychischen Druck verschlechterte sich sein Gesundheitszustand. Er starb im Jahr 2006.

Schikanen in den letzten Lebensjahren

Auch nach ihrer Freilassung schikanierten die Beamten Xu weiter. Zwei der in den letzten Jahren dokumentierten Vorfälle ereigneten sich zwischen 2017 und 2019.

Im Mai 2017 wurde Xu von Beamten der Polizeiwachen Xinhua und Xianfeng sowie Mitarbeitern des Nachbarschaftskomitees belästigt.

Am 29. November 2019 brachten Beamte Xu zum Staatssicherheitsbüro der Stadt Linqing. Die Praktizierende sollte eine Erklärung unterschreiben, mit der sie ihren Verzicht auf Falun Dafa erklärte. Die Polizei setzte sie unter Druck und drohte ihr mit Aussetzung der Rente. Xu jedoch blieb standhaft in ihrem Glauben. Noch am selben Abend wurde sie freigelassen.