Ich habe meine Anhaftungen gefunden: Eifersucht, Egoismus und Konkurrenzdenken

(Minghui.org) Ich arbeite in einer erstklassigen Stadt und kultiviere mich alleine im Falun Dafa. In jedem Urlaub, egal wie lange er dauerte, reiste ich in meine Heimatstadt. Jedes Mal, wenn ich dort ankam, arrangierte meine Mutter, dass wir uns mit anderen Praktizierenden zum Erfahrungsaustausch trafen. Ich schätzte die kostbare Zeit mit anderen Praktizierenden und bin dankbar für die barmherzigen Vorkehrungen, die unser großartiger Meister für mich traf. Vielen Dank, Meister!

Dieses Jahr verging besonders schnell. Jetzt ist bereits 2024. Als ich diesen Artikel über den Erfahrungsaustausch schrieb, war es noch über einen Monat hin, bis wir anlässlich des am 10. Februar 2024 beginnenden Mondneujahrsfestes eine Arbeitspause einlegen würden. Mein Vater rief an und fragte, ob er in meine Stadt kommen solle, in der meine jüngere Schwester und ich leben, oder ob wir zu ihnen kommen würden. Meine jüngere Schwester hat zwei Kinder und wollte die Ferien ursprünglich in unserer Heimatstadt verbringen. Ich ahnte jedoch, dass mein Vater in unsere Stadt kommen wollte. Er sagte, er würde nach den Ferien hierbleiben, bis seine Enkel (die Kinder meiner Schwester) wieder zur Schule müssten. Das bedeutete, dass er zwei weitere Wochen mit uns verbringen konnte. Meine Schwester freute sich, das zu hören.

Mein Vater und meine Schwester telefonierten jeden Tag und planten das Programm für den Urlaub. Ich war etwas verwirrt: „Warum wollen sie plötzlich hierherkommen?“, dachte ich. „Möchte meine Mutter die Ferien nicht lieber zu Hause verbringen wie immer?“ Am Abend rief ich meinen Vater an und er sagte mir: „Wir haben noch keine endgültige Entscheidung getroffen. Lass uns warten, bis deine Schwester sich entschieden hat.“ Ich dachte mir: „Warum ist sie diejenige, die die Entscheidung trifft? Warum sollen wir alle auf sie hören?“ Ich fragte meinen Vater: „Darf ich meine Meinung sagen?“ Er erwiderte sofort: „Nein, halte dich einfach an die Absprachen der anderen.“ Ein paar Tage später fragte mich meine Schwester, was ich davon halte. Ich sagte: „Es ist so oder so in Ordnung. Es spielt keine Rolle, wo wir die Ferien verbringen. Du triffst die Entscheidung.“ Sie sagte mir: „Mutter war auch einverstanden hierherzukommen. Du kannst nächstes Jahr wieder zu den Eltern fahren.“

Ich wollte sie nicht enttäuschen und so sagte ich, es sei in Ordnung, wo immer wir den Urlaub verbrächten. Aber eigentlich wäre ich lieber in unsere Heimatstadt gefahren. Ich hatte mich schon auf diesen Urlaub gefreut. Dann dachte ich daran, dass ich mich in den Ferien nicht mit anderen Praktizierenden würde treffen können und die ganze Zeit in meiner Mietwohnung bleiben müsste. Obwohl ich in der gleichen Wohngegend wie meine jüngere Schwester lebe, könnte ich nicht jeden Tag zu ihr gehen, um ihr zu helfen, und meine Eltern wären meistens bei mir. Ich hatte das Gefühl, dass mein Vater so voreingenommen war und nur an seine jüngere Tochter dachte, ohne meine Gefühle, die seiner älteren Tochter, zu berücksichtigen. Aber ich dachte mir, dass ich ihnen für diese paar Tage entgegenkommen würde, auch wenn ich auf die Möglichkeit verzichten müsste, wegzufahren und mich in unserer Heimatstadt mit anderen Praktizierenden zu treffen. Je mehr ich darüber nachdachte, desto wütender wurde ich.

Als sich meine schlechte Laune nach einer Weile etwas gelegt hatte, dachte ich plötzlich: „Ich sollte den anderen nicht die Schuld geben. Aus ihrer Sicht mag mein Vater keine Verwandten besuchen und während der Feiertage keine Geschenke machen. Und meine jüngere Schwester möchte Hilfe von unseren Eltern.“ Ich versuchte, nach innen zu schauen, um herauszufinden, welche Anhaftung von mir zu dieser Situation beigetragen hatte.

Ich besuchte die Minghui-Website, aber nachdem ich zwei Artikel gelesen hatte, verlor ich den Zugang zur Website. In einem der beiden Artikel ging es um das Thema Neid. Ich wusste, dass uns Kultivierenden nichts zufällig widerfährt. Meine Mutter, die sich auch kultiviert, hatte schon mehrmals erwähnt, dass ich ein eifersüchtiges Herz hätte, aber ich leugnete es oft, weil ich dachte, dass ich den Erfolg der anderen tolerieren könne. Der Meister muss gesehen haben, dass ich es nicht begriffen hatte, und nutzte diese besondere Situation, um mich zu erleuchten. Ich wusste, dass ich  tiefer nach innen schauen musste.

Plötzlich erinnerte ich mich an einen Gedanken, der mir durch den Kopf geschossen war: „Normalerweise gehe ich nach der Arbeit zu meiner Schwester nach Hause, um mich um ihre Kinder zu kümmern und zu kochen. Ich bringe auch den Müll für sie raus, wenn ich gehe, und versuche, ihr so viel wie möglich im Haushalt zu helfen, um ihr das Leben zu erleichtern. Ab morgen werde ich nicht mehr zu ihr gehen. Sie wird mich mehr zu schätzen wissen, wenn sie meine Hilfe braucht.“ Basierte dieser Gedanke nicht auf Groll? War ich nicht eifersüchtig? Eifersucht führt zu Groll und der ist etwas Schlechtes. Meine Schwester kümmert sich normalerweise um ihre beiden Kinder. In letzter Zeit hatte das jüngere Kind Fieber und weinte und hielt sie die ganze Nacht wach. Ich beschwerte mich, dass sie egoistisch sei, aber war nicht ich egoistisch? In dieser Angelegenheit hatte ich nur an mich selbst gedacht. Ich wollte in unsere Heimatstadt fahren, ich wollte mich mit den anderen Praktizierenden treffen, ich bemitleidete mich selbst in dieser Mietwohnung – dabei ging es nur um „mich“. Obwohl ich meiner Schwester vorwarf, selbstsüchtig zu sein, war ich es in Wirklichkeit selbst.

Ich dachte darüber nach, dass ich als Kultivierende nicht so sein sollte wie die gewöhnlichen Menschen. Ich sollte mich wie eine Kultivierende benehmen. Ich hatte sogar darüber nachgedacht, wie ich etwas kälter zu meiner Schwester sein könnte. Ich war hin- und hergerissen gewesen zwischen Gut und Böse und hatte sogar daran gedacht, über die Feiertage allein in meine Heimatstadt zu reisen. Aber wo war mein Zuhause? Plötzlich sagte eine Stimme in mir: „Der Himmel ist dein Zuhause, wo unzählige Lebewesen auf dich warten.“ Meine Augen füllten sich mit Tränen. Ja, der Himmel ist mein Zuhause. Ich bin eine Dafa-Kultivierende, die den Meister bei der Berichtigung des Fa hilft. Ich habe vor dem Meister ein Gelübde abgelegt und werde schließlich mit ihm nach Hause zurückkehren. Die Dinge in der menschlichen Welt sind flüchtig; ich sollte mich nicht zu sehr in sie verstricken.

Ich fand meinen Vater „voreingenommen“ und wollte die gleiche Fürsorge von meinen Eltern, wie meine Schwester sie bekam. Ich fühlte mich unausgeglichen, als ich sie nicht bekam, was in Wirklichkeit die Tatsache widerspiegelt, dass mein Lebensweg, mein Schicksal und mein Glück anders war als bei anderen, zum Beispiel bei meiner Schwester. Was ich bekommen werde, ist anders. Ich kann andere nicht zwingen, mich genauso zu behandeln wie jemand anderen. Sich zu ärgern, wenn man von anderen schlecht oder anders behandelt wird, ist Sentimentalität und Eifersucht. 

Allmählich wurde mein Kopf klarer. Ich war nun weniger auf die Entscheidung meiner Schwester fokussiert und beschloss, dem natürlichen Lauf zu folgen. Es war fast Mitternacht und ich bereitete mich darauf vor, aufrichtige Gedanken auszusenden.

Am nächsten Morgen ging ich wie üblich zu meiner Schwester nach Hause und erwähnte die Sache mit dem Urlaub nicht, wobei ich ihre leichte Überraschung über mein Schweigen zu diesem Thema spürte.

Kurz nach dem Mittagessen auf der Arbeit rief meine Mutter an und fragte mich nach meiner Meinung, wobei sie meine Ruhe in dieser Angelegenheit bemerkte. Ich antwortete: „Die endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen und es ist nicht so gut, am Telefon darüber zu sprechen.“ Sie sagte, sie verstehe meinen ursprünglichen Plan, in meine Heimatstadt zu fahren, und sie sei erleichtert, nachdem sie meine Haltung erfahren habe. Gleich nach Beendigung unseres Gesprächs rief meine Schwester an und sagte, sie habe beschlossen, den Urlaub in unserer Heimatstadt zu verbringen, da sie mich nicht enttäuschen wolle.

Da die Angelegenheit nun geklärt ist, kann ich in den Ferien in unsere Heimatstadt fahren, wo ich mich mit anderen Praktizierenden austauschen kann. Das freut mich sehr.

Sobald ich in dieser Angelegenheit die Absicht hatte, nach innen zu schauen, erleuchtete mich der Meister. Das Fa des Meisters kam mir in den Sinn und schenkte mir Weisheit. Ich fasste auch den Entschluss, mich zu hinterfragen, egal wie schlecht meine Stimmung und wie schmerzhaft es auch war. Ich musste die Absicht haben, nach innen zu schauen, denn diese Absicht ist aufrichtig. Mit aufrichtigen Gedanken wird der Meister mich segnen und mir Weisheit schenken.

Der Meister sagte:

„Fa lernen, Fa erhalten,Das Lernen vergleichen, Kultivieren vergleichen,Jede Tat danach richten,Das erreichen ist kultivieren.“(Solide kultivieren, 07.10.1994, in: Hong Yin I)

Nur wenn wir das erreichen, gibt es einen Durchbruch nach den Schwierigkeiten! Ich habe meine Anhaftungen gefunden: Eifersucht, Egoismus und Konkurrenzdenken. Aber ich habe noch nicht wirklich den Punkt erreicht, an dem ich das Leiden in Freude verwandeln kann. Doch die Zeit für die Kultivierung ist begrenzt. In der kommenden Zeit muss ich das Fa mehr und konzentrierter lernen, mich kultivieren und mehr Lebewesen erretten.