38 Tage inhaftiert wegen ihres Glaubens

(Minghui.org) Eine Einwohnerin von Qingdao in der Provinz Shandong hatte am 31. Januar 2024 um 10 Uhr gerade ihr Haus verlassen, als drei Beamte in Zivil sie ergriffen und in eine Limousine zerrten. Dann kamen zwei weitere Beamte und fuhren Hei Yan, 54, zur Polizeistation in der Xinglong Straße.

Einer der Beamten gab sich als Zhang Shan, stellvertretender Leiter der Polizeistation, zu erkennen. Ein anderer Beamter sagte, er heiße Jin. Die anderen drei Beamten antworteten nicht, als Hei nach ihrer Identität fragte.

Die fünf Beamten brachten Hei nach ihrer Ankunft auf dem Polizeirevier in einen Vernehmungsraum. Sie fesselten sie an einen Metallstuhl und beschlagnahmten ihren Hausschlüssel. Um 20 Uhr erschien der Beamte Wang Jingguo. Er schien ein Anführer zu sein, denn ein Beamter fragte ihn, welches „Verbrechen“ er in die Akte gegen Hei schreiben solle. Er antwortete: „Alles ist gut.“

Wang, der Beamte Guo und eine Beamtin, deren Name nicht bekannt ist, fuhren Hei zur Haftanstalt in Pudong. Bei ihrer Ankunft weigerte sie sich auszusteigen, so dass sie sie hineintrugen. Während der vorgeschriebenen körperlichen Untersuchung zerrten die drei Beamten sie von einem Raum zum anderen. Als es an der Zeit war, ihr Blut abzunehmen, drückten die Polizisten sie nieder, wobei sich die Beamtin auf ihren Bauch setzte und der Beamte Guo auf ihr Gesicht trat, das daraufhin stark anschwoll.

Die hausinterne Klinik in der Haftanstalt war an dem Tag, an dem Heis körperliche Untersuchung durchgeführt werden sollte, geschlossen. Der Beamte Wang zerrte sie nach draußen und trat sie ein paar Mal. Dann rief er einen Vorgesetzten an, der den Befehl gab, sie zurück auf die Polizeiwache zu bringen.

Zwei Stunden nach Heis Verhaftung drangen vier Beamte, von denen nur einer eine Uniform trug, mittags in das Haus ihres Vaters ein. Sie zeigten ein Stück Papier vor und sagten, es sei ein Durchsuchungsbefehl. Heis Vater stellte fest, dass es sich um ein leeres Blatt Papier handelte, auf dem nur ein offizielles Siegel angebracht war. Die Polizisten beschlagnahmten Heis Falun-Dafa-Bücher, die sie in der Wohnung ihres Vaters aufbewahrt hatte.

Fünf Beamte, darunter Zhang, Jin und Guo, fuhren Hei am 1. Februar 2024 gegen 16 Uhr in die Haftanstalt. Diesmal sagten sie, es sei keine körperliche Untersuchung erforderlich, da sie den Leiter der Haftanstalt überredet hätten, Hei aufzunehmen.

Nachdem sie in der Haftanstalt angekommen waren, zogen die fünf Beamten Hei bis auf die Unterwäsche aus. Sie riefen zwei Wärterinnen hinzu, aber es ist unklar, ob die Wärterinnen ihr die gesamte Kleidung abgenommen hatten, um ihr eine Häftlingsuniform aufzudrängen. Gegen 10 Uhr morgens wurde Hei schließlich in eine Zelle getragen. Die Insassen waren erschrocken, als sie sahen, wie drei Männer sie hineintrugen. Am nächsten Morgen wollte Hei Falun-Dafa-Übungen machen, wurde aber von ihren Zellengenossen daran gehindert, da sie befürchteten, dann Repressalien zu erfahren.

Nach 38 Tagen Haft wurde Hei am 8. März 2024 freigelassen. Dies ist nicht das erste Mal, dass sie wegen ihres Glaubens verfolgt wurde. Man hatte sie zuvor bereits mehrere Male festgenommen. Ihre Mutter, ebenfalls eine Falun-Dafa-Praktizierende, starb an den Folgen der Verfolgung.

Frühere Verfolgung – Hei und ihr Bruder werden beide geschieden, ihre Mutter stirbt

Hei begann am 11. Juli 1998, Falun Dafa zu praktizieren. Auch ihre Mutter praktizierte mit ihr. Ihre beiden Brüder praktizierten nicht Falun Dafa, aber sie unterstützten sie und ihre Mutter.

Nach Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 befürchtete Heis Mann, in die Sache verwickelt zu werden, und ließ sich von ihr scheiden. Sie erhielt das volle Sorgerecht für ihr kleines Kind.

Heis älterer Bruder war Polizeibeamter und wurde entlassen, weil seine Mutter und seine Schwester Falun Dafa praktizierten. Seine Frau, eine Beamtin, wurde gezwungen, sich von ihm scheiden zu lassen und erhielt das volle Sorgerecht für ihr Kind. Er bemühte sich um seine Wiedereinstellung, jedoch ohne Erfolg.

Hei und ihre Mutter, Sheng Xilan, wurden am 12. Januar 2006 verhaftet und auf die Polizeiwache in der Yunnan Straße gebracht. Ihre Falun-Dafa-Bücher und -Materialien wurden beschlagnahmt. Die Polizei beschlagnahmte auch die 1.500 Yuan (etwa 212 Euro) Bargeld, die Hei gespart hatte, um den Lebensunterhalt für ihr Kind zu bestreiten. Trotz wiederholter Bitten ihrer Familie gab die Polizei das Geld nie zurück. Außerdem wurde sie ohne das Wissen ihrer Familie in das Arbeitslager Wangcun gebracht, wo sie eine Strafe absitzen muss, deren Ausmaß nicht bekannt ist.

Ihre Mutter, Frau Sheng, starb später an den Folgen der Verfolgung. Sie war über 70 Jahre alt.

Dieselbe Polizeiwache in der Xinglong Straße, die Hei im Jahr 2024 verhaftet hatte, hatte sie auch am 12. Juli 2022 festgenommen. An jenem Tag brachen die Polizisten ihre Tür auf und beschädigten dabei ihr Schloss. Sie beschlagnahmten alle ihre Falun-Dafa-Bücher, ihren Computer und zwei Drucker. Ihre Familie fand bei ihr zu Hause einen Haftbefehl, der besagte, dass sie in Strafhaft genommen worden war. Nach 39 Tagen wurde sie freigelassen, doch im September 2023 wurde sie erneut von Beamten derselben Polizeiwache schikaniert. Sie rief verschiedene staatliche Hotlines an, um die polizeilichen Schikanen zu melden, erhielt aber keine Antwort.