Huaihua, Provinz Hunan: Fünf Praktizierende im September und Oktober 2023 verhaftet und vier belästigt, drei strafrechtlich verfolgt

(Minghui.org) Mindestens neun Einwohnerinnen der Stadt Huaihua in der Provinz Hunan wurden zwischen September und Oktober 2023 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet oder schikaniert.

Das kommunistische Regime ist berüchtigt dafür, die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden um die Zeit „sensibler Termine“ herum zu verschärfen. Dazu gehörten Ende 2023 das Mittherbstfest (29. September), die 19. Asienspiele (23. September bis 8. Oktober), der Nationalfeiertag am 1. Oktober und das „One Belt One Road“-Forum in Peking Mitte Oktober.

Liste der ins Visier der Behörden geratenen Frauen in Huaihua: Vier belästigt, fünf verhaftet (drei noch immer in Gewahrsam)

Wu Fangming, 60, wurde am 28. September 2023 verhaftet und befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft.

Gu Benxiu und Zhang Mingying wurden am 12. Oktober 2023 verhaftet und später am selben Tag wieder freigelassen.

Jiang Changxian, 59, wurde am 15. Oktober 2023 verhaftet und befindet sich weiterhin in Haft.

Yin Qiuyang, 75, wurde um den 16. Oktober 2023 verhaftet und befindet sich weiterhin in Haft.

Zhang Min, eine pensionierte Bankangestellte um die 60, wurde im Oktober 2023 dreimal belästigt (am 16., 18. und 19. Oktober). Xue Baoyu, Luo Minghua (eine pensionierte Lehrerin) und Jiang Jixian (eine pensionierte Mitarbeiterin einer Genossenschaft) wurden Ende Oktober 2023 ebenfalls zu Hause belästigt.

Aktueller Status der drei noch in Gewahrsam befindlichen Praktizierenden

Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Hecheng stellte zu einem unbekannten Zeitpunkt formelle Haftbefehle gegen Wu, Jiang Changxian und Yin aus. Ihre Fälle wurden dann an den autonomen Kreis Zhijiang Dong weitergeleitet, der für alle Falun-Dafa-Fälle in der Stadt Huaihua und den ihr angegliederten Städten und Kreisen zuständig ist.

Die Staatsanwaltschaft des Kreises Zhijiang erhob Anklage gegen die drei Frauen und leitete ihre Fälle an das Kreisgericht Zhijiang weiter, das im März 2024 ein separates Verfahren gegen sie einleitete.

Als Wu am 18. März 2024 vor Gericht erschien, wurde die Verhandlung eine Stunde später für fehlerhaftes Verfahren erklärt. Stattdessen hielt das Gericht am 12. April 2024 eine Vorverhandlungskonferenz ab.

Yin sollte sich am 26. März 2024 vor Gericht verantworten, aber auf Antrag ihres Anwalts wurde ihr Gerichtstermin auf den 12. April 2024 verschoben.

Jiangs Gerichtstermin war ursprünglich für den 27. März 2024 angesetzt, wurde aber auf den 8. April verschoben. Die Verhandlung wurde jedoch in letzter Minute in eine „vom Staatsanwalt geleitete Anhörung“ umgewandelt. [In China wird eine „Vorverhandlungskonferenz“ in der Regel vom zuständigen Richter geleitet, an der sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Verteidigung teilnehmen. Ziel ist es, eine Einigung über die in der bevorstehenden Verhandlung anzuwendenden rechtlichen Verfahren, die zu benennenden Zeugen, die auszuschließenden Beweismittel und den/die auszuschließenden Richter zu erzielen. Eine „staatsanwaltschaftliche Anhörung“ wird dagegen von dem für die Anklageerhebung zuständigen Staatsanwalt geleitet und kann entweder vor oder nach der Urteilsverkündung stattfinden. Ziel ist es, die Bedenken der verschiedenen Parteien bezüglich der Gerichtsverhandlung oder des bereits gefällten Urteils zu hören].

Wu, Yin und Jiang befinden sich derzeit im Untersuchungsgefängnis in Huaihua. Es folgen weitere Einzelheiten zu ihren jüngsten Verhaftungen und früheren Verfolgungen (falls vorhanden) sowie Informationen über die anderen sechs Praktizierenden.

Wu Fangming war 2019 bereits einmal zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Aktuell war sie am 28. September 2023 festgenommen worden, als sie einen Brief in einem Postamt abgeben wollte. Beamte des Polizeireviers Hexi und der Staatssicherheit des Bezirks Hecheng hatten sie überwacht und waren ihr an diesem Tag zum Postamt gefolgt.

Wu schreibt Falun Dafa die Heilung ihres angeborenen Herzfehlers zu. Weil sie an ihrem Glauben festhielt, wurde sie wiederholt verhaftet und schikaniert. Während sie ein Jahr lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten wurde, erlitt sie durch die langdauernde Folter einen Rückfall ihrer Herzkrankheit mit Blutungen am Herzen. Erst dann wurde sie freigelassen.

Hauptmann Zhang Hua von der Staatssicherheit des Bezirks Hecheng und mehr als zehn Beamte der Polizeistation Tuanjie, darunter der stellvertretende Leiter Yuan Wenjie und seine Untergebenen Peng Keyuan, Pan Maolin und Duan Yunbao, hatten Wu 2019 verhaftet. Später wurde sie zu einem Jahr und vier Monaten Haft und einer Geldstrafe von 2.000 Yuan (etwa 260 Euro) verurteilt.

Gu Benxiu und Zhang Mingying mehrere Stunden lang festgehalten

Als Gu Benxiu und Zhang Mingying am 12. Oktober 2023 unterwegs waren, folgten Beamte in Zivil ihnen und fotografierten sie. Die Polizisten hielten sie an, ließen Zhang aber wieder gehen, als sie in ihrer Tasche keine Falun-Dafa-Materialien fanden. Daraufhin informierten sie den bereits erwähnten Hauptmann Zhang Hua, der Gu bald darauf festnahm und sie zum Verhör auf das Polizeirevier Xinyuan brachte.

Am 14. Oktober 2023 nahmen Hauptmann Zhang und zwei weitere Beamte auch Zhang in ihrer Wohnung fest. Sie brachten sie zum Verhör auf das Polizeirevier Huainan und Stunden später zum Untersuchungsgefängnis Huaihua, wo sie erneut verhört wurde.

Beide Frauen wurden noch am Tag ihrer Verhaftung wieder freigelassen.

Jiang Changxian von der Polizei überfallen, ihre Tochter und vier Verwandte, die ihre Freilassung gefordert hatten, kurzzeitig festgenommen

Jiang Changxian wurde am 15. Oktober 2023 kurz nach acht Uhr morgens festgenommen, nachdem sie einem Passanten einen Kalender mit Falun-Dafa-Botschaften gegeben hatte. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung und beschlagnahmte mehr als 40 Falun-Dafa-Bücher, drei Computer, zwei Handys und 420 Yuan (etwa 55 Euro) in bar.

Sie brachten sie zur Polizeistation Chengnan. Als ein Beamter ihr zweimal auf den Kopf schlug, schrie sie um Hilfe und der Beamte Zeng Yang (Dienstnummer 080695) antwortete: „Wer hat Sie denn hier geschlagen? Ich habe niemanden gesehen, der Sie geschlagen hat.“ Der erste Beamte verhöhnte sie sogar noch: „Ich habe Sie geschlagen. Na und? Ich kann Sie einfach schlagen!“ Als Jiang ihn warnte, dass sie Anzeige gegen ihn erstatten werde, weil er sie geschlagen hatte, riss er einfach seine Dienst-Marke ab.

Am 16. Oktober 2023 um 15 Uhr brachte die Polizei Jiang in eine örtliche Haftanstalt, wo sie eine Woche in Gewahrsam genommen wurde. Der mit dem Fall betraute Beamte Rao Jianyang (Dienstnummer 080264) holte sie am 23. Oktober zu einer ärztlichen Untersuchung ab. Weil sie sich weigerte, rief er ihren Mann und ihre Tochter Yang Xiaofan (eine Lehrerin), unter der Nummer +86-18174559001 an.

Rao drohte, Yang in ihrer Schule zu schikanieren, wenn sie ihre Mutter nicht zu einer Untersuchung überreden würde. Dann versprach er, Jiang freizulassen, sobald sie einwillige eine Erklärung zu schreiben, in der sie zusicherte, Falun Dafa abzuschwören, was Jiang und ihre Tochter verweigerten.

Rao brachte Yang dann zu einer unbekannten Einrichtung (wahrscheinlich wieder die Polizeistation Chengnan). Zwei Polizistinnen fuhren Jiang am Morgen des 23. Oktober 2023 zum Rotkreuzkrankenhaus in der Hongxing-Straße, konnten sie aber nicht dazu bringen, sich einer Untersuchung zu unterziehen. Etwa acht männliche Beamte versuchten es am Nachmittag noch einmal im gleichen Krankenhaus. Sie zogen ihr das Oberteil aus und drückten sie nach unten, damit das medizinische Personal ihr Blut abnehmen, eine Ultraschall-Untersuchung, ein EKG und andere Untersuchungen durchführen konnte.

Nach dem Gesundheitscheck brachten sie Jiang in die Städtische Haftanstalt Huaihua, wo ein Wärter namens Chen die Einweisungspapiere unterschrieb.

Yang und vier weitere Verwandte von Jiang gingen am Morgen des 18. Dezember 2023 zum Büro der Staatssicherheit in Hecheng, um die Polizeigewalt gegen ihre Mutter anzuzeigen. Deshalb drohten die Polizisten ihr und ihren Verwandten mit Entlassung aus ihrer Arbeit. Hauptmann Zhang Hua wies seine Untergebenen an, Yang und ihre Verwandten aus dem zweiten Stock nach unten bis in die Lobby zu schleppen.

Die Polizei brachte die fünf Familienmitglieder danach zur Polizeistation Yingfeng und hielt sie dort mehr als fünf Stunden lang fest. Dabei überprüften die Beamten die Mobiltelefone von Yang und ihren Verwandten, um festzustellen, ob sie den Vorfall gefilmt hatten und löschten alle relevanten Videos.

Yang hatte Schmerzen und Wunden durch das Wegschleppen, hohes Fieber und war mehrere Tage lang arbeitsunfähig.

Staatsanwalt Zhou Yulan von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Zhijiang erhob am 27. März 2024 Anklage gegen Jiang. Sie zeigte den Übergriff der Polizei bei der Staatsanwaltschaft an, erhielt jedoch nie eine Antwort darauf.

Auch ihre Tochter Yang und ihr Pekinger Anwalt reichten wegen der Schläge eine Beschwerde gegen die Polizei ein, haben aber bisher auch noch keine Antwort erhalten.

Yin zu vier Jahren Haft verurteilt

Als Yin um den 16. Oktober 2023 herum aus ihrer Wohnung kam, wurde sie verhaftet. Die Beamten der Polizeistation Yingfeng hatten sie lange Zeit beobachtet, bevor sie sie an diesem Tag festnahmen. Sie brachten sie in das Untersuchungsgefängnis in Huaihua.

Yin war bereits am 28. September 2014 einmal festgenommen und später zu vier Jahren Haft verurteilt worden.

Vier Praktizierende Ende Oktober 2023 schikaniert

Am 16. Oktober 2023 klopfte Hauptmann Zhang vergeblich an Zhang Mins Tür, denn sie war nicht zu Hause. Zwei Tage später kam er mit mehreren Beamten noch einmal, aber Zhang weigerte sich, ihnen die Tür zu öffnen. Als Zhang am 19. Oktober kurz nach acht Uhr morgens das Haus verlassen wollte, hielten Hauptmann Zhang und mehrere Beamte sie auf. Sie warnten sie davor hinauszugehen, um Informationsmaterialien über Falun Dafa zu verteilen. Obwohl sie sich weigerte, eine Erklärung zum Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben, bestand Hauptmann Zhang auch nicht darauf und ging mit seinen Begleitern weg.

Xue Baoyu, Luo Minghua (eine pensionierte Lehrerin) und Jiang Jixian (eine pensionierte Mitarbeiterin einer Genossenschaft) wurden Ende Oktober 2023 schikaniert.