Meine Gedanken darüber, eine starke Persönlichkeit zu haben

(Minghui.org) Mei sagte, die Praktizierende Li habe eine starke Persönlichkeit. Ich kannte Li nicht gut, also hörte ich einfach nur zu. In den darauffolgenden Tagen dachte ich immer wieder über ihre Worte nach: Warum hatte ich das gehört? War ich auch so?

Um es auf den Punkt zu bringen: Jemand mit einer „starken Persönlichkeit“ ist selbstgerecht und egoistisch. Zu Hause dachte ich oft, dass meine Art, Dinge zu tun, besser sei als die meines Mannes. Ich wollte weder zuhören noch Vorschläge annehmen, wenn Mitpraktizierende mich darauf hinwiesen, dass mein Gesicht nicht sauber oder meine Hose zerknittert war. Als ich einmal mit einer anderen Praktizierenden zusammenarbeitete, zeigte sie mir einen schnelleren Weg auf, etwas zu tun, doch ich sagte nur: „Dann mach du es so.“ Ich zog noch nicht einmal in Betracht, ihre Methode auszuprobieren, und machte einfach nicht mehr weiter. Alle diese Verhaltensweisen waren Anzeichen für eine starke Persönlichkeit.

Nicht auf die Meinung anderer hören zu wollen und zu glauben, dass ich immer Recht hätte und mein Weg der beste sei, sind Beispiele für die Mentalität und das Verhalten der heutigen gewöhnlichen Menschen. Praktizierende sollten eine solche Denkweise ablegen.

Was ist Kultivierung? Früher dachte ich, die Kultivierung bestehe darin, die Falun-Dafa-Übungen zu praktizieren und das Fa zu lernen. Ich habe mich geirrt. Kultivierung heißt, alle Gedanken zu beseitigen, die nicht mit dem Fa übereinstimmen – negative Gedanken, die auftauchen, wenn wir Konflikte mit anderen haben oder wenn zu Hause etwas passiert. Unsere menschliche Absicht bringt uns dazu, falsche Dinge zu sagen.

Im Haushalt muss ich alle Aufgaben erledigen, weil mein Mann in seiner Mobilität eingeschränkt und mein Schwiegervater 93 Jahre alt ist. Sie sind nicht einmal in der Lage, den Müll hinauszubringen. Kürzlich habe ich die Vorhänge gewaschen, die Lampen gereinigt, den Sofabezug gewechselt und die Fenster geputzt. Zu zweit wären diese Aufgaben leichter zu erledigen gewesen. Aber ich erledigte sie allein und war mit dem Ergebnis zufrieden. Oft denke ich: „Ich bin eine Kultivierende. Es gibt nichts, was ich nicht tun kann.“ Verwandte sagen mir: „Du bist so tüchtig, so fleißig.“ Wenn ich eine Aufgabe erledigt habe, bin ich zufrieden. Ich gebe mich sogar mit Resteessen zufrieden. Früher war das anders: Ich wurde oft wütend und schimpfte auf meinen Mann, wenn er mir im Haushalt nicht half, weil ich es ungerecht fand. Aber jetzt bin ich nicht mehr so, weil ich mithilfe der Kultivierung Bequemlichkeit, Ungeduld und Egoismus beseitigt habe.

Wenn ich früher Artikel von Praktizierenden las, die ihre Kultivierung als etwas Glückliches und Freudiges beschrieben haben, dachte ich: „Wie ist das möglich? Es fällt mir schwer, morgens früh aufzustehen, um die Übungen zu machen.“ Jetzt weiß ich, dass ihre Worte wahr sind. Wenn ich mich mit anderen Praktizierenden vergleiche, sehe ich vieles, das ich noch zu verbessern habe.

Eine starke Persönlichkeit zu haben, ist eine Verkörperung unserer Dämonnatur, die sich darin zeigt, dass wir andere nicht zu Wort kommen lassen, nur das hören wollen, was uns gefällt, und wir uns von dem abwenden, was nicht unseren Vorstellungen entspricht. Das sind die Dinge, die ich in meiner Kultivierung beseitigen muss. Wenn ich auf diese Dinge stoße, muss ich nach innen schauen und mich kultivieren. Wenn ich andere beschuldige und mich über andere beschwere, wird die Dämonnatur bestärkt und genährt. Im Moment habe ich vielleicht die Oberhand darüber, aber wenn ich vernünftig darüber nachdenke und es am Fa messe, wird mir klar, dass es ein Ausdruck davon ist, dass ich das Fa nicht gut gelernt und mich nicht kultiviert habe. Ich muss an mir arbeiten und mich kultivieren, dann kann ich mich erhöhen. Oder anders ausgedrückt: Wenn ich ständig schlechte Dinge über andere sage, befinde ich mich auf einem dämonischen Weg.