Persönlicher Bericht: Acht Jahre wegen des Praktizierens von Falun Dafa inhaftiert

(Minghui.org) Eine Frau über 70 aus Kunming, Provinz Yunnan, wurde 1,5 Jahre lang in einem Zwangsarbeitslager festgehalten und zweimal für insgesamt 6,5 Jahre inhaftiert, nachdem das chinesische kommunistische Regime im Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begonnen hatte. Im Folgenden schildert Li Zhuxiu selbst über ihre Verfolgung.

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Ich bin dieses Jahr 73 Jahre alt. Bevor ich in den Ruhestand ging, arbeitete ich für die Zementgesellschaft der Provinz Yunnan. Es war ein neues Kapitel in meinem Leben, als ich 1997 begann, Falun Dafa zu praktizieren. Doch nachdem die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) 1999 eine landesweite Kampagne zur Ausrottung von Falun Gong angeordnet hatte, wurde ich in den letzten 25 Jahren wiederholt wegen meines Glaubens verfolgt, unter anderem durch Verhaftungen, Hausdurchsuchungen und Gefängnisstrafen. Meine Rente wurde ausgesetzt, während ich zwischen 2019 und 2021 eine 3,5-jährige Haftstrafe verbüßte. Die Verfolgung und Schikanen in all diesen Jahren haben nicht nur mich psychisch enorm belastet, sondern auch meine Familienangehörigen und Freunde in Angst und Schrecken versetzt.

Beschwerden verschwinden durch das Praktizieren von Falun Dafa

Bevor ich eine Praktizierende wurde, litt ich unter allen möglichen Beschwerden, vor allem am Magen und durch Nierensteine. Die Schmerzen waren so stark, dass selbst opioidhaltige Schmerzmittel keine Wirkung bei mir zeigten. Ich probierte viele andere Medikamente aus, aber nichts besserte sich. Kurze Zeit später traf ich einen Falun-Dafa-Praktizierenden, der mir von Menschen erzählte, die durch das Praktizieren von schweren Krankheiten geheilt worden waren. Außerdem hörte ich gern etwas über die Dafa-Grundsätze Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Sie haben mich ermutigt und inspiriert, als die Moral in der Gesellschaft schon abgerutscht war. Ich begann zu praktizieren und erlangte bald meine Gesundheit zurück.

1,5 Jahre Arbeitslager im Jahr 2002

Meine Mitpraktizierende Duan Xuying, und ich reisten am 29. Juni 2002 vom Haigeng-Damm zurück nach Kunming. Sie hatte ihre Handtasche im Bus liegenlassen und der Fahrer hatte sie im Fundbüro abgegeben. Ma Bin, der Leiter der Staatssicherheit des Bezirks Wuhua, und mehr als zehn weitere Beamte nahmen uns fest, nachdem sie in der Handtasche Falun-Dafa-Bücher gefunden hatten, und brachten uns in die Haftanstalt in Wuhua. Die Polizei sagte zunächst, dass sie uns freilassen würde, wenn unsere Familien ihnen jeweils 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) zahlen würden. Doch dann änderten sie ihre Meinung und beschlossen, uns in Gewahrsam zu nehmen. Während der 45 Tage, die ich inhaftiert war, versuchten sie immer wieder, mich unter Druck zu setzen, Falun Dafa aufzugeben. Außerdem musste ich ohne Bezahlung Tag und Nacht Paprikaschoten sortieren. Wenn ich das Tagespensum nicht schaffte, durfte ich nicht schlafen und die Häftlinge schlugen und beschimpften uns nach Belieben.

In Anbetracht meiner langen Abwesenheit kam mein Vorgesetzter in die Haftanstalt, um meine Freilassung zu fordern. Er sagte, ich hätte in den letzten 30 Jahren hervorragende Arbeit geleistet, und er sei bereit, die Strafe zu zahlen, um mich freizubekommen. Die Polizei weigerte sich jedoch, mich freizulassen, und überstellte mich am 18. August 2002 in das Frauen-Zwangsarbeitslager der Provinz Yunnan, wo ich eine eineinhalb-jährige Haftstrafe verbüßen musste.

2012 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt

Am 4. Mai 2012 gegen 14 Uhr drangen Qiu Xueyan von der Staatssicherheit des Bezirks Xishan und sieben Beamte der Polizeistation Haikou in meine Wohnung ein, durchsuchten sie und beschlagnahmten meinen Computer und andere persönliche Gegenstände. Ich wurde 18 Monate lang im Haftzentrum des Bezirks Xishan festgehalten und musste während dieser Zeit unentgeltlich arbeiten.

Das Mittlere Gericht der Stadt Kunming verurteilte mich später zu drei Jahren Haft. Ich legte Berufung beim Obersten Gericht der Provinz Yunnan ein, das aber mein ursprüngliches Urteil bestätigte. Im Januar 2014 wurde ich in das zweite Frauengefängnis der Provinz Yunnan gebracht. Der Wärter Li Guoying von der neunten Abteilung zwang mich, stundenlang regungslos auf einem kleinen Hocker zu sitzen, und ließ mich kein Toilettenpapier kaufen. Während meiner Haftzeit versuchten sie unablässig, mich unter Druck zu setzen, damit ich Falun Dafa abschwöre.

Zweite Haftstrafe von 3,5 Jahren im Jahr 2019

Als ich Falun-Dafa-Materialien in der Nähe der U-Bahn-Station Chenggong verteilt hatte, zeigte jemand mich an, und sieben Beamte der Polizeistation Chenggong nahmen mich dann am 28. Februar 2019 fest. Sie durchsuchten meine Wohnung und alles, was mit Falun Dafa zu tun hatte, einschließlich der Bücher und der Wanddekoration.

Das Bezirksgericht Yiliang verurteilte mich am 30. August 2019 zu dreieinhalb Jahren Haft wegen „Untergrabung der Strafverfolgung durch eine Sektenorganisation“. Das ist die standardmäßige Anklage, die das kommunistische Regime benutzt, um Falun-Dafa-Praktizierende hinter Gitter zu bringen. Das Urteil wurde vom Vorsitzenden Richter Li Yi und den Richtern Ma Kaiping und Lin Jiaxue unterzeichnet. Ich legte beim Mittleren Gericht der Stadt Kunming Berufung ein, aber der Vorsitzende Richter Xu Jianbin und die Richter Ruan Wenbo und Liu Hua bestätigten das erstinstanzliche Urteil. Dann wurde ich am 12. Dezember 2019 vom Gefängnis der Stadt Kunming in das zweite Frauengefängnis der Provinz Yunnan verlegt.

Im zweiten Frauengefängnis der Provinz Yunnan gefoltert

An meinem ersten Tag im Gefängnis wurde ich in der neunten Abteilung unter „strenges Management“ gestellt. „Strenges Management“ bedeutete, dass wir Falun-Dafa-Praktizierende allen Arten von Folter ausgesetzt wurden (siehe unten), damit wir unserem Glauben abschworen.

Die Wärter zwangen mich zum Beispiel, mindestens 15 Stunden am Tag auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Ich durfte mich nicht bewegen, sprechen oder auch nur die Augen schließen. Die Schlafenszeit und die Benutzung der Toilette waren streng geregelt. Ich bekam nur eine einzige Schüssel mit Wasser, um mir die Zähne zu putzen und mich zu waschen. Duschen durfte ich einmal in der Woche. Obwohl wir alle Dinge des täglichen Bedarfs kaufen mussten, beschränkten die Wärter meine monatlichen Ausgaben auf 50 Yuan (etwa 6,50 Euro), was kaum ausreichte, um alles zu kaufen, was ich brauchte. Ich durfte auch keine zusätzlichen Lebensmittel kaufen. Außerdem musste ich eine Genehmigung einholen, um etwas kaufen zu können, und ich musste aufschreiben, welches „Verbrechen“ ich begangen hatte. Ein paar Mal durfte ich gar nichts kaufen, weil ich mich weigerte zu sagen, dass ich eine Verbrecherin sei. Die Wärter verboten mir außerdem Familienbesuche und ich durfte meinen Angehörigen auch nicht schreiben.

Wir alle, die wir Falun Dafa praktizierten, wurden von anderen Häftlingen rund um die Uhr überwacht. Die meisten der Bewacher waren bösartige Drogenhändler, die lebenslange Haftstrafen verbüßten. Einigen von ihnen wurden die Strafen für ihre „hervorragende Arbeit“ bei unserer Überwachung reduziert. Wurden die Praktizierenden jedoch beim Lesen von Falun-Dafa-Büchern oder bei den Übungen erwischt, konnte die Haftstrafe verlängert werden. Die Wärter bestraften einige Insassen dafür, dass sie mich nicht im Auge behielten, woraufhin sie mich anpöbelten und noch schlimmer beschimpften. Oft zogen sie mir mitten in der Nacht die Decke weg, um zu sehen, ob ich die Übungen machte.

Als der Gefängnisarzt mir innerhalb von zwei Monaten viermal Blut abnahm, war ich sehr nervös und besorgt, weil ich mich fragte, ob ich Opfer der erzwungenen Organentnahme werden würde. Vor Angst konnte ich kaum schlafen.

Zusätzlich zu all den körperlichen Misshandlungen zwang mich ein Wachmann namens Xiang, Propagandamaterial anzusehen oder zu lesen, in dem Falun Dafa verleumdet wurde. Ich konnte es nicht mehr ertragen und schrieb gegen meinen Willen eine Verzichtserklärung. Das habe ich sehr bereut.

Im März 2020 wurde ich in die fünfte Abteilung versetzt und auch dort gezwungen, unbezahlte Arbeit zu leisten. Der größte Teil des Gewinns floss in die Taschen der Wärter und Leiter. Um unsere Arbeitszeit zu maximieren, schränkten sie unsere Wasseraufnahme und die Häufigkeit der Toilettenbenutzung ein. Wir durften nicht in die Zelle zurückkehren, wenn wir die tägliche Quote nicht erfüllt hatten. Sogar die Hausmeister mussten in der Werkstatt arbeiten. Diejenigen, die die Anweisungen der Wärter nicht befolgten, mussten die Toilette reinigen. Die Wärter sorgten dafür, dass ein Häftling meine täglichen Aktivitäten überwachte und sich Notizen machte.

Während ich meine Strafe absaß, besuchte mich ein Mitarbeiter der Sozialversicherungsbehörde des Bezirks Xishan und verlangte von mir die Rückzahlung der Rente, die ich erhalten hatte. Als ich mich weigerte, bedrohten sie meinen Sohn: „Sie muss das Geld zurückzahlen, selbst wenn sie im Gefängnis stirbt!“ Aus Angst, dass sie mich tatsächlich zu Tode foltern könnten, zahlte mein Sohn ihnen bis sechs Monate nach meiner Entlassung jeden Monat 2.500 Yuan (etwa 320 Euro) aus seinem eigenen Einkommen.

Schikanen nach der Haftentlassung

Nach meiner Entlassung wurde ich von Beamten der Polizeistation Yongchang häufig schikaniert, insbesondere an wichtigen Feiertagen und bei politischen Konferenzen. Sie installierten auch Überwachungskameras in meinem Wohnhaus und wiesen den Wachmann an, meine täglichen Aktivitäten zu melden. Eines Tages bemerkte ich einen Beamten, der mir folgte, als ich Lebensmittel einkaufen ging.

Im September 2023 wurde ich auf das Polizeirevier Yongchang vorgeladen. Der Beamte Pan Yunhong behauptete, jemand habe mich am Vortag gegen vier Uhr morgens aus dem Wohngebiet kommen sehen. Als ich sie aufforderte, Beweise vorzulegen, sagten sie, sie hätten keine. Ich verurteilte sie dafür, dass sie meine Grundrechte verletzten, indem sie mich verfolgten und Fotos von mir machten.

Einige Tage später wurde ich erneut von Beamten der Polizeistation Haikou, bei der mein Haushalt registriert ist, sowie von den Beamten Li Jian und Pan der Polizeistation Yongchang belästigt. Sie fragten mich, ob ich Kontakt zu anderen Falun-Dafa-Praktizierenden hätte. Ich weigerte mich, ihre Fragen zu beantworten, und wollte stattdessen ihre Namen wissen und ihre Polizeiausweise sehen. Sie gaben mir ihre Personendaten jedoch nicht und versuchten, Fotos von mir zu machen. Ich forderte sie auf, sich nicht an der Verfolgung zu beteiligen, denn alle Täter werden eines Tages vor Gericht gestellt werden.