So ganz unamerikanisch

(Minghui.org) Den Ausdruck „so unamerikanisch“ habe ich zum ersten Mal während der COVID-Pandemie gehört. Als sich die Pandemie von New York aus ausbreitete, ordneten die Gouverneure einiger Nachbarstaaten panikartig an, dass keine Autos aus New York in ihre Staaten einfahren dürften. Andrew Cuomo, der damalige Gouverneur von New York, war wütend und kritisierte diese Maßnahme öffentlich als „so ganz unamerikanisch“.

Ein Ziel des föderalen Systems der Vereinigten Staaten ist es, den freien Handel und den freien Verkehrsfluss zwischen den Staaten zu ermöglichen und so Hindernisse für die wirtschaftliche Entwicklung zu verringern. Wenn jeder Staat zu einem unabhängigen Königreich würde, wären es dann noch die Vereinigten Staaten von Amerika?

Ich habe auch gehört, dass die Medien den Begriff „so ganz unamerikanisch“ verwenden. In der ersten Amtszeit von Präsident Trump schlug dieser vor, Grönland zu kaufen. Kürzlich hat Trump dieses Vorhaben wieder aufgegriffen und wurde von den Medien verspottet, die sagten, er sei aus zwei Gründen „unamerikanisch“. Erstens könne souveränes Territorium nicht gekauft oder verkauft werden. Zweitens werde die dänische Regierung ihr Land nicht verkaufen.

Ein Historiker schrieb in der Washington Post einen Artikel zur Aufklärung und Richtigstellung, in dem er darauf hinwies, dass mehr als 40 Prozent des Landes in den USA gekauft worden seien. Im Jahr 1803 hätten die USA das Louisiana-Territorium von Frankreich gekauft, später Spanien einen Schuldenerlass im Austausch für Florida angeboten. Im Jahr 1867 hätten sie Alaska von Russland gekauft. Der Autor kam zu dem Schluss, dass der Vorschlag von Trump mit der amerikanischen Tradition übereinstimme.

Dänemark hat in der Vergangenheit bereits sein Land verkauft. Im Jahr 1845 akzeptierte der dänische König mehrere Millionen Rupien von der East India Company im Tausch gegen die Kontrolle über mehrere Handelsplätze in Indien. In den frühen 1900er Jahren bot Dänemark den Vereinigten Staaten Grönland zum Verkauf an, doch diese lehnten das Angebot ab. Im Januar 1917 zahlten die Vereinigten Staaten jedoch 25 Millionen US-Dollar an Dänemark und kauften dafür ein anderes abgelegenes Gebiet, das damals zu Dänemark gehörte: die US-Jungferninseln. Im Jahr 1946 boten die Vereinigten Staaten offiziell 100 Millionen US-Dollar für den Kauf Grönlands an, doch die Dänen lehnten ab.

Was mich verwundert, ist, dass einige Reporter anscheinend die Geschichte der Vereinigten Staaten vergessen haben oder nicht ausreichend recherchiert haben, bevor sie derartige Behauptungen aufstellen. Das lässt mich an ihrer Professionalität und Ethik zweifeln.

Gestern traf ich einen amerikanischen Freund und hörte wieder den Ausdruck „so ganz unamerikanisch“.

Mein Freund ist ein erfolgreicher westlicher Geschäftsmann mittleren Alters und liest gerne die Zeitungen. Er sagte zu mir: „Ich habe kürzlich in der New York Times mehrere negative Berichte über Shen Yun gelesen. Jeder Artikel war furchtbar geschrieben. Auch nach der Lektüre wusste ich am Ende immer noch nicht, was sie sagen wollten. Ein Artikel nach dem anderen, am Ende hatten sie nichts zu schreiben, sondern schrieben einen weiteren Artikel, der das zusammenfasste, was zuvor geschrieben worden war.

In dem Artikel wurde behauptet, Shen Yun habe besonders viel Geld verdient. Mögen wir Amerikaner nicht Geschichten über Menschen, die bei Null anfangen, hart arbeiten und erfolgreich sind?

In dem Artikel wurde beschrieben, wie hart das Training ist und wie lange die Künstler trainieren. Welches Kind, das erfolgreich sein will, hat solche Erfahrungen nicht gemacht? Schauen Sie sich die Kinder an, die eine Sportkarriere anstreben. Ihre Eltern geben viel Geld aus, um sie in Sommercamps zu schicken, und ziehen sogar um, um einen guten Trainer zu bekommen. Die Kinder trainieren in der brennenden Sommersonne. Sind sie nicht alle so?

Der Artikel stellte die Frage, warum Shen Yun so viel Geld auf der Bank hat, anstatt es zu investieren. Seit wann stecken wir Amerikaner unsere Nase in die Angelegenheiten anderer Leute? Das ist so ganz unamerikanisch!“

Ich konnte mir nicht helfen und fragte: „Warum abonnieren die Leute dann noch diese Zeitung?“

Er lachte und sagte: „Das ist ein gutes Argument! Ich werde mein Abo kündigen, sobald ich nach Hause komme!“ Ich lachte und dachte mir: „Es zeigt sich, dass viele Amerikaner immer noch sehr amerikanisch sind.“