Herr Jiang Chenggang fing im April 1997 an, Falun Gong zu praktizieren. Der Angestellte des Getreideamtes im Kreis Xingren, Provinz Guizhou, hatte zuvor viel geraucht und getrunken und an mehreren Krankheiten gelitten. Er gewöhnte sich durch das Üben von Falun Gong nicht nur das Rauchen und die Alkoholsucht ab, auch die Krankheiten waren geheilt. Mit den körperlichen Veränderungen kamen auch geistige Veränderungen einher. Wie Falun Gong lehrt, richtete er sich im Alltagsleben nach den Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht”.

Obwohl Falun Gong seit Juli 1999 durch die KP China verfolgt wird, bestand Jiang Chenggang weiterhin darauf, Falun Gong zu praktizieren und setzte sich dafür ein, angesichts der verleumderischen Propaganda der KPC Menschen über die wahren Umstände der Verfolgung aufzuklären. Anfang 2000 fuhr er nach Peking, um für Falun Gong eine Petition einzureichen. Unterwegs wurde er aufgehalten und in seine Heimat zurückgebracht. Für seinen Einsatz für Falun Gong wurde er schwerpunktmäßig verfolgt. Zwei Jahre lang war er im Zhongba Arbeitslager eingesperrt. Zu den Methoden der körperlichen und geistigen Folter, die er dort erleiden musste, gehörte u.a., dass man ihn heimlich giftige Arzneimittel einnehmen ließ. Nach seiner Entlassung im September 2001 fühlte er sich nämlich oft schwindlig, seine Gedanken waren manchmal nicht klar und er hatte kein Gedächtnis mehr, zudem lief ihm Speichel aus dem Mund.

Da Jiang Chenggang nach der Freilassung weiterhin Flugblätter verteilte und Plakate aushängte, wurde er im September 2003 zu einem sog. „Gehirnwäschekurs” verschleppt. Einen Monat später kam er frei, sah sich jedoch gezwungen, in der Obdachlosigkeit zu leben, um weiterer Verfolgung zu entkommen. Bei ihm zu Hause lauerte oft die Polizei, um ihn festzunehmen.

Nachdem der 63-Jährige, der bereits aufgrund der Inhaftierung körperlich sehr schwach geworden war, fast ein Jahr lang obdachlos im Elend gelebt hatte, starb er erschöpft am 18.Oktober 2004.