(Minghui.de) Im April 2007 nahm das „Büro 610”* der Stadt Yantai, Provinz Shandong, mehrere Falun Gong-Praktizierende fest. Herr Miao Shubao und seine Tochter Miao Chunyan wurden jeweils am 10. und 12. April verhaftet. Am 17. April wurden weitere sechs Personen entführt. Es handelt sich um:

Frau Sun Yuhua, 61, Angehörige des ehemaligen Vize-Kommandeur des Yantai-Garnisonsbereiches;
Frau Sun Guolan, 63. Sie wurde 2001 bereits wegen ihres Glaubens an Falun Gong ins Arbeitslager gesperrt;
Herr Shi Bo, 33, Arbeiter der Fabrik für synthetisches Leder in der Stadt Yantai;
Herr Yu Haiyong, 36, IT-Ingenieur. Er war Chemielehrer an einem Gymnasium. 2001 wurde er für drei Jahre ins Arbeitslager gebracht, weil er Falun Gong praktiziert. Zurzeit ist er bei einer IT-Firma in Yantai angestellt;
Frau Wang Xuemei, 35, Frau von Herrn Yu Haiyong. Sie war Mathematiklehrerin an einem Gymnasium. Nur weil sie Falun Gong praktiziert, sperrte man sie 2001 - 2003 in ein Arbeitslager. Zurzeit arbeitet sie bei einem Optiker;
Yu Wenzhen, 7, Sohn des Ehepaars Yu Haiyong und Wang Xuemei. Er geht in die 2. Klasse.

Informationen zufolge wurden Frau Sun Yuhua, Frau Sun Guohua, Herr Shi Bo, Herr Yu Haiyong, Herr Miao Shubao und Frau Miao Chunyan nach der Festnahme zu einer Gehirnwäsche-Einrichtung im Bezirk Zhifu der Stadt Yantai gebracht. Der Verbleib von Frau Wang Xuemei und des 7-jährigen Yu Wenzheng ist unbekannt.

Die Gehirnwäsche-Einrichtung befindet sich auf der 4. Etage des Gerichtshofes des Wohnviertels Xingfu. Der verantwortliche Beamte heißt Liu Guoyao. Die Mitarbeiter kommen meistens von der Polizeibehörde und den Nachbarschaftskomitees. Ähnliche Gehirnwäsche-Einrichtungen gibt es noch im Bezirk Fushan und Bezirk Laishan.

Über die obengenannten Praktizierenden ist bisher Folgendes bekannt.

Herr Shi Bo ist seit drei Monaten verheiratet, seine Frau ist schwanger. Frau Sun Yuhua protestierte acht Tage lang mit einem Hungerstreik gegen die Verfolgung. Liu Guoyao sowie zwei andere Mitarbeiter der Gehirnwäsche-Einrichtung führten daraufhin eine brutale Zwangsernährung durch. Das war so leidvoll für Frau Sun, dass man ihre Schmerzensschreie hören konnte. Einer ihrer Zähne wurde bei der Zwangsernährung beinahe abgebrochen. Herr Yu Haiyong wurde seit der Aufnahme in die Gehirnwäsche-Einrichtung jeden Tag 23 Stunden lang auf ein Eisenbett gefesselt. Die Folge ist, dass er seitdem unter halbseitiger Lähmung leidet.

Laut Augenzeugen sprangen am 3. Mai 2007 um ca. 1 oder 2 Uhr zwei ältere Frauen aus dem Fenster der 4. Etage des Xingfu-Gerichtshofes, um sich der Verfolgung zu entziehen. Es handelt sich sehr wahrscheinlich um Frau Sun Su Guolan und Frau Sun Yuhua. Sie konnten nicht mehr aufstehen, nachdem sie auf den Boden gestürzt waren. Es ist nicht bekannt, ob sie noch leben. Das „Büro 610” der Stadt Yantai hat alle Informationen blockiert, sodass die Angehörigen nichts Weiteres erfahren konnten.

In einem Raum der Gehirnwäsche-Einrichtung ist eine große Menge von Kleidung, Schuhen und Socken gelagert, die sowohl Männern als auch Frauen gehören und die sowohl neu als auch alt sind. Es handelt sich um Winter-, Frühlings-, Sommer- und Herbstkleidung. Die Sachen gehören den Falun Gong-Praktizierenden, die früher in dieser Gehirnwäsche-Einrichtung eingesperrt waren. Vermutlich wurden die Praktizierenden plötzlich woandershin gebracht, sodass sie keine Zeit hatten, ihre Kleidung mitzunehmen. Diese Gehirnwäsche-Einrichtung wurde 2002 gegründet. Bisher waren dort insgesamt mehrere Hunderte Falun Gong-Praktizierende eingesperrt.

* Büro 610: Ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.