Falun Dafa Informationszentrum Deutschland: Tianjin - Während der Olympiade inhaftierte Falun Gong-Praktizierende stirbt durch Folter
(Minghui.de)
Pressemitteilung 10. Januar 2010
Berlin (FDI) - Eine seit den Olympischen Spielen in Tianjin inhaftierte Ärztin mittleren Alters starb am 4. Dezember 2009, nur 22 Tage nach ihrer Entlassung aus dem Arbeitslager Banqiao. Frau Gong Hui war von der Polizei am 13. August 2008 verhaftet und dann auf Anordnung zu Arbeitslagerhaft verurteilt worden, wo sie geschlagen, gefoltert und in Einzelhaft gehalten wurde. Sie war 57 Jahre alt, als sie starb.
Gong war eine von 15 in Tianjin inhaftierten Falun Gong-Praktizierenden, über deren Verurteilung zur Haft im Arbeitslager Banqiao und ihr Risiko dort gefoltert zu werden das Falun Dafa-Informationszentrum im Februar 2009 berichtete . Im Jahr 2009 dokumentierte das Infozentrum den Tod von über 80 Falun Gong-Praktizierenden. Vor und während der Olympischen Spiele wurden über 8.000 Falun Gong-Praktizierende von den Behörden verhaftet und viele von ihnen seitdem zur Haft in Arbeitslagern oder Gefangenenlagern verurteilt.
„Der tragische Tod dieser Frau zeigt wieder einmal deutlich die reale Gefahr für Leib und Leben für jeden Falun Gong-Praktizierenden, der von der Straße geholt und zur Haft in einem der mehr als 300 Laogais (chinesischen Gulags) verurteilt wird", so die Sprecherin des Falun Dafa-Informationszentrums in New York, Gail Rachlin.
Beamte der örtlichen Polizei und des Sicherheitsbüros verhafteten Gong ohne Haftbefehl am 13. August 2008 während der Olympischen Spiele. Sie wurde anfänglich im Untersuchungsgefängnis des Nankai-Bezirks in einem Stadtteil in der Nähe des Olympiastadions von Tianjin 35 Tage festgehalten und am 17. September 2008 in das Arbeitslager Banqiao im Vorstadtbezirk Dagang gebracht.
Um sie zu zwingen, ihren Glauben an Falun Gong zu widerrufen, steckten die Aufseher des Lagers sie längere Zeit in Einzelhaft, setzten sie Nahrungs- und Schlafentzug aus und zwangen sie, stundenlang zu stehen. Sie hetzten Mithäftlinge dazu auf sie zu schlagen.
Am 9. November 2008 soll Gong von 9 Uhr morgens bis 23 Uhr abends besonders schwer gefoltert worden sein, wodurch sie körperlich zusammenbrach. In den drei Monaten ihrer Lagerhaft magerte sie ab, wurde krank und konnte kaum noch sprechen.
Derartige Gewalt gegen Falun Gong-Praktizierende, die einen großen Anteil der Insassen ausmachen, ist in den Arbeitslagern an der Tagesordnung. Nach seinem Chinabesuch 2005 berichtete Manfred Nowack, UN-Sonderberichterstatter für Folter, dass Falun Gong-Praktizierende im Pekinger Frauenarbeitslager in Einzelhaft gehalten werden.
In seinem Bericht heißt es: „In der Abteilung für ,Intensives Training' ... gibt es zehn kleine Zellen für Einzelhaft. Gefangene berichteten, dass die Falun Gong-Praktizierenden, die ihren Glauben nach sechs Monaten Haft nicht widerriefen, in die Abteilung für Intensives Training gebracht wurden, bis sie ,umerzogen' waren (Link: http://www.faluninfo.net/article/787/)." „Falun Gong-Praktizierende, die früher schon einmal in dieser Einrichtung inhaftiert waren, nannten diese Abteilung die ,Abteilung für intensive Folter'."
Die Menschenrechtsorganisation Chinese Human Rights Defenders stellte in ihrer Studie vom Februar 2009 fest: „Mehr als die Hälfte unserer 13 Interviewten äußerten sich zur Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in Arbeitslagern. Diese sei eine der größten Gruppen im Lager und würden wegen ihres Glaubens oft verfolgt." (Link: http://www.faluninfo.net/article/941/)
Obwohl Gongs Familienangehörige ihre vorzeitige Freilassung forderten, wurde sie trotz ihres schlechter werdenden Gesundheitszustands erst nach Beendigung ihrer fünfzehnmonatigen Haftzeit entlassen. Sie konnte sich nicht mehr von der in der Haft erlittenen Folter erholen und starb am 4. Dezember 2009 - etwas mehr als drei Wochen nach ihrer Entlassung.
Das Falun Dafa-Informationszentrum bittet Menschenrechtsgruppen und Vertreter von Auslandsmedien in China dringend, alle Umstände, die zu Gongs Tod führten, genau zu untersuchen.
Eine Auswahl wichtiger Telefonnummern des Arbeitslagers Banqiao:
Hao Demin, Direktor: +86-22-63252201, +86-22-63252203 (Büro), +86-13803060179 (mobil)
Liu Yuxia, Chef der Überwachungsabteilung: +86-22-63251069
Liu Jinying und Xiao Chunli, Chef der Zweiten Station: +86-22-63251423 (Büro)
Zhang, Chef der Zweiten Abteilung: +86-22-63251410, +86-22-63251415
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Waltraud Ng Tel.: 06201-15672, Mobil: 0173-3135532
Internet: www.faluninfo.de; Email: pm@faluninfo.de
Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine traditionelle buddhistische Kultivierungsschule, die ursprünglich aus China stammt und in mehr als 70 Staaten der Welt praktiziert wird. Neben den körperlichen Übungen wird besonderer Wert auf ein Leben nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gelegt, die seit Tausenden von Jahren in der chinesischen Kultur verwurzelt sind.
Seit dem 20. Juli 1999 unterliegt Falun Dafa in China einer irrationalen Verfolgung, die durch den ehemaligen Staatspräsidenten Jiang Zemin initiiert wurde. Hunderttausende wurden seit dem Juli 1999 festgenommen, über 100.000 Praktizierende, möglicherweise aber wesentlich mehr, zu häufig jahrelangem Arbeitslager verurteilt, in der Regel ohne ordentliches Gerichtsverfahren. Die Verfolgung in China umfasst alle Lebensbereiche: sie führt zum Verlust von Arbeitsplatz und Wohnung, schließt Schüler und Studenten von der Ausbildung aus, zwingt Frauen zur Abtreibung und Ehepaare zur Scheidung. Dem Falun Dafa Informationszentrum liegen bis heute Informationen von über 3.050 Todesfällen vor, zu denen es durch Folter in Polizeistationen und Arbeitslagern kam. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen.
Quelle: http://de.clearharmony.net/articles/201001/51930.html
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