Die göttlich inspirierte Kultur wiederbeleben und ihre Aussagekraft schätzen (Teil 2)

(Minghui.de) 

Teil 1 siehe: http://www.minghui.de/artikel/62654.html

 

4. Die Essenz der traditionellen Kultur

A. Die universelle Sichtweise von „Verflechtung von Natur und Mensch“

„Natur und Mensch sind zu Einem verflochten.“ Dies ist die Kernaussage der traditionellen chinesischen Ideologie und spielte eine führende Rolle in der traditionellen chinesischen Kultur. Es hat eine tiefe Bedeutung in solchen Bereichen wie moralischen Orientierungswerten und ästhetischen Konzepten. Das Buch der Wandlungen definiert Himmel, Erde und Mensch als die „drei Hauptelemente“. Das Buch der Wandlungen sagt auch „Wandel bedeutet endlose Zeugung“ und „die größte Tugend von Himmel und Erde ist ihre Erzeugung von Leben“. Menschen sollen mit der „Güte“ von Himmel und Erde „fortbestehen“, die „Natur“ von Himmel und Erde „bilden“. „Raum“ und „Weite“ wurden von Himmel und Erde „geschaffen“. Die Menschen sollen „Kenntnis über alle Dinge haben und das Tao nutzen, damit die Welt davon profitiert“, um den „tugendhaften Zustand der Verflechtung von Natur und Mensch zu einem Ganzen“ zu erreichen.

Die traditionelle Kultur hat Ehrfurcht vor dem Willen Gottes; glaubt, dass der Himmel den Menschen und alle Dinge erschuf und sie mit Tugend und einer gütigen Natur ausstattete sowie das Gesetz festlegte. Himmel und Erde beziehen sich aufeinander, kommunizieren miteinander und sind zu Einem vereinigt. Als Konfuzius das Muster des Lebens beschrieb, sagte er: „Im Alter von 15 Jahren verpflichtete ich mich selbst zum Lernen, im Alter von 30 etablierte ich mich, im Alter von 40 wurde mein Verstand klar und im Alter von 50 kannte ich den Willen Gottes…“ Mencius sagte: „Ein reines Herz zu behalten und die gottgegebene Natur zu pflegen, so dient man dem Himmel.“ Sowohl die Buddha-Schule als auch die Tao-Schule sprechen über Zyklen und glauben an Samsara und daran, dass Gutes und Böses auf gebührende Vergeltung trifft. In dem Abschnitt „Yue Shu“ heißt es in den Büchern des großen Historikers: „Himmel und Mensch sind verbunden, so wie die Verbindung eines Körpers mit seinem Schatten und der Luft. Die Menschen, die Gutes tun, werden mit Glück belohnt. Die Menschen, die Schlechtes tun, erleiden Unglück. Es ist genau wie beim Pflanzen: wenn man Melonen pflanzt, bekommt man Melonen und wenn man Bohnen pflanzt, erntet man Bohnen. Es ist ganz genau so ein natürliches logisches Denken. Wenn daher jemand sich dem Tao des Himmels anpasst, kann man die menschlichen Angelegenheiten verstehen.“

Die Kaiser im alten China legten größten Wert darauf, den Gottheiten Gaben zu opfern und Loblieder auf das Eingreifen und die Anleitung von Himmel und Erde zu singen. Es wurde als eine Tugend betrachtet, den Auftrag des Himmels zu befolgen und die Menschen sollten dafür belohnt werden. Im Gegenteil könnten sie auch vom Himmel bestraft werden. Die Weisen hatten Freude daran, das Tao auszuführen, ohne dabei ihr eigenes Glück in den Vordergrund zu stellen. Wenn man Gutes tut, damit man Glück erlangt, dann handelt es sich ja bereits um ein Element von Egoismus im Herzen. Daher sollte man das Beste tun, um den Auftrag des Himmels zu befolgen, ohne Absicht auf persönlichen Nutzen. Man hat die Pflicht, Gutes zu tun und das Böse abzuwehren und wenn man es schafft, mit aufrichtigem Herzen sein Bestes dafür zu geben, dann rührt dies den Himmel.

B. „Die Doktrin der Mitte beibehalten“ und „Harmonie erreichen“

In dem Buch Doktrin der Mitte (Zhongyong) heißt es: „Die Doktrin der Mitte beizubehalten, ist das Grundlegendste auf der Welt. Das Zustandebringen von Harmonie wird die Straße frei und eben halten. Wenn Harmonie erreicht wird, dann bleiben Himmel und Erde in ihrem richtigen Zustand und alle Dinge werden wachsen.“ Die Grundtheorie der Doktrin der Mitte gründet sich auf dem Konzept der Verflechtung von Natur und Mensch zu Einem und dient auch als Prinzip zur moralischen Kultivierung. Der Konfuzianismus glaubt, dass alle Konflikte zwischen einem Menschen und den Dingen, zwischen einem Menschen und anderen Menschen, zwischen Vernunft und Begierde und zwischen Menschen an sich von dem Prinzip der Doktrin der Mitte bestimmt werden sollten, damit der Zustand von Reinheit und Güte erreicht werden kann. Dann werden Himmel, Erde und alle Dinge eine Rolle spielen und alles wird in das Reich der Harmonie eingehen.

Konfuzius sagte: „Ein edler Mensch hält sich an die Doktrin der Mitte, während ein arglistiger Mensch dagegen handelt. Die Vernunft eines edlen Menschen bleibt bei der Doktrin der Mitte, weil er sich immer in diesem Zustand befindet und nie mehr oder weniger macht. Ein arglistiger Mensch handelt gegen die Doktrin der Mitte, weil er skrupellos ist und immer ins Extrem geht.“

Zhu Xi sagte: „Auf dem Mittelweg zu bleiben, ist ein aufrichtiger Weg. Der goldene Mittelweg ist ein festgelegtes Gesetz.“ In Lun Yu („Gespräche“) von Konfuzius heißt es: "Bei der Anwendung von Riten ist es das Wertvollste, die Harmonie beizubehalten und von allen Wegen, die die Herrscher der Vergangenheit einschlugen, ist dies der Wertvollste.“ Die Herrscher der Vergangenheit legten Riten fest und erschufen Musik, um den Verhaltenskodex der Menschen zu reglementieren und das Land zu erziehen. Sie betrachteten die Beibehaltung der Harmonie des Landes unter dem Himmel als ihre heiligste historische Mission. Die chinesische Nation hat seit den alten Zeiten der „Beibehaltung der Harmonie“ und der Beachtung der goldenen Mitte große Bedeutung beigemessen und sie stützte sich auf Güte und Tugend, um die Welt in Harmonie zu halten. Song Yeshi sagte in Doktrin der Mitte: „Die Menschen der früheren Zeiten richteten sich nach der Mitte und daher spielten Himmel und Erde ihre jeweiligen Rollen. Alle Dinge entwickelten sich selbst. Zu den Kaisern und Hofbeamten, von denen wir wissen, dass sie alle dem gleichen Prinzip folgten, gehören Yao, Shun, Yu, Tang, Wen und Wu. Wenn du das Gleiche machst, dann wird sich kein unerlaubtes Gebaren einschleichen.“

Die Menschen des Altertums legten Wert auf Harmonie zwischen Mensch, Himmel und Erde. In Bezug auf die zwischenmenschlichen Beziehungen brachte Xunzi den Begriff „kollektiver Tao“ ein. Er glaubte, dass die Menschen zusammenleben konnten, weil sie differenzierte Rollen spielten und es Moral und Gerechtigkeit gab. Die Menschen sollten niemandem wegen eigener Begierden und Interessen Leid zufügen und sollten sich um andere sorgen und ihnen gegenüber gütig und tolerant sein. Die konfuzianischen Prinzipien für zwischenmenschliche Beziehungen beinhalten vor allem Güte, Gerechtigkeit, Riten, Weisheit und Vertrauen. Sie förderten Prinzipien wie „Güte“. „Was du nicht willst, das man dir tut, das füg´ auch keinem anderen zu“, „Im Angesicht von Gewinn denke an das, was richtig ist“, und „Wenn Menschen kein Vertrauen in eine Person haben, dann gilt sie nichts“ wurden zu traditionellen Tugenden der chinesischen Nation.

C. Werte des Lebens

In dem Buch Shi.Daya.Zhengmin heißt es: „Der Himmel schuf die Menschenmassen und es gibt Dinge und Prinzipien. Die Natur der Menschen kam aus der Natur des Himmels.“ Aus der allgemeingültigen Perspektive, dass „Natur und Mensch zu Einem verflochten sind“ befürworteten die Prinzipien der chinesischen traditionellen Kultur, dass man bei sich selbst anfangen sollte. Alle, „vom Kaiser bis zum gewöhnlichen Menschen sollten die persönliche Kultivierung als äußerst wichtig erachten.“ Man glaubte daran, dass die Menschen durch Kultivierung eine Ebene erreichen konnten, in der „Natur und Mensch zu Einem verflochten“ sind, und dass sie direkt mit dem Tao und mit Gottheiten kommunizieren konnten. Der Konfuzianismus befürwortet „persönliche Kultivierung, Reglementierung der Familie und eine gute Herrschaft, um Frieden und Harmonie auf Erden zu bewahren“. Konfuzius empfahl, dass man sich selbst gut benehmen müsse, auch wenn man alleine sei, und dass man sich selbst überprüfen müsse. Man sollte weitreichende Bestrebungen haben und einen edlen Charakter formen, man sollte aufrichtig sein und über Prinzipien hinauswachsen. Zhu Xi glaubte, dass ein edler Mensch eine aufrichtige Haltung mit einem aufrichtigen Herzen und Reinheit besitzen sollte. Die Tao-Schule legt Wert darauf, zum eigenen Selbst zurückzukehren und sich zu kultivieren, um ein wahrer Mensch zu werden. Die Buddha-Schule betont die Kultivierung von Güte, um schlussendlich die Ebene eines Buddhas zu erlangen.

Die traditionelle chinesische Kultur legt Wert auf Güte, auf Einklang mit dem Auftrag des Himmels, auf Zufriedenheit mit einem einfachen, aber tugendhaften Leben. Außerdem legt sie Wert darauf, in allen Aspekten streng mit sich selbst, aber tolerant bei anderen zu sein und über andere nachzudenken und ihnen zu helfen. Laotse empfahl, sich nach dem Tao zu verhalten, nach den Prinzipien zu handeln, die eigenen Handlungen gemäß der Situation auszurichten, den Dingen ihren natürlichen Lauf zu lassen und ruhig und tolerant zu sein. Konfuzius glaubte, dass die Menschen allen Wesen gleichermaßen gütig gegenüber stehen sollten. Mencius erklärte: „Die höchste Tugend eines Edelmannes ist es, gütig zu anderen zu sein.“

In der traditionellen chinesischen Kultur hatten die Lehren und Konzeptionen des Konfuzianismus, des Buddhismus und des Taoismus einen tiefen Einfluss auf das chinesische Volk von Generation zu Generation. Die Menschen betrachteten es als äußerst wichtig, nach Wahrheit und Tugend zu streben und sie blieben unter jeglichen Umständen standhaft bei ihren Prinzipien. Zhuanzi sagte einmal: „Ein edler Mensch ist wie eine Gottheit. Er würde die Hitze nicht spüren, wenn die Seen brennen würden; er würde die Kälte nicht spüren, wenn die Flüsse gefroren wären und er würde von wildem Sturm und Wind nicht bewegt werden.“ Tausende von Jahren wurden zahlreiche Persönlichkeiten mit vornehmer Tugend weit und breit gepriesen, so zum Beispiel Tao Yuanming, der sich weigerte, sich wegen persönlicher Vorteile bei jemandem lieb Kind zu machen. Weitere Beispiele sind Zhu Geliang, der Ereignisse vorhersehen konnte; Yue Fei, der wegen der Loyalität zu seinem Land berühmt wurde; und Lu You, der sich um sein Land und Volk zutiefst kümmerte. Diese Menschen waren das Rückgrat der chinesischen Nation. Sie erhoben sich über persönlichen Gewinn und Verlust. Sie waren aufrecht und unbestechlich, sorgten sich um das Volk und waren loyal dem Land gegenüber. Ihre aufrichtigen Taten gingen in die Geschichte ein und erstrahlten in tausenden von Jahren. Solche Werte und das Streben nach Wahrheit sind es, die die chinesische Nation in ihrer langen Geschichte durch Schwierigkeiten und Härte vorantrieben.

Die traditionelle Kultur wurde den Menschen vom Göttlichen gegeben und die Menschen wurden von Gott erschaffen. Der Kern eines traditionellen und aufrichtigen Glaubens ist es, die Menschen zu lehren, gut zu sein und nach dem Gesetz des Kosmos zu handeln, um Harmonie von Mensch und Universum zu erreichen. Der Zweck und die Bedeutung der göttlich inspirierten Kultur liegen in der Anleitung für die Menschen, die Dinge nach moralischen Normen zu messen und einen aufrichtigen Zustand des Verständnisses von Prinzipien zu haben, die „gut und böse“ und „aufrichtig und bösartig“ klar definieren. Die göttlich inspirierte Kultur ermutigt außerdem die Menschen, nach Wahrheit zu streben, damit ihr wahres Ich eine wunderbare Zukunft hat. Ihre moralischen Werte und tiefgründigen inneren Bedeutungen beinhalten auch eine noch wichtigere von der Geschichte gegebene heilige Mission.