Die Falun Gong-Praktizierende Liu Lihua starb infolge der Verfolgung

(Minghui.de) Frau Liu Lihua ist jene pensionierte Lehrerin „Liu Li”, die im offenen Brief von Anwalt Gao Zhisheng an die obersten chinesischen Beamten Hu Jintao und Wen Jiabao erwähnt wurde. In den letzten zehn Jahren wurde Frau Liu viele Male inhaftiert, in Zwangsarbeitslager gesperrt und zu Haftstrafen verurteilt.

Am 14. März 2009 erfolgte ihre letzte Verhaftung, als sie Informationsmaterial über die wahren Hintergründe der Verfolgung verteilte. Die Polizei sperrte sie für sechs Monate in das zweite Internierungslager der Entwicklungszone der Stadt Yantai. Ihr Mann versuchte mehrmals, sie zu besuchen, ohne Erfolg. In einem geheimen Verfahren verurteilte man Liu Lihua zu fünf Jahren Haft und brachte sie in das Frauengefängnis der Stadt Jinan. Liu Lihua hatte in der Gefangenschaft ernsthafte Misshandlungen erlitten, weshalb sie sich in einem schlechten gesundheitlichen Zustand befand. Das Gefängnis verweigerte daher zuerst ihre Aufnahme und entließ sie bereits am 30. September 2009. Am Abend des 27. Januar 2010 verlor Liu Lihua im Badezimmer das Bewusstsein und starb am Abend des 28. Januar 2010 im Krankenhaus. Die Praktizierende Frau Wang Yuhuan, die der Anwalt Gao Zhisheng ebenfalls interviewt hatte, war bereits im Jahre 2007 gestorben (siehe http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2007/10/15/90516.html).

Im Jahre 2005 sprach Liu Lihua zwei Stunden lang mit dem Anwalt Gao darüber, wie sie in der Zeit von Juni 2001 bis 2005 grausam gefoltert worden war. Es folgen Zitate aus dem offenen Brief des Anwalts Gao Zhisheng:

Eine pensionierte Lehrerin, Frau Liu Li (auf ihre Bitte hin benutze ich hier nicht ihren tatsächlichen Namen) setzte sich leise nieder und sprach fast ununterbrochen an die zwei Stunden. Sie schilderte:

„Ich wurde im Juni 2001 zum ersten Mal verhaftet. Nach einem Jahr an Folterungen hatte sich meine Gesundheit so sehr verschlechtert, so dass sie mich entließen. Nach meiner Freilassung im Jahre 2003 stellte ich fest, dass mein gesamtes Gehalt seit dem Jahre 2000 vom „Büro 610” konfisziert worden war. Ich sprach viele Male mit den Mitarbeitern des „Büro 610” und mit dem Direktor unserer Schule. Ich kann mich nicht mehr erinnern wie viele Male, dennoch ist die Sache bis heute weiter ungelöst.

Auch mein Mann wurde ein gesperrt, weil er Falun Gong praktiziert. Er hat infolge der brutalen Folterungen im Gefängnis sein Gedächtnis verloren. Der Verbleib unserer einzigen Sparbuch Aufzeichnung, worum er sich immer gekümmert hat, ist seit der Durchsuchung unseres Hauses nicht bekannt. Mein Mann kann sich nicht mehr an die Kontonummer erinnern. Während des Frühlingsfestes im Jahre 2003 gab ich meinem Mann, der im Gefängnis saß, 100 Yuan (12 US$) - das war alles, was ich hatte. Meine Tochter und ich hatten während des chinesischen Neujahrs keinen einzigen Cent übrig.

Im Juni 2003 kamen 4-5 Polizisten und durchsuchten unser Haus. Sie fanden zwei Bücher von Falun Gong, weshalb sie mich gewaltsam mit zur örtlichen Polizeistation mitnahmen und mich schlugen. Ich fragte, warum es den Polizisten erlaubt sei, Menschen zu schlagen. Sie schimpften während der Schläge: „Dich schlagen - na und?” Sie verhörten mich einen ganzen Tag und eine ganze Nacht lang. Ein Polizist mit dem Nachnamen Zhang drohte: „Wenn du nicht gestehst, hast du wirklich Pech!” Er kopierte eine schriftliche Erklärung von einem Schreiben eines anderen Polizisten und forderte mich auf, es mit meinem Namen zu unterschreiben, aber ich weigerte mich. Dann schrieb er selbst meinen Namen darunter. Später benutzten sie dieses falsche Schreiben, um mich für 15 Tage einzusperren. Anschließend brachte man mich in die Fushan Gehirnwäsche-Einrichtung. Während der Sitzungen dort ließen sie mich nicht schlafen und zwangen mich zur „Umerziehung”. Im Januar 2002, als ich immer noch nicht „umerzogen” war, benutzten sie dieses falsche Schreiben und verurteilten mich direkt zu einem Jahr Haft.

Wang Yuefang, der Direktor des „Büro 610” schickte mich ins Arbeitslager. Weil meine Gesundheit so schlecht war, weigerten sie sich, mich aufzunehmen, doch Wang Yuefeng beharrte auf meine Aufnahme. Sie flüsterten eine Weile und dann gab mir der Arzt eine Injektion. Ich leistete Widerstand, deshalb drückten mich vier oder fünf Leute auf ein Bett und verabreichten mir gewaltsam die Injektion. Zum Schluss sahen sie, dass meine körperliche Verfassung zu schlecht war und ich wurde zurückgeschickt.

Am 20. November 2002 ging ich zum Komitee der Kommunistischen Partei im Stadtteil Fushan, um den Bürgermeister der Stadt, Herrn Che, wegen der rechtswidrigen Konfiszierung meines Gehalts zu befragen. Dort stürmten vier oder fünf Polizisten auf mich zu und zerrten mich in ihr Auto, ohne mir einen Grund zu nennen. Sie brachten mich gewaltsam in die Fushan Gehirnwäsche-Einrichtung, aus der ich erst am 17. November 2003 wieder freigelassen wurde.

Während dieser Zeit im Gefängnis wurden ich auf brutalste Weise gefoltert. Einmal war ich durchgehend 43 Tage lang mit Handschellen gefesselt. Mit beiden Händen hinter dem Rücken gefesselt, hängte man mich an einer Metalltür auf und schlug mich. Nach einem Jahr im Gefängnis ließen sie mich frei, nachdem sie ihr Ziel, mich zum Aufgeben des Praktizierens von Falun Gong zu bringen, nicht ereicht hatten.

Am 28. November 2004 wurde ich erneut verhaftet und erst am 18. März 2005 wieder freigelassen. In dieser Zeit bestand eine Folter darin, mir das Schlafen zu verwehren. Einmal ließen sie mich 26 Tage hintereinander nicht schlafen. Wenn ich die Augen schloss, weckten sie mich mit Schlägen auf. Ich fiel mehrere Male in Ohnmacht. Sie ließen mich ständig stehen, so dass ich mich nicht ausruhen konnte, und schlugen mich. Jedes Mal schlugen sie mich so hart, dass sie selbst sehr müde davon wurden und außer Atem kamen.”