The Epoch Times: DAFOH-Forum "Organraub in China geht uns alle an."

Bericht über DAFOH Podiumsdiskussion während des 24. Internationalen Transplantationskongresses in Berlin

(Minghui.org) Der 24. Internationale Transplantationskongress fand vom 15. bis 19. Juli 2012 im ICC Konferenzzentrum in Berlin statt. Aus diesem Anlass lud die Organisation „Ärzte Gegen Erzwungene Organ Ernte“ (DAFOH, Doctors Against Forced Organ Harvesting) am 18. Juli Experten zu einer Podiumsdiskussion ein, um über illegale und unethische Organentnahme und Organerwerb in China zu sprechen. Die Diskussionsrunde fand im Turm des nahegelegenen Senders RBB statt, da die Organisation im ICC wegen angeblichem Platzmangel keinen Raum bekommen hatte.

DAFOH ist eine internationale Organisation, die von Ärzten verschiedener Fachrichtungen gegründet wurde und in Washington ihren Sitz hat. Das Ziel von DAFOH ist, alle illegalen Praktiken von Organhandel in China und in anderen Ländern zu stoppen.

Während des Kongresses demonstrierten Falun Gong-Praktizierende gegen illegale Organentnahmen in China. In Flugblättern und auf Plakaten forderten sie das Ende der gewaltsamen Organentnahmen an lebenden Falun Gong-Praktizierenden, die von den Handlangern der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) an Zehntausenden von Praktizierenden in Arbeitslagern durchgeführt werden.

David Matas (international angesehener Menschenrechtsanwalt aus Kanada) und David Kilgour (ehemaliger kanadischer Abgeordneter und Staatssekretär für den Raum Asien-Pazifik) führten im Jahre 2006 eine unabhängige Untersuchung über den systematischen Organraub an Falun Gong-Praktizierenden durch und fassten die Ergebnisse in ihrem Buch „Blutige Ernte“ zusammen. Auf dem DAFOH-Forum stellten sie ihr zweites Buch „State Organs“ vor, das neueste Erkenntnisse, Zeugenberichte, offizielle Informationen, historische Zeitlinien und tiefgehende Analysen über die Situation in China enthält. Matas wie auch Kilgour wurden für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.

The Epoch Times (EPT) berichtete über das DAFOH-Forum und zitierte einzelne Teilnehmer. Alles in allem sei vorsichtiger Optimismus ausgedrückt worden, dass sich die weltweite Situation, auch in China, bezüglich illegaler Organentnahmen zum Besseren verändere.

DAFOH-Forum gegen Organraub mit Ethan Gutmann, David Matas und Dr. Harold King (Foto: Jason Wang / The Epoch Times)

In dem Bericht der EPT heißt es, dass Arne Schwarz aus der Schweiz über die Verwicklung westlicher pharmazeutischer Firmen gesprochen habe. Arne Schwarz sei IT-Fachmann und Experte in Recherche in medizinischer Literatur, speziell zu illegalen Transplantationspraktiken.

Arne Schwarz aus der Schweiz spricht über die Verwicklung pharmazeutischer Firmen (Foto: Jason Wang / The Epoch Times)

Er habe das Publikum daran erinnert, dass die Weltgesundheitsorganisation für Organ-Transplantationen Freiwilligkeit und Transparenz als Prinzipien vorschreibe. Gemessen daran könnten in China die Organe von Gefangenen nicht als freiwillig gespendet angesehen werden. Der Staat mit seinem kommunistischen Regime erlaube keine unabhängige Untersuchung der Zustände vor Ort.

„Die ethische Glaubwürdigkeit der internationalen Transplantationsgemeinschaft steht auf dem Spiel“, zitiert die EPT Schwarz, „falls sie keine Bemühungen unternimmt, dies zu stoppen“.

Arne Schwarz habe klargemacht, dass zwar in vielen Ländern illegaler Organhandel vorkomme, jedoch gebe es in China zwei bedeutende Unterschiede. Neben der hohen Anzahl der Organentnahmen sei China das einzige Land, wo diese illegalen Handlungen staatlich geduldet und die Militärkrankenhäuser sich damit finanzieren würden.

Er habe berechnet, dass zwischen 2004 und 2012 für Medikamententests 1.200 Fälle von Organtransplantationen mit der Beteiligung von westlichen oder japanischen Pharmafirmen durchgeführt worden seien. Bei einigen Krankenhäusern gebe es Hinweise, dass dort auch Falun Gong-Praktizierende zu Tode gekommen seien.

Im September 2009 habe Arne Schwarz den Pharmariesen Roche nach der Quelle für die Organe für das Immunsuppressivum und gut verkaufte Medikament CellCept gefragt. Die Firma habe in einem Brief geantwortet, dass „Roche nicht verantwortlich sei für die Versorgung mit Organen. Anonymität und Privatsphäre der Spender-Daten seien gesetzlich geschützt. Roche sei nicht berechtigt, die Quelle von transplantierten Organen zu erfahren.“

Schon im Jahr 2005 habe ein Journalist des Handelsblatts den früheren Roche Geschäftsführer und heutigen Präsidenten des Verwaltungsrates Franz Humer gefragt, warum die Firma dieses Medikament in China testen lasse. Die Antwort sei gewesen, dass im Gegensatz zu Japan es in China keine ethischen oder kulturellen Hemmungen gegenüber der Transplantationsmedizin gebe.

The Epoch Times zitiert Dr. Harold King aus Frankreich. Für ihn stehe der Organraub im schrecklichen Widerspruch zu den Grundlagen der Medizin, welche Leben retten solle. China sei das einzige Land, wo jede Art von Organen für jede Blutgruppe innerhalb von zwei Wochen erhältlich sei.

Dr. Harold King, Zahnarzt aus Frankreich, Mitglied bei DAFOH
(Foto: Jason Wang / The Epoch Times)

Seiner Überzeugung nach komme seit 2001 ein Großteil der Organe von politischen Häftlingen, die nicht angeklagt und verurteilt seien. Die Mehrheit seien Falun Gong-Praktizierende. Sie würden als besonders gesund gelten und seien in den Arbeitslagern dem direkten Zugriff des Staates ausgesetzt. Die offizielle Erklärung der chinesischen Regierung sei nicht glaubwürdig, habe King gesagt, denn die Anzahl der Transplantationen in China übersteige jedes Jahr weit die der Todesstrafen.

„Die schwerwiegenden Konsequenzen gehen uns alle an“, zitiert die EPT King. Zum Beispiel könne ein verzweifelter Patient aus Europa, der keine Chance habe, ein Organ zu Hause zu erhalten, nach China gelockt werden. Er würde sich nicht bewusst sein, dass er sich moralisch und eventuell strafrechtlich für einen Mord mitverantwortlich mache.

David Matas aus Kanada (Foto: Jason Wang / The Epoch Times)

Die EPT schreibt weiter, dass der international angesehene Menschenrechtsanwalt David Matas aus Kanada der einzige Redner auf dem Internationalen Transplantationskongress gewesen sei, der einen Vortrag zu Chinas illegalen Organpraktiken gehalten habe. Ansonsten scheine es dort kein Thema gewesen zu sein. Für Matas seien die illegalen Organentnahmen in China aus Hass und Gier entstanden

Staatliche Propaganda in China habe den Hass gegenüber Falun Gong, einer unpolitischen Gruppe von Meditierenden, die nach den Prinzipien von Aufrichtigkeit, Barmherzigkeit und Toleranz lebt, geschürt. Die Gier sei durch die Reduzierung der staatlichen Finanzierung von Krankenhäusern, aber auch durch eine „einfache und geheim zugängliche Quelle von Organen" geschürt worden. Falun Gong-Praktizierende würden zu Hundertausenden in Arbeitslagern sitzen. Zur Beendigung der Verbrechen habe Matas auf dem Forum einen totalen Boykott von chinesischen Ärzten und der chinesischen Transplantationsmedizin empfohlen, solange sich die Situation nicht bessere.

Matas habe in seiner Rede Medizinern geraten, Patienten nicht ins Ausland, besonders nicht nach China zu überweisen und auch chinesische Chirurgen nicht auszubilden. Zusätzlich sollten chinesische Ärzte, die eine ethische Arbeitsweise nicht garantieren können, abgewiesen und ihre wissenschaftliche Arbeit nicht anerkannt werden. Das Bewerben von Organhandel im Internet sollte ebenfalls aufhören. David Matas habe eine Website entdeckt, wo 19 chinesische Krankenhäuser Nierentransplantate bewerben.

Dr. Jacob Lavee berichtet über neue Gesetze in Israel gegen Organtourismus (Foto: Jason Wang / The Epoch Times)

Ferner beschreibt The Epoch Times den hoffnungsvollen Beitrag von Dr. Jacob Lavee, der Herzchirurg in Israel und ebenfalls Mitglied von DAFOH ist.

Dank seiner Bemühungen, über den Organraub in China aufzuklären, habe das israelische Parlament ein Gesetz verabschiedet, das jegliche Art von Transplantations-Tourismus für Israelis verbiete. Noch entscheidender sei, dass es israelische Versicherungen daran hindere, Organtransplantationen, die im Ausland vorgenommen würden, zu bezahlen. So sei seit 2008 kein einziger israelischer Patient nach China für Organe gereist, obwohl China zuvor eines der Hauptziele gewesen sei.

Dr. Lavee habe ferner darauf hingewiesen, dass die meisten internationalen Transplantationsgesellschaften mittlerweile eine Bestimmung beschlossen hätten, die jegliche Mitgliedschaft untersage für jeden, der in illegale Organentnahmen verwickelt sei.

Ethan Gutmann deckt immer neue Fakten in China auf (Foto: Jason Wang / The Epoch Times)

Ferner zitiert der Bericht Ethan Gutmann, Mitglied bei der Foundation for Defense of Democracies und Experte für Menschenrechtsverletzungen in China. Er habe mehr als 30 Interviews mit Zeugen durchgeführt, die direkt oder indirekt in Organentnahmen verwickelt seien. Er nenne es ein Verbrechen gegen die gesamte Menschheit. Gutmann ist Autor des preisgekrönten Buches „Losing the New China“.

Ein angesehener Chirurg aus Taiwan habe Gutmann „mit einem nicht geringen Maße an Angst“ mitgeteilt, dass viele seiner Patienten in China Organe von Falun Gong-Praktizierenden erhalten hätten. Während es Anzeichen gebe, dass die illegalen Organentnahmen in China im Jahr 2006 ihren Höhepunkt erreicht hatten, sehe er noch kein Ende von diesem Missstand. Ethan Gutmann habe berechnet, dass mindestens 65.000 Falun Gong-Praktizierende bis 2008 für ihre Organe getötet wurden. Im November letzten Jahres hätten die chinesischen Behörden angekündet, in drei bis vier Jahren in China keine zum Tode Verurteilten zu Organspenden mehr zu nehmen, während die politischen Gefangenen nicht erwähnt worden seien.

Organraub geht China etwas an, schließt The Epoch Times den Bericht über das DAFOH-Forum ab.

Link: "Blutige Ernte"

Quelle: http://www.epochtimes.de/organraub-in-china-und-der-24-internationale-transplantationskongress-in-berlin--938203.html

Rubrik: Medienberichte