Lernen, sich in jemanden hineinzuversetzen
(Minghui.org) Einmal hatte ich morgens eine Verabredung mit einer Mitpraktizierenden an einer Bushaltestelle. Ich kam dort gegen 9:50 Uhr an und hatte für sie gedruckte Materialien dabei. Als sie um 10:00 Uhr noch nicht da war, versuchte ich, sie telefonisch zu erreichen, was jedoch nicht gelang. Ich dachte mir dann, sie könne ihr Mobiltelefon wahrscheinlich nicht hören, da sie sich noch im Bus befinden würde. Nach 20 Minuten des Wartens stieg Frustration in mir hoch. Warum hatte sie ihr Zuhause nicht ein wenig früher verlassen? Ausgerechnet an diesem Tag hatte ich um 11:00 Uhr noch einen weiteren Termin und die gedruckten Materialien würden ziemlich schwer sein, um sie dorthin mitzunehmen.
Plötzlich fiel mir ein Satz aus dem Buch Zhuan Falun ein:
„Der Fahrer ist wohl zu schnell gefahren, aber kann es sein, dass er sie absichtlich angefahren hat? Hat er das nicht unabsichtlich getan?" (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 4, Die Xinxing erhöhen, Seite 249)
Daraufhin erkannte ich, dass der Mitpraktizierende bestimmt nicht vor hatte, sich absichtlich zu verspäten und sich wahrscheinlich beeilte.
Um die schlechten Faktoren zu beseitigen, die mich störten, begann ich aufrichtige Gedanken auszusenden. Kurz darauf bekam ich einen Anruf. Die Mitpraktizierende sagte, dass sie sich in der Region nicht auskennen würde und an einem falschen Ort angekommen sei, jetzt aber auf dem Weg zu mir sei. Bald kam sie auch sehr schnell angerannt. Sobald wir alles besprochen hatten, eilte ich noch rechtzeitig zu meinem nächsten Termin; alles hat wunderbar geklappt.
Später erfuhr ich, dass sie unseren Termin tatsächlich sehr ernst genommen hatte und sie bereits um 8:00 Uhr ihr Zuhause verließ, um genügend Zeit zu haben. Anstatt zu unserer verabredeten Bushaltestelle zu kommen, kam sie an einer anderen Bushaltestelle an, die einen ähnlichen Namen hatte. Dies gab mir eine Gelegenheit, meine Xinxing zu kultivieren. Aufgrund all meiner Erfahrungen damit, auf andere warten zu müssen, war dies wahrscheinlich die beste Gelegenheit, meine Selbstkultivierung zu testen. Bisher hielt ich andere für rücksichtslos und machte sie dafür verantwortlich, meine Zeit zu vergeuden. Jedoch begriff ich, dass sie mir Gelegenheiten gaben, mich zu verbessern.
Bei einer Situation, in der ich sehr lange auf einen Mitpraktizierenden hatte warten müssen, waren mir sofort schlechte Gedanken in den Sinn gekommen, wie: „Es ist solch ein heißer Tag!", „Die Reise hat mich einen halben Tag gekostet!", „Ich weiß nicht, was mit ihr geschehen ist.", „Wie konnte sie mich für nichts und wieder nichts kommen lassen?", „Ich werde mich nie wieder mit ihr treffen." Dann aber hatte ich meine Einstellung geändert. Ich dachte: „Wäre es nicht eine Verbesserung meines Herzzustandes, wenn ich aufhörte, mich zu beklagen und einen neuen Termin vereinbarte, ohne aufgebracht zu sein? In diesem Fall hätte ich meine Zeit nicht vergeudet." Plötzlich war mir zu diesem Problem eine Erleuchtung gekommen, aber leider dachte ich nicht daran, aufrichtige Gedanken auszusenden, um die schlechten Faktoren zu beseitigen, die die Praktizierenden davon abhielten, einen Körper zu bilden.
Ich bin ein neuer Praktizierender und begann im Jahr 2008 mit dem Praktizieren von Falun Dafa. Im Laufe der letzten paar Jahre habe ich Erfahrungsberichte anderer Praktizierender gelesen und viel von ihnen gelernt.
Hiermit möchte ich mein bescheidenes Verständnis wiedergeben und mit meinen Mitpraktizierenden teilen.
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