Wenn wir das Fa verstehen, können wir Anhaftungen leicht loslassen
(Minghui.org) In den zehn Jahren, in denen ich Falun Dafa praktiziere, haben sich meine gewöhnlichen menschlichen Anhaftungen gezeigt. Einige von ihnen waren sehr bedeutend. Weil ich die Lehre des Meisters nicht tief verstanden hatte, habe ich oft in meiner Kultivierung nachgelassen. Um Schwierigkeiten oder Herausforderungen zu bewältigen, habe ich die Denkweise der gewöhnlichen Menschen benutzt. Zum Beispiel fiel es mir schwer, Groll und Neid loszulassen.
Ich war neidisch und ärgerte mich darüber, wie meine Schwiegermutter ihren jüngeren Sohn und ihre Schwiegertochter behandelte. Sie war offensichtlich viel netter zu ihnen als zu meinem Mann und mir. Obwohl ich viele Anhaftungen beseitigt hatte und eine gute Beziehung zu meinen Schwiegereltern pflegte, ließ ich den Groll und Neid nicht vollständig los. Auf den ersten Blick schien unsere Familie harmonisch zu sein. Da wir jedoch mehr zur Familie beigetragen hatten als die anderen Verwandten, hatte ich manchmal das Gefühl, dass es ungerecht war.
Mein Mann war von einem Verwandten großgezogen worden, bis er alt genug war, um zur Schule zu gehen. Meine Schwiegereltern zogen immer seinen jüngeren Bruder vor. Als die beiden Söhne erwachsen und verheiratet waren, bevorzugten die Eltern die Familie des jüngeren Sohnes. Sogar die Nachbarn bemerkten den Unterschied und empfanden die Art und Weise, wie wir behandelt wurden, ebenfalls als ungerecht.
Meister Li Hongzhi sagt im Zhuan Falun, dem Hauptwerk im Falun Dafa:
„Bei der früheren absoluten Gleichmacherei wurde gesagt, alle seien ganz gleich geboren und das nach der Geburt Erworbene habe die Menschen verändert. Ich sage, das ist zu absolut; wenn etwas zu absolut ist, dann stimmt es nicht mehr.“
„Auf hohen Ebenen sehen wir, dass das Leben eines Menschen schon in anderen Räumen existiert. Können alle gleich sein? Alle wollen gleich behandelt werden, aber wie kann einer gleich behandelt werden, wenn er das in seinem Leben nicht hat? Sie sind nicht gleich.“ ( Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 422)
Meister Li sagt auch:
„Im Nebel tut der Mensch leicht Schlechtes, im Buddhismus wird das ‚Kreislauf der Karma-Vergeltung‘ genannt. Wenn manche Menschen also Schwierigkeiten oder Schlechtes erleiden, begleichen sie normalerweise ihr Karma im Kreislauf der Karma-Vergeltung.“ (ebenda, S. 107 )
Plötzlich wurde mir klar, dass ich das Gefühl der Ungerechtigkeit nicht völlig loslassen konnte, weil ich die Situation mit einer üblichen Vorstellung von „Fairness“ benutzte. Ich vergaß, dass diese Schwierigkeit eine „Rückzahlung“ von Karma war.
Als ich schließlich zu diesem Verständnis kam, lehnte ich die menschliche Vorstellung von „Fairness“ ab, wenn ich auf eine „unfaire" Situation stieß, und bestand die Prüfung dann problemlos. Jetzt behandle ich den Bruder meines Mannes mit Freundlichkeit aus tiefstem Herzen und setze die Interessen seiner Familie an die erste Stelle. So fühle ich mich wirklich selbstlos und altruistisch!
Ich denke, wir halten an vielen unserer menschlichen Anhaftungen fest, weil wir die Herausforderungen, die uns aus der Sicht des Fa begegneten, nicht richtig einschätzen.
Um die Anforderungen des Meisters zu erfüllen, dachte ich zum Beispiel immer, dass die Zeit knapp sei. Ich wurde ängstlich und fühlte mich unter Druck gesetzt, weil ich wusste, dass wir als Dafa-Jünger eine historische Verantwortung haben, Lebewesen zu erretten. Nachdem ich das Fa gelernt hatte, wurde mir klar, dass ich mich nicht mehr ängstlich fühlen werde, wenn ich es gut lernen und die Lehre verinnerlichen würde.
Der Zustand eines Kultivierenden sollte friedlich und mitfühlend sein. Ich bin ein ganz normaler Mensch, wenn ich ängstlich bin oder unter Druck gerate. Wenn ich in diesem Zustand bin, sind meine Gedanken nicht im Fa. Dann kann ich auf Ablehnung und Beleidigungen stoßen, wenn ich den Menschen Informationsmaterialien über Falun Dafa gebe.
Hinter diesem Gefühl der Angst verbirgt sich die Anhaftung des Strebens. Ich möchte es gut machen, ich möchte das Fa lernen und gut praktizieren und ich möchte mehr Menschen erretten. Das bedeutet zu streben. Egal wie knapp unsere Zeit ist oder mit wie vielen Dingen wir uns befassen müssen, wir sollten es einfach tun. Nach meinem Verständnis sollten wir aufhören zu streben, dann wird der Meister alles für uns arrangieren.
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