Die wahre Natur von Begierde verstehen
(Minghui.org) Was ist Begierde? Der Meister bezeichnet sie im Zhuan Falun als „Erotik-Dämon“ (Li Hongzhi, 2012, Seite 345). Unlängst wurde mir klar, dass Begierde auch eine Besessenheit ist, fast genauso, wie es der Meister im Zhuan Falun beschreibt.
Weshalb sind sie gleich? Die Begierde kommt, wenn unser Streben danach stark ist. Sie gibt uns Dinge wie körperliches Vergnügen und romantische Gefühle, jedoch nicht kostenlos. Wie die Besessenheit im Zhuan Falun beschrieben wird, möchte die Besessenheit menschliche Essenz bekommen. Sie gibt uns dieses zeitlich begrenzte Vergnügen im Austausch für unsere menschliche Essenz.
Nachdem sich Menschen lustvollem Tun hingegeben haben, fühlen sie sich oft müde, schwach oder zitterig. Auch die Gehirnfunktion verlangsamt sich. Menschen, die sich diesem Verhalten jahrelang hingeben, bekommen oft am Ende alle Arten von Krankheiten und können manchmal das Bett nicht mehr verlassen, weil sie zu geschwächt sind.
Es ist so, wie der Meister über Tier-Besessenheit sagt:
„Wenn es deinen Körper früher verlässt, wirst du keine Kraft mehr in deinen Gliedern haben. Von da an wird es dein ganzes Leben lang so sein, weil zu viel menschliche Essenz von dir weggenommen wurde; wenn es deinen Körper später verlässt, wirst du dahinvegetieren, den Rest deines Lebens kannst du nur noch röchelnd im Bett liegen. Du hast Geld, aber kannst du es ausgeben? Du bist berühmt, aber kannst du es genießen? Ist das nicht schrecklich?“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 186)
Wenn sich die Begierde an einen Körper heftet, kann sie Bilder in Form von sexuell stimulierenden Vorstellungen im Gehirn widerspiegeln. Das ist so ähnlich, wie wenn die Besessenheit das, was sie sieht, im Gehirn widerspiegelt, wenn man dem Himmelsauge nachjagt.
Unlängst stellte eine etablierte wissenschaftliche Studie fest, dass ein Durchschnittsmann alle 10 Sekunden lustvolle Gedanken hat. In der heutigen Gesellschaft sind viele Menschen von Begierde besessen, doch sie erkennen es nicht.
Der Meister sagte:
„… wie viele Menschen leiden darunter!“ Du siehst, dass es äußerlich scheinbar ganz gut ist, aber wie viele Menschen haben jenes Ding am Körper? Wenn er es abgibt, heftet es sich sofort an dich, einfach zu wild. Deshalb ist es für die alltäglichen Menschen sehr schwer, es am Aussehen zu erkennen.“ (ebenda, Seite 372)
Praktizierende sollten dieses Problem sehr ernst nehmen. Ich schreibe diesen Artikel, weil ich mehrere Monate lang selbst der Begierde verfallen war und keinen Ausweg finden konnte. Jedes Mal, wenn ich versuchte, meine Willenskraft einzusetzen, um mich davon zu befreien, hatte ich das Gefühl, ich würde von einer äußeren Kraft kontrolliert, sodass sich keine Besserung einstellte.
Den Meister gebeten, die Besessenheit am Körper zu beseitigen
Es kam erst dann zu einer Lösung, als ich erkannte, dass Begierde nicht nur ein Eigensinn, sondern auch eine wirkliche Besessenheit ist. Ich hatte ihr erlaubt, sich an mich anzuheften. Danach hatte sie meine Gedanken und mein Verhalten kontrolliert. Bald nachdem mir das klar geworden war, bat ich den Meister, die Besessenheit an meinem Körper zu beseitigen. Sofort spürte ich einen starken Energiefluss meinen Körper durchströmen. Er dauerte nur ein paar Sekunden, aber anschließend waren die schlechten Gedanken weg und mein Gehirn wieder klar. Seitdem habe ich nicht mehr den Wunsch, nach Lust zu streben, genauso wie ich keinen Wunsch habe, nach falschem Qigong zu streben.
Diese Erfahrung lehrte mich auch eine andere wichtige Lektion. Wenn wir bei der Kultivierung auf Probleme stoßen, sollten wir nicht nur unsere Willenskraft einsetzen, um sie zu überwinden. Das Problem tritt oft auf, weil unser Verständnis falsch ist und nicht, weil es uns an Willenskraft mangelt. Daher wirkt der Einsatz von Willenskraft allein nicht. Was wir wirklich brauchen, ist Erkenntnis. Diese kann sich nur einstellen, wenn wir das Fa lernen. Wenn wir uns über die wahre Natur unserer Probleme klar werden, wird Willenskraft oft unnötig.
Praktizierende, die sich immer noch mit diesem Thema abmühen – gebt euch nicht Verzweiflung oder Sentimentalität hin. Mit einem wahren Glauben an den Meister und an das Fa findet man sicherlich einen Ausweg.
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