Erneute Anklageerhebung gegen einen Falun-Gong-Praktizierenden

(Minghui.org) Ein Mann aus Peking befindet sich seit seiner Verhaftung vor fünf Monaten wegen seines Glaubens an Falun Gong in Haft.

Davor hatte Li Zhenge zwischen 2005 und 2008 bereits eine dreieinhalbjährige Haftstrafe verbüßt. Da kein Gesetz in China Falun Gong kriminalisiert, machte der Bewohner des Bezirks Yanqing in Peking auch nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis immer wieder auf die illegale Verfolgung aufmerksam.

Am 14. März 2018 wurde Li erneut verhaftet, nachdem man ihn bei der Polizei wegen der Verteilung von Informationsmaterial über Falun Gong gemeldet hatte. Beamte der Polizeiwache Yongdinglu machten seine Wohnung durch Überwachungsvideos ausfindig und durchsuchten sie. Sie beschlagnahmten Falun-Gong-Bücher und mehrere Handys.

Li befindet sich seitdem im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Haidian. Seine Familie beauftragte einen Anwalt, ihn zu vertreten, nachdem im April 2018 ein formeller Haftbefehl ausgestellt worden war.

Der zuständige Beamte Wang Ruida weigerte sich zwei Mal, sich mit Lis Familie und dem Anwalt zu treffen. Erst beim dritten Mal lenkte er ein, sagte aber, dass er nicht mehr für den Fall zuständig sei, da man den Fall der örtlichen Staatsanwaltschaft vorgelegt habe. Später fand Lis Familie aber heraus, dass Wang aktiv daran gearbeitet hatte, ihn anzuklagen.

Bei der Verfolgung von Falun Gong arbeitet die Polizei oft mit der Staatsanwaltschaft und dem Gericht Hand in Hand, um Praktizierende ins Gefängnis zu bringen.

Lis Familie erfuhr, dass sein Fall zwei Mal an die Polizei zurückgegeben wurde, dennoch hatte die Polizei den Fall ein drittes Mal eingereicht. Es bleibt abzuwarten, ob die Staatsanwaltschaft den Fall jetzt akzeptiert.

Verhaftet, während die Familie um die verstorbene Mutter trauert

Li wurde 2005 zu dreieinhalb Jahren verurteilt, weil er Falun Gong nicht aufgeben wollte. Während seiner Haftzeit im Gefängnis Qianjin in Tianjin hatte seine Frau alle Mühe, ihre beiden Kinder großzuziehen und sich darüber hinaus noch um ihre betagten Eltern zu kümmern. Jahre harter Arbeit und der enorme psychische Druck durch die Verfolgung forderten einen Tribut an ihrer Gesundheit. Sie wurde bettlägerig, kurz nachdem Li 2008 aus dem Gefängnis entlassen wurde, und verstarb im Oktober 2017.

Im März 2018 wurde Li erneut verhaftet – ein weiterer Schlag für seine beiden Kinder, die immer noch um ihre Mutter trauern.